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Glühende Kohlen, brutzelnde Bratwürste und der Duft von Feuer und Röststoffen in der Luft: Grillen ist immer wieder ein Erlebnis. Für diesen Spaß muss ein ordentlicher Grill her. Wir haben drei Holzkohlegrills getestet, die unterschiedlicher nicht sein könnten – mit einem durchaus überraschenden Ergebnis. Lesen Sie mehr in unserem Holzkohlegrills Test 2024.

Die Testgeräte im Holzkohlegrills Test 2024

Holzkohlegrills:
Cobb Premier Air Deluxe
Tenneker Fireplace TW Plancha
Char-Broil Charcoal M

Mit dem Char-Broil Holzkohle-Modell rollen wir einen Grill auf die Test-Terrasse, wie er im Buche steht: Auf dem Gestell mit Ablagefläche und zwei großen Rädern ist ein ausladend großer Grillbehälter am Start, der mit einem dreigeteilten Gusseisenrost, Deckel, Minischornstein und großer analoger Temperaturanzeige genau das Gerät liefert, wie es sich die Familie oder der Freundeskreis wünschen. Die Holzkohle wird einfach eingeschüttet, ein flexibler Bodeneinsatz kann angehoben und gesenkt und so die Temperatur geregelt werden.

Exzellente Idee von Cobb für seinen Premier Air Deluxe: Der Cobblestone, ein Grillbrikett mit Luftschlitzen, befeuert passgenau den kleinen Grill
Exzellente Idee von Cobb für seinen Premier Air Deluxe: Der Cobblestone, ein Grillbrikett mit Luftschlitzen, befeuert passgenau den kleinen Grill

Cobb ist mit einem kleinen runden Grill dabei, der sowohl für spontane Grillabende geeignet ist als auch für den Campingplatz. Der Premier Air Deluxe sieht in seiner Messingoptik und seiner gerasterten Außenschale sehr edel aus und bestätigt seine Wertigkeit auch in der Modularität: In die schicke Metallhülle wird eine Innenschale gesetzt, hierin die Brennkammer eingefügt, der Brennkorb hineingegeben, die geriffelte Grillplatte aufgelegt und bei Bedarf der Deckel mit Belüfter aufgesetzt.

Massiver Holzkohlegrill im Test

Tenneker bringt mit dem Fireplace TW Plancha ein massives und schweres Grillgerät ins Rennen, das gleichzeitig als Feuerstelle dient. Die Tonne spendet gemütliche Wärme, während das Grillgut auf der kreisrunden Platte in Arbeitsflächenhöhe einen Hauch von Outdoor-Show-Cooking vermittelt.

An kleine Helfer gedacht: Mit einem kleinen Greifer wird die Grillplatte von Cobbs Grill abgehoben
An kleine Helfer gedacht: Mit einem kleinen Greifer wird die Grillplatte von Cobbs Grill abgehoben

Die dekorative Krone, die in die Mitte gesetzt wird, dient als Wok-Aufsatz. Die Idee ist: Die Plattenfläche in direkter Nähe des Aufsatzes soll die Hitze fürs Grillen liefern, der Rand der Fläche – da die Platte von innen nach außen auskühlt – als Warmhalteplatte dienen. Befüllt werden kann die Tonne auch mit Holz. Der Zusammenbau der großen Grills zeigt keine Fallstricke, alles passt bei Char-Broil und Tenneker, wie es sein soll.

Während der klassische Grill in etwa einer halben Stunde zusammengeschraubt ist und nur für das Aufsetzen des Grillbehälters aufs Gestell eine zweite helfende Hand benötigt wird, ist die Grilltonne gleich ein Fall für zwei Leute. Vieles an dem Edelstahl-Bausatz ist massiv und entsprechend schwer. Mit zwei ebenso massiven gummierten Tragegriffen kann der Edel-Grill aber trotz seines Gewichts von 42 Kilogramm von zwei Personen bequem versetzt werden.

