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Immer, wenn Gemüse dekorativ und effizient in gleichmäßig dicke Scheiben geschnitten werden muss, greift man gerne zu dem passenden Küchenhelfer: einem Gemüsehobel. Wir testen einfache Hobel mit fester Schnittdicke sowie Varianten mit mehr Komfort. Wer wird am besten abschneiden? Wir machen den Test. Lesen Sie mehr in unserem Gemüsehobel Test 2022.

Die Testgeräte im Gemüsehobel Test 2022

Gemüsehobel:
Triangle Gemüsehobel mit Restehalter
Moha! Veggie V
Microplane 48940E
Lurch 10213 V-Hobel
Triangle Gemüsehobel 2 mm
Metaltex Double-Slicer
Metaltex Slice-Six Universalhobel
Rosenstein & Söhne NC-5901

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Gemüsehobel-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Das Modell von Moha besitzt als einziger Testkandidat einen praktischen Standfuß
Das Modell von Moha besitzt als einziger Testkandidat einen praktischen Standfuß

Gemüsehobeln gibt es in unterschiedlichen Bauformen und – größen. Manche Hobel kommen völlig ohne Zubehör daher, während es in anderen Kartons verheißungsvoll klimpert. Der Vergleichbarkeit halber werden wir allerdings nur die eigentliche Hobel-Funktion bewerten. Die Julienne-Funktion, bei der das Schnittgut vor dem Hobeln noch streifig geschnitten wird, bleibt unberücksichtigt, da nicht jeder Testkandidat über eine solche verfügt. Wir schauen stattdessen auf die Handhabung der Hobel, auf die Griffigkeit des Materials, auf die Stabilität der Hobelplatte sowie die Schärfe des Messers. Gummierte Handgriffe wirken zwar geradezu als Handschmeichler, aber für die Endnote ist diese Eigenschaft nicht relevant.

Gemüsehobel im Test mit Möhren und Gurken

Für unseren Test haben wir uns einige Salatgurken und knackige Möhren bereitgelegt, da wir unbedingt prüfen wollen, wie die Hobelkandidaten mit weichem und harten Schnittgut umgehen. Eine Gurke will vor allem von einer ultrascharfen Klinge geschnitten werden, während Möhren zusätzlich noch die Mechanik und Stabilität der Gesamtkonstruktion belasten. Und so arbeiten wir uns Stück für Stück durch das Testfeld. Uns fällt dabei auf, dass es offenbar gar nicht so einfach ist, einen Hobel mit variabler Schnittdicke so zu konstruieren, dass er stabil und zuverlässig arbeitet. Der Metaltex Universalhobel besteht beispielsweise – von der Klinge abgesehen – komplett aus Plastik und seine Verstellmechanik gibt deutlich nach, sobald wir wegen der eher stumpfen Klinge mehr Kraft aufwenden müssen. Da arbeiten wir deutlich lieber mit dem Gemüsehobel von Moha, der mit stabilerer Mechanik und besserer Klinge aufwarten kann.

Mithilfe des Drehrads lässt sich beim Moha-Hobler die Scheibendicke in sieben unterschiedlichen Stufen einstellen
Mithilfe des Drehrads lässt sich beim Moha-Hobler die Scheibendicke in sieben unterschiedlichen Stufen einstellen

Uneinig bleiben die Tester dagegen bei der Frage, welche Griff-Art die bessere ist: ein Griff in Längsrichtung ist ergonomischer, allerdings muss die Hand den Hobel dabei stärker gegen Kippeln auf der Schüssel fixieren. Bei Modellen mit quergerichtetem Griff lässt sich die Lage des Hobels besser kontrollieren, aber dies erkauft man sich mit leichterem Verrutschen des Hobels auf der Schüssel. Und so wundert es uns nicht, dass sich das Testfeld genau zur Hälfte für Längs – und für Quergriffe entschieden hat. Bei genauerer Betrachtung der Verstell-Mechaniken fallen uns der zu kleine, ungünstig liegende Knopf des Metaltex und der an sich schön große, aber leider deutlich zu flache Drehknopf des Microplane negativ auf. Bei letzterem stört vor allem, dass man entweder den Drehknopf oder den Klingenabstand sehen kann, weshalb die Tester deutlich länger für die Einstellung der gewünschten Scheibendicke benötigen. Viel schneller geht dies beim Moha, bei dem der sauber einrastende, griffige Drehknopf seitlich erreichbar ist.

