Neben ausgefallenen Kaffeevariationen aus Vollautomaten und Siebträgermaschinen ist der gute alte Filterkaffee in den letzten Jahren etwas in Verruf geraten. Zu Unrecht, wie unser Test anhand von 24 Filterkaffeemaschinen zeigt, denn auch Kaffeemaschinen mit Filtereinsatz können durchaus für hochwertigen Kaffeegenuss sorgen. Lesen Sie mehr in unserem Geräteklasse Test 2021.
Die Testgeräte im Filterkaffeemaschinen Test 2021
Filterkaffeemaschinen mit Mahlwerk: | |
AEG CM6-1-5ST | |
Beem Fresh-Aroma-Intense | |
Prinz PZ-KMM1 | |
Caso Grande Aroma 100 | |
Severin KA 4813 |
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Filterkaffeemaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Gerade zur Zubereitung größerer Mengen Kaffee ist die Filterkaffeemaschine eine einfache und bequeme Lösung. Aus diesem Grund sind sie auch in vielen Haushalten unverzichtbar. Aber da neben Quantität auch die Qualität zählt, gilt es beim Gerätekauf einiges zu beachten. Um die Entscheidung zu erleichtern, haben wir 24 verschiedene Modelle für Sie getestet, darunter 16 Geräte mit Glaskanne, wovon fünf über ein eigenes Mahlwerk verfügen und acht Maschinen über eine Thermokanne.
Wie groß ist eine Filterkaffeemaschine?
Welche Kaffeemaschinen im Einzelfall infrage kommen, ist mitunter schon durch den Aufstellort eingegrenzt. Denn auch wenn Kaffee sein Aroma am besten entfalten kann, wenn er frisch gemahlen ist, bietet nicht jede Küche genügend Platz für eine Maschine mit Mahlwerk. Diese sind im Test mit 43 bis 44 Zentimetern nicht nur vergleichsweise hoch, sondern mit 4,2 bis 4,5 Kilogramm auch entsprechend schwer und damit deutlich unhandlicher als die kleineren Modelle ohne eigenes Mahlwerk. Zudem gestaltet sich die Reinigung aufwendiger. Die Geräte von Caso und AEG werden zu diesem Zweck mit einem kleinen Pinsel geliefert, der die Reinigung des Mahlwerks erleichtert. Auch auf funktionaler Ebene müssen Nachteile in Kauf genommen werden, denn leider schafft es im Test keine der fünf Maschinen, die ideale Brühtemperatur, die zwischen 92 und 96 Grad Celsius (°C) liegt, zu erreichen.
Die Geräte von Caso und Prinz verfehlen diese zwar nur knapp, die Modelle von Severin, Beem und AEG liegen hingegen ganze 5 bis 7 °C daneben. Dafür bieten all diese Kaffeemaschinen mit integriertem Mahlwerk neben dem Aromavorteil auch die Möglichkeit, den Kaffee an die individuellen Vorlieben anzupassen. Zum einen kann dies durch die Einstellung des Mahlgrads erfolgen und zum anderen durch die Kaffeestärke-Einstellung, mit der die Dauer des Brühvorgangs reguliert wird. Außerdem besitzen bis auf das Gerät von Beem alle Modelle eine Timerfunktion, mit der die Startzeit programmiert werden kann, sodass sich der Kaffee quasi von alleine kocht. Besonders praktisch, wenn man morgens noch einige Minuten länger schlafen möchte, statt der Kaffeemaschine beim Mahlen zuzusehen. Dieser Vorgang nimmt nämlich nicht nur einige Zeit in Anspruch, sondern ist außerdem unvermeidbar mit Lärm verbunden, wobei sich dieser bei den fünf Testgeräten in Grenzen hält. Mit 79 Dezibel sind die Modelle von Prinz und Severin am lautesten. Insgesamt schneidet die Maschine von AEG in ihrer Kategorie am besten ab, da sie vor allem durch Schnelligkeit und hohen Bedienkomfort punkten kann. Kommt eine Kaffeemaschine mit eigenem Mahlwerk, aus welchem Grund auch immer, nicht in Frage, gilt es weitere grundsätzliche Fragen zu klären, um das richtige Modell zu finden.
Filterkaffeemaschinen von simpel bis smart
Da wäre zum Beispiel die Frage der Handhabung, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Die einen bevorzugen die simple Ein-Knopf-Bedienung, während die anderen lieber eine Kaffeemaschine haben wollen, die unterschiedliche Einstellungen ermöglicht. Für beide Fälle gibt es Optionen in verschiedenen Preisklassen, wie unser Test zeigt. In die Rubrik der einfachen Handhabung gehören, neben günstigen Geräten wie von Emerio auch Modelle aus dem mittleren Preissegment, etwa die Testkandidaten von Grundig und Braun sowie höherpreisige Maschinen wie die beiden Geräte von Philips oder die Moccamaster. Die Vorteile der Bedienung mit nur einem Knopfdruck liegen auf der Hand, denn so erspart man sich das lange Studieren der Bedienungsanleitung und die Maschine kann von Haushaltsmitgliedern und Gästen genutzt werden, ohne dass eine halbstündige Einführung nötig ist.