Unkomplizierte Holzkohlegrills im Test

Char-Broils Gerät tut das, was Grills machen: unkompliziert grillen. Grillkohle rein, Anzünder – auch flüssiger funktioniert hier sicher –, anzünden, warten. Dann die Bratwurst und das Steak auf den Rost legen, diesen vorher leicht einölen, fertig! Mit dem verstellbaren Einsatz für die Grillkohle lässt sich die Temperatur gut regeln, das Gemüse wird es dem Grill danken. Der herrliche Duft einer Rostbratwurst, die langsam braun wird, kann also erwartungsfroh in die Nase steigen.

Ein stabiler Haken versetzt den dreigeteilten Grillrost auf dem Char-Broil
Ein stabiler Haken versetzt den dreigeteilten Grillrost auf dem Char-Broil

Doch leider nimmt das Riechorgan zunächst den dezenten Duft von Chemie wahr. Und der stammt leider nicht – was durchaus zu erwarten wäre – vom gusseisernen Rost, sondern von der schwarzen Farbe des Grills. Rund um die Schrauben des Gestells an der Stelle, an der der Schiebewagen an den Grillkorpus gesetzt wird, schmilzt die Farbe und tropft auf den Boden. Am Ende zeugen zwei erkleckliche Schmutzhaufen davon, dass hier die Qualität zu wünschen übriglässt. Das kann man von der großen Grilltonne nicht behaupten, im Gegenteil: Der massive Behälter verarbeitet die rund 4 kg Holzkohle, die wir in den Feuerkorb einfüllen, schnell zu einer auch optisch ansprechenden glühenden Masse, die die Hitze schön gleichmäßig auf der runden Platte verteilt und eine angenehme Wärme ausstrahlt. Zuvor haben wir den Gestellring auf die Tonne gesetzt, die Metallplatte aufgelegt und mit den drei Stellschrauben ohne Werkzeugeinsatz waagerecht ausgerichtet. Etwas Öl aufs Edelstahl gerieben, und los geht’s mit dem Grillen von Bratwürsten und Steaks.

Vorsicht heiß!

Ein bisschen vorsichtig muss man dabei aber sein, denn die Kante der Grillplatte wird mehr als nur warm. Da die Hitze aus dem Inneren der Tonne aber ausstrahlen soll, weil sie der Mittelpunkt eines geselligen Grillabends ist, muss man sich eben darauf einstellen, indem man mit Grillschürze und Handschuhen arbeitet. Erstaunlicherweise entwickelt die Tonne nur an der zur mittigen Öffnung gelegenen Zone genug Hitze, um ein Steak „amtlich“ zu grillen. Beefer-Temperaturen erreicht die Tonne nicht (wir hatten ein bisschen darauf spekuliert), sondern lediglich die Soll-Temperatur von etwa 220 bis 240 Grad Celsius. Man muss das Fleisch also ganz nach innen an die Öffnung legen.

Char-Broils Holzkohlegrill verliert bereits beim ersten Grilleinsatz einen Teil seiner Lackierung
Char-Broils Holzkohlegrill verliert bereits beim ersten Grilleinsatz einen Teil seiner Lackierung

Doch wie bei vielen Geräten, so lernt man auch hier schnell, mit den Eigenarten einer Grilltonne zu arbeiten und vor allem zu schätzen, dass Gemüse hiermit schonend gegart und alles prima warmgehalten werden kann. Der Kleinste im Bunde wird am Ende dann zur großen Überraschung: Der Cobb Premier Air Deluxe entwickelt eine tolle Hitze, die das beste Steak liefert, und macht aufgrund seiner Unkompliziertheit richtig viel Spaß.

Zunächst einmal hat sich Cobb mit den Cobblestones ein starkes Gimmick einfallen lassen. Ein Cobblestone ist ein kreisförmiges, mit Lüftungsschlitzen durchzogenes Brikett, das genau in den Brennkorb passt. Laut Herstellerangabe soll es bereits Anzünder enthalten, doch funktioniert dies im Test nicht. Kein Problem: Wir legen einfach ein bisschen festen Anzünder in die Brennkammer, die sich direkt unter dem Brennkorb befindet. Innerhalb weniger Minuten glüht nun der Cobblestone und liefert die erwähnte bemerkenswerte Hitze.