Beim Triangle-Restehalter (rechts) wird das Gemüse regelrecht aufgespießt, wohingegen es beim Lurch leicht wegrutschen kann
Beim Triangle-Restehalter (rechts) wird das Gemüse regelrecht aufgespießt, wohingegen es beim Lurch leicht wegrutschen kann

Welches Zubehör ist wichtig beim Gemüsehobel?

Der Hobel von Rosenstein und Söhne gehört zu den extravaganteren Kandidaten. Das oben erwähnte Klimpern im Karton stammt nämlich von den vielen Einzelteilen dieses Hobels, der als „Sparschäler und Hobel“ beworben wird. Beim Auspacken finden wir wirklich einen Sparschäler und dieser wird zum Hobeln nun unter den verwunderten Blicken der Tester in die Halterung der Hobel-Einheit montiert. Dies geht nicht ganz intuitiv, denn auch bei korrekt montierter Klinge kommt das Design etwas schräg daher. Wir lassen uns vom Aussehen nicht weiter irritieren und wechseln von der Sparschäler-Klinge auf die Hobelklinge. Die Klingen werden platzsparend im Griff der Hobel-Einheit aufbewahrt, wobei es im Griff arg eng zugeht und das Verstauen der Klingen einem Tetris-Spiel gleicht. Nachdem wir den Hobel dann montiert haben, macht sich Ernüchterung breit: Der Rosenstein & Söhne bietet zwar viele Funktionen, aber beherrscht keine wirklich gut: Die Hobelfläche ist zu klein, die Klingen zu stumpf und die gesamte Konstruktion zu kippelig. Das zusammen führt zu einem ungenauen Schnittbild und inhomogenem Schnittergebnis, wodurchder Rosenstein & Söhne weit abgeschlagen auf dem letzten Platz landet.

Der Testkandidat von Rosenstein & Söhne kommt mit viel Zubehör, welches qualitativ aber leider nicht überzeugen kann
Der Testkandidat von Rosenstein & Söhne kommt mit viel Zubehör, welches qualitativ aber leider nicht überzeugen kann

Kann die Schnittdicke verstellt werden?

Schauen wir uns nun noch den Testsieger von Triangle an. Bei diesem ist die Verstellung der Schnittdicke stabil und einfach zugleich: Die vor der Klinge liegende Kunststoffplatte lässt sich wenden und ist darüber hinaus doppelt vorhanden. So ergeben sich 4 Schnittdicken, wobei eine von diesen mit Julienne-Funktion ausgestattet ist und das Gemüse auch noch in Längsrichtung einritzt. Die stabil sitzende Kunststoffplatte führt das Schnittgut sehr genau zur perfekten Klinge, sodass sehr gleichmäßige Scheiben gehobelt werden. Die Begeisterung der Tester schlägt sich im vorbildlichen Gesamtergebnis nieder.

Der Griff des Parabel-Hobels von Triangle ist für größere Hände deutlich zu klein, sodass nur drei Finger Platz finden
Der Griff des Parabel-Hobels von Triangle ist für größere Hände deutlich zu klein, sodass nur drei Finger Platz finden

