Stichsägen zählen zu den Lieblingswerkzeugen der Hobbyhandwerker überhaupt. Sie zeichnen sich durch ein präzises und sauberes Arbeiten aus und erlauben auch besonders filigrane Sägearbeiten wie Rundungen oder sogar Muster im Holz. Inzwischen arbeiten die meisten Stichsägen komfortabel mit Pendelhub. Lesen Sie mehr in unserem Akku-Stichsägen Test 2021.
Die Testgeräte im Stichsägen Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Stichsägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Besonders praktisch arbeitet es sich mit Akku-Stichsägen. Kein störendes Kabel und die Maschinen sind jederzeit und überall einsatzbereit. Doch können akkubetriebene Stichsägen mit den Kabelvarianten mithalten? Wir haben vier Akku-Stichsägen ausführlich getestet.
Akku-Stichsägen: Der erste Eindruck
Alle vier Geräte sind im Aufbau vergleichbar, verfügen über drei Pendelhubstufen sowie einen Präzisionsschnitt ohne Pendelhub. Ein passendes Sägeblatt für den Holzschnitt legen bis auf Einhell alle Hersteller ihren Geräten bei. Scheppach spendiert sogar zwei unterschiedliche Sägeblätter. Für den Alltagsbetrieb reicht das aber nicht aus, hier muss sich der Nutzer noch weitere passende Sägeblätter im Handel besorgen. Davon gibt es viele verschiedene Arten – für den Grob- und Feinschnitt, aber auch für verschiedene Materialien. Denn Stichsägen können neben Holz auch Kunststoff und begrenzt auch Metall und Aluminium schneiden. Auch in der Handhabung ähneln sich alle vier Modelle. So lässt sich überall der Winkel verstellen und die Sägeblätter lassen sich werkzeuglos in ein Schnellspannfutter einspannen. Das erleichtert die tägliche Arbeit und den Umgang mit verschiedenen Sägeblättern enorm. Im Betrieb zeigen alle vier Kandidaten eine gute Schnittleistung. Die Unterschiede sind wie allzu oft auch hier im Detail zu finden. Im Test müssen sich die Kandidaten deshalb im Praxisvergleich messen und zeigen wo ihre jeweiligen Stärken liegen.
Einhell Akku-Stichsäge im Test
Die Stichsäge von Einhell ist griffig und liegt gut in der Hand. Sie stammt aus der Power-X-Serie und basiert auf einem 18-Volt(V)-Akku-System. Im Lieferumfang der Stichsäge ist auch ein Parallelanschlag für präzises Arbeiten enthalten, der sich über zwei Schnellspannschrauben an der Stichsäge fixieren lässt. Eine LED erleichtert die Sicht auf das Sägeblatt. Gut gefällt uns an der Stichsäge die einfache Winkeleinstellung für Schrägschnitte. Hierzu muss nur ein kleiner Hebel umgelegt werden und der Winkel kann eingestellt werden. Eine Skala am Anschlagwinkel erlaubt dabei eine exakte Einstellung des gewünschten Winkels. Beim Zerlegen unserer Holzpalette erlaubt sich der Kandidat von Einhell keinen Patzer. Die Vibrationen halten sich in Grenzen und insbesondere der Feinschnitt gelingt mit der Stichsäge von Einhell gut. Ein transparenter Schnittschutz rund um das Sägeblatt schützt vor Verletzungen bei der Arbeit.
