Der Traum vom guten Mähroboter zum kleinen Preis für jeden Geldbeutel ist wahr geworden. Aber auch die teureren Modelle bieten wieder jede Menge neue Funktionen. Ob diese am Ende ein gutes Schnittbild und eine einfache Bedienung mit sich bringen, zeigt unser Test von fünf aktuellen Geräten. Lesen Sie mehr in unserem Mähroboter Test 2023.
Die Testgeräte im Mähroboter Test 2023
Vorbei sind die Zeiten, als man vor einigen Jahren noch mehr als 1 000 Euro für einen der ersten verfügbaren Mähroboter an den Fachhändler zahlte. Unser günstigster Mähroboter im Test kommt von Yard Force und geht schon für rund 450 Euro Marktpreis über den Ladentisch. Das kleinste Gerät im Vergleich ist für Flächen bis 400 Quadratmeter vom Hersteller empfohlen.
Während diese Größenangabe früher voraussetzte, dass der Mäher täglich rund um die Uhr im Einsatz ist, kann man mittlerweile auch größere Rasenflächen bearbeiten oder ihn die Nacht über ruhen lassen.
Das ist generell übrigens die beste Lösung, um beispielsweise den nachtaktiven Igeln kein Leid zuzufügen. Zwar stoppen alle Mäher automatisch beim kleinsten Kontakt mit Hindernissen, aber dennoch kann es zu Unfällen mit Tieren kommen.
Vorbereitung für den Einsatz der Mähroboter
Bevor ein Mähroboter in Betrieb genommen werden kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen. So muss ein Begrenzungsdraht am Rand unterhalb des Rasens verlegt werden, der als unsichtbarer Zaun für die Mäher fungiert.
Start und Ziel des ununterbrochen laufenden Drahtes ist die Ladestation, die der Roboter nach getaner Arbeit automatisch aufsucht. Nach einigen Wochen ist der Draht nicht mehr sichtbar, da er sprichwörtlich in die Erde eingewachsen ist.
Eine Rolle Draht und die benötigten Kunststoffnägel zur Fixierung sind jeweils im Lieferumfang der Roboter enthalten. Vorsicht ist bei den beiden Yard-Force-Mähern geboten, hier ist der Begrenzungsdraht recht dünn und kann bei ruppiger Installation schnell einmal reißen.
Damit der Rasen perfekt bis zum Rand gemäht wird, muss der Draht zur Rasenkante und anderen Hindernissen zentimetergenau verlegt werden. Hier helfen die allen Mähern beigelegten Lineale.
Die Einrichtung der Mähroboter
Ist alles angeschlossen und die Basis mit Energie versorgt, können die Mähroboter in Betrieb genommen werden. Der Al-Ko startet nicht, ohne erst einmal den Begrenzungsdraht komplett eine Runde abzufahren. Hierbei wird er kalibriert und kennt dann den Umfang der Rasenfläche.
Zudem werden Sie auf Hindernisse am Rand aufmerksam und können die Drahtposition optimieren. Der Robomow möchte auch erst einmal eine Startrunde zur Erkundung der Drahtposition fahren, überspringt diesen Einrichtungspunkt aber auf Wunsch. Grundsätzlich sind alle Mähroboter dann für den sofortigen Start bereit. Jeder Mäher besitzt eine Start-Taste und legt dann gleich los mit der Arbeit. Alle Modelle stutzen den Rasen nach dem Zufallsprinzip.
Das heißt, sie fahren in geraden Linien über die Wiese und ändern die Fahrtrichtung erst, wenn sie auf den Begrenzungsdraht oder ein Hindernis treffen. In den ersten Tagen bleiben so teilweise erst einmal noch kleine Flecken bestehen, auf denen das Gras zu lang ist, spätestens im Laufe der Woche sollten aber alle Teile einmal vom neuen Mäher gekürzt worden sein.
Ist dies nicht der Fall, muss der Mähplan angepasst werden – dies gilt ebenso für die Fälle, wenn der Roboter einfach zu oft auf Tour ist. Ist der Rasen noch sehr hochgewachsen, sollten die ersten Runden mit der größten Schnitthöhe absolviert werden. Jeder Mäher hat ein leicht zu bedienendes Einstellrad, bei dem die Höhe in der Regel von 2,5 bis 5 Zentimeter (cm) wählbar ist. Der Robomow mag auch hohen Rasen und lässt das Gras bis zu 10 cm lang wachsen.
So funktionieren die Mäher
Eine Basisprogrammierung zur täglichen Mähroutine ist bei den meisten Geräten voreingestellt und kann nun individuell angepasst werden. Jede Bedienungsanleitung gibt Hinweise, wie das Programm direkt am Mäher eingestellt wird – bis auf den kleinen Yard Force Compact, hier ist eine Programmierung ausschließlich per App auf dem Smartphone möglich. Sehr komfortabel lässt sich der Robomow auf seinem riesigen Touchdisplay bedienen.
Hier sind alle Mähzeiten sehr intuitiv programmierbar. Hervorzuheben ist auch das alphanumerische Display des Al-Ko-Mähers, über das alle möglichen Einstellungen vorzunehmen sind. Bei den drei günstigen Mährobotern in unserem Vergleich lohnt sich die Mühe direkt am Gerät nicht, hier sollten Sie unbedingt die Kopplung mit dem Smartphone vornehmen, sonst verschwenden Sie zu viel Zeit. Zum Glück gehört eine smarte Schnittstelle mittlerweile zum Standard bei den Mährobotern.
Auf eine Bluetoothverbindung setzen der Robomow und der Yard Force Xpower – hier muss man sich zum Kontakt mit dem Gerät in einigen Metern Umkreis befinden, damit der Empfang funktioniert. Der Al-Ko, der kleine Yard Force und der Scheppach können ins heimische WLAN eingebunden werden. Somit haben Sie quasi weltweit Zugriff via App – dafür muss aber natürlich der Roboter auf der Wiese auch WLAN-Empfang haben, was gegebenenfalls mit Repeatern unterstützt werden kann.
Der Al-Ko kann jetzt auch via Alexa gesteuert werden und passt seinen Mähplan flexibel automatisch dem digitalen Wetterbericht aus dem Internet an. Das ist auch nötig, da er keinen eigenen Regensensor besitzt. Ein Sahnehäubchen bietet der Robomow mit den integrierten GPS – und GSM-Funktionalitäten. Standort und Arbeitsfortschritt des Mähers werden regelmäßig über Mobilfunk zentral an einen Server gemeldet und sind über die App abrufbar. Durch die Kopplung an den Account der nutzenden Person ist der Robomow für Langfinger somit quasi wertlos, da er seine Arbeit außerhalb des vom Kunden definierten Bereichs verweigert und jederzeit auffindbar ist, solange der Akku Energie liefert.
Unser Testfazit zum Mähroboter-Test
Die Mähroboter werden immer schlauer und auch Personen ohne Fachkenntnisse können sie mittlerweile problemlos bedienen. Je besser die Rasenfläche vorbereitet ist, desto zuverlässiger können die Geräte arbeiten. Die Hersteller informieren daher auf extra großen oder viele Seiten umfassenden Anleitungen über die Einrichtung des Begrenzungsdrahtes und geben Hinweise, wie zum Beispiel mit Hindernissen und ungewöhnlichen Geländezuschnitten umzugehen ist. Ist hier alles perfekt eingerichtet, kann fast nur noch das Wetter seine negativen Einflüsse spielen lassen.
Gerade die Fahrt Richtung Basisstation am Ende des Einsatzes verläuft bei allen Modellen (außer dem Robomow) direkt auf dem Begrenzungsdraht und nach wenigen Wochen entstehen hier eingefahrene Spuren, die bei Feuchtigkeit vor allem an schwer zu passierenden Stellen zu Schlammfallen werden können. Der kleinere Yard-Force-Mäher setzt sich im Test regelmäßig fest und die Räder drehen weiter, sodass sich das Gerät noch tiefer eingräbt.
Hier hilft nur, den Draht etwas zu verlegen und die Ecken stumpfer zu gestalten. Der große Yard Force erkennt eine kreisförmig um einen Busch gelegte Schleife des Begrenzungsdrahts, merkt aber nicht, dass er, statt zur Basis zu kommen, bis zur Erschöpfung des Akkus im kleinen Kreis fährt. Hier muss der Hersteller mittels Update der Intelligenz noch etwas nachhelfen. Das schönste Schnittbild liefern Robomow und Al-Ko, hier werden alle nach Rasenperfektionismus strebenden Personen glücklich.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Mähroboter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Florian Pötzsch
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