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Nicht nur innen, sondern auch draußen auf dem Grundstück oder Garten wollen wir es ordentlich sauber haben. Eine besondere Herausforderung sind dabei Pflastersteine, Gehweg- oder Terrassenplatten. Um die von hartnäckigen Ablagerungen zu befreien, muss man im wahrsten Sinne des Wortes mit „Hochdruck“ reinigen. Lesen Sie mehr in unserem Hochdruckreiniger Test 2024.

Die Testgeräte im Hochdruckreiniger Test 2024

Hochdruckreiniger:
Kärcher K7 Premium Power Home
Stihl RE 100 Plus Control
Einhell TE-HP 170
Scheppach HPC1600-Kit
AGT ZX-7340
AGT ZX-7319

Sechs Hochdruckreiniger haben es diesmal in unseren Test geschafft, darunter auch namhafte Hersteller wie Stihl oder Kärcher – der eigentliche Erfinder dieser Geräte. Unter den Geräten sind fünf Hochdruckreiniger mit Netzanschluss, ein Reiniger arbeitet mit Akku und gehört eigentlich in das Feld der Mitteldruckreiniger. Im Test müssen alle ihre Reinigungskraft auf verschmutzten Pflastersteinen beweisen, denen wir wieder zum neuen Glanz verhelfen möchten. Jeder Hochdruckreiniger bekommt dabei 1 Quadratmeter Fläche zugewiesen.

Am Handgriff des Hochdruckreinigers hat Stihl eine praktische Steuereinheit verbaut, die jederzeit die dreistufige Einstellung des Wasserdrucks ermöglicht
Am Handgriff des Hochdruckreinigers hat Stihl eine praktische Steuereinheit verbaut, die jederzeit die dreistufige Einstellung des Wasserdrucks ermöglicht

Gemessen wird die benötigte Zeit, der Wasser- und Stromverbrauch. Genutzt wird – sofern vorhanden – die praktische Dreckfräse mit maximalem Wasserdruck des Hochdruckreinigers. Der Wasserdruck unterscheidet sich zumindest auf den Datenblättern schon recht deutlich: Während Kärcher mit 180 bar an der Spitze und Einhell mit 170 bar mit sehr hohem Druck arbeiten, kommt Stihl nur auf 150 bar und Scheppach auf lediglich 135 bar.

Deutlich darunter die zwei Reiniger von AGT: Mit 110 oder gar nur 30 bar (Akkugerät) taugen diese nicht für stark verschmutzte Steinböden, sondern spielen ihre Stärke – nämlich die kompakte Bauform – eher bei kleineren Reinigungsarbeiten an Fahrrad, Pkw oder anderen nur leicht verschmutzten Dingen aus.

Aufbau der Hochdruckreiniger

Beim Aufbau gibt es nichts zu meckern: Alle Hersteller liefern ihre Hochdruckreiniger schon sehr gut vormontiert aus. Wie gehabt schickt der Fachhändler den Stihl komplett betriebsbereit ins Rennen und auch beim Kärcher muss nur die Lanze zusammengesteckt und ein kleines Haltenetz am Reiniger angebracht werden, schon kann es losgehen.

Drei der Testgeräte verfügen praktischerweise über eine Aufwicklung für den Hochdruckschlauch. So lassen sich die Geräte kompakt verstauen
Drei der Testgeräte verfügen praktischerweise über eine Aufwicklung für den Hochdruckschlauch. So lassen sich die Geräte kompakt verstauen

Etwas schrauben muss man bei Einhell und Scheppach, wobei Letzterer die meiste Zeit beim Aufbau verbraucht. Aber auch hier ist nach maximal 10 Minuten alles erledigt.

Hochdruckreiniger und Zubehör

Was uns im diesjährigen Test auffällt: Viele Hersteller liefern ihre Geräte schon mit reichhaltigem Zubehör. So liegen bei den Hochdruckreinigern von Einhell und Scheppach zusätzlich je ein Flächenreiniger, eine Auto-Waschbürste sowie ein Schaumaufsatz bei. Kärcher gibt ebenfalls einen Flächenreiniger und zusätzlich noch eine Flasche Reinigungsmittel mit dazu.

