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Um im Alltag für einige Momente die Seele baumeln zu lassen reicht es oft, sich einer kleinen Ablenkung hinzugeben. Diesen Urlaub im Miniformat sollen kleine Zimmerbrunnen bieten, die durch ihr permanentes Wasserspiel eine wohlige Atmosphäre in jedes Zimmer zaubern können. Vier solcher Geräte befinden sich in unserem Test. Lesen Sie mehr in unserem Zimmerbrunnen Test 2020.

Die Testgeräte im Zimmerbrunnen Test 2020

Zimmerbrunnen:
VidaXL Schalen
Pajoma Japanese Garden 53516
Infactory NX-9004
Infactory NX-6516

Die leeren Testtabellen liegen bereit, als wir die vier Pakete auspacken. Die Größe der vier Brunnen ist so unterschiedlich wie deren Verpackung. Im Feld Ökologie müssen wir später in jedem Fall auf das Packmaterial eingehen, denn alle Brunnen-Teile sind in Styropor und mehrere Plastiktüten verpackt. Sogar ein Dutzend Mini-Kieselsteine sind in Plastik verschweißt. Das ginge sicherlich besser. Alle vier Brunnen bestehen aus gefärbtem Plastik in Stein-Optik Nachdem alles Packmaterial entfernt ist, ist der Aufbau der Brunnen mit wenigen Handgriffen erledigt. Mal will ein Schlauch noch auf eine Pumpe gesteckt werden, woanders soll ein LED-Kabel korrekt positioniert werden. Diejenigen Tester, die sich zunächst mit der Anleitung beschäftigen, scheinen anschließend nicht viel schlauer zu sein als vorher, sind es doch nur wenige Teile, die montiert werden müssen. An manchen Stellen der Anleitungen fehlen hingegen genaue Hinweise zum Aufbau und wie man die kleinen Saugnäpfe der Pumpen am Boden des Wasserbehälters andrücken soll, wenn man die Pumpe mit der Hand schon gar nicht mehr erreichen kann, ist uns auch beim mehrfachen Probieren nicht klar. Letztlich finden wir uns damit ab, dass bei jedem Modell die Pumpe lose im Wasser schwimmen wird und die Saugnäpfe wirkungslos bleiben. So ganz ohne Folgen ist diese lose Unterbringung im Wasserbecken nicht, aber dazu später mehr. Am Ende befinden sich alle Geräte im betriebsbereiten Zustand und mit Wasser befüllt auf dem Labortisch.

Die Pumpe wird im Inneren des Gefäßes an den Schlauch angeschlossen und die LED wird durch einen Schlauch gefädelt

Die Eigenschaften

Die verwendeten Pumpen unterscheiden sich in Leistung, Geräusch und Betriebsspannung – und um genau diese drei genannten Eigenschaften soll es im Folgenden gehen: Die Pumpen arbeiten alle mit einer konstanten Drehzahl. Um den Wasserdurchfluss zu beeinflussen, kann daher nur der Zufluss zur Pumpe mechanisch verringert werden. Somit hat dies keine Auswirkungen auf die Leistungsaufnahme der Pumpen. Eine Durchflussbegrenzung kann dennoch sinnvoll sein, wenn man die Geräusche des Wassers verringern möchte. Kommen wir zum Betriebsgeräusch der Pumpen: Hier sind wir bei allen Geräten enttäuscht, denn die Pumpen sind stets gut zu hören. Das sonore Brummen der Pumpen überdeckt meist das Plätschergeräusch des Wassers. Die gewünschte Entspannung wird sich so nur schwerlich einstellen. Wir fahren fort mit der Betriebsspannung: Bei drei der getesteten Brunnen läuft die Pumpe mit Netzspannung. In Hinsicht auf die Betriebssicherheit ist das nicht optimal, denn die Kombination von Netzspannung und Wasser birgt immer das Risiko eines Stromschlages bei einem Defekt in der Isolation von Pumpe oder Kabel. Uns fehlt bei diesen Lösungen ein Erdungs-Kontakt für das Wasserbecken, damit im Ernstfall der FI-Schalter des Hauses auslöst, bevor ein Mensch zu Schaden kommt. Vorbildlich sehen wir hierbei den größten der Brunnen, der mit einem Steckernetzteil betrieben wird. Diese Lösung zeigt, dass es durchaus möglich ist, zugunsten der Sicherheit innerhalb des Brunnens nur mit ungefährlicher Kleinspannung zu arbeiten.

Der Betrieb

Wir nehmen uns nun die Wassermenge vor, die zum Betrieb der Brunnen eingefüllt werden muss. Hierbei unterscheiden wir zwei Messgrößen: Zum einen die minimale Wassermenge, die die Pumpe zum Betrieb benötigt um anzulaufen und zum anderen die maximale Wassermenge, die einfüllbar ist, bis der Brunnen überzulaufen droht. Mit der gemessenen durchschnittlichen stündlichen Verdunstungsmenge können wir so auf die Laufzeit der Brunnen bis zum Nachfüllen schließen. Es zeigt sich, dass die Brunnen total unterschiedliche Werte liefern. Wären die Pumpen sauber mit den Saugnäpfen am Boden des Wasserbassins befestigt, würden auch wenige Millimeter Wasserstand für einen korrekten Betrieb der Pumpe ausreichen.

