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Zugegeben, seit der Revolution der Akkusauger fristen Staubsauger mit Netzanschluss nur noch ein Nischendasein. Doch in Gartenlaube oder Ferienhäuschen haben diese Bodenstaubsauger durchaus noch ihre Berechtigung. Gerade dort, wo nicht so häufig gesaugt wird, sind die preiswerten Geräte eine gute Wahl. Lesen Sie mehr in unserem Bodenstaubsauger Test 2024.

Die Testgeräte im Bodenstaubsauger Test 2024

Bodenstaubsauger mit Beutel:
Hoogo B3+ flipflop
Eta Avanto ETA3519990000
AEG Clean 5000 AB51C1DB
Bodenstaubsauger ohne Beutel:
Kärcher DS 6
Hyundai VC 009

Im Test sind diesmal fünf Bodenstaubsauger mit Netzanschluss. Drei der Geräte arbeiten noch klassisch mit Staubsaugerbeuteln, zwei sind beutellos. Eine Besonderheit stellt das Modell DS 6 von Kärcher dar:

Hier wird der Staub weder in einem Beutel noch in einem klassischen Staubbehälter gesammelt, sondern landet in einem mit Wasser gefüllten Behälter. Das soll den Sauger besonders staubarm machen und er ist damit vor allem für Allergiker eine willkommene Alternative zum klassischen Sauger.

Klassische Bodenstaubsauger im Test

Ob nun mit oder ohne Beutel – dank Netzanschluss handelt es sich um klassische Staubsauger, wie sie auch schon vor Beginn des Akku-Booms zum Einsatz kamen. Da es sich um Bodenstaubsauger handelt, bestehen diese immer aus einer rollbaren Saugeinheit, an der ein Schlauch und schließlich ein Edelstahlrohr mit Bodendüse befestigt wird. Statt der Bodendüse lassen sich allerdings je nach Modell auch andere mitgelieferte Düsen einsetzen, wie beispielsweise kleine Polsterdüsen oder Fugendüse für enge Stellen und Ritzen in Sitzmöbeln.

AEG hat ein ganz besonderes Konzept zum Verstauen zusätzlicher Düsen entwickelt: Diese finden unter einer Klappe direkt im Gerät Platz
AEG hat ein ganz besonderes Konzept zum Verstauen zusätzlicher Düsen entwickelt: Diese finden unter einer Klappe direkt im Gerät Platz

Um einen möglichst großen Arbeitsbereich zu gewährleisten, sind die Sauger alle mit relativ langen Netzkabeln ausgestattet. Zwischen 5 und 6 Meter (m) sind Standard, Spitzenreiter Hoogo bringt es sogar auf satte 8 m.

 Der beutellose Staubsauger von Kärcher hat eine durchaus ungewöhnliche Gehäuseform, die auf den ersten Blick etwas klobig erscheint
Der beutellose Staubsauger von Kärcher hat eine durchaus ungewöhnliche Gehäuseform, die auf den ersten Blick etwas klobig erscheint

Damit kann man sich trotz lästigem Kabel noch recht gut im Raum bewegen, ohne permanent die Steckdose wechseln zu müssen. Neben der guten Leistung ist übrigens auch die Laufzeit ein Argument für Bodenstaubsauger mit Kabel: Im Gegensatz zu Akkusaugern geht ihnen nie die „Puste“ aus. Im Folgenden stellen wir Ihnen nun die einzelnen Testgeräte im Testfeld mit ihren Besonderheiten vor.

Der Bodenstaubsauger von AEG im Test

Hierbei handelt es sich um einen klassischen Staubsauger mit Beutel. Das Gerät ist sehr kompakt, leicht und schön wendig. Gut gefällt uns hier auch die Aufbewahrung der zusätzlichen Düse hinter einer Klappe direkt am Gerät. Über einen elektronischen Regler kann die Saugkraft reguliert werden.

Ein Blick unter die Haube beim Kärcher legt den Blick auf den Wassertank frei: Hier wird der aufgesaugte Schmutz gesammelt
Ein Blick unter die Haube beim Kärcher legt den Blick auf den Wassertank frei: Hier wird der aufgesaugte Schmutz gesammelt

Das ist vor allem beim Saugen von kleinen unbefestigten Läufern sehr hilfreich, da diese bei voller Leistung gnadenlos an der Bodendüse hängen bleiben. Die Saugleistung insbesondere in der höchsten Stufe ist einwandfrei. Selbst Tierhaare werden ohne Probleme abgesaugt. Dank klassischem Staubbeutel ist die Entsorgung nach der Benutzung über den Hausmüll im Gegensatz zu den meisten beutellosen Staubsaugern staubfrei.