Alles im Griff: Halterungen für das Zubehör, wie die verschiedenen Sprühlanzen, sind mittlerweile bei allen Hochdruckreinigern vorhanden
Alles im Griff: Halterungen für das Zubehör, wie die verschiedenen Sprühlanzen, sind mittlerweile bei allen Hochdruckreinigern vorhanden

Nur Standardausstattung gibt es dagegen bei AGT und Stihl. Bei Einhell und Kärcher fallen übrigens die Flächenreiniger besonders auf: Bei Einhell gibt es dort einen Behälter für Reinigungsflüssigkeit zum Befüllen. Außerdem ist ein praktischer Griff angebracht, der das Führen des Flächenreinigers beim Reinigen von Fassaden erleichtern soll. Kärcher hingegen erlaubt das Justieren des Wasserdrucks am Flächenreiniger, was ebenfalls eine sinnvolle Idee ist.

Auch integrierte Reinigungsbehälter findet man mittlerweile fast standardmäßig. Damit können bei Bedarf auch spezielle Reinigungsmittel verwendet werden
Auch integrierte Reinigungsbehälter findet man mittlerweile fast standardmäßig. Damit können bei Bedarf auch spezielle Reinigungsmittel verwendet werden

Im Test kommt der Flächenreiniger zumindest auf dem Boden eher weniger zum Einsatz. Das liegt daran, dass besonders verschmutzte Steine doch gründlicher mit der Dreckfräse zu reinigen sind. Ein weiterer kleiner Nachteil des Flächenreinigers: Man sieht nicht, wie sauber die Fläche schon ist. Dafür gewährt er insbesondere am Rand zur Fassade hin einen guten Spritzschutz, damit man nicht die Hauswand mit Dreckwasser bespritzt.

Welche Düsen sollten die Reiniger mitbringen?

Mittlerweile gibt es bei Hochdruckreinigern immer mehrere Düsen für unterschiedliche Anwendungen dazu. Bei allen Geräten – außer denen von AGT – ist mindestens die schon erwähnte Dreckfräse sowie eine zum Teil auch regulierbare normale Reinigungsdüse mit dabei.

Praktische Idee: Einhell hat seinem Flächenreiniger einen Behälter für Reinigungsmittel und einen Griff zur Nutzung bei der Fassadenreinigung spendiert
Praktische Idee: Einhell hat seinem Flächenreiniger einen Behälter für Reinigungsmittel und einen Griff zur Nutzung bei der Fassadenreinigung spendiert

Stihl macht es seinen Nutzenden dabei am einfachsten: Drei verschiedene Düsentypen sind in einer drehbaren Universaldüse vereint. Bei den restlichen Kandidaten muss man zwischen normaler Düse und Dreckfräse hingegen wechseln. Ein weiterer Vorteil beim Gerät von Stihl: Der Wasserdruck lässt sich ganz bequem über das Bedienfeld am Lanzengriff regeln.

Die Hochdruckreiniger im Betrieb

Grundsätzlich kann man sagen, dass bis auf die AGTs alle Geräte problemlos zur Reinigung von stark verschmutzten Pflastersteinen geeignet sind. Unterschiede zeigen sich allerdings in den genommenen Zeiten. Kärcher arbeitet hier unschlagbar. Nach einer knappen Minute (min) ist die vorgesehene Fläche blitzblank.

Fast die doppelte Zeit benötigen hier Scheppach (1:57 min) und Einhell (1:50 min), während sich Stihl mit 1:30 min in der Mitte einreiht. Zwischen reichlich 7 und 11 Litern verbrauchen die Geräte dabei. Rein subjektiv betrachtet fühlt sich das Reinigen mit dem Kärcher und dem Stihl am besten an, wobei die Kraft des Kärchers beherrscht sein will. Im Test hobelt er nämlich nicht nur den Dreck zuverlässig von unseren roten Steinen, sondern fräst auch gleich etwas von der Oberfläche mit ab, was man am rötlich gefärbten Wasser erkennen kann.

Bei vielen Hochdruckreinigern lässt sich die Strahlform bzw. -intensität bei der normalen Strahldüse über ein Drehen der Düse stufenlos einstellen
Bei vielen Hochdruckreinigern lässt sich die Strahlform bzw. -intensität bei der normalen Strahldüse über ein Drehen der Düse stufenlos einstellen

Beim Pflaster richtet man hier sicher keinen Schaden an, bei empfindlicheren Materialien muss man mit der Power der 180 bar aber vorsichtig sein. Positiv überrascht uns der kleine Hochdruckreiniger von Scheppach. Zunächst sind wir erstaunt über die Größe, denn das Gerät sieht wie ein Hochdruckreiniger aus, der zu heiß gewaschen wurde. Im Betrieb macht das preiswerte Gerät dann aber doch eine ziemlich gute Figur. Natürlich muss man etwas auf Komfort verzichten. So gibt es keine Schlauchaufwicklung und der Arbeitsdruck ist geringer. Aber Pflastersteine packt er ohne Murren.

Hochdruckreiniger von AGT im Test

Etwas abseits der oben beschriebenen Geräteklasse bewegt sich der ZX-7340 von AGT und erst recht der ZX-7319. Ersterer ist ein sehr kompakter Hochdruckreiniger, der in einer etwas anderen Form gebaut ist.

Dadurch fehlt auch etwas Kraft, denn das Gerät bringt es „nur“ auf 110 bar. Für unseren Pflastertest reicht das nicht. Zwar bekommt man die Steine punktuell auch damit sauber, aber durch den schmalen Strahl dauert es doch viel zu lange, bis unsere Testfläche gereinigt ist.

Sauberes Ergebnis: Die Dreckfräsen der Geräte reinigen mühelos auch stark verwitterte Pflastersteine und verleihen ihnen neuen Glanz
Sauberes Ergebnis: Die Dreckfräsen der Geräte reinigen mühelos auch stark verwitterte Pflastersteine und verleihen ihnen neuen Glanz

Der ZX-7319 ist hingegen ein reiner akkubetriebener Mitteldruckreiniger, der ohne zusätzlichen Body auskommt. Der Reiniger kann aus einem Wasserbehälter saugen oder mit Gartenschlauch betrieben werden. Dank Akku ist man dabei auch frei von Kabeln, was ein sehr angenehmes Arbeiten ermöglicht. Durch den geringen Reinigungsdruck von 30 bar ist das Gerät aber wirklich nur für leichte Reinigungsarbeiten zu gebrauchen.

Unser Fazit zum Hochdruckreiniger-Test

Bis auf AGT können alle Geräte auch beim Härtetest überzeugen. Keine Frage, den Kärcher vermag hier niemand vom Thron zu vertreiben. Wenn man sich allerdings das Preis-Leistungs-Verhältnis anschaut, kommen andere Geräte besser weg.

Beide Hochdruckreiniger von AGT lassen sich nur begrenzt zur Reinigung einsetzen. Das Absprühen eines Pkw oder anderer Fahrzeuge ist aber machbar
Beide Hochdruckreiniger von AGT lassen sich nur begrenzt zur Reinigung einsetzen. Das Absprühen eines Pkw oder anderer Fahrzeuge ist aber machbar

Denn immerhin 625 Euro UVP ruft Kärcher für den K7 Premium Power Home auf. Da sind Stihl (270 Euro UVP) und Einhell (260 Euro UVP) für die Hälfte zu haben – leisten aber trotz etwas geringerem Druck ebenfalls sehr gute Arbeit.

Ein Geheimtipp ist Scheppachs HPC1600-Kit. Er bringt viel Zubehör mit und ist schon für knapp unter 100 Euro zu haben. Etwas enttäuscht uns der ZX-7340 von AGT, während wir dem ZX-7319 mit Akkubetrieb durchaus als Gerät für leichte Einsatzzwecke etwas abgewinnen können.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Hochdruckreiniger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Hochdruckreiniger 
Funktion: Für die Reinigungsleistung werden in umfangreichen Testreihen im Freien verschiedene Untergründe (Beton, Asphalt, Stahl) gereinigt und die Leistung der Geräte bewertet. Die Note der Druckkonstanz spiegelt wider, ob das Gerät dauerhaft und gleichmäßig einen starken Wasserstrahl liefert oder ob dieser Aussetzer aufweist. Die Note der Flächenreinigung stellt die Effizienz aus gereinigter Fläche und dafür benötigter Zeit dar, gemittelt mit der Testendenbewertung der Flächenreinigung.
Handhabung: Für die Bedienfreundlichkeit überprüft und bewertet eine Gruppe geschulter Testender die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, die allgemeine Handlichkeit sowie den Umbau (Düsen-/Schlauchwechsel). Das Betriebsgeräusch wird praxisnah, angelehnt an die DIN EN 60312 ermittelt und vergleichend bewertet, die Messdistanz beträgt 50 cm. In die Reinigungsnote geht die Einfachheit der Reinigung/Entleerung von Gerät, Behältern und Zubehör ein. Kompaktes Verstauen und handlicher Transport sind die zentralen Bewertungspunkte im Bereich Unterbringung/Transport. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (spez. für die Akkus) untersucht sowie anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus dem Energie-/Wasserverbrauch der Flächenreinigungstests. Zudem fließt eine Bewertung der Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten ein.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen; die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut Gerät und Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen oder sonstige unsachgemäße Handlungen Schäden entstehen. Ebenfalls wird geprüft, ob durch eine mögliche Undichtigkeit und auslaufendes Wasser Schäden in der Umgebung entstehen können.

Autor: Mike Bauerfeind

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