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Ein Heißgetränk am Morgen gehört für viele zum Alltag. Aber nicht immer haben wir die Zeit, unseren Kaffee oder Tee vor der Arbeit in Ruhe zu genießen. Dafür gibt es Thermoskannen, die über Stunden warmhalten, oder Thermobecher zum Mitnehmen. Aber welches Modell ist am praktischsten und hält am längsten warm? Lesen Sie mehr in unserem Thermobehälter Test.

Die Testgeräte im Thermobehälter Test

Thermoskannen:
Emsa Motiva
Silberthal PA1270
Alfi Skyline
WMF Impulse
Rosenstein & Söhne NX-6311
Rosenstein & Söhne NX-6312
Leifheit Isolierflasche Coco
Rosenstein & Söhne NC-3344
Thermobecher:
Thermos TC Drinking Mug
Alfi Balance Mug
Thermos Stainless King Mug
WMF Motion
Rosenstein & Söhne NX-8384
Rosenstein & Söhne NX-8385
Emsa Travel Mug Compact
Thermospender:
Alfi Getränkespender

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Thermobehälter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Es gibt sie in allen möglichen Farben und vielen verschiedenen Größen – Thermobehälter. Kein Wunder, denn die Becher und Kannen sind bei vielen Gelegenheiten einsetzbar. Ob es für die morgendliche Tasse Kaffee auf dem Weg zur Arbeit ist, die Heißgetränke für das Meeting im Büro oder das gemeinsame Kaffeetrinken mit der ganzen Familie – ein Thermobehälter sorgt dafür, dass die Getränke über einen längeren Zeitraum schön heiß bleiben. Oder wahlweise auch kalt, denn die Isolierung funktioniert in beide Richtungen. Welche Modelle die Temperatur am längsten halten und welche sich am besten bedienen lassen, zeigt unser Test von neun Thermokannen und sieben Thermobechern.

Der Thermobecher von Emsa (li.) und der NX-8384 von Rosenstein & Söhne (re.) sind mit einer Silikonmanschette ummantelt
Der Thermobecher von Emsa (li.) und der NX-8384 von Rosenstein & Söhne (re.) sind mit einer Silikonmanschette ummantelt

Thermoskanne oder Thermobecher?

Ob die Entscheidung auf eine Thermokanne oder einen Becher fällt, kommt ganz auf das gewünschte Einsatzgebiet an. Für die Tasse Kaffee oder Tee am Morgen reicht ein Thermobecher völlig aus. Das kleinste Modell im Test ist der Behälter von Emsa mit einem Fassungsvermögen von 0,3 Litern (l). Die kleine Größe hat den Vorteil, dass sich der Becher unter die meisten Kaffeeautomaten gut platzieren lässt und das Getränk nicht noch einmal umgefüllt werden muss. Die Kandidaten von WMF, Thermos (TC Drinking Mug) und Rosenstein & Söhne haben ein etwas höheres Fassungsvermögen, sind aber auch mindestens 1,5 Zentimeter (cm) höher.

An der Deckelunterseite befindet sich den Bechern von Alfi und Thermos (Stainless King Mug) ein Haken für Teebeutel
An der Deckelunterseite befindet sich den Bechern von Alfi und Thermos (Stainless King Mug) ein Haken für Teebeutel

Wem das noch nicht genug ist, der kann zu den größeren Modellen von Thermos (Stainless King Mug) und Alfi greifen. In diese können bis zu 0,47 bzw. 0,5 l gefüllt werden. Mit einer Höhe von 20 bzw. 20,5 cm sind sie aber auch diejenigen Kandidaten, die den meisten Platz in Anspruch nehmen. Gerade auf der Autofahrt könnte das einen Nachteil bedeuten, wenn der Behälter nicht in den Becherhalter passt. Die Thermokannen haben hingegen nochmal ein deutlich höheres Fassungsvermögen, das von mindestens 0,95 l beim Modell von WMF bis zu 3 l beim Getränkespender von Alfi reicht. In die anderen Testkandidaten, mit Ausnahme des 1,5 l fassenden Modells NX-6312 von Rosenstein & Söhne, passt genau 1 l Flüssigkeit.

