Weihnachtszeit, Lichterzeit: Ob Lichterkette oder LED-Kerzen, die besinnliche Zeit wird heutzutage immer technischer. Statt echte Kerzen auszupusten, wird das Smartphone gezückt. Was bringen die smarten Leuchten – und wo wäre bei ihnen weniger mehr? Unser Test klopft Leuchtprodukte aller Couleur ab. Lesen Sie mehr in unserem Weihnachtsbaumbeleuchtungen Test 2023.
Die Testgeräte im Weihnachtsbaumbeleuchtungen Test 2023
Wir haben zwei Kategorien vor uns im Testlabor liegen: LED-Kerzen und Lichterketten mit Batteriebetrieb sowie klassisch kabelgebundene Lichterketten. Die künstlichen Kerzen für den Weihnachtsbaum der Marke Lumix stammen vom Spezialisten Krinner. Die Lichterketten aus der Produktserie Lunartec sind bei Pearl beheimatet. Während die Weihnachtsbaum-Überwurf-Lichterketten wegen ihrer Spitzenhalterung oder des Weihnachtssterns ein klarer Fall für das Heiligabend-Grün sind, lassen sich alle anderen Lichterketten auch außerhalb der Adventszeit nutzen. Alle Lichtbänder können innen und außen (IP44-Standard, spritzwassergeschützt) angebracht werden. Am unverbindlichsten ist die LED-Lichterkette Lunartec NX-8524. Bei energieeffizienten 3,6 Watt (W) werden 40 LEDs auf 4 Metern (m) beleuchtet. Die Länge ist bei einem so günstigen Produkt wirklich prima, zumal die Zuleitung mit rund 5 m auch perfekt für den Einsatz im Fenster geeignet ist.
Batterien bei Weihnachtsbaumbeleuchtung
Die nächste Größe in der Testreihe ist die batteriebetriebene Lunartec NC-3989, die 50 LEDs auf 5 m Länge verteilt, mit einer Zuleitung von 2 m aber tatsächlich eher auf den Einsatz am Weihnachtsbaum schielt. Trotzdem besitzt auch sie den Außen-Standard IP44.
Im Gegensatz zu der einfachen Pearl-Kette ist sie mit einem Timer ausgestattet, der die Kette nach 6 Stunden (h) für 18 h ausschaltet und dann wieder einschaltet. Gut dafür, wenn ein Weihnachtsabend so gemütlich ist, dass man das Ausschalten des warmweißen Lichts vorm Schlafengehen vergisst.
So kann die kleine Timerbox, die mit drei AA-Batterien betrieben wird, auch im Außenbereich ganz eigenständig ihren Dienst tun, ohne dass Sie sich kümmern müssen. Die LED-Lichterkette NX-8529 ist dagegen ein ganz anderes Kaliber.
Sie macht von der Ausstattung her einen großen Sprung gegenüber ihren warmweißen Geschwistern. Satte 320 LEDs zaubern 4 Farben auf 32 m Kette. Die Zuleitung von 5 m lässt keinen Dekobereich außen vor.
Komplizierte Weihnachtsbaumbeleuchtung
Doch es geht auch komplizierter, zumindest bei der Einrichtung. Die Lunartec-Lichterkette NX-4947 bietet mit 240 LEDs zwar fast denselben Lichtumfang, verteilt die Leuchten aber auf sechs Girlanden über jeweils 2 m. Wir reden hier über eine Tannenbaum-Überwurf-Lichterkette, die einen Baum sowohl in der Wohnung als auch im Garten zu einem Traum in verschiedenen Weiß-Modi erstrahlen lässt.
Dabei lassen sich acht Leuchtmodi – Blink-Sequenzen, Dimm-Modi und mehr – individuell oder als Kombination einstellen. Dazu muss zuvor die App Elesion, die smarte Geräte im Haushalt steuert, installiert werden. Noch einen Schritt weiter geht die Lunartec NX-6142 mit 320 LEDs, die neben dem warmweißen Licht vier Farben spendieren.
Die Kette ist konsequent für Weihnachten gedacht, denn die acht Girlanden mit je 1,7 m Länge gehen von einem Stern aus, der auf die Spitze des Tannenbaums gesetzt wird. Ein Akustiksensor lässt die LEDs sogar im Takt von Musik leuchten. Theoretisch. Praktisch kostet uns hier die App iSparkle – wie zuvor die Elesion-App – allerdings richtig viel Nerven.
Handbücher gibt es zu beiden Girlanden nicht, diese muss man mühselig auf der Herstellerseite suchen und als PDF downloaden. Schlau wird man dadurch aber auch nicht. Das WLAN müsste zudem von 5 Gigahertz (GHz) auf 2,4 GHz umgeschaltet werden.