Nebenbei sind zum Teil auch diese einfach zu bedienenden Geräte in der Lage, ausgezeichneten Kaffee zuzubereiten. Grundvoraussetzung dafür ist die schon erwähnte perfekte Brühtemperatur, die bei 92 bis 96 °C liegt und im Test sowohl von der Moccamaster als auch der Café Gourmet HD5408 von Philips eingehalten wird. Erstere ist dafür sogar mit dem Gütesiegel des European Coffee Brewing Centre (ECBC) ausgezeichnet worden und kann auch sonst auf ganzer Linie überzeugen, während bei dem Modell von Philips etwas mehr Geduld gefragt ist, denn mit zehn Minuten benötigt dieses mehr als doppelt so lange bei der Zubereitung.
Ist eine anspruchsvolle Bedienung sinnvoll?
Bei den Testkandidaten mit anspruchsvollerer Bedienung gibt es ebenfalls Maschinen, die die europäischen Standards erfüllen. Dazu zählen die beiden Geräte von Severin sowie Sage, die jedoch alle drei im höheren Preissegment angesiedelt sind. Genau wie die Maschinen mit eigenem Mahlwerk verfügen diese Modelle neben einer Timerfunktion über ein LC-Display und mindestens zwei verschiedene Brühprogramme, mit denen das Kaffeearoma variiert werden kann. Die Sage ist darüber hinaus noch mit einem Wasserfilter, einem Teststreifen zur Bestimmung der Wasserhärte und einem Spezialfilter mit passenden Filtertüten ausgestattet. Wer nicht bereit ist, so viel Geld für eine Kaffeemaschine auszugeben, kann auf eines der günstigeren Geräte zurückgreifen, wie etwa die Modelle von Beem oder Caso. Abstriche in puncto Brühqualität müssen dafür jedoch in Kauf genommen werden.
Filterkaffeemaschine: Thermo-Kanne oder Glas-Kanne?
Bleibt die Frage nach der Kanne zu klären, um endgültig die richtige Kaffeemaschine zu finden. Die meisten Geräte, wie auch 16 unserer 24 Testkandidaten, sind mit einer klassischen Glaskanne ausgestattet, darunter die fünf Maschinen mit eigenem Mahlwerk. Ein Vorteil an diesem Material ist im wahrsten Sinne des Wortes offensichtlich, denn hier kann der Füllstand der Kanne jederzeit einfach abgelesen werden, was sich vor allem beim Wassereinfüllen als hilfreich erweist. Ein weiterer Vorteil, der im Test deutlich wird, ist die höhere Bedienfreundlichkeit der Glaskannen. Der Kaffee lässt sich in allen Fällen gut ausschenken, was bei den Thermokannen leider nicht möglich ist.
Die besonders abgedichteten Deckel erschweren das Ausgießen, sodass der Kaffee teilweise nur dünn und ungleichmäßig fließt und die Kanne tropft, was vor allem bei den Geräten von Beem und Caso auffällt. Aufgrund der Konstruktion der Kannen bleibt außerdem bei fast allen Geräten ein Kaffeerest in der Kanne zurück. Einzige Ausnahme bilden hier die Testkandidaten von Sage und Philips, die sich gleichmäßig und restfrei
ausgießen lassen.
Unser Fazit im Kaffeemaschinen-Test
Neben diesen Nachteilen bieten Thermo- gegenüber Glaskannen allerdings auch einen entscheidenden Vorteil, da sie den Kaffee länger warmhalten können. Die anderen Kandidaten sind für diesen Zweck zwar mit einer Warmhaltefunktion ausgestattet, die direkt nach Beendigung des Brühvorgangs automatisch gestartet wird, aber dadurch kann der Kaffee bei Weitem nicht so lange warmgehalten werden. Nach 30 bis 40 Minuten schaltet sich die Warmhalteplatte wieder aus und der Kaffee kühlt ab. Thermokannen können diesen hingegen über mehrere Stunden warmhalten und das, ohne zusätzlichen Strom zu verbrauchen. Außerdem müssen sie dafür nicht auf der Geräteplatte stehen, sondern können bequem auch mit zum gemeinsamen Kaffeetrinken in den Garten genommen werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Filterkaffeemaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
Lesen Sie auch unseren Test 9 Filterkaffeemaschinen 2020.