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Roboter erobern zunehmend die Welt. Auch im Haushalt sind die intelligenten Helfer immer öfter anzutreffen. Das Angebot ist riesig und jeder Hersteller empfiehlt seinen als den Besten. Doch wer hält sein Versprechen? In dieser Ausgabe haben wir neun Saugroboter mit und ohne Wischfunktion für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Saugroboter Test 2022.

Die Testgeräte im Saugroboter Test 2022

Saugroboter mit Wischfunktion:
Zaco A10
Yeedi Vac 2 Pro
Nordväl HC104 Triple Spin
Zaco W450
Roborock S7 MaxV + Empty Wash Fill Dock
Eta Zero ETA122790000
Zigma Spark 980
Saugroboter ohne Wischfunktion:
Severin RB 7026
iRobot Roomba j7+

Alle unsere Testgeräte werden mit einer Ladestation betrieben, um die eingebauten Akkus mit Strom zu speisen. Einige Stationen besitzen sogar eine Absaugfunktion. Grundsätzlich gibt es beim Aufstellen einiges zu beachten. Idealerweise stehen die Stationen an einer Wand mit Anschluss zum Stromnetz. Nach vorn und an den Seiten sollten jeweils rund 1 Meter (m) Rangierabstand eingehalten werden. Vermeiden Sie offen herumliegende Kabel und Gegenstände, die meisten Roboter werden dadurch unnötig verwirrt. Auch wenn sich die elektronischen Helfer in unseren Tests fast immer selbst befreien können, stimmen danach ihre zuvor gemessenen Raumwerte nicht mehr und sie laufen ziemlich planlos umher.

Die umfangreiche Erstausstattung des ZACO A10. An die Gerätereinigung wurde gedacht
Die umfangreiche Erstausstattung des ZACO A10. An die Gerätereinigung wurde gedacht

Severin: Der unkomplizierte Saugroboter?

Der bekannte Hersteller wirbt für die Unkompliziertheit und Verlässlichkeit seiner Elektrogeräte. Dies bestätigt unser Testgerät für die ausschließliche Trockenreinigung. Die Inbetriebnahme ist sehr simpel und das Gerät per Fernbedienung steuerbar. Mit einem Griff lässt sich der herausnehmbare Staubbehälter einfach entleeren und der daran befestigte Filter leicht reinigen. Dank seiner hohen Saugkraft von 2 200 Pascal (Pa – Maßeinheit für den Druck) saugt er mühelos Gegenstände wie zum Beispiel Brotkrumen bis zu einer Größe von 4 Zentimetern (cm). Er besitzt eine Boost-Funktion (Schnellaufladung) sowie Punkt- und Kantenreinigung. Letztere nimmt der Roboter etwas zu ernst, Die Hinderniserkennung für Treppen erweist sich dafür als tadellos. Hervorzuheben ist auch sein relativ leises Gebläse.

Der sehr große W450 von ZACO ist bei jedem Rundgang auf fremde Hilfe angewiesen
Der sehr große W450 von ZACO ist bei jedem Rundgang auf fremde Hilfe angewiesen

Was hat iRobot zu bieten?

Der zweite Staubsaugroboter im Test kommt aus dem Hause iRobot. Sein Gewicht ist nicht ganz ohne und der Plastikgeruch anfangs sehr penetrant. Da er über eine zusätzliche automatische Absaugstation verfügt, benötigt er etwas mehr Platz. Die Station erweist sich jedoch als sehr vorteilhaft, da der Roboter selbständig nach jedem Saugvorgang an die Station andockt und sich entleert. Das extrem laute Getöse dabei ist ziemlich störend. Je nach Verunreinigung seiner Einsatzorte hält ein großer 1,7-Liter-Staubsaugerbeutel bis zu sechs Wochen. Die Anmeldung erfolgt über WLAN und Home-App.

Der Wischroboter von Nordväl

Der Holländer ist ein reiner Wischroboter. Durch seine drei leistungsstarken Motoren werden die rotierenden Wischpads (Triple-Spin) betrieben und so dreht er Pirouetten wie eine Ballerina. Gesteuert wird er über die Fernbedienung. Sein Laser lässt ihn Kanten und Stufen erkennen. Der Wassertank ist einfach zu entnehmen und zu befüllen. Egal, welcher Reinigungsmodus eingestellt ist: Er wischt meist lückenlos. Allerdings wendet er manchmal zu früh und hinterlässt so einen ungeputzten Streifen an der Wand. Der Wasserverbrauch ist sehr niedrig, sodass die gewischte Fläche fleckenlos und rasch trocken ist.

