Der Sommer kommt und mit ihm steigende Temperaturen. Für einen Tag am See ist das ideal, für den Alltag im Büro oder zu Hause kann die Hitze allerdings schnell problematisch werden. Wie gut, dass es Ventilatoren gibt, die in kurzer Zeit nahezu überall einsatzbereit sind und umgehend für frischen Wind sorgen. Lesen Sie mehr in unserem Ventilatoren Test 2024.
Die Testgeräte im Ventilatoren Test 2024
Schon im alten Ägypten fächelte man sich Luft zu, um die Hitze erträglich zu machen, und auch in Europa waren Fächer ab dem 16. Jahrhundert stark in Mode. Der Nachteil an diesen Hilfsmitteln: Sie brachten die Luft zwar in Bewegung, erzeugten aber keinen konstanten Luftstrom.

Dazu brauchte es Maschinen, die im 18. Jahrhundert entwickelt wurden. Zuerst wurden diese noch per Hand betrieben, später kamen dampfbetriebene Geräte zum Einsatz und mit Beginn des 20. Jahrhunderts etablierten sich elektrische Modelle.
Seitdem wurden Ventilatoren stetig weiterentwickelt und sind heute in nahezu allen Größen, Farben und Preisklassen verfügbar. Im Test haben wir sieben Stand- und Turmgeräte sowie vier Tisch- und Bodenventilatoren getestet.
Ventilatoren mit verschiedenen Funktionen im Test
Die meisten Modelle können mehr als nur Wind machen. Zumindest das Einstellen der Stärke des Luftstroms ist bei allen Testkandidaten in mehreren Stufen möglich. Bei vielen kann zwischen drei Geschwindigkeiten gewählt werden, bei den Geräten von Levoit und Klimatronic stehen sogar 12 Stufen zur Auswahl.

Darüber hinaus verfügen die meisten Modelle über einen Timer, der eine automatische Abschaltung nach einem bestimmten Zeitraum ermöglicht. Die maximale Betriebsdauer reicht dabei von 4 Stunden (h), bei den Testkandidaten von Inline, bis hin zu 12 h bei den Geräten von Levoit. Bei den Tisch- beziehungsweise Bodenventilatoren von Klimatronic und Eta muss hingegen auf diese Funktion verzichtet werden.
Die beiden Modelle sind generell eher einfach ausgestattet, der Bodenventilator von Klimatronic besitzt nicht einmal eine Oszillationsfunktion, also das automatische Schwenken von links nach rechts. Dafür kann er vertikal in einem Winkel bis zu 120 Grad verstellt werden. Außerdem wirkt er mit seinem Metallgehäuse robust und ist als einziger Ventilator im Test auch kabellos nutzbar, was ihn noch flexibler einsetzbar macht. Selbst für die Outdoor-Nutzung, beim Campen oder auf der Baustelle ist das Gerät geeignet. Laut Hersteller hält der Akku bis zu 24 h (niedrigste Stufe) und eine digitale Anzeige auf der Rückseite des Geräts informiert über den aktuellen Ladezustand.

Der Tischventilator von Eta wirkt mit seinem Plastikgehäuse dagegen instabiler, die Oszillationsfunktion kann nur durch Herausziehen eines Plastikstiftes an der Oberseite zugeschaltet werden. Alle anderen Testkandidaten lassen sich auch aus einiger Entfernung per Fernbedienung steuern. Sogar der vertikale Neigungswinkel kann beim Tischventilator von Stylies per Fernbedienung eingestellt werden – durch den 3D-Oszillationsmodus. Einige Modelle, wie etwa der Tischventilator von Inline oder der smarte Turmventilator von Levoit, können auch per App bedient werden.

Als zusätzliche Spielerei ist das ganz nett, als einzige Möglichkeit der Bedienung aus einiger Distanz, wie bei den Inline-Ventilatoren, jedoch etwas umständlich. Die meisten unserer Testpersonen ziehen da die Steuerung per Fernbedienung vor, die direkt und unkompliziert einsatzbereit ist, ohne dass das Installieren einer App erforderlich ist.
Einige Ventilatoren verfügen neben den verschiedenen Geschwindigkeitsstufen auch über mehrere Modi. Zumeist dabei ist ein sogenannter natürlicher Modus, bei dem die Intensität des Luftstroms automatisch variiert, ein Standardmodus mit konstantem Luftstrom und ein Schlafmodus, bei dem die Geschwindigkeit nach einiger Zeit automatisch auf die kleinste Stufe zurückgefahren wird. Einige Kandidaten, wie etwa die Standventilatoren von Levoit, besitzen darüber hinaus einen Automatikmodus, bei dem die Luftzirkulation der aktuellen Raumtemperatur angepasst wird.

