Für viele gehört Saugen und Wischen zu den eher lästigen Aufgaben in den eigenen vier Wänden. Da kommen die kleinen Saugroboter gerade recht, die ein autonomes und gründliches Reinigen versprechen. Morgens auf Arbeit und am Nachmittag in ein sauber geputztes Zuhause zurückzukehren, ist also tatsächlich kein Traum mehr. Lesen Sie mehr in unserem Saugroboter Test 2021.
Die Testgeräte im Saugroboter im Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugroboter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Diesmal treten acht Saugroboter gegeneinander an, wobei sechs davon auch über eine Wischfunktion verfügen. Durchgesetzt hat sich bei allen Geräten die runde Bauform sowie das beutellose Auffangen des Staubes in einem dafür vorgesehenen Behälter. Fast alle Roboter lassen sich darüber hinaus auch per App steuern.
Machen Saugroboter alles sauber?
Die aktuelle Generation der Saugroboter kann sich wirklich sehen lassen. Selbst in kleinste Ecken und teilweise auch unter Bett und Schrank tauchen die kleinen Helfer ab und beseitigen dabei auch das letzte Krümelchen. Kurzum: Saugleistung ist bei allen Kandidaten vorhanden und im Trockenmodus erledigen sie ihren Job einwandfrei. Größere Unterschiede gibt es bei der Ausstattung und Bedienung. Einige Geräte verfügen mittlerweile sogar über eine Sprachausgabe, die zum Beispiel die Beendigung des Reinigungsvorganges oder einen niedrigen Akkustand verkünden. Alle sprechenden Geräte bis auf den Roboter von Koenig reden Deutsch. Der Koenig hingegen kann nur in Englisch kommunizieren, ein Umstellen auf Deutsch ist nicht möglich. Ihre Aufgaben erledigen die Roboter alle automatisch. Der Nutzer kann jedoch je nach Gerät mehr oder weniger umfangreich in den Prozess der Reinigung eingreifen – beispielsweise über eine App. Erfreulich: Auch ohne App lassen sich alle Geräte über Tasten am Roboter steuern. Dann stehen aber in aller Regel nur die Standardprogramme zur Verfügung.
Saugroboter mit kräftigem Elektromotor
Wie bereits erwähnt, reinigen alle Geräte im Trockenmodus anstandslos. Angetrieben werden die intelligenten Haushaltshilfen von Elektromotoren und einem eingebauten Akku. Meist handelt es sich um Lithium-Ionen-Akkus. Lediglich der Roboter von Sichler verfügt laut Handbuch über einen Li-Po-Akku. Dieser Akkutyp wird wegen seiner hohen Stromfestigkeit vor allem im Modellsport eingesetzt. Bei Saugrobotern ist das etwas ungewöhnlich. Seine mit 4 500 Milliamperestunden (mAh) angegebene Kapazität ist etwa doppelt so hoch wie beim Rest im Testfeld. Bei der Laufzeit kann das Gerät diesen Vorteil aber nicht ausspielen. Es bleibt zu vermuten, dass die verbauten Komponenten erheblich leistungshungriger sind als beim Rest und deshalb auf diesen Akkutyp ausgewichen wurde. Übrigens stellen wir im Test beim Gerät von Sichler eine enorme Eigenentladung im Ruhemodus fest: Über Nacht verliert das Gerät die Hälfte der Akkuleistung. Daher wird auch ständig nachgeladen, was sich negativ auf die Energiebilanz auswirkt.
Wie orientieren sich Saugroboter?
Alle Roboter bewegen sich autonom durch den Raum. Doch die Methoden der Raum- und Hinderniserkennung unterscheidet sich von Modell zu Modell. Pauschal kann man sagen: Je preiswerter ein Gerät, umso simpler auch die Raumerkennung und Orientierung. Einfachste Geräte fahren einfach eine einprogrammierte Route ab, bis sie auf ein Hindernis treffen. Nach der Erkennung durch einen Schalter an der vorderen Stoßstange ändern sie einfach ihre Richtung und setzen die Fahrt fort. Das Ganze wird Chaosprinzip genannt, weil die Routen teilweise etwas chaotisch aussehen. Solche Geräte sind eher für den Einsatz in Einzelräumen oder kleinen Wohnungen geeignet. Etwas aufwendiger sind Roboter mit Gyroskop. Prinzipiell arbeiten sie auch nach dem Chaosprinzip, zählen aber zusätzlich noch die Anzahl der Umdrehungen bei den Rädern. Auf diese Weise können sie sich etwas besser orientieren und finden auch aus anderen Räumen zurück zur Ladestation.