Wie der Staubbehälter beweist, saugt der A10 alles auf
Wie der Staubbehälter beweist, saugt der A10 alles auf

Welche Vorteile hat der Zaco W450?

Dieser Nass-Saugroboter ist im Nu aufgebaut und per Fernbedienung startklar. Noch vor dem Testlauf wird klar, dass er bei jeder Fahrt auf fremde Hilfe angewiesen ist: Da seine Ladestation eine auslaufsichere Schale ist, kommt er weder allein rauf noch runter. Die Entschädigung zeigt sich dann beim Wischen. Aufgrund des beachtlich großen 900-Milliliter(ml)-Wassertanks schafft er bis zu 60 Quadratmeter (m²) Reinigungsfläche. Da der Tank sich in Frisch- und Schmutzwasser teilt, ist eine Vier-Stufen-Reinigung möglich. Wer sich für Extras wie Sprachsteuerung beispielsweise über Alexa oder die Geschwindigkeit der Fahrt oder Walzendrehung interessiert, der installiert die Home-App von Zaco. Die „360 Grad Pano View mit Navigation“ erlaubt eine präzise Erfassung der Umgebung und somit die Reinigung in geordneten Bahnen.

Zum Aufladen wird der Nordväl seitlich auf seine Station gestellt. In dieser Position trocknen auch seine Wischmopps
Zum Aufladen wird der Nordväl seitlich auf seine Station gestellt. In dieser Position trocknen auch seine Wischmopps

Kann der Saugroboter von Eta mithalten?

Bei diesem Gerät handelt es sich um ein Leichtgewicht im Super-Slim-Design für einen wirklich schmalen Taler. Wird der Eta per Taste am Gerät gestartet, reinigt er nach dem Chaos- oder Zufallsprinzip. Das heißt, er fährt kreuz und quer durch den Raum. Eine strukturierte Steuerung ist über die Fernbedienung möglich. Der Zero besitzt einen HEPA-Filter, der besonders Allergikern zugutekommt. Seine Treppensensoren funktionieren einwandfrei. Der Staubbehälter ist mit 600 ml Fassungsvermögen sehr groß. Die Saugkraft ist für Hartböden völlig ausreichend, auf Teppichböden tut er sich jedoch schwer und muss Extra-Runden drehen.

Bei den meisten Robotern ist die Reinigung über die Home-App steuerbar
Bei den meisten Robotern ist die Reinigung über die Home-App steuerbar

Was es beim Modell von Zigma zu beachten gilt

Die Anmeldung ist hier etwas verwirrend. In der Bedienungsanleitung sind verschiedene QR-Codes abgebildet. Diese können jedoch nicht gelesen werden, weil es nur Beispiele sind. Der richtige Code befindet sich am Gerät selbst. Die App enthält einige fragwürdige Extras wie Außentemperatur, Windgeschwindigkeit oder Luftfeuchtigkeit im Freien. Aber auch sehr moderne Zusatzfunktionen, etwa die Bedienung durch künstliche Intelligenzen wie Alexa oder Siri. Der Zigma verfügt über einen HEPA-Filter. Staubbehälter und Wassertank lassen sich leicht reinigen oder befüllen.

Trotz Sensor-Technologie erkannte der Severin das Hindernis nicht und blieb stecken
Trotz Sensor-Technologie erkannte der Severin das Hindernis nicht und blieb stecken

Zaco A10 überzeugt im Test

Unser Testsieger bei den Geräten mit Wischfunktion ist dieser leise und flache Hybridroboter. Mit der umfangreichen Ausstattung rechtfertigt er den Preis und bringt wahrlich Freude und Hilfe ins Haus. Der Aufbau, die Inbetriebnahme und die Installation der App sind so simpel, dass die Bedienungsanleitung nicht nötig ist. Staub- und Wassertank sind separat, aber auch hier leicht zu wechseln. Der individuell einzurichtende Reinigungsplan kann per Sprachsteuerung oder über WLAN gestartet, dirigiert oder ausgeschaltet werden. Die Räume werden systematisch abgefahren.