Der Eta Vintero besitzt außerdem eine Kühlfunktion und ist dafür mit einem Wassertank ausgestattet, was ihm ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal in unserem Test sichert. Ob und inwieweit solche Zusatzfunktionen sinnvoll sind, hängt allerdings ganz vom individuellen Nutzungsverhalten ab. Worauf es letztlich ankommt, ist jedoch die Stärke des Luftstroms, denn auch die ausgefeiltesten Einstellungen nützen nichts, wenn der Ventilator keine Power hat.
Ventilatoren und die Windstärke im Test
Um die von den Geräten erzeugte Luftzirkulation einschätzen zu können, wird sie im Abstand von 2, 4 und 6 Metern (m) gemessen. Dieser Messvorgang wird auf kleinster, mittlerer und höchster Geschwindigkeitsstufe wiederholt.
Bei den Tisch- und Bodenventilatoren schneiden die Modelle von Stylies und Eta am besten ab mit guten bis sehr guten Ergebnissen in allen drei Durchgängen. Den stärksten Luftstrom erzeugt der Tara-Ventilator mit nahezu 13 Kilometern pro Stunde (km/h) auf höchster Stufe, gemessen in 2 m Entfernung.

Weniger Power trotz ähnlicher Wattzahl haben hingegen die Tischventilatoren von Klimatronic und Inline mit maximalen Windstärken von rund 6 bis 7 km/h. Die Stand- und Turmventilatoren liefern im Vergleich dazu durchweg bessere Spitzenwerte von mindestens 8 bis zu guten 15 km/h. Bei einigen Kandidaten ist jedoch ein deutlicher Abfall der Windstärke mit zunehmender Entfernung messbar, vor allem beim Breeze 360° von Solis sowie dem Standventilator von Eta.

Beide können auf maximaler Stufe Luftgeschwindigkeiten von 10 bis 11 km/h erzeugen, allerdings ist davon in 6 m Entfernung nur noch ein leiser Windhauch spürbar. Da die Messwerte aus allen drei Entfernungen für die Bewertung gemittelt werden, schneiden diese Modelle insgesamt nicht ganz so gut ab.
Die besten Testergebnisse auf der niedrigsten Geschwindigkeitsstufe kann der Ventilator von Inline mit einer Gesamtnote von 1,0 erzielen. Bei mittlerer Leistung kann hingegen der Classic Pro von Levoit am meisten überzeugen, ebenso auf der maximalen Stufe, wo er gemeinsam mit dem Classic Pro Smart sehr gut performt.
Ventilatoren und die Lautstärke im Test
Neben der Windstärke ist für die Praxistauglichkeit eines Ventilators auch das Betriebsgeräusch von entscheidendem Interesse. Denn im täglichen Gebrauch soll das Gerät zwar für einen angenehmen Luftstrom sorgen, aber dabei möglichst leise arbeiten und nicht stören.
Bei den Standventilatoren haben die Modelle von Levoit in puncto Betriebsgeräusch insgesamt die Nase vorn, obwohl auf höchster Stufe auch der Kandidat von Solis ein sehr gutes Ergebnis erzielen kann. Weniger gut schneiden hingegen der Solis Breeze 360° sowie vor allem der Standventilator von Eta ab, bei dem schon auf niedrigster Stufe mehr als 40 Dezibel – Bewertungskurve A (dB(A)) gemessen werden.

Die Tischventilatoren sind im Durchschnitt etwas lauter als die Standventilatoren, vor allem auf den niedrigen und mittleren Stufen. Am besten schneiden da noch die Ventilatoren von Klimatronic und Stylies ab, während das Modell von Eta das Schlusslicht bildet.
Bei maximaler Geschwindigkeit ist das Gerät von Eta wiederum am leisesten, gefolgt von den Kandidaten von Stylies und Inline. Letztlich zeigt der Test, dass die lautesten Geräte nicht zwangsläufig auch die meiste Power haben und die Kandidaten mit der höchsten Wattzahl nicht unbedingt am meisten Wind machen. Beim Kauf sollte nicht nur auf technische Daten geachtet werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Ventilatoren-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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