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Sommerzeit ist immer auch Grillzeit. Inzwischen gibt es Elektrogrills für jeden Haushalt und jede Gelegenheit. Ob beim Camping, im Wohnzimmer, auf Terrasse oder Balkon: Das Brutzeln mit Strom ist umweltschonender, günstiger und meist auch nachhaltiger als die Alternativen Gas und Kohle. Wir testen 14 Geräte. Lesen Sie mehr in unserem Elektrogrills Test 2023.

Die Testgeräte im Elektrogrills Test 2023

Kontaktgrills:
Braun Multigrill 7 CG 7040
Zoomyo 2in1-Kontakt-/Tischgrill
Arendo Parrilla
Tefal OptiGrill Elite GC750
Eta GrilChef ETA515690000
Nedis KAGR151FSR
elektrische Stand-/Tischgrills:
Enders eFlow Pro 2 Turbo
Duronic GP20
Cloer 6789 Barbecue Grill
Suntec Wellness BBQ-9295
Suntec Wellness BBQ-9479
Zoomyo Multi-Infrarotgrill 3in1
Lebenlang LBG8588
BBQ Master Volt

Elektrogrill ist nicht gleich Elektrogrill. In unserem Testfeld finden sich diesmal acht Stand-/Tischgrills mit offener Grillfläche und sechs Kontaktgrills mit den zwei Grillflächen, zwischen die das Grillgut gelegt und somit von beiden Seiten gleichzeitig gegart wird.

Beginnen wir mit den Stand- und Tischgrills: Der Aufbau des BBQ-9 295 von Suntec Wellness dauert mit rund 30 Minuten (min) viel zu lange, was durch kleine, kryptische Bilder der Anleitung erschwert wird.

Das Wärmebild des Suntec BBQ-9295 zeigt die Kälteinseln im Zentrum und am Rand der ovalen Grillplatte
Das Wärmebild des Suntec BBQ-9295 zeigt die Kälteinseln im Zentrum und am Rand der ovalen Grillplatte

Die Wärmeverteilung ist durch nur eine Heizschleife unregelmäßig, das Grillergebnis allerdings in Ordnung. Dank der Antihaftbeschichtung klebt das Grillgut nicht fest und es entsteht kaum Rauch. Die beiden Seitentische sind stabil und werden nicht heiß. Ganz ähnlich aufgebaut sind der BBQ-9 479, ebenfalls von Suntec Wellness, sowie der Barbecue Grill von Cloer, allerdings mit einem einzelnen Standbein. Bei diesen Modellen ist daher ein ebenen Untergrund wichtig.

Der Aufbau geht in beiden Fällen schnell und einfach, ebenso das Verstauen: Das zerlegbare Standbein findet im Inneren des Grills Platz. Grillplatte und äußeres Design sind bei beiden Modellen bis auf kleine Abweichungen identisch, allerdings ist der Cloer etwas breiter und erweist sich im Design der Grillplatte überlegen: Dank der breiten Schlitze in der Mitte hat man die Wahl, das Fleisch im eigenen Saft schmoren oder abtropfen zu lassen. Bei beiden Modellen überzeugt die Wärmeverteilung nicht.

Elektrogrills mit besonders guter Qualität

Der eFlow Pro 2 Turbo von Enders kommt solide verarbeitet in hochwertiger Optik. Allerdings sollte man Zeit und etwas handwerkliches Geschick mitbringen, denn der Aufbau dauert mindestens 1 Stunde (h).

Der gusseiserne Rost verteilt die Hitze gleichmäßig und speichert diese lange. Das Thermometer im Deckel zeigt drei verschiedene Garbereiche an. Das Vorheizen dauert mindestens 20 min und verbraucht dabei fast 1 Kilowattstunde (kWh) Energie.

Jede Menge Schrauben und Werkzeug sind beim Standgrill von Enders inbegriffen. Daher dauert der Aufbau des großen Gerätes mit Unterschrank auch gut und gerne 1 bis 2 Stunden
Jede Menge Schrauben und Werkzeug sind beim Standgrill von Enders inbegriffen. Daher dauert der Aufbau des großen Gerätes mit Unterschrank auch gut und gerne 1 bis 2 Stunden

Die Bestandteile der Brennkammer sind aus Edelstahl und somit spülmaschinengeeignet. Allerdings sollte auch für die Reinigung der vielen Teile Zeit eingeplant werden. Der LBG8 588 von Lebenlang wirbt mit „German Quality“ – aus Deutschland ist beim reinen Tischgrill jedoch lediglich das Design.