Das kann die Worx Akku-Stichsäge
Geräte von Worx findet man unter anderem im Stammsortiment von Obi. Auch hier handelt es sich um ein Systemgerät, aber unser Testmuster wird mit Akku und Ladegerät in einem stabilen Transportkoffer geliefert. Die Stichsäge von Worx ist etwas kleiner als die anderen Geräte im Test und liegt besonders gut in der Hand. Wie bei Parkside ist die Winkelverstellung nur mit Werkzeug möglich. Immerhin lässt sich der hierfür erforderliche Inbusschlüssel in einer dafür vorgesehenen Klemmhalterung direkt an der Stichsäge befestigen. Somit ist der Schlüssel immer am Gerät. Im Betrieb überzeugt diese Stichsäge in allen Disziplinen mit einer hohen Präzision und der größten Laufruhe. Selbst bereits freihängende und damit vibrierende Latten schneidet dieses kleine Wunderwerk noch beeindruckend gut. An die Präzision dieser Stichsäge kommen die anderen Exemplare nicht heran. Ein Manko ist allerdings der Akku. Zum einen sind maximal 23 min Laufzeit das Schlusslicht im Test, zum anderen bemängeln wir die fehlende Akkustandsanzeige. Während alle anderen Akkus den Ladezustand über LEDs anzeigen können, gibt es am Akku von Worx keinerlei Indikatoren. Hinzu kommt noch die längste Ladezeit im Test. Erst in einer knappen Stunde sind die 2 Ah des Akkus wieder aufgefüllt.
Lidl-Stichsäge „Parkside“ mit hoher Ausdauer
Auch diese Stichsäge entstammt einer Serie. Die Lidl-Marke Parkside wirbt dabei mit der besonders hohen Power der 20-V-Akkus, was natürlich ein Stück weit auch in den Bereich des Produktmarketing fällt, denn systembedingt haben voll aufgeladene Akkus mit der Nennspannung von 18 V nun einmal knapp 20 V Spannung ohne Last. Allerdings zeigt die Stichsäge tatsächlich eine besonders hohe Ausdauer im Betrieb. Knapp 35 Minuten (min) bei voller Drehzahl im Leerlauf schafft das Modell im Ausdauertest und setzt sich damit an die Spitze. Auch im Betrieb gibt es nicht viel auszusetzen. Die Stichsäge ist insgesamt sehr laufruhig und präzise. Leider lässt sich der Winkel nicht werkzeuglos verstellen. Hierzu muss zunächst eine Schraube gelöst und nach Winkeleinstellung wieder fixiert werden. Ebenso wie bei Einhell ist ein transparenter Schnittschutz und ein Parallelanschlag im Lieferumfang enthalten. Sehr gut: Auch wenn die Stichsäge bei Lidl ohne Akku bestellt wird, gibt es einen praktischen Aufbewahrungskoffer mit dazu.
Scheppach Akku-Stichsäge im Detail
Diese Stichsäge scheint auf den ersten Blick mit dem Gerät von Einhell baugleich zu sein, unterscheidet sich bei näherer Betrachtung aber im Detail. Zu den Gemeinsamkeiten gehört der gleiche Typ Schnellspannfutter, eine werkzeuglose Winkelverstellung sowie der allgemeine Aufbau der Maschine. Allerdings gibt es nur einen Metallbügel als Schnittschutz, welcher ein versehentliches Greifen in das Sägeblatt verhindern soll. Das funktioniert zwar auch, ist aber letztlich etwas unsicherer als ein Rundumschutz aus transparentem Kunststoff. Einen Parallelanschlag gibt es nur als Sonderzubehör. Im Betrieb vibriert die Säge von Scheppach deutlich stärker. Man bekommt mit einer ruhigen Hand zwar noch recht vernünftige Schnitte hin, aber gerade beim Feinschnitt kann diese Stichsäge weniger überzeugen. Immerhin liegen dem Starterset ein grobes und ein feines Holzsägeblatt bei.
Fazit im Test der Akku-Stichsägen
Alle Testkandidaten funktionieren problemlos im praktischen Einsatz. Wer viel im Winkel schneidet, sollte sich für ein Modell mit werkzeugloser Winkelverstellung entscheiden. Am präzisesten arbeitet im Test die Stichsäge des Herstellers Worx, die sich auch durch besondere Laufruhe auszeichnet. Dafür ist hier etwas das Akkumanagement zu kritisieren. Im guten Mittelfeld befinden sich die Stichsägen von Einhell und Parkside. Das Modell von Scheppach könnte aus unserer Sicht etwas mehr Laufruhe vertragen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Stichsägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind