Aufbauen und starten: Mit dem Landroid Vision bringt Worx seinen ersten Mähroboter in den Handel, der ganz ohne Begrenzungskabel funktioniert. Wir haben den Landroid Vision M600 WR206E im mehrwöchigen Betrieb genau unter die Lupe genommen.
Das Testmodell im Mähroboter Test 2023
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Ein Mähroboter erleichtert die Arbeit der Rasenpflege ungemein, denn er kümmert sich selbständig um die Einhaltung der Grashöhe. Je genauer er eingerichtet ist, desto besser sind letztendlich die Ergebnisse seiner Arbeit. Einer Wissenschaft gleicht im Rahmen der ersten Installation dabei die Begrenzung der zu mähenden Fläche. Bei den meisten Mährobotern wird ein Begrenzungsdraht von der Ladestation rund um die zu mähende Fläche verlegt. Diese Einrichtung ist nicht nur schweißtreibend, der Draht muss in den folgenden Jahren auch immer funktionstüchtig gehalten werden, damit die Roboter weiterarbeiten. Und wenn ein Beet neu angelegt oder die Rasenfläche verändert wird, dann muss der Begrenzungsdraht wieder ausgebuddelt und neu verlegt werden.
Von Worx gibt es mit dem Landroid Vision den ersten hauseigenen Mähroboter, der ganz ohne diese Begrenzungskabel auskommen soll und auf die Kraft seines neuronalen Systems setzt. Behilflich ist ihm dabei eine hochauflösende Kamera, die an der Vorderseite in circa 22 Zentimeter (cm) Höhe den vor ihm liegenden Rasen überwachen und Hindernisse sowie Rasenkanten erkennen soll.
Mähroboter ohne Kabel verzichtet auf aufwändige Installation
Sehr viel Zeit sparen sich Fachfremde daher auch bei der Einrichtung des Worx Landroid Vision, denn ein Begrenzungsdraht muss nicht mehr verlegt werden. Lediglich die Basisstation muss in der korrekten Richtung auf der zu mähenden Fläche mit rund 5 cm Abstand zur Rasenkante aufgebaut werden. Diese Station benötigt der Worx zum Aufladen seines Akkus, der unter einer Klappe auf der Oberseite leicht ausgetauscht und in anderen Worx-Akkugeräten genutzt werden kann. Je höher die Kapazität des gewählten Akkus ist – Worx bietet Versionen von 2 bis 8 Amperestunden (Ah) an – desto länger kann der Mäher auf der Fläche seine Arbeit verrichten. Wie findet der Roboter seine Basis? Ganz einfach: Er sieht sie über die integrierte Kamera. Ein großer QR-Code zeigt dem Worx, dass er hier heranfahren kann, um schließlich automatisch an den Ladesteckern anzukoppeln.
Wie funktioniert die Ersteinrichtung des Worx Landroid Vision?
Bevor der Landroid Vision in den Regelbetrieb gehen kann, muss er eine erste Einrichtungsrunde am Rand des Rasens abfahren. Die Kamera erkennt Beete oder Rasenkantensteine und er fährt zuverlässig in einem Abstand von rund 10 cm neben der Grenze entlang. Am Ende der Runde dockt das Gerät in der Basis ein und ist damit schon fertig eingerichtet. Knifflig wird es, wenn der Roboter keine Begrenzung „sieht“, weil der Rasen zum Beispiel auf dem Nachbargrundstück weitergeht, ein Abhang mit zu hohem Gefälle lauert oder andere Begrenzungen nicht erkannt werden. Hier hat der Hersteller vorgesorgt und zwei Magnetbänder mit jeweils 5 Metern (m) Länge samt passenden Drahtstiften beigelegt. Werden sie an den entsprechenden Stellen verlegt, fungieren sie als Sperre, die der Mähroboter nicht überfährt – so wie man es von herkömmlichen Begrenzungskabeln kennt. Eine aufwändige Stromversorgung ist hier jedoch nicht nötig, denn der Mäher erkennt das Magnetfeld des dicken Bandes.
Auch an nicht zusammenhängende Rasenflächen hat Worx beim Landroid Vision gedacht. Da kein Begrenzungsdraht den Mäher auf eine weitere Rasenfläche leiten kann, hat der Hersteller ein RFID-System entwickelt (RFID = Radio-Frequency Identification: Identifizierung mithilfe von Radiowellen). Zwei dieser ringförmigen Scheiben sind bereits im Lieferumfang enthalten. Eine wird nahe der Rasenkante auf dem Rasen platziert, wo der Mäher im rechten Winkel die Fläche verlassen soll. Die andere liegt dann am Rand der zweiten Rasenfläche, wo der Roboter später ankommen soll. Bis zu 6 m darf der Abstand zwischen den Flächen betragen, also Platz genug für eine breite Ausfahrt oder Terrasse. Bei seiner ersten Fahrt am Rand der Rasenkante registriert der Landroid Vision die RFID-Karten und kann nun die weitere Zone in den Arbeitsplan aufnehmen.
Mähroboter navigiert mit Kamera
Die Kamera des Landroid Vision ist ein Segen, denn endlich „sieht“ ein Mähroboter einmal die vor ihm liegende Rasenfläche. Das hat mehrere Vorteile: Um Bäume und Sträucher müssen keine Kabelschleifen gezogen werden, sie werden automatisch umfahren – genauso wie Laubhaufen, liegengebliebenes Spielzeug oder sonstige Gegenstände. Im Test meistert der Landroid Vision den Parcours nahezu problemlos. Aus dem schmalen Rasenstreifen findet er ebenso heraus wie aus der unübersichtlichen Ecke. Der Mäher sucht im Zweifel stets den Rand der Rasenfläche und findet so immer einen Ausweg. Ganz bis zum Rand mäht unser Testgerät nicht, rund 10 cm Rasen lässt er noch stehen. Was auf der flachen Fläche stört, schützt den Mäher an der Kante vor dem Absturz und an der Mauer vor unschönen Kollisionen.
Stören können alle Pflanzen oder Gegenstände, welche die Sicht des Mähroboters behindern. So erkennt der Worx beispielsweise hohes vom Rand auf den Rasen überhängendes Gras als Hindernis und umfährt diesen Bereich. Sobald die Sonne untergegangen ist, muss der Landroid in seine Basis zurück, denn die Kamera kann in der Dunkelheit die Mähfläche nur unzureichend erkennen. Worx bietet als Aufrüstsatz eine Beleuchtung an, damit der Mäher auch nachts arbeiten kann. An der Arbeit in der Dunkelheit ist nichts auszusetzen, denn Igel & Co. werden erkannt und somit nicht verletzt.
Fazit im Test des Worx Landroid Vision
Dem Wunsch vieler Rasenbesitzenden auf einen bezahlbaren Mähroboter ohne Begrenzungsdraht kommt Worx im großen Umfang nach. Statt der Nutzung eines Begrenzungsdrahtes muss nur auf eine optische Abgrenzung der Rasenfläche geachtet werden. Die Qualität der Mähergebnisse ist sehr gut, der Landroid Vision arbeitet nahezu ohne Zwischenfälle oder Steckenbleiben mehrere Wochen zuverlässig. Das Schnittbild ist einheitlich und gleichmäßig, kaum Schmutz bleibt an der Unterseite des Mähroboters kleben. Die Programmierung und Kontrolle via App gelingt komfortabel – auch aus der Ferne, solange ein WLAN vorhanden und das Gerät gekoppelt ist.
Mähroboter | Worx Landroid Vision M600 WR206E | |||
Marktpreis/UVP | 1499 Euro*/1499 Euro | |||
Gewicht | 13,5 kg | |||
Maße (B × H × T) | 46×26,5×62,6 cm | |||
Akkutyp | Li-Ion 2 Ah, 20 V | |||
Akkulaufzeit/-ladezeit | 60 min/85 min | |||
Schnittbreite/Anzahl Messer | 18 cm/3 | |||
Schnitthöhe/Anzahl Stufen | 3-6 cm/4 | |||
Maximale Steigung | 30% | |||
Umgang mit dichtem Rasen | Geschwindigkeitsreduzierung | |||
Konnektivität | WLAN/Bluetooth | |||
Codesperre/Zeitprogramm/Nebenzonen | ja/ja/ja | |||
Empfohlene Fläche | bis 600 m² | |||
Betriebsgeräusch | 57 dB(A) | |||
Ausstattung & Zubehör | Basisstation mit Netzteil, 2 RFID-Karten, 2×5 m Magnetstreifen inkl. 16 Heringen, 9 Ersatzklingen inkl. Schrauben, hochauflösende Kamera, WLAN, alphanumerisches Display, Bedienung via App/Smartphone (iOS und Android) | |||
Ergebnis | 1,4 (sehr gut) | |||
Funktion | 50% | ++ | 1,5 | |
Handhabung | 30% | +++ | 1,3 | |
Verarbeitung | 10% | ++ | 1,5 | |
Ökologie | 5% | +++ | 1,0 | |
Sicherheit | 5% | ++ | 1,5 | |
*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Tests mit allen Details, Auswertungen und unserem Testurteil.
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Bildquelle:
- Waffeleisen_Advanced_Control_80px: @ Gastroback