Die Vorbereitung zum Grillen gelingt unkompliziert ohne Aufbau: Aus der Verpackung nehmen, Stecker rein und los geht es. Die Reinigung gestaltet sich ebenso simpel. Leider wird an der Kabellänge gespart: nur 80 Zentimeter (cm). Auch die Heizleistung könnte stärker sein, so sinkt die Temperatur nach dem Auflegen eines Steaks rapide, wie die Wärmebildkamera belegt. Auch wird das Grillgut nicht so heiß.

Grills mit vielen Features

Duronic hat mit dem GP20 das simpelste und leichteste Modell im Test. Purismus pur. Beim reinen Tischgrill wird außer am Kabel (62 cm) auch an allem anderen gespart, das Handbuch ist nur online abrufbar, lediglich Temperaturregler und Fettauffangschale gibt es.

Das mag Campingbegeisterte erfreuen, birgt allerdings auch ein erhöhtes Verletzungs- und Bedienfehlerrisiko. Aufgrund der ungleichmäßigen Wärmeverteilung legt man das Grillgut hier möglichst nah am Rand auf.

 Die Toastscheiben zeigen deutlich, wie unterschiedlich die Wärme beim Suntec BBQ-9479 verteilt wird
Die Toastscheiben zeigen deutlich, wie unterschiedlich die Wärme beim Suntec BBQ-9479 verteilt wird

Dass das Gerät sehr schnell auskühlt, in weniger als 1 min gereinigt ist und somit schnell wieder verstaut werden kann, ist von Vorteil. Seine Fülle an Ausstattung und Funktionen hält der Zoomyo Multi-Infrarotgrill 3in1 dagegen.

Er bietet verschiedene Gararten an, weshalb er auch das einzige Testgerät dieser Reihe mit Infrarotheizspiralen ist. Neben einem Grillrost wird eine Rotisserie mitgeliefert, die entweder einen großen Kebab – oder mehrere kleine Grillspieße rotieren lassen kann.

Das Wärmebild zeigt deutlich den Temperaturabfall beim Lebenlang LBG8588
Das Wärmebild zeigt deutlich den Temperaturabfall beim Lebenlang LBG8588

Dazu gibt es ein Kebabmesser und ein -auffanggitter. Allerdings ist die Reinigung entsprechend aufwendig. Der BBQ Master Volt kommt mit viel Verpackung, ist jedoch in 5 min aufgebaut. Er macht einen sehr robusten Eindruck und bietet zwei separat regelbare Bereiche, links bis 250 Grad Celsius (°C), rechts bis 300 °C.

Fünf der getesteten Kontaktgrills können vollständig aufgeklappt werden für die Verwendung als Tischgrill, hier der Parrilla
Fünf der getesteten Kontaktgrills können vollständig aufgeklappt werden für die Verwendung als Tischgrill, hier der Parrilla

Er heizt zwar sehr schnell auf, doch der Grillvorgang dauert unverhältnismäßig lange. Das mag an der Leistung liegen: Der linke Rost bringt nur knapp über 1 000 Watt (W), der rechte knapp 1 200 W. Das Grillgut haftet sehr leicht an, obwohl die Gussplatten mit Öl eingerieben sind. Auch die Reinigung ist aufwendig, zudem sind die Rückstände auf den Gussplatten kaum vollständig entfernbar.

Kontaktgrills im Test

Seitens der Kontaktgrills starten wir mit dem Tefal OptiGrill Elite. Er bietet ein äußerst umfangreiches Begleitbuch mit dutzenden Rezepten, verfügt als einziges Testgerät über zwölf automatische Garprogramme, von rotem Fleisch bis Tomate, alles bis 4 cm Dicke ist erlaubt. Der Grill ist nach wenigen Handgriffen einsatzbereit und wir erhalten eine perfekt gegrillte Wurst.

Beim Grill GP20 von Duronic kommt in der Mitte wenig Hitze an. Wer das nicht weiß, wird beim Grillen enttäuscht
Beim Grill GP20 von Duronic kommt in der Mitte wenig Hitze an. Wer das nicht weiß, wird beim Grillen enttäuscht

Beim Steak piept das Gerät jeweils, wenn eine neue Garstufe erreicht ist. Durch die gewölbte Grillfläche tropft das Fett gut in die Auffangschale an der Vorderseite ab. Die Wärmeverteilung ist sehr gleichmäßig.

Einzig der recht hohe Stromverbrauch dämpft den Eindruck. Auch ist es der einzige Kontaktgrill im Test, der nicht umgeklappt werden kann, um als offener Tischgrill zu dienen. Der Parrilla von Arendo hat einen Sensor zur Messung der Grillgut-Dicke. Sieben voreingestellte Grillprogramme bieten hohen Komfort, allerdings sind das Handbuch sehr bescheiden und die Wärmeverteilung etwas ungleichmäßig.