Bei der App der warmweißen Kette kostet es diverse Versuche, bis sie endlich vom Smartphone via Bluetooth erkannt wird. Die App läuft dann immerhin stabil und macht mit ihren Möglichkeiten, das weiße Licht zu steuern, enorm viel Spaß. Erstaunlich, was man mit weißem Licht alles machen kann.
Weihnachtbaumbeleuchtung mit App
Erstaunlich aber auch, dass die nun in der App installierte und registrierte weiße Lichterkette eine halbe Stunde später nur noch als „offline“ erkannt wird. Woran dies liegt? Keine Ahnung, einen Fehlerhinweis liefert die App nicht. Die farbige Kette, die über die im Grunde identische iSparkle-App (die als abgespeckte Elesion-App erscheint, die nur Licht steuert) betrieben werden soll, wird zuerst gar nicht via Bluetooth erkannt, auch von der Elesion-App nicht.
So bleibt anfangs nur der ungesteuerte Betrieb, der die Modi Schritt für Schritt als Endlosschleife abfährt. Das ist enttäuschend und zeigt, dass die schöne neue Technikwelt mitunter ein Riesenmurks sein kann. Aber uns geht noch ein Licht auf, beziehungsweise ein Dutzend Lichter.
Kein Wachs auf dem Teppich, kein Baum, der sekundenschnell in Flammen aufgeht, und eine individuell anpassbare Weihnachtsbeleuchtung, die alle Lichtbedürfnisse für einen heimeligen Heiligabend erfüllt: Die künstlichen Kerzen der Serie Lumix Superlight Flame Mini aus dem Hause Krinner führen beim Testteam zu Standing Ovations. Nicht nur, dass die Kerzen wie täuschend echt am Baum wirken, sie sind – technisch gesehen – ein wahres Fest. Batterien einlegen, Fernbedienung aktivieren, Licht aus, Kerzen an – läuft!
Tannengrün und Metallicfarben
Die Flame Minis sind direkt am in alle Richtungen schwenkbaren Klemmhalter angebracht und haben eine Höhe von 9 Zentimetern. Das ist das klassische Maß, das viele Weihnachtsfans auch bei echten Kerzen am Baum bevorzugen. Mit 22 Gramm wiegt eine LED-Kerze trotz Batteriefüllung weniger als eine Wachskerze im Metallkerzenhalter.
Das Gefummel an sich durchbiegenden Ästen entfällt. Auch die Farbpalette ist klassisch: Der Halter ist Tannengrün, die Kerzen gibt es in Elfenbein matt als Basisversion, die etwas teureren, edler wirkenden Metallic-Varianten in Cashmere, Gold und Rot.
Für den Innen- und Außenbereich geeignet, schluckt jede Krinner-Kunstkerze eine AAA-Batterie, die bei täglich 4 h Brennzeit laut Hersteller 21 Tage leuchten soll. Reicht für eine Weihnachtssaison. Jedem Basic-Set von zwölf Kerzen liegen Batterien und eine Fernbedienung bei. Mit ihr werden die Kerzen gesteuert. Sie werden an- und ausgeschaltet, sind dimmbar, haben einen zweifachen Flackermodus, einen sehr hellen Superlight-Modus und können auf Auto-Ausschalten nach 4 h programmiert werden.
Unser Weihnachtsbaumbeleuchtungs-Test-Fazit
Was das Testteam begeistert, ist die sehr intuitive Einrichtung der Kerzen und ihre technische Perfektion. Beim ersten Einlegen der Batterien brennt eine Kerze. Nun wird an der Fernbedienung per Schieberegler gewählt, ob sie über Kanal 1, 2 oder 3 angesprochen werden soll.
Nach dem Schalten auf „Off“ passiert genau das, denn nun ist die Kanalverbindung gespeichert. So kann man individuell festlegen, welche Kerzen am Baum sehr hell, flackernd oder gedimmt leuchten sollen. Wer ein bisschen experimentiert mit den Kanälen, Lichtstärken und Lichtthemen kann sich nicht nur ein täuschend echtes Weihnachtsfeeling ins Wohnzimmer holen, sondern sogar eine Art Ambilight für den Tannenbaum.
Wer es besonders heimisch mag, greift bei Krinners Lumix Superlight Bavaria Mini zu: Die baugleichen Kerzen in Elfenbeinoptik sind garantiert in Bayern gefertigt – und alles ohne App, die nur dem „Grinch“ Spaß macht!
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Weihnachtsbaumbeleuchtungen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Stefan Michaelis
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