Der Thermos-Becher wird nicht wie die meisten Testkandidaten per Druckknopf, sondern mit einem Schieberegler geöffnet
Der Thermos-Becher wird nicht wie die meisten Testkandidaten per Druckknopf, sondern mit einem Schieberegler geöffnet

Kaffee to go

Die kleinen Thermobecher haben den Vorteil, dass sie eine Trinköffnung besitzen und somit keine Tasse benötigt wird. Für unterwegs, egal ob im Auto, in der Uni oder auf Arbeit, sind die Modelle deshalb der ideale Begleiter. In den meisten Fällen kann der Thermobehälter durch einen Druckknopf schnell geöffnet und geschlossen werden. Das der King Mug von Thermos ist mit einem Schieberegler ausgestattet, der jedoch ebenfalls sehr unkompliziert zu bedienen ist. Einige Sekunden länger dauert das Öffnen des Drehverschluss beim Becher von Emsa. Ein weiterer Vorteil bei den meisten To-go-Behältern ist der 360-Grad-Trinkbereich, welcher es möglich macht, dass der Becher rundum angesetzt werden kann. Lediglich bei den Modellen von Alfi und Thermos ist das nicht möglich. Hier gibt es zwei gegenüberliegende Öffnungen, aus denen getrunken werden kann. Ansonsten lassen sich fast alle Becher unkompliziert befüllen und einfach handhaben.

Die relativ kleinen Fingeraussparungen beim Druckverschluss des Thermobechers von WMF machen das Herausschrauben schwierig
Die relativ kleinen Fingeraussparungen beim Druckverschluss des Thermobechers von WMF machen das Herausschrauben schwierig

Der Kandidat von Emsa und der NX-8384 von Rosenstein & Söhne sind mit einer Silikonmanschette ummantelt, die für Griffigkeit sorgt. Die spezielle Haptik dieses Materials ist aber nicht jedermanns Sache. Die Modelle von Thermos (TC Drinking Mug) und Alfi, die mit einem matten Lack beschichtet sind, werden hingegen übereinstimmend als angenehm in der Hand empfunden. Etwas weniger überzeugen kann in puncto Handhabung der Designbecher von WMF, da der Zwei-Finger-Eingriff das Auf – und Zuschrauben vergleichsweise umständlich macht. Dafür hält dieses Modell Getränke über einen langen Zeitraum warm oder wahlweise auch kalt. Noch bessere Ergebnisse hinsichtlich der Isolierleistung können in unserem Test nur die Kandidaten von Thermos und Alfi erzielen. Nach 4 Stunden (h) hat das kochend eingefüllte Wasser bei diesen Behältern immer noch eine Temperatur von über 70 Grad Celsius (°C). Die beiden Modelle von Rosenstein & Söhne schneiden in diesem Bereich nicht ganz so gut ab und das Schlusslicht bildet der Thermobecher von Emsa, bei welchem die Wassertemperatur nach 4 h nur noch 54 °C beträgt.

Beim Modell NX-6311 ist ein Teesieb dabei, das an den Deckel gehängt werden kann, um Tee in der Kanne frisch aufzubrühen
Beim Modell NX-6311 ist ein Teesieb dabei, das an den Deckel gehängt werden kann, um Tee in der Kanne frisch aufzubrühen

Volle Thermoskanne

Unter den größeren Thermobehältern befinden sich sechs Kannen mit Henkel, zwei Kannen mit einem Deckel, der gleichzeitig als Becher dient, und ein Getränkespender. Letzterer ist mit einer Pumpe ausgestattet und kann durch einen Hebel an der Oberseite mit einer Hand bedient werden. Zudem verfügt er über einen Tragegriff, was den Transport erleichtert, und einen drehbaren Fußsockel, so dass er in verschiedene Richtungen positioniert werden kann. Aufgrund der Abweichungen in Art und Größe wird dieser separat im Test betrachtet. Die anderen Thermokannen mit Henkel lassen sich mittels Druckknopf oder Ausgießtaste öffnen und so ebenfalls mit nur einer Hand bedienen. Am besten funktioniert das mit den Kandidaten von Alfi, Silberthal und Emsa, bei denen die Flüssigkeit in einem gleichmäßigen, kräftigen Strahl herausfließt.