Allerdings ist diese Methode nicht sehr zuverlässig: Hängen die Kerlchen an einem Hindernis fest und können sich nach einiger Zeit wieder befreien, dann stimmen die Gyroskopwerte nicht mehr und die Orientierung wird schwieriger. Exakte Raumvermessung beherrschen die Roboter mit Lasererkennung. Diese besitzen noch einen runden Aufsatz, dahinter befindet sich ein um 360 Grad rotierender Laser, der die Räume exakt vermessen und sogar Raumpläne in der App erstellen kann. Schließlich gibt es noch Roboter mit eingebauten Kameras, die sich über diese in den Räumen autonom bewegen können. Die Laser- und Kameratechnologie wird bei hochwertigen Geräten auch gerne kombiniert, wie beim Rowenta in unserem Testfeld. Weitere ggf. verbaute Sensoren können Entfernungen erkennen, mit der Ladestation Kontakt aufnehmen und. Höhenunterschiede ausloten.
Wie gut ist die Saugleistung?
Im Test überzeugt uns die Saugleistung bei allen Geräten. Sie räumen ordentlich auf und lassen sich von einfachen Hindernissen wie Tischen oder Stühlen nicht beeindrucken. Der Staubbehälter muss bei allen nach jedem Reinigungsvorgang geleert werden, was sich aber als wenig kompliziert herausstellt. Bei den beiden Geräten mit Entleerungsstation ist das anders. Hier werden die Geräte selbstständig entleert und der Dreck in einem Staubbeutel gesammelt, der erst nach zahlreichen Reinigungsläufen ausgewechselt werden muss.
Saugroboter mit Wischfunktion
Ein Trend ist eindeutig die Wischfunktion. Im Testfeld gibt es nur zwei Geräte, die nicht auch nass wischen können. Allerdings gibt es hier noch große Unterschiede bei der Umsetzung und der Reinigungsqualität. Viele Roboter können nur wahlweise saugen oder wischen. Das bedeutet: Der zu reinigende Raum muss zunächst ausgesaugt werden, bevor der Aufsatz auf Wischen gewechselt werden kann. Nur die Roboter von Ecovacs, Rowenta und Sichler beherrschen beides gleichzeitig. Bei Rowenta gibt es allerdings nur einen sehr kleinen Wassertank, während Ecovacs und Sichler über einen ordentlich großen Behälter verfügen. Unterschiede gibt es auch bei der „Führung“ der Wischmopps. Diese sind bei den meisten Geräten fest angebracht und bewegen sich nicht. Entsprechend bescheiden ist dann auch das Wischergebnis. Nicht so bei Bissel, Ecovacs und Sichler. Hier vibrieren (Ecovacs, Sichler) oder rotieren (Bissel) die Lappen. Das sorgt für ein nahezu perfektes Wischbild bei Bissel und einer guten Nassreinigung bei den beiden anderen.
Welcher Saugroboter ist der beste?
Alle Roboter kommen mit unserer Testumgebung im Großen und Ganzen problemlos zurecht. Gefahren bergen allerdings freiliegende Kabel. Hier verheddern sich einige der Geräte im Test. Einer erkennt die Kabelfalle nicht und kommt uns aus dem Schlafzimmer mit dem Radiowecker im Schlepptau entgegen – normalerweise sollte eine Fehlererkennung den Roboter in so einem Fall stoppen. Als weitere Falle für den Roboter stellt sich unser Wäscheständer heraus. Hier bleiben unsere Testgeräte immer mal wieder hängen, können sich aber in der Regel selbst wieder befreien. Was die Routen durchs Haus angeht, so zeigen sich die Geräte mit Laser am geschicktesten, wobei uns hier der Rowenta mit seiner Kombination aus Laser und Kamera am besten gefällt. Trotz einfacher Navigation ist der Roboter von Koenic ausgesprochen gut beim Abfahren der Wohnung. Deutliche Schwierigkeiten hat hingegen das Wischwunder von Bissel. Immer wieder verliert er die Orientierung und irrt umher.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugroboter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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Bildquelle:
- Saugroboter Test 2021: © Anna Belova /stock.adobe.com, Auerbach Verlag