ETA Avanto Bodenstaubsauger im Test

Selten begegnen wir einem Gerät mit so viel mitgeliefertem Zubehör wie beim Beutelsauger von Eta. Das speziell für Haushalte mit Haustieren entwickelte Modell liefert allein drei verschiedene Bodendüsen für unterschiedliche Aufgaben, so beispielsweise für das Entfernen von Tierhaaren auf Teppich und eine Turbodüse für die Polstermöbel mit. Eine der Bodendüsen entpuppt sich dann auch noch als Spezialdüse zum Entfernen von Haaren und Fusseln.

Auch andere Hersteller wie hier Eta bieten im Gehäuse des Bodenstaubsaugers Platz für Zusatzdüsen
Auch andere Hersteller wie hier Eta bieten im Gehäuse des Bodenstaubsaugers Platz für Zusatzdüsen

Der ideale Staubsauger also für Hunde- und Katzenhaare. In der Praxis zeigt er dort auch deutliche Stärken. Durch die elektronische Regulierung kann die Saugkraft optimal an die zu reinigende Fläche angepasst werden.

Auch die Aufbewahrung der kleinen Fugendüse und des Möbelpinsels direkt im Gerät gefällt uns gut. Trotz der guten Saugleistung ist das Gerät der leiseste Staubsauger im kompletten Testfeld und hinterlässt einen hervorragenden Eindruck.

Hoogo B3+ mit „flipflop“-Düse im Test

Auch der B3+ aus dem Hause Hoogo wird mit reichlich Zubehör geliefert. Neben der klassischen Bodendüse ist eine flexible Bodendüse sowie je ein Möbelpinsel, eine Fugendüse und eine Polsterdüse im Lieferumfang des klassischen Beutelstaubsaugers enthalten. Insbesondere die flexible Düse „flipflop“, die als „Weltneuheit“ in der Werbung von Hoogo angepriesen wird, hat es in sich.

Der beutellose Zyklonstaubsauger von Hyundai sieht mit seiner orange-weißen Farbgebung irgendwie aus wie ein Spielzeug fürs Kinderzimmer
Der beutellose Zyklonstaubsauger von Hyundai sieht mit seiner orange-weißen Farbgebung irgendwie aus wie ein Spielzeug fürs Kinderzimmer

Sie verspricht durch die beiden biegsamen Pinsel an den Seiten ein besonders komfortables Reinigungsergebnis unter Anpassung an die jeweiligen Bedingungen beim Saugen. In der Praxis wird damit das Umfahren von Hindernissen auf dem Boden zum Kinderspiel und das Reinigungsergebnis kann sich sehen lassen.

Der Sauger verfügt über eine elektronische Leistungsregelung und lässt sich zusätzlich über eine Saugkraftregulierung am Saugrohr steuern.

Hyundai VC 009 Sauger im Test

Der Staubsauger von Hyundai kommt ohne Beutel aus und verleugnet seine überwiegend aus Kunststoff bestehendes Gehäuse erst gar nicht. Im Gegenteil: Der weiß-graue Zyklonsauger mit knallorangen Bedienelementen und bunten Applikationen sieht eher wie ein Kinderspielzeug aus Japan als ein vollwertiger Staubsauger aus. Doch der Schein trügt: Man kann damit auch saugen. Allerdings nicht sonderlich komfortabel.

Gäbe es einen Sonderpreis für das reichhaltigste mitgelieferte Zubehör im Testfeld – Eta hätte sich mit dem Avanto auf jeden Fall qualifiziert
Gäbe es einen Sonderpreis für das reichhaltigste mitgelieferte Zubehör im Testfeld – Eta hätte sich mit dem Avanto auf jeden Fall qualifiziert

Unser Testmuster krankt an einer Schwäche bei der Kabelaufrollmechanik: Selbst ohne unser Zutun versucht das Gerät immer wieder während der Arbeit, das Kabel aufzurollen. Doch auch ohne diesen vermutlichen Einzeldefekt macht das Saugen nicht sonderlich viel Spaß. Denn die Bodendüse klebt förmlich auf dem Parkett, von Teppich ganz zu schweigen. Es gibt keine elektronische Regulierung der Saugkraft. Besonders komfortabel saugen lässt sich damit nicht, darüber tröstet auch der vergleichsweise geringe Verbrauch nicht hinweg. Am Ende also doch eher etwas für das Kinderzimmer.

Staubsauger von Kärcher DS 6

Der Staubsauger von Kärcher ist ebenfalls beutellos, funktioniert aber nach einer anderen Technologie: Der aufgesammelte Staub wird nicht wie sonst üblich trocken gesammelt, sondern landet in einem Wasserbehälter im Gerät.

