Besser Grillen: Elektro vs. Gas vs. Holzkohle

Wann lohnt welches Gerät?

Elektrogrill
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Der Tester steht immer wieder vor der Frage: Welcher Grilltyp bietet die meisten Vorteile und verdient den Ehrenplatz auf der nächsten Gartenparty?

Verfechter des klassischen Holzkohlegrills argumentieren, dass ohne das typische Raucharoma jedes Grillgut nur halb so viel Geschmack auf den Teller bringt. Elektrogrill-Freunde halten dagegen, dass ihre Geräte nicht nur schneller einsatzbereit sind, sondern auch noch gesünder grillen. Und die Besitzer von Gasgrills schwören auf den schnellen Einsatz und die Power des Propangases. Was bevorzugt der Tester?

Holzkohlegrills sind aufgrund des unverwechselbaren Raucharomas sehr beliebt. Die vergangenen Jahre zeigen, dass vor allem der Wunsch nach mehr Flexibilität beim Grillen groß ist. Die Stadtparks sind an lauschigen Sommerabenden übersät mit Gruppen, die kleine Holzkohlegrills für unterwegs benutzen. Gehobene Minis dieser Sorte sind mit nur 4 Kilogramm Gewicht kompakt und schnell einsatzbereit. Bei Elektrogrillgeräten ist durch ihre eingeschränkte Mobilität das größte Manko bereits genannt. Nicht immer ist überall dort Strom vorhanden, wo er benötigt wird. Zudem bieten Elektrogrills meist nicht ausreichend Fläche, um eine größere Grillgesellschaft zu versorgen.

Für leidenschaftliche Zündler oder spontane Stromnutzer bieten einige Hersteller die jeweils passenden Varianten an Grills an, die rein äußerlich fast nicht zu unterscheiden sind. So verfügen einige beispielsweise schon von Hause aus über einen speziell konstruierten Trichter, der je nach Platzierung des Grillguts zum direkten und indirekten Grillen über der Holzkohle einlädt. Der große Vorteil: Dank des Trichters kann die gesamte Grillfläche zum indirekten Grillen verwendet werden. Der Tester freut sich, dass er nicht in Grill-Nebelschwaden steht. Einige Elektrogrills offerieren das vielgeliebte Kugeldesign mit Strom. Hier arbeitet der Trichter mit Reflektor für eine gleichmäßige Hitzeverteilung.

Wenn nur nicht die Gasflasche wäre…

Jede Gartenparty ist gesprengt, wenn die Herren der Schöpfung mit einer Flasche Bier um den teuren Gasgrill geschart sind und über die Vorteile dieser Technikpakete sinnieren. Diese Grills sind wahre Multitalente (siehe 7 Gasgrills im Test 2021), denn durch Seiten- und Keramikbrenner werden Suppen und krosse Steaks mal eben nebenbei auf Gastroniveau vor den Gästen zubereitet. Hier fühlt sich der Tester richtig wohl. Doch die Gasgrills sind nicht nur teuer, sondern auch unfassbar groß, wenn alle Schikanen beachtet werden sollen. Zum Glück gibt es für die kleine Zusammenkunft im Stadtpark mittlerweile auch kleine Gasgrills, die ohne glühende Kohlereste und verbrannte Rasenflächen die Öffentlichkeit schonen.

Übrigens: Diverse Blindverkostungen haben gezeigt, dass es geschmacklich keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Grillarten gibt. Für das perfekte Grillergebnis zählt in erster Linie die Hitze des Grills. Auch der gesundheitliche Aspekt ist nicht vom Grillmodell, sondern der Grillmethode abhängig: Die indirekte Grillmethode ermöglicht durch eine schonende Zubereitung gesunden Grillgenuss. Leistungsstarke Elektrogrills bieten die Möglichkeit, auch auf Terrasse oder Balkon den perfekten Grillmoment zu erleben – ohne ärger mit den Nachbarn.

Warum „riecht“ es beim Holzkohlegrill?

Da gute Grillkohle zu 80 Prozent aus Kohlenstoff besteht und dieser geschmacklos und geruchlos ist, liegt es nahe, dass der typische Holzkohlegrillgeruch andere Ursachen hat. Herabtropfendes Fett erzeugt meist einen Fettbrand und dadurch schreiben wir diese Gerüche der Kohle gut. Durch eingegossene Heizelemente bei Elektrogrills kann es nicht zu diesem Fettbrand kommen. Geschmacklich gibt es keine Unterschiede, wie Blindverkostungen beweisen.

Grillen, aber gesund!

Dass keine gepökelten Fleisch- und Wurstwaren auf den Grill gehören, ist allgemein bekannt. Doch warum eigentlich nicht? Der Grund liegt in der Verwendung von Nitritsalz beim Pökelvorgang. Es zieht in das Fleisch ein und bildet später durch die Grillhitze krebserregende Nitrosamine, die mit verzehrt werden und so in den menschlichen Organismus gelangen. Wiener Würstchen und Kasslerstücke gehören also nicht auf den Grill!

Auch auf herabtropfendes Fett und auslaufenden Fleischsaft sollte der Grillende ein Auge haben. Laufen diese Flüssigkeiten in die Glut, entstehen polyzyklische, aromatische Kohlenwasserstoffe, die hochgradig kanzerogen (krebserregend) sind. Sie werden über den aufsteigenden Rauch von umstehenden Personen eingeatmet und dringen auch in das Grillgut ein. Um diese Gefahr zu bannen, empfehlen Experten, Fleisch nur mithilfe einer Grillzange zu wenden, da Gabelzinken die Grillstücke perforieren und noch mehr Saft austreten lassen. Wählt man außerdem nur leicht durchwachsene Steaks ohne dicke Fettränder, kann weniger Fett verbrennen. Haben sich dennoch leicht schwarze Krusten gebildet, sollten diese abgeschnitten werden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bettet sein Grillgut in Aluminiumschalen, die Fleischsaft und flüssiges Fett auffangen. Und so schwer es dem Tester auch fallen mag, auf den leckeren Geruch zu verzichten: Er löscht seine Fleischstücke während des Grillens nicht mit Bier ab!

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  • Elektrogrill: Luftbildfotograf/stock.adobe.com