Bei den Kannen von Leifheit (li.) und dem Modell NC-3344 von Rosenstein & Söhne (re.) dient der Deckel auch als Trinkbecher
Bei den Kannen von Leifheit (li.) und dem Modell NC-3344 von Rosenstein & Söhne (re.) dient der Deckel auch als Trinkbecher

Weniger überzeugen können hingegen die Kanne von WMF und die NX-6311 von Rosenstein & Söhne. Bezüglich der Isolierleistung kann der Getränkespender mit Abstand die besten Ergebnisse erzielen. Nach 4 h beträgt bei ihm die Wassertemperatur noch immer über 90 °C. Dass der Inhalt nicht so schnell abkühlt, liegt aber vor allem auch an seinem hohen Fassungsvermögen von 3 l. Bei den kleineren Thermokannen können die Modelle von Silberthal, Alfi, WMF und Emsa am meisten überzeugen. Die Kandidaten von Rosenstein & Söhne sowie der Behälter von Leifheit schneiden etwas schlechter ab.

Der Getränkespender von Alfi ist mit einer Pumpe ausgestattet und gibt bei Druck auf den Hebel gleichmäßig Flüssigkeit ab
Der Getränkespender von Alfi ist mit einer Pumpe ausgestattet und gibt bei Druck auf den Hebel gleichmäßig Flüssigkeit ab

Teatime

Einige der Kannen und Becher haben spezielle Vorrichtungen, um Tee zuzubereiten. Bei den Thermobechern von Thermos (Stainless King Mug) und Alfi ist dies ein kleiner Haken am Deckel, an den der Teebeutel gehängt werden kann. Das Modell NX-6311 von Rosenstein & Söhne ist hingegen mit einem Teesieb ausgestattet, welches in die Kanne gehängt werden kann. Damit kann auch loser Tee direkt aufgebrüht werden.

Die Thermokannen (v. l. n. r.) von Emsa, Alfi und Silberthal sind unterschiedlich groß, haben aber das gleiche Fassungsvermögen
Die Thermokannen (v. l. n. r.) von Emsa, Alfi und Silberthal sind unterschiedlich groß, haben aber das gleiche Fassungsvermögen

Sind Thermobehälter wirklich dicht?

Dass nichts ausläuft, ist vor allem bei den kleineren Thermobechern und den Thermokannen ohne Henkel wichtig, da diese speziell zum Mitnehmen für unterwegs designt sind und dabei auch schnell umkippen können. Für die große Kanne von Leifheit und die Becher von Thermos und Emsa ist das kein Problem, denn sie halten komplett dicht. Bei den anderen Thermobechern und der Kanne von Rosenstein & Söhne kommt nach dem Wiederverschließen meist noch ein Schluck nachgelaufen. Das liegt daran, dass sich im Druckverschluss ein wenig Flüssigkeit sammelt, die dann auch bei geschlossenem Deckel noch herauslaufen kann. Da es sich aber lediglich um einige Tropfen handelt, dürfte das kein Problem sein. Wirklich undicht ist hingegen der zweite Thermobecher im Test von Rosenstein & Söhne ohne Silikonmanschette. Bei diesem Modell schließt die Dichtung nicht richtig, sodass an einer Stelle Flüssigkeit austreten kann.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Thermobehälter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Thermobehälter
Funktion: Für die Isolierleistung werden die Behälter bis zum jeweiligen Maximalfüllstand mit kochendem Wasser befüllt. Nach 1, 2 und 4 Stunden (h) wird die erhaltene Wassertemperatur gemessen und bewertet. Thermokannen/-spender: Nach 1 h sollen noch 95 °C, nach 2 h 90 °C und nach 4 h 85 °C jeweils für die Note 1 erhalten sein. Thermobecher: Nach 1 h sollen noch 90 °C, nach 2 h 85 °C und nach 4 h 75 °C jeweils für die Note 1 erhalten sein.
Handhabung: Die Probanden bewerten die Bedienfreundlichkeit anhand von Deckel/Verschluss, dem Trinken/Ausgießen und der Handhabung von eventuell vorhandenen Ausstattungsmerkmalen wie dem Henkel. Geprüft und bewertet wird bei der Reinigung die Einfachheit bzw. das Ausspülen der Kannen/Becher.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht – bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Bewertet wird in diesem Unterpunkt die Verpackung der Produkte nach ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut Kanne/Becher und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Schneiden oder Verbrühen Schäden entstehen.

Autorin: Dorothee Wagner

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Bildquelle:

  • Test_Thermobehälter 2021_Startbild: © Auerbach Verlag, Alfi