Der fertige Buddha-Brunnen in Aktion und mit durchgend laufendem Wasser

Pumpenarbeit

Durch den zuvor bereits genannten bauartbedingten schwimmenden Einsatz der Pumpen verringert sich die nutzbare Wassermenge zusehends, sodass häufiger nachgefüllt werden muss. Relativiert wird dieses Problem nur durch die Tatsache, dass in den Anleitungen davon die Rede ist, dass das Wasser alle 3 Tage gewechselt werden muss, damit keine Geruchsbelästigung und kein Verkeimen des Wassers auftritt. Die recht groben Strukturen innerhalb der Brunnen sind alles andere als leicht zu reinigen und verlangen regelmäßige gewissenhafte Pflege. Eine unrühmliche Ausnahme bei der möglichen Betriebszeit stellt das Modell „Buddha“ dar, bei dem nach einem Tag Dauerbetrieb bereits Wasser nachgefüllt werden muss, was wir als echten Mangel ansehen. Das schlürfende Geräusch der dann Luft ziehenden Pumpe alarmiert hoffentlich rechtzeitig vor einem Pumpenschaden dessen Besitzer, denn für Trockenlauf geeignet ist keine der Zimmerbrunnen-Pumpen.

Die Funktion

Aufgrund der geringen Wasserverdunstungsmengen von etwa 300ml pro Tag sehen wir keine wirkliche Befeuchtung des Raumklimas und sehen die Brunnen nur als stilvolle Raumdekoration. Die beiden Brunnen „Buddha“ und „Waldteich“ bieten einfache Lichteffekte, die im recht abgedunkelten Raum kleine Lichtspiele an Wänden und Decken erzeugen. Bei allen Modellen liefert die Pumpe das Wasser im Inneren nach oben, von wo aus das Wasser dann auf mehr oder weniger direktem Weg wieder in das Wasserbassin zurückfließt – mal durch Schalen, mal über steinartige Oberflächen oder durch kleinere Wasserbecken.

Die Pumpe wird auf den Schlauch im Brunnen-Inneren gesteckt

Die Reinigung

Damit kommen wir nun zum Thema Reinigung. Hier haben die Brunnen mit einfachen, glatten Formen die Nase vorn. Die poröse, holzartige Struktur des Waldteichs ist nun eine echte Schwachstelle, denn spätestens im Inneren des durch eine Seitenklappe nur schlecht zugänglichen Wasserreservoirs kann von gründlicher Reinigung keine Rede mehr sein. Wir sind froh, einen Teil mit einer Bürste erreichen zu können. Wie die vielen anderen verwinkelten Ecken jemals sauber werden sollen, konnten wir bis zum Ende unserer Tests nicht klären. Auch beim Entleeren dieses größten Brunnens bleibt viel Wasser im Gerät und muss mit einem Handtuch aufgenommen werden. Ein Bodenablass wäre hier angenehm gewesen. Aber auch die übrigen Testkandidaten schwächeln beim Thema Reinigung. Bei der Verwendung von Leitungswasser bilden sich nach einigen Tagen unweigerlich Algen und Gerüche. Vermutlich täte man gut daran, wenn man stattdessen destilliertes Wasser verwendet.

Das Fazit

Keiner der Zimmerbrunnen konnte uns komplett überzeugen. Rein von der Optik her wird jedes Modell seinen Liebhaber finden. In unserem Test hingegen hat jeder Brunnen bei mindestens einem der Themen „Aussehen, Geräusch, Sicherheit, Hygiene, Betrieb“ gepatzt. Vorallem die teils intensive und schwierige Instandhaltung kostet Nerven und Zeit und hebt die positiven Effekte der Brunnen auf. Als dekorativer Hingucker sind alle Brunnen geeignet – die sachgerechte Pflege vorausgesetzt. Ansonsten giltauch beim Thema Zimmerbrunnen: Über Geschmack lässt sich bekanntlichstreiten.

Technische Daten

 

TESTSIEGER

Zimmerbrunnen

Infactory

NX-6516

Infactory

NX-9004

Pajoma

Japanese Garden 53516

VidaXL

Schalen

 

Technische Daten

Marktpreis*/UVP

17 Euro*/30 Euro

50 Euro*/79 Euro

14 Euro*/27 Euro

21 Euro*/38 Euro

Gewicht

450 g

2 700 g

590 g

675 g

Maße (Breite × Höhe × Tiefe)

19 × 13 × 13,5 cm

23,5 × 20,5 × 34 cm

21 × 19 × 21 cm

17,5 × 23 × 17,5 cm

Material

Polyresin

Polyresin

Polyresin

Polyresin und Kunststoff-Basis

min./max. Wassermenge

317 ml/467 ml

970 ml/1 900 ml

210 ml/400 ml

255 ml/865 ml

Verdunstung

6 ml/h

5 ml/h

6 ml/h

5 ml/h

max. selbstständige Laufzeit

1 Tag

7 Tage

2,5 Tage

4,5 Tage

Betriebsspannung der Pumpe

220 Volt

12 Volt

220 Volt

220 Volt

Anzahl LED

1

4

0

0

*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren

Autor: Autor

Bildquelle:

  • Test_Zimmerbrunnen_Galerie01: © Auerbach Verlag
  • Test_Zimmerbrunnen_Galerie02: © Auerbach Verlag
  • Test_Zimmerbrunnen_Galerie03: © Auerbach Verlag
  • Infactory NX-6516: © Infactory
  • Infactory NX-9004: © Infactory
  • Pajoma Japanese Garden 53516: © Pajoma
  • VidaXL Schalen: © VidaXL
  • Test_Zimmerbrunnen_Startbild: © Auerbach Verlag