Der Vorteil laut Kärcher soll eine besonders gute Filtration sein, die den Staubsauger vor allem für Allergiker interessant macht. Bedient wird er wie ein ganz normaler Sauger, nur dass zuvor Wasser und ein spezielles Anti-Schaum-Mittel in den Wassertank gefüllt werden muss.

Immer gut für die Kontrolle des Luftstroms ist eine Leistungsregulierung, wie hier mit einem klassischen Drehschalter
Immer gut für die Kontrolle des Luftstroms ist eine Leistungsregulierung, wie hier mit einem klassischen Drehschalter

Ein kleines Probefläschchen dieses Mittels liegt dem Gerät bei. Im Betrieb merkt man keinen Unterschied zu einem normalen Staubsauger, allenfalls beim Abschalten fällt das „Nachblubbern“ etwas auf. Ein paar Nachteile hat die Konstruktion allerdings: Zum einen wird der Staubsauger durch den erforderlichen Wasserbehälter sehr groß und klobig. Außerdem darf man ihn nicht kippen, da sonst das Wasser aus dem Behälter auslaufen könnte. Dafür ist die Entsorgung des gesaugten Staubes sehr einfach und absolut staubfrei.

Unser Fazit im Bodenstaubsauger-Test

Bei den Geräten mit Staubbeutel gefallen uns alle drei Modelle gut. Besonders praktisch ist allerdings der B3+ flipflop von Hoogo. Bei diesem Produkt zeigt sich, was in Deutschland entwickelte Technik an Qualität bietet. Er hat eine hervorragende Saugkraft und wird mit reichlich Zubehör geliefert.

Das „flipflop“-Konzept von Hoogo ist so genial wie simpel: Federgelagerte Bürsten passen sich der Situation an. So kommt man auch in kleinste Ecken
Das „flipflop“-Konzept von Hoogo ist so genial wie simpel: Federgelagerte Bürsten passen sich der Situation an. So kommt man auch in kleinste Ecken

Der Clou ist dabei die „flipflop“-Bodendüse, die dem Staubsauger seinen Namen gibt und aufgrund ihrer Technik hervorragend für enge Stellen geeignet ist. Bei den beutellosen Saugern hat Kärcher eindeutig die Nase vorn. Das Gerät von Hyundai kann hingegen nicht vollends überzeugen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Bodenstaubsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Bodenstaubsauger
Funktion: Zur Ermittlung der Funktionswerte wird jeder Testkandidat durch einen umfangreichen Testparcours geschickt. Bei der Analyse der Reinigungsleistung an Partikeln auf Hartboden werden unterschiedliche Staubarten zwischen 40 und 3 000 µm von einem Hartboden mithilfe der jeweils vom Hersteller empfohlenen Düse aufgesaugt; hierfür wird die höchste Leistungsstufe genutzt. Für die Partikelaufnahme auf Teppichboden wird die Kombi-Bodendüse mit empfohlener oder mit der am Regler vorgegebenen Leistungsstufe eingesetzt. Hier kommen drei handelsübliche Bodentextilien zum Einsatz. Anhand dieser Testreihen wird die Staubaufnahme an den Düsenkanten gemessen. Die Faseraufnahme wird ebenfalls auf den drei Auslegewaren getestet, neben Baumwoll-, PVC- und Wollfasern werden hier auch Tierhaare appliziert und dann überprüft, wie umfangreich die Fasern mithilfe der vom Hersteller empfohlenen Düse aufgenommen werden können.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Hierzu gehört das Führen und Lenken des Staubsaugers auf allen Testböden, die Einstellbarkeit der Luft- und Leistungsregler, die (De-)Montage der Sauger und Handhabung der Zubehördüsen, ebenso die Ablesbarkeit von Markierungen des Staubcontainers bzw. Füllstand des Staubbeutels. Bei Entleerung/Reinigung wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung bewertet, dies umfasst speziell den Wechsel des Staubbeutels bzw. das Reinigen des Staubcontainers, außerdem die Säuberung und den Wechsel der Filter, das Säubern der Borsten bzw. Walzenbürste und der Geräteaußenseiten. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah auf Teppich 100 cm über der Gerätemitte/Oberseite bei maximaler Leistungsstufe gemessen und vergleiched bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise geprüft, dann anhand ihrer Qualität bewertet. Bei der Unterbringung werden Parkposition und die Aufbewahrung der Zubehörteile sowie Schlauch/Rohr und Kabel bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das (Nicht-)Vorhandensein von Graten sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Teilnote Energieaufnahme/Leistung gibt den Wirkungsgrad von aufgenommener Leistung und der damit erreichten Saugleistung an. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Einklemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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