Thema Sicherheit beim Gemüseschneider

Wenden wir uns nun dem wichtigen Aspekt „Sicherheit“ zu. Wir werfen dazu zunächst einen kritischen Blick auf die Restehalter, denn ohne diese kann es für die Fingerkuppen schnell gefährlich werden. Und schon fällt der Kandidat von Rosenstein & Söhne auf, der einen solchen Restehalter als einziger nicht besitzt. Doch auch mitgelieferte Restehalter haben ihre Tücken: Der Restehalter vom Triangle Gemüsehobel 2 mm mit Parabelklinge sitzt so stramm in den Führungsschienen, dass durch ihn viel Kraft und Geschmeidigkeit verloren gehen. Um Ermüdungserscheinungen zu vermeiden, wird man im Ernstfall wohl auf ihn verzichten und ist somit ohne Fingerschutz unterwegs. Beim zweiten Triangle-Hobel zeigt sich – ebenso wie Moha – dass die Entwickler auch einen richtig guten Restehalter entwickeln können. Bei diesem wird das Schnittgut auf Metallstifte gesteckt und durch den Anpressdruck der hobelnden Hand schiebt sich der Rest des Schnittguts automatisch von den Metallstiften herunter. Eine in unseren Augen vorbildliche Lösung!

Der Microplane-Hobel ist mit einem ausreichend großen und rutschfesten Längsgriff ausgestattet
Der Microplane-Hobel ist mit einem ausreichend großen und rutschfesten Längsgriff ausgestattet

Wir schauen uns die weiteren Restehalter an und finden die Formen der Griffe ungewohnt und unhandlich: Beim Parabel-Hobel von Triangle ärgert uns die dreieckige und so vermutlich triangelförmige, unergonomische Form, bei beiden Metaltex-Kandidaten die lose aufgelegten Halter und beim Lurch gibt es erst gar keinen vernünftigen Punkt zum Anfassen. Der Lurch-Halter bildet aber auch weiterhin das Schlusslicht, denn seine Unterseite ist wenig griffig, so dass das meist nasse Schnittgut unkontrolliert unter ihm hin und her rutscht. In punkto Sicherheit sind wir recht enttäuscht, wie undurchdacht die Mehrzahl der fingerschützenden Restehalter wirkt. Die Gefahr für Verletzungen ist definitiv gegeben. Die Marken Moha und Triangle zeigen in unserem Testfeld ja immerhin anschaulich, dass es auch anders geht.

Das Einstellrad für die Scheibendicke ist beim Microplane an den Rändern zu schmal und lässt sich schlecht greifen
Das Einstellrad für die Scheibendicke ist beim Microplane an den Rändern zu schmal und lässt sich schlecht greifen

Unser Fazit im Test

Insgesamt haben uns die Testkandidat mit guten Leistungen erfreut. Der variable Triangle-Hobel und der Moha stehen klar an der Spitze mit ihrer vorbildlichen Stabilität, ihrer Klingenschärfe und durchdachtem Sicherheitskonzept. Am Ende der Skala rangieren die beiden Metaltex-Hobel und der Kandidat von Rosenstein & Söhne, deren unscharfe Klinge beim Arbeiten stört und deren Plastik-Design zu instabil und wackelig wirkt. Letztendlich ist es aber nicht automatisch ein Mangel, wenn ein Hobel keine Verstellung der Schnitt-Dicke bietet, denn es kommt viel mehr auf die Qualität der Klinge an als auf millimetergenaues Schneiden. 

Der Längsgriff beim Modell von Lurch ist deutlich zu kurz geraten
Der Längsgriff beim Modell von Lurch ist deutlich zu kurz geraten

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Gemüseschneider-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Gemüsehobel
Funktion: Geschulte Probanden prüfen und bewerten für die allgemeine Funktion die jeweils empfohlenen Klingen bzw. -aufsätze zum Hobeln verschieden harter Gemüsesorten. Im Praxistest werden zudem der Kraftaufwand in der Verwendung, der Fingerschutz sowie die Homogenität und Gleichmäßigkeit der Schnittergebnisse geprüft und bewertet.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet die Bedienfreundlichkeit, zu der neben der Zerlegbarkeit und Reinigung der Hobel auch ggf. vorhandene Sonderzubehörteile bzw. Sondereigenschaften gehören.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten zudem die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Verpackung wird unter ökologischen Gesichtspunkten, wie unnötige Verpackungen und entstehender (Plastik-)Müll, bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden steht hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
 

Autor: Andreas Müller

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