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Wer gerne mal selbst Hand anlegt und insbesondere in den eigenen vier Wänden gerne mit Holz arbeitet, wird eines Tages auch schleifen müssen – zum Beispiel Farbreste vor der Neulackierung. Zu diesem Zweck gibt es im Handel passende Schleifmaschinen, die diese Aufgabe übernehmen. Doch was können sie in der Praxis? Lesen Sie mehr in unserem Multischleifer Test 2023.

Die Testgeräte im Multischleifer Test 2023

Multischleifer:
Black+Decker KA280K-QS
Einhell TE-OS 18/150 Li Solo
AGT NX-5245

Wer schon einmal von Hand alte Farbreste oder Ähnliches abgeschliffen hat, weiß, dass es eine kräftezehrende Aufgabe ist. Zum Glück gibt es auch hier kleine Helferlein, die Schleifpapier mit Motorkraft in Schwingungen versetzen und das Schleifen deutlich erleichtern. Drei Multischleifer von AGT, Black+Decker sowie Einhell haben wir uns in unserem heutigen Test genauer angeschaut.

Dank mitgelieferter eckiger und runder Sägeblätter kann mit dem Multitool auch weiches Material gesägt oder gefräst werden
Dank mitgelieferter eckiger und runder Sägeblätter kann mit dem Multitool auch weiches Material gesägt oder gefräst werden

Dabei handelt es sich beim AGT streng genommen um ein Multitool mit weiteren Funktionen, währenddie Geräte von Black+Decker sowie Einhell waschechte Multischleifer sind. Einhell erleichtert den Betrieb übrigens durch den Einsatz von Akkus, die anderen beiden Schleifsysteme arbeiten dagegen ganz normal mit Netzspannung. Im Test haben wir uns die Schleiffunktionen genauer angesehen, aber auch einen Blick auf die weiteren Funktionen und Einsatzmöglichkeiten der Geräte geworfen, die in der Praxis durchaus umfangreich sind.

Der Multischleifer von AGT im Test

Dieses Gerät wird von Pearl vertrieben und ist deutlich mehr als ein reiner Multischleifer. Dank zusätzlicher Aufsätze wird es vielmehr zum Multifunktionswerkzeug mit Schleif-, Säge- und sogar Fräsfunktion. Vier verschiedene Aufsätze sind im Lieferumfang bereits enthalten. Außerdem legt AGT ein paar Schleifpapiere bei.

Über einen hinten angebrachten Drehregler lässt sich beim AGT die Drehzahl  stufenlos anpassen
Über einen hinten angebrachten Drehregler lässt sich beim AGT die Drehzahl stufenlos anpassen

Diese werden am dreieckigen Gegenstück am Gerät mittels einer Klettverbindung befestigt und halten im Betrieb bombenfest. Allerdings sind die Schleifaufsätze etwas klein, sodass das Tool eher für kleinere Schleifarbeiten geeignet ist. Praktisch: Über einen hinten angebrachten Drehschalter lässt sich die Drehzahl stufenlos der entsprechenden Tätigkeit anpassen.

Soll eines der weiteren mitgelieferten Werkzeuge genutzt werden, muss die Aufnahme für das Schleifpapier zunächst abgeschraubt werden. Hierzu ist eine Schraube mit dem mitgelieferten Inbus-Schlüssel zu lösen. Anschließend kann der neue Aufsatz befestigt werden. Zur Wahl stehen ein Fräsaufsatz, mit dem sich zum Beispiel alte Tapete leicht entfernen lässt sowie ein runder und ein eckiger Sägeaufsatz.

 Praktisch: Black+Decker liefert seine universell einsetzbare Schleifmaschine mit massig Zubehör in einem stabilen Kunststoffkoffer
Praktisch: Black+Decker liefert seine universell einsetzbare Schleifmaschine mit massig Zubehör in einem stabilen Kunststoffkoffer

Mittels dieser Tauchsägen ist es problemlos möglich, kleinere Sägearbeiten an weichem Material wie Holz oder Gipskartonplatten durchzuführen – beispielsweise Aussparungen für Steckdosen oder Schalter. Das ist durchaus eine praktische Erweiterung des Einsatzgebietes. Im Betrieb macht das Multitool einen guten Eindruck und liegt gut in der Hand. Allerdings gibt es keinerlei Vorrichtungen zum Staubschutz, sodass insbesondere beim Schleifen immer eine FFP2-Maske getragen werden sollte.

Der Multischleifer von Black+Decker im Test

Das mit Abstand flexibelste Schleifwerkzeug kommt in diesem Test von Black+Decker. Das Gerät wirdunter anderem mit einer runden Exzenter-Schleifplatte und einer bügeleisenförmigen Platte für Dreieckschleifblätter geliefert, die per Klettverfahren befestigt werden. Der Wechsel der beiden Aufsätze ist werkzeuglos auf Knopfdruck möglich. Weiterhin gibt es einen Fingeraufsatz für besonders enge Stellen, die geschliffen werden sollen.

Hier muss zur Montage allerdings zunächst eine Schraube gelöst und mit dem Fingeraufsatz wieder befestigt werden. Mit dem so aufgebauten Schleifer kommt man dann auch in sehr enge Stellen und kann diese problemlos schleifen. Mit dem ebenfalls mitgelieferten Lamellen-Schleifaufsatz ist schließlich auch das Schleifen von Fugen möglich. Statt einer Drehzahlregelung hat sich Black+Decker etwas anderes einfallen lassen. An der Front gibt es eine bebilderte Drehscheibe, mit der man den gewünschten Schleifmodus einstellen kann. Das ist eine sehr praktische und gut funktionierende Idee.