Grills einfach zu reinigen

Die modulare Technik des Minigrills von Cobb ist auch ein Segen hinsichtlich der Reinigung. Nachdem wir eine ordentliche Ladung perfekt gegrillter Bratwürste und Steaks erhalten und den Grill für eine knappe halbe Stunde stehenlassen haben, verzückt uns das Edel-Minigerät mit dem Anblick eines nur kleinen Aschehäufchens in der Brennkammer und nur wenigen Ascheablagerungen im Korpus. Mit einem feuchten Tuch auswischen reicht vollkommen aus und der Cobb ist sofort wieder einsatzbereit oder kann verstaut werden. Die geriffelte Grillplatte wird ebenso leicht abgewischt.

Der klassische Holzkohlegrill von Char-Broil liefert sehr gute Zubereitungsergebnisse bei Bratwurst und Steak
Der klassische Holzkohlegrill von Char-Broil liefert sehr gute Zubereitungsergebnisse bei Bratwurst und Steak

Genial! Auch Tennekers Grilltonne macht die ungeliebte Grillreinigung nicht sonderlich schwer. Für die Asche gibt es eine Auffangschale, die auch die Ablagerungen aufnimmt, die man schnell mit einer Bürste von der Innenwand der Tonne entfernt hat. Die Edelstahlgrillplatte zeigt aber dann doch einige Ablagerungen, die mit etwas mehr Aufwand entfernt werden. Hierbei sollte es aber keine Bürste, sondern ein Schwamm sein. Auch sollte man scharfe Reinigungsmittel vermeiden.

Holzkohlegrills mit dem üblichen Schmutz

Char-Broil ist bei Schmutz Licht und (normaler) Schatten. Ganz viel Licht gibt es beim dreigeteilten Rost. Die Elemente werden mit dem mitgelieferten Haken schnell abgehoben und am besten nur kurz mit klarem Wasser und einem Tuch gereinigt.

Die Grillplatte auf Tennekers Tonne verschmutzt durch Anhaftungen trotz Öl-Einsatzes recht stark
Die Grillplatte auf Tennekers Tonne verschmutzt durch Anhaftungen trotz Öl-Einsatzes recht stark

Wer eine gusseiserne Grillpfanne auf seinem Küchenherd einsetzt, weiß, dass so die typische Patina entsteht, die zu exzellenten Grill-Ergebnissen führt. Dafür liefert der Grillkörper den üblichen Schmutz, den Grillbriketts oder Grillkohle hinterlassen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Holzkohlegrills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Holzkohlegrills
Funktion: Die Note für das Grillen setzt sich zusammen aus der Wertung für Einfüllen und Anzünden der Grillkohle sowie der allgemeinen Handhabung und dem Versetzen des Grillrosts. Die Erreichbarkeit der Regulatoren, deren Wärmeisolierung und die Funktion von Deckel und Funktionsanbauten (z. B. Thermometer) ergeben die Note des Komforts. Die Regulierung der Luftzufuhr wird auf Vorhandensein sowie die Möglichkeiten zur idealen Einstellung werden getestet.
Handhabung: Eine Gruppe Testpersonen bewertet die Bedienfreundlichkeit. Hierbei werden die Bedienelemente überprüft, ebenso die Handhabung, Temperaturregulierung sowie die Entleerung von Kohleresten und Asche. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung. Der Transport beinhaltet eine Beurteilung der ggf. vorhandenen Transportgriffe und Räder; die Aufbaunote setzt sich zusammen aus der Bewertung von dafür nötigem körperlichen und zeitlichen Aufwand. Die Bedienungsanleitung wird auf die Aufbauanleitung sowie anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die Qualität der verwendeten Materialen, die Passgenauigkeit sowie (nicht) vorhandene scharfe Kanten.
Ökologie: Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten (unnötige Verpackung, anfallender Kunststoffmüll) bewertet.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Stefan Michaelis

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