Der Dreckauffang beim Yeedi-Gerät ist leicht und unkompliziert zu entnehmen und zu reinigen.
Der Dreckauffang beim Yeedi-Gerät ist leicht und unkompliziert zu entnehmen und zu reinigen.

Was hat Yeedi zu bieten?

Der Saug- und Wischroboter mit Absaugstation ist je nach Wunsch und Bedarf auch ohne diese erhältlich. Der Roboter selbst verfügt über einen Staubbehälter mit einem Fassungsvermögen von 400 ml. Obwohl die Anleitung sehr kleingedruckt ist und wenig Inhalt bietet, geht der Aufbau sehr schnell. Die Einrichtung der Home-App erweist sich für alle Testenden als verständlich. Seine Sensoren erkennen Hindernisse und Treppen und bewahren ihn und das Mobiliar vor Schäden. Durch seine niedrige Höhe verschwindet er nicht nur flink, sondern auch relativ leise unter Betten. Dank seiner Saugkraft von 3 000 Pa sind alle Flächen rasch gereinigt.

Zu viel des Guten: Der beim Roborock entstehende Müll ist zu viel Verpackung
Zu viel des Guten: Der beim Roborock entstehende Müll ist zu viel Verpackung

Womit punket der Roborock-Roboter?

Dieser Roboter kann nicht nur Saugen und Wischen. Die zugehörige Dockingstation kann automatisch absaugen, den Tank im Saugroboter mit Wasser befüllen, das schmutzige Wasser wieder abpumpen und obendrein den Mopp reinigen. Unser Testlabor wird beinahe zu klein, als das Gerät beweist, dass bis zu 300 m² pro Akkuladung gesaugt oder gewischt werden können. Zudem ist es möglich, bis zu vier Etagen zu kartieren. Der Nachteil: Die große Station nimmt sehr viel Platz weg. Trotz seiner 5100 Pa benötigt er auf Teppichböden mehrere Anläufe, um größere
Krumen aufzusaugen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugroboter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Für die Grobpartikelaufnahme werden Partikel mit Größen von 0,4 bis 5 mm verwendet und diese von glatten (Fliesen, Hartboden, Laminat) sowie textilen Oberflächen (Teppiche, Auslegeware, Läufer) aufgesaugt. Selbige Reinigungsflächen kommen auch bei der Staub- und Faseraufnahme zum Einsatz, die Partikelgrößen des Mineralstaubs betragen hier 0,05 bis 0,4 mm. Bei den Geräten mit Wischfunktion wird diese nach Sauberkeit und eventuellen Wasserrückständen auf glatten Flächen bewertet. Die Orientierung wird bewertet nach der Erkennung von Hindernissen und möglichst effizientem Abarbeitung des Raums, die Fahreigenschaften beziehen sich auf die Bewältigung von (Teppich-)Kanten und die Erkennung von Absätzen oder die Vermeidung von Abstürzen. In die Note der Programmierbarkeit geht ein, wie gut sich Saugbereiche, Sperrbereiche, Saugzeiten und dergleichen festlegen lassen.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, die allgemeine Handlichkeit im Betrieb sowie den Umbau (z. B. verschiedene Bürsten, Filter), einstellbare Saugmodi und die selbstständige Rückkehr zur Station für den Ladevorgang, Ruhezeiten und ggf. zur Entleerung des Staubbehälters. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird angelehnt an die DIN EN 60312 durchgeführt, die Messdistanz beträgt 200 cm, bis hin zu gemittelten 50 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Bei der Reinigung/Entleerungsnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile bewertet, dies umfasst speziell den Wechsel des Staubbeutels oder das Reinigen des Staubcontainers, außerdem den Wechsel der einzelnen Filter, das Säubern der Bürsten und der Geräteaußenseiten sowie durch Feinstaub verschmutzende Kontaktstellen. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (speziell für die Akkus) untersucht, dann andererseits anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemittelt über zwei Ladezyklen aus leerem Akkuzustand.
Sicherheit: Geprüft wird, wie gut das Gerät Schäden an seiner Umgebung (Haustiere, Möbel, Tischbeine, sensible Einrichtungsgegenstände wie Vasen oder ähnliche Gegenstände) und an sich selbst (Abstürze an Kanten/Treppenstufen) vermeiden kann.
 

Autorin: Nicole Mellar

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Bildquelle:

  • Test_Saugroboter 2022: © Tatiana Sidorova/stock.adobe.com, Auerbach Verlag