Elektrogrills als Minimalisten und Abstandhalter

Der Kontaktgrill von Nedis ist ein Minimalist. Das Gerät kommt ohne Bedienprogramme aus, es gibt lediglich einen Drehregler – ohne Skala – für die Hitze und zwei Kontrolllämpchen. Das Handbuch in deutscher Sprache umfasst nur etwas über eine Seite in winziger Schrift. Dafür ist das Grillergebnis akzeptabel.

Dieser treppenförmige Abstandhalter beim Eta-Kontaktgrill ist praktisch, damit Steaks, Gemüse oder Sandwiches nicht plattgedrückt werden
Dieser treppenförmige Abstandhalter beim Eta-Kontaktgrill ist praktisch, damit Steaks, Gemüse oder Sandwiches nicht plattgedrückt werden

Beim Zoomyo-Kontaktgrill gibt es sechs Automatikprogramme, auch können Temperatur und Garzeit individuell geändert werden. Die obere Platte lässt sich bei Bedarf abschalten. Der GrilChef von Eta verfügt am Deckel über eine „Treppe“ für manuell einstellbaren Plattenabstand.

Die Drehschalter sind etwas unhandlich, die Kontrolllampen für die beiden Grillplatten sogar verwirrend, weil sie immer nur kurz aufleuchten und das selten zur gleichen Zeit. Der Toastscheibentest zeigt: Es kann nichts verbrennen, das Gerät schaltet sich vorher ab. Häufige Pieptöne sollten Sie nicht stören, wenn Sie den Braun Multigrill 7 Ihr Eigen nennen möchten.

Ein häufiger Konstruktionsfehler unter den Kontaktgrills: Wird der Deckel weit geöffnet, tropft das Fett auf den Tisch
Ein häufiger Konstruktionsfehler unter den Kontaktgrills: Wird der Deckel weit geöffnet, tropft das Fett auf den Tisch

Die Programmauswahl dauert ein wenig, ebenso die Zubereitung, bietet aber eine riesige Vielfalt. Das Handbuch enthält zahlreiche Rezeptideen. Dafür ist die Reinigung aufwändig: Die Edelstahloberfläche ist anfällig für Fingerabdrücke, beim Hochheizen bildet sich Kondenswasser an der Front, Fettspritzer landen auf dem Display.

Auch leidet der Multigrill darunter, dass die Fettauffangschale zu klein ist. Wird also der Deckel weit geöffnet, tropft das an der oberen Grillplatte befindliche Fett überwiegend hinter das Gerät statt in die Auffangschale. Das ist auch bei den Geräten von Eta, Zoomyo, Nedis und Arendo der Fall, nur Tefal löst das Problem. Die Grillplatten sind bei sämtlichen Modellen spülmaschinengeeignet, was aber aus Rücksicht auf die Antihaftbeschichtung nicht zu empfeh­len ist.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Elektrogrills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Elektrogrills
Funktion: Die Wärmeregulierung wird in mehreren Testreihen mit unterschiedlichem Grillgut geprüft. Die Note setzt sich dabei zusammen aus der Bewertung einer linearen, nachvollziehbaren Dosierbarkeit der Hitze, deren Anpassbarkeit für verschiedenes Grillgut sowie dem Grillergebnis (Farbe, Knusprigkeit, Geschmack). Für die Note der Wärmeverteilung wird geeignetes Grillgut flächig verteilt und dessen gleichmäßige Bräunung bewertet und die Aufnahmen einer Thermokamera einbezogen. Ziel ist eine möglichst gleichmäßige Wärmeverteilung auf der/den Grillfläche/n sowie ggf. vorhandener Warmhaltefläche/n, zudem eine möglichst geringe Wärmeentwicklung an Griffen und Ablageflächen.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen untersucht und bewertet die Bedienfreundlichkeit. Hierbei werden die Bedienelemente (Funktionalität, Gängigkeit, Ergonomie) überprüft, ebenso die Handhabung und die Nutzung der Grillfläche, ggf. der oberen Grillplatte. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung; bewertet werden hier Einfachheit, Modularität und Reinigungsaufwand. Der Transport (nur Stand-/Tischgrills) beinhaltet eine Beurteilung der ggf. vorhandenen Transportgriffe und Räder sowie der Park-/Abstellposition während des Nichtgebrauchs; die Aufbaunote setzt sich zusammen aus der Bewertung von dafür nötigem körperlichen und zeitlichen Aufwand. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft sowie anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Aufbauanleitung/Tipps) bewertet, wichtig sind zudem die Pflege-/Reinigungshinweise.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch der Elektrogrills wird während der Testreihen ermittelt und in Bezug auf die Größe der Grillfläche sowie der Zubereitungsdauer bewertet. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten (unnötige Verpackung, anfallender Kunststoffmüll) bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Andreas Bayer

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