Wenn es ein modernes Werkzeug gibt, dass dem Heimwerker im Haus das Leben deutlich erleichtert hat, dann ist es der Akkubohrschrauber. Mittlerweile gibt es diese nützlichen Geräte sogar mit Schlag, um auch in festere Betonwände oder sogar Stahlbeton bohren zu können und herkömmliche Bohrmaschinen zu ersetzen. Lesen Sie mehr in unserem Akkuschrauber Test.
Die Testgeräte im Akkuschrauber Test
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkuschrauber-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Fünf Akkuschrauber im Leistungsbereich 18 bis 24 Volt haben wir in diesem Test genauer unter die Lupe genommen. Alle Geräte verfügen über eine ähnliche Ausstattung mit Zwei-Gang-Getriebe, Schnellspannfutter, Bohrfunktion sowie zuschaltbarem Schlag für das Bohren in härtere Materialien wie Stahlbeton. Ganz ohne Kabel sind diese kleinen Helferlein schnell bei der Hand und helfen nicht nur beim Aufbau der neuen Wohnzimmermöbel. Vielmehr ersetzen moderne Akkuschlagschrauber sogar die in vielen Haushalten noch vorhandene Bohrmaschine oder Schlagbohrmaschine. Dabei müssen sich die Akkuschrauber nicht verstecken. Immerhin bringt es jede Maschine auf ein akzeptables Drehmoment von mindestens 50 Newtonmeter (Nm), der kräftigste Schrauber wartet sogar mit 60 Nm auf. Beim normalen Schrauben sind diese Kräfte oft gar nicht erforderlich, unterstützen den Nutzer aber natürlich beim Bohren in harten Beton oder gar Stahlbeton.
Was ist wichtig bei einem Akkuschrauber?
Alle Geräte im Test sind in erster Linie Akku-Schrauber und werden im Normalfall sicher auch am häufigsten für diesen Zweck eingesetzt. Alle verfügen selbstverständlich über ein werkzeugloses Schnellspannbohrfutter und können wahlweise mit Bohrern oder Bits versehen werden. Letztere lassen sich noch komfortabler wechseln, wenn ein spezieller Bithalter verwendet wird. Im Test legt aber keiner der Hersteller einen solchen Halter bei, überhaupt halten sich alle beim mitgelieferten Zubehör zurück.
Entweder gibt es nichts weiter dazu oder nur einen einfachen Universalbit mit Kreuzschlitz und Flachschraubendreher. Bei einem Hersteller fanden wir noch einen (einzigen) Bohrer. Für erste Übungen reicht das sicher, aber ansonsten muss hier noch nachgekauft werden, zum Beispiel ein Set aus hochwertigen Bits. Solchen Sets liegen dann zumeist auch noch Bithalter für den Akkuschrauber mit bei. Selbstverständlich lässt sich ein Bit alternativ auch direkt in die Maschine spannen. Dann sollte aber nach Möglichkeit ein Langbit verwendet werden. Dieser lässt sich einfacher einspannen als die herkömmlichen kurzen Bits.
Das richtige Drehmoment einstellen
Beim Schrauben mit einem Akkuschrauber muss vorsichtig gearbeitet werden. Denn die Kraft des Gerätes führt schnell zum Überdrehen der Schraube. Entweder springt dann der Bit über und der Schraubkopf wird beschädigt oder die Schraube wird bei zu viel Kraft und Schwung zu tief beispielsweise ins Holz gedreht. Werden viele Schrauben eingeschraubt, ist zum flexibleren Arbeiten eine Drehmomentbegrenzung sinnvoll. Alle Akkuschrauber verfügen über eine solche Einstellung.
Hier wird vorab das maximale Drehmoment eingestellt, sodass der Schrauber automatisch stoppt, wenn der gewünschte Drehmoment erreicht ist. Richtig eingestellt sorgt das System dafür, dass die Schraube exakt in der gewünschten Höhe eingeschraubt wird. An den Geräten sind hierzu am Bohrfutter Zahlen aufgedruckt, die eine Vorwahl ermöglichen. Je niedriger die Einstellung, umso kleiner auch das Drehmoment. Je nach Menge der Zahlen ist ein präziseres Einstellen möglich. Die Schrauber im Test verfügen über 18 bis 23 Einstellstufen.
Geschwindigkeit
Auch die Drehgeschwindigkeit spielt beim Schrauben und Bohren eine wichtige Rolle und ermöglicht ein angepasstes Schraubverhalten. Alle Geräte regeln die Drehzahl über den Revolvergriff. Je nachdem wie tief dieser eingedrückt wird, erhöht sich die Drehzahl des Gerätes. Zusätzlich verfügen alle über zwei Gänge, über welche sich das Wechselspiel zwischen Kraft und Geschwindigkeit regeln lässt: Gang 2 für hohe Kraft, dafür etwas geringere Geschwindigkeit, und Gang 1 für eine höhere Geschwindigkeit und etwas weniger Kraftentwicklung. Je nach Aufgabe lässt sich dadurch die Maschine für das jeweilige Einsatzgebiet einstellen. So ist beispielsweise beim Bohren in hartes Material eher Kraft als Geschwindigkeit erforderlich.
Bohren
Zusätzlich eignen sich alle Maschinen zum Bohren. Bohrer bis 13 Millimeter lassen sich in alle Maschinen einspannen, wobei in der Praxis wohl eher kleinere Bohrer zum Einsatz kommen. Mit dem passenden Bohrer kann problemlos in Metall, Holz, Plastik oder auch Beton gebohrt werden – hier sind die Akkuschrauber eine echte und deutlich komfortablere Alternative zur herkömmlichen Bohrmaschine. Da eine Drehzahlbegrenzung beim Bohren in der Regel keinen Sinn macht, lässt sich diese natürlich auch abschalten. Hierzu bieten alle Maschinen eine Einstellung zum Bohren, welche mit einem Bohrersymbol gekennzeichnet ist. Praktischerweise lässt sich die Bohrfunktion – außer beim Akkuschrauber von Black+Decker – über eine Schnelleinstellung zuschalten. Beim Black+Decker hingegen muss der Einstellring am Bohrfutter bis zur entsprechend markierten Stelle gedreht werden. Über eine Schlagfunktion zum Schlagbohren verfügen alle Maschinen.
Akkuschrauber im Einsatz
Unsere Akkuschrauber wiegen alle im Schnitt etwas über 1,5 Kilogramm bis zu knapp 2 Kilogramm. Einen großen Einfluss hat die Kapazität des Akkus. Je größer diese ist, umso schwerer (und damit unhandlicher) wird der Akkuschrauber. Es empfiehlt sich daher, auf nicht ganz so hohe Kapazitäten zu setzen und lieber einen zweiten Akku anzuschaffen. Praktisch: In den Sets von Black+Decker, Einhell sowie Works liegen jeweils gleich zwei Akkus bei. Bei der Handhabung finden wir besonders die Akkuschrauber von Einhell und Worx besonders ergonomisch.
Ein erstaunliches Ergebnis, ist doch der Akkuschrauber von Worx mit 1,8 Kilogramm fast der Schwerste im Test. Trotzdem lag dieser besonders gut in der Hand. Einige Maschinen werden gleich mit praktischem Aufbewahrungskoffer geliefert. Wir empfehlen ausdrücklich beim Kauf auf ein solch nützliches Zubehör zu achten, da die Maschinen damit immer gut verpackt gelagert und transportiert werden können. Bis auf den Schrauber von Powerworks sind alle mit Koffer, Akkus und Ladegerät im Set lieferbar. Das Gerät von Powerworks ist noch nicht erhältlich, sodass man über eventuelle Sets noch keine Aussage treffen kann.
Welcher Akkuschrauber ist der beste?
Zunächst einmal verrichten alle Geräte problemlos ihren Dienst. Auffälligkeiten in die eine oder andere Richtung gibt es kaum. Ein Kritikpunkt ist das Akkumanagement von Black+Decker. Zwar liegen erfreulicherweise gleich zwei Akkus bei, diesen fehlt allerdings eine Kapazitätsanzeige. Gerade bei Geräten wie Akkuschraubern, die nur hin und wieder genutzt werden, ist eine schnelle Kapazitätsprüfung vor Arbeitsbeginn eigentlich Pflicht. Alle anderen Hersteller erlauben dies durch einen Knopfdruck am Akku und signalisieren den Akkustand über LEDs. Wie bereits erwähnt fehlt dem Gerät von Black+Decker zudem die Schnellwahl für Bohren und Schlagbohren. Besonders gut in der Hand liegen die Geräte von Einhell und Worx, aber letztlich liegen alle Akkuschrauber von der Praxisqualität her wirklich sehr nah beieinander.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkuschrauber-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Beim Schraubtest werden in umfangreichen Testreihen Schrauben unterschiedlicher Dimensionen in Hart- und Weichholz gedreht. Bündig eingedrehte Schrauben unter adäquater körperlicher Anstrengung sind angestrebt und werden sehr gut bewertet, mit schlechteren Ergebnissen und erhöhter körperlicher Anstrengung erfolgen Abzüge. Ebenso wird innerhalb der Betriebsspannungsbereiche das anliegende Drehmoment vergleichend bewertet. Das Greifen, Halten und Führen der Maschinen wird während dieser Testreihen bewertet und auf die Griffform, die Ergonomie, das Gewichtsgefühl, die Balance und Greifpunkte für die zweite Hand geachtet.
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Bildquelle:
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