 Eine kleine Innovation ist der bebilderte Drehregler „Autoselect Technologie“ zur Auswahl des passenden Schleifprogramms (Black+­Decker)
Eine kleine Innovation ist der bebilderte Drehregler „Autoselect Technologie“ zur Auswahl des passenden Schleifprogramms (Black+­Decker)

Besonderes Lob gebührt Black+Decker für Ausstattung und Zubehör: So wird ein umfangreiches Schleifpapierset für alle Aufsätze in verschiedenen Körnungen und Ausführungen mitgeliefert. Zusätzlich gibt es auch einen Polieraufsatz, mit dem beispielsweise beim PKW Polituren aufgetragen und bearbeitet werden können. Zur Verminderung der Staubentwicklung beim Schleifen verfügt die Maschine über ein spezielles Auffangsystem mit zusätzlichem Luftfilter zur Staubaufnahme. Der Anschluss eines Staubsaugers ist hingegen nicht vorgesehen. Geliefert wird die Maschine für den problemlosen Transport und eine bessere Aufbewahrung in einem Kunststoffkoffer. Im Betrieb macht das Gerät richtig Spaß und geht kräftig ans Werk. Dank großer Schleiffläche lassen sich auch größere Flächen problemlos und schnell bearbeiten.

Der Multischleifer von Einhell im Test

Unsere einzige Akku-Schleifmaschine im Test kommt von Einhell und arbeitet mit dem schon bekannten Power-X-Akkusystem. Allerdings: Eine am Gerät angebaute Staubaufnahme engt den Raum für die Akkus ein. Im Zusammenspiel mit der Staubaufnahme können nur Akkus mit geringerer Breite und damit Kapazität verwendet werden. Als Kompromiss kann man den Staubbehälter aber auch abnehmen. Dann lohnt sich als Ersatz für die Staubaufnahme allerdings der Anschluss eines Staubsaugers. Ein entsprechender Adapter hierfür liegt im Karton bereits bei. Ob allerdings die Nutzung eines Akkuhandschleifers in Verbindung mit einem Staubsauger wirklich Sinn macht, muss jeder für sich entscheiden.

Im Betrieb kann die Schleifmaschine mit ordentlicher Schleifleistung überzeugen, auch wenn die Schleiffläche etwas kleiner als bei Black+Decker (aber größer als bei AGT) ist. Auch bei diesem Gerät wird das Schleifpapier mittels Klettverschluss befestigt, der nach Angaben des Herstellers besonders stark haftet. Einhell nennt dieses System „Extreme Fix“. Im Lieferumfang enthalten sind übrigens sechs Holzschleifpapiere in unterschiedlichen Körnungen.

Die Dreiecks-Schleiffläche beim Black+Decker ist angenehm groß. Das Schleifpapier an der Spitze lässt sich separat tauschen
Die Dreiecks-Schleiffläche beim Black+Decker ist angenehm groß. Das Schleifpapier an der Spitze lässt sich separat tauschen

Mit dem Akkugerät lässt sich schnell und präzise arbeiten, auch an Stellen wo kein Stromanschluss in derNähe ist. Bei der Nutzung sollte man auf kleinere Akkus zurückgreifen, damit die praktische Staubaufnahme am Gerät verbleiben und somit den Feinstaub effizient reduzieren kann. Noch schöner wäre es gewesen, wenn Einhell die praktische Maschine, so wie Black+Decker, in einer Transportbox anbieten würde. Gerade durch die unterschiedlichen Schleifpapiere, die sich über die Zeit vermutlich ansammeln, wäre eine zentrale Aufbewahrung eine praktische Sache

Unser Fazit zum Multischleifer-Test

Alle drei Geräte überzeugen uns im Test und sind dennoch für unterschiedliche Aufgaben konzipiert. Geht es um größtmögliche Flexibilität beim Schleifen und Polieren, ist Black+Decker eindeutig die erste Wahl. Hier gefällt uns die vielfältige Einsatzmöglichkeit und die praktische Schleifmodus-Vorwahlsehr gut. Schleift man viel an schlecht zugänglichen Stellen oder fernab eines Stromanschlusses, erweist sich der Akkuschleifer von Einhell als beste Wahl.

Sinnvoll ist auch der Finger-Schleifaufsatz. Damit kommt man an sonst nur sehr schwer erreichbare zu schleifende Stellen
Sinnvoll ist auch der Finger-Schleifaufsatz. Damit kommt man an sonst nur sehr schwer erreichbare zu schleifende Stellen

Klein und kompakt ist er schnell zur Hand und stets einsatzbereit. Einziges Manko ist die Beschränkung der Akkukapazität bei Nutzung des Staubfangbehälters. Das Multitool von AGT schließlich lässt sich durch seine Säge- und Fräsfunktionen sehr universell einsetzen. Da dort die Schleiffläche relativ klein ist, ist er für größere Schleifaufgaben allerdings eher ungeeignet.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Multischleifer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Multischleifer
Funktion: Für den ersten Teil der Funktionsnote werden die Geräte in der Praxis betrachtet und mehreren Schleiftests unterzogen. Hierbei wird auch die passive Aufnahme des Staubes betrachtet sowie die Anschlussmöglichkeit einer Fremdabsaugung bewertet. Das Greifen, Halten und Führen der Maschinen wird während dieser Testreihen bewertet und auf die Griffform, die Ergonomie, das Gewichtsgefühl, die Balance und Greifpunkte für die zweite Hand geachtet.
Sicherheit: Neben dem Vorhandