Wenn die Temperaturen endlich nach oben klettern, liegt sie wieder in der Luft: die Freude aufs Grillen. Wer sich dabei nicht mit der aufwendigen Verwendung von Holzkohle befassen will, kann auf Elektrogrills zurückgreifen. Doch können ihre Ergebnisse auch mit denen der Holzkohle-Grills mithalten? Können sie mit Einfachheit und Leistung überzeugen? Lesen Sie mehr in unserem Elektrogrills Test.
Die Testgeräte im Elektrogrills Test
Elektrische Standgrills: | |
Severin PG 8137 Sevo GTS | |
Severin PG 8117 Senoa Boost S | |
Rosenstein & Söhne NX-5150 | |
Suntec BBQ-9479 |
Tischgrills: | |
Severin PG 8106 Sevo GT | |
Cadac E-Braai | |
Steba VG 195 | |
Steba VG 30 Slim | |
Severin PG 8113 Senoa Boost | |
George Foreman Smokeless BBQ Grill | |
Landmann Pantera | |
Rosenstein & Söhne NX-6464 |
Kontaktgrills: | |
Sage BBQ Press & Grill | |
George Foreman Steel Entertaining Fitnessgrill |
Hochtemperaturgrills: | |
Steba PS M2000 | |
Sonnenkönig Dragon 800° |
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Elektrogrills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Die Ablösung des Holzkohlegrills ist nahe und die Hersteller bieten eine vielseitige Auswahl: Ob Tisch-, Kontakt-, Hochtemperatur- oder elektrischer Standgrill, es ist für jeden etwas zu finden. Grillliebhaber haben die Qual der Wahl. Im Test zeigen sich die Vor- und Nachteile der Geräte und welche Grillergebnisse überzeugen können.
Was ist ein Kontaktgrill?
Kontaktgrills sind vor allem für das Hinterlassen des typischen Riffelmusters auf Sandwiches bekannt. Jedoch können die Geräte durchaus zum Grillen von Fleisch oder Gemüse verwendet werden. Denn die heiße Riffelplatte soll nicht nur gut aussehen, sondern dem Grillgut ebenso ein gutes Geschmacksprofil verleihen. Durch die heißen Platten entstehen Röstaromen, die zum Geschmackserlebnis beitragen können. Die hervorragende Verarbeitung des Sage-Kontaktgrills fällt dabei sofort ins Auge.
Die stufenlose Einstellung zwischen 100 bis 230 Grad Celsius ist simpel, zusätzlich bietet der Grill drei Programme. Dabei können die beiden Platten durch die Flachgrillfunktion getrennt angesteuert werden. Durch das komplette Flachlegen der Platten ist eine vielseitige Nutzung möglich. Die sehr gut durchdachte Bedienung des Sage kann wirklich überzeugen. Weniger hochwertig wirkt das Gerät von George Foreman, was einer guten Bedienfreundlichkeit jedoch nicht im Weg steht. Die fehlende Temperatureinstellung überrascht zunächst, wird in der Verwendung allerdings kaum vermisst. Der sichere Stand und die gut erreichbare Tropfschale sind ein weiterer Pluspunkt.
Der richtige Tischgrill
Die Tischgrills bieten durch eine leichte Transportierbarkeit einen hohen Komfort in der Anwendung und kommen den Standgrills sehr nahe. Der große Severin besitzt einen ziemlich hohen Kunststoffanteil. Es lassen sich beide Grillrosthälften entnehmen, was die Reinigung vereinfacht. Über den Hauptbedienschalter in Form eines Drehknaufs können alle Funktionen einfach gesteuert werden, sowohl die Temperaturauswahl (330 bis 500 Grad Celsius) als auch der minutengenaue Timer. Leider liegt das Heizelement direkt unter dem Grillrost, wodurch dies schnell durch herabhängendes Grillgut beschmutzt werden kann. Der angebrachte Griff ist sehr gut isoliert, womit ein Verbrennen der Hand nicht möglich ist.
Der kleine Severin ist als Pendant zum großen Bruder mit weniger Funktionen ausgestattet, was guten Grillergebnissen allerdings nicht entgegensteht. Bei Rosenstein & Söhne werden acht Heizstufen geboten, deren Auswahl durch einen sehr lauten Piepton begleitet wird. Zudem ist die Verwendung des Drehwahlschalters gewöhnungsbedürftig, da dieser nur gedreht und nicht, wie intuitiv vermutet, gedrückt werden muss. Die Grillplatte darf laut Anleitung nicht vorgeheizt werden, aber selbst mit wenig Grillgut darauf verzieht sich diese, wie in der Anleitung angedroht, und wölbt sich nach oben.
George Foreman bietet einen flachen und schlichten Tischgrill mit simplem Bedienkonzept, der sich durch die gute Zerlegung einfach reinigen lässt. Der kleine flache Steba-Grill funktioniert wirklich gut mit seiner glatten und geriffelten Fläche. Die eingeschobene Tropffangschale lässt sich sicher entnehmen und der Grill ist insgesamt gut zu reinigen. Der große Steba kommt mit einem Glasdeckel daher, welcher sich in offener Position arretiert. Der Tischgrill hat ebenfalls zwei Grillplatten (vorrangig geriffelt), wobei der Deckel den Grillprozess gut unterstützt. Durch die eingeritzte Fläche können die Grillsäfte gut in die Tropfschale fließen.
Cadac liefert mit der klassischen Kugelform und abnehmbarem Deckel ein typisches Modell in Tischgrillform. Der runde Grillrost hat eine sehr gute Versiegelung und die gedeckelte Hitze sorgt für wirklich gute Grillergebnisse. Der Landmann-Tischgrill ist von großen Gasgrills inspiriert, so kommt der Deckel mit integriertem Thermometer. Durch dieses Merkmal ist ein gezieltes und schnelles Garen möglich.
Haben Elektrogrills einen sicheren Stand?
Für ein ultimatives Grillgefühl, minus des Holzkohleaufwands, bieten die Standgrills eine gute Alternative. Die Grills von Severin sind baugleich zu den Tischgrillmodellen und können durch einfache Bedienung sowie gute Grillergebnisse überzeugen. Rosenstein & Söhne bringt hier eine wendbare Grillplatte mit flacher und typisch geriffelter Platte mit. Die stufenlose Temperaturregelung mit fünf markierten Heizstufen funktioniert gut, auch ohne Rasterung. Ohne Schnörkel liefert dieses Modell gute Grillergebnisse und wird zudem durch umfangreiches Zubehör aufgepeppt. Dabei lässt sich der Grill gut zur Reinigung zerlegen. Der abnehmbare Deckel kann nicht am Gerät aufgehängt werden. Suntecs Standgrill liefert einen losen Deckel mit Scharnier und Aufhängung. Dazu ist die Grillfläche aufgeteilt, wobei der Großteil geriffelt ist. Die Tropfschale kann hinten entnommen werden. Das solide Gerät kann mit einer Einfachheit und guter Grillarbeit mithalten.
Ist ein Hochtemperaturgrill sinnvoll?
Diese Grills bieten die heißen Pendants zur Gasgrillvariante und sollen demnach durch hohe Temperaturen knusprige Grillergebnisse liefern. Bei Steba zeigt sich das durch knusprige Steaks. Der Drehwahlschalter mit feiner Rasterung lässt sich gut bedienen, fällt jedoch mit lästig lauten Pieptönen auf. Die Temperaturanzeige ist live, was den Grillspaß erhöht. Alle Teile lassen sich entnehmen und dementsprechend gut reinigen. Der Sonnenkönig-Hochtemperaturgrill ist nahezu identisch zur Steba-Variante. Der Innenraum ist ebenfalls komplett aus Edelstahl gefertigt und die Grillergebnisse sind sehr gut. Lediglich in der Verarbeitung ist der Sonnenkönig minimal schlechter, was sich bereits bei der Gummierung an der Füßen zeigt. Zum Lösen des Grillrost müssen zwei Schrauben entfernt werden. Das erschwert die Reinigung etwas.
Was man bei einem Elektrogrill beachten muss
Ein Hexenwerk sind die Bedienkonzepte nicht. Man schließt das Thermostat an die Platte oder den Rost an und steckt den Stecker in die Dose. Nun muss man nur einschalten und warten, bis der Grill vorgeheizt ist. Hier empfehlen die Hersteller jeweils fünf bis zehn Minuten Vorheizzeit. Zudem müssen die Grills vor der Nutzung ausgebrannt werden. Bei der sicheren Handhabung spielt vor allem der Deckel eine Rolle. Bei den großen schweren Grills sollte der Deckel nicht mit Schwung geöffnet werden. Auch die massiveren Kontaktgrills müssen vorsichtig geöffnet werden. Ansonsten drohen die Geräte nach hinten zu kippen.
Welcher Elektrogrill ist der beste?
Wer sich für einen elektrischen Grill entscheidet, muss keine geschmacklichen Einbußen bei Fleisch, Gemüse oder Fisch hinnehmen, vor allem nicht mit den Hochtemperaturgrills. Zudem können die Temperatureinstellungen von Vorteil sein, um noch mehr Grillgutvarianten zuzubereiten. Dabei ist die Bedienung einfach und intuitiv, was für mehr Grillfreude sorgt. Ob Tisch-, Kontakt-, Stand- oder Hochtemperaturgrill ist Geschmackssache. Alles in allem liefern die Testgeräte sehr gute bis gute Ergebnisse. Weiter Informationen bieten die nachstehenden Tabellen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Elektrogrills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Tom Colditz
Lesen Sie auch: 7 Gasgrills im Test 2021.
Bildquelle:
- Elektrogrills Test 2021: © Auerbach Verlag, Severin