Ob unterwegs, im Büro oder zu Hause: Isolierbecher, -flaschen und -kannen sorgen dafür, dass Kaffee, Tee und Suppe nicht kalt und Erfrischungsgetränke nicht warm werden. Im Testbericht erfahren Sie, welche unserer 14 Testmodelle Bestleistungen erzielen – und gleichzeitig praktisch zu handhaben sind. Lesen Sie mehr in unserem Isolierbehälter Test 2023.
Die Testgeräte im Isolierbehälter Test 2023
Kannen, Flaschen und Becher zum Warmhalten von Getränken und Speisen gehören in viele Haushalten zur Standard-Küchenausstattung. Mit dem To-go-Becher geht es morgens zur Arbeit, zur Uni oder zum Ausflug. Die Kanne voll Kaffee steht auf dem Büroschreibtisch oder mit Tee bei Infekten am Bett.
Dank der isolierenden Behälter lassen sich Getränke über mehrere Stunden oder sogar über den ganzen Tag verteilt in angenehmer Temperatur genießen. Wer seinen Kaffee für unterwegs von zu Hause mitnimmt, spart nicht nur Geld, sondern verzichtet zudem auf Einwegbecher.
Weniger Müll entsteht auch, wenn man sich den To-go-Kaffee beim Bäcker oder im Café in den eigenen Becher füllen lässt. In unserem Test sind diesmal recht unterschiedliche Behälter zum Warmhalten vertreten.
Generell eignen sie sich ebenfalls dazu, kalte Flüssigkeiten kühl zu halten. In der Regel sind die Gefäße jedoch nicht für kohlensäurehaltige Getränke gedacht (Ausnahmen bei den Flaschen).
Diese Isolierbehälter haben super Messwerte
Kalten Kaffee mögen wohl nur wenige. Auch wenn der persönliche Geschmack eine Rolle dabei spielt, ob jemand ein Heißgetränk als zu warm oder zu kalt empfindet, wird eine gute Trinktemperatur häufig mit 60 bis 70 Grad Celsius (°C) angegeben.
Folglich sollte die Temperatur im Isolierbehälter nicht allzu schnell darunter fallen. Wie gut die Isolierleistung unserer 14 Testkandidaten tatsächlich ist, überprüfen wir, indem wir sie bis zum jeweiligen Maximalfüllstand mit kochend heißem Wasser füllen.
Dann messen wir die Temperatur des Wassers nach 1, 2 und 4 Stunden (h). Erfreulicherweise liegen fast alle Messwerte selbst nach 4 h noch über 60 °C. Die Spanne liegt zwischen 87 °C bei der Leifheit-Kanne und 50 °C beim kleinsten Becher im Test (Hydro Flask).
Neben den Isoliereigenschaften spielt die Flüssigkeitsmenge eine Rolle. Es überrascht daher nicht, dass die Werte stark variieren. Schon in den Bedienungsanleitungen versprechen die Hersteller recht unterschiedliche Leistungen: Emsa spricht beispielsweise von mindestens 4 h Warmhalten (8 h kalt) beim Travel Mug, Semptec von 8 h warm (14 h kalt), Leifheit von 24 h warm (36 h kalt).
Wer seinen Becher für unterwegs füllt, wird in der Regel mit dem Temperaturhalten über wenige Stunden zufrieden sein. Je nach Fassungsvermögen ist das Heißgetränk schnell ausgetrunken. Selbst der Becher mit der schwächsten Isolierleistung kommt nach 2 h noch auf knapp 68 °C. Bei einer ganzen Kanne Kaffee wünschen sich viele hingegen eine zuverlässige Isolierung über einen längeren Zeitraum.
Worauf bei Thermobehältern geachtet werden muss
Die Kehrseite dieser Ergebnisse ist, dass abgefüllte Getränke auch zu warm sein können. Der Inhalt der großen Testkannen ist selbst nach Stunden noch gefährlich heiß. Wer nicht aufpasst, verbrennt sich schnell die Zunge, wenn er zu früh am To-go-Becher nippt.
Selbst wenn ein Gefäß als auslaufsicher beworben wird, sollte man vorsichtig sein: Sobald ein Druckknopf zum Trinken oder Ausgießen (versehentlich) betätigt wird, kann Flüssigkeit austreten. Es besteht Verbrühungsgefahr. Sicherheitshinweise finden sich in den Bedienungsanleitungen der meisten Testmodelle. Zumeist sind die Gebrauchshinweise kurz gehalten.
Vereinzelt stehen sie nur auf der Verpackung (Gefu) oder passende Warnhinweise fehlen gänzlich (Mepal). Unbestritten hilft eine gute Anleitung nicht nur dabei, Verletzungen zu vermeiden. Sie erleichtert die Bedienung und Reinigung.
So ist es bei den Thermogefäßen sinnvoll zu wissen, welche Teile in die Spülmaschine dürfen und ob sich beispielsweise ein Trinkdeckel auseinandernehmen lässt, um alle Schmutzstellen zu erreichen. Positiv zu erwähnen sind hier die hilfreichen Abbildungen bei Westmark, Emsa und Hydro Flask (mittlere Größe).
Doch das Lesen der Herstellerinformationen ist lästig, wenn die Schrift sehr klein ist. Dies ist vor allem bei Emsa, Hydro Flask und Rotpunkt zu bemängeln.
Thermokanne, Thermobecher oder Thermoflasche?
Für eine Topnote in der Handhabung müssen nicht nur die Bedienhinweise stimmen. Auch Deckel und Verschluss sollten sich einfach handhaben lassen. Bei den Testmodellen geht es hier vor allem um Auf – und Zuschrauben sowie Drücken (Push-Tasten). Kleine Schwierigkeiten machen der Mepal-Becher (Drehen zum Trinken) und das Emsa-Modell mit Becherdeckel (Hebel zum Festziehen).
Neben Öffnen und Schließen sollte das Trinken und Ausgießen problemlos gelingen. Viele Becher haben 360°-Trinköffnungen. Ist ein Becher nicht mehr ganz voll, muss man ihn zum Trinken schon sehr weit kippen. Mögliche Folge: Der Becher berührt die Nase oder (wenn vorhanden) die Brille. Wichtig ist außerdem, wie die Modelle in der Hand liegen. Bei den Kannen spielt hier der Henkel eine Rolle.
Bei den Isolierbechern sind Becherumfang, Form und Außenmaterial entscheidend. Praktisch sind die Silikonmanschette beim Emsa-Becher oder die Pulverbeschichtung der drei Hydro-Flask-Modelle, die ein Rutschen in der Hand verhindern. Die beiden größeren Modelle des Herstellers haben zudem einen praktischen Trageriemen.
Bei WMF gibt es Griffmulden, beim Becher von Mepal hilft ein breiter Rand oben, um das Gefäß ordnungsgemäß packen zu können. Beim Reinigen fallen hauptsächlich zwei Punkte ins Gewicht. Zum einen sind manche Materialien verschmutzungsanfälliger als andere. Insbesondere der WMF-Becher aus Edelstahl ist nach Benutzung voller unschön wirkender Fingerabdrücke.
Zum anderen lassen sich die Modelle unterschiedlich gut reinigen. Während man die meisten Thermobecher mit einem Schwamm auswischen kann, ist dies bei kleinen Öffnungen nicht möglich. So lassen sich die Böden der drei ohnehin schon etwas vorsichtiger zu handhabenden Kannen mit Glasinnenleben nur schwer erreichen. Ausspülen mit Wasser und sanftes Einweichen müssen reichen. Profi-Tipp: Hartnäckige Beläge im Kanneninneren lassen sich mit Gebissreiniger entfernen. Heißes Wasser in die Kanne füllen, eine Tablette darin auflösen und nach etwa 1 h die Kanne mit Wasser spülen.
Unser Fazit zum Isolierbehälter-Test
Wer Getränke warm oder kalt halten möchte, findet unter unseren Testkandidaten zahlreiche geeignete Modelle. Vor dem Kauf lohnt es sich zu überlegen: Möchte ich den Isolierbehälter nur zu Hause oder auch unterwegs benutzen? Wie lange soll die Temperatur halten? Welches Fassungsvermögen brauche ich für meine Zwecke? Die Henkelkannen für zu Hause fahren alle gute bis sehr gute Noten ein.
Die besten Temperaturwerte messen wir bei Leifheit. Für eine Kaufentscheidung werden Kriterien wie Preis und Optik zusätzlich eine Rolle spielen. Bei den Trinkflaschen und Isolierbechern für unterwegs, die überwiegend mit Trinkdeckel oder – verschluss ausgestattet sind, gibt es relevante Unterschiede in Füllmenge und Isolierfunktion.
Topwerte in der Funktion liefert beispielsweise der WMF-Trinkbecher mit 500 Millilitern Fassungsvermögen. Besser isolieren nur die großen Kannen und der Outdoorbecher von Semptec. Letzterer hat statt Trinkdeckel eine Weithalsöffnung, ein Deckelfach mit Faltlöffel und einen Becher. Damit eignet er sich für Suppen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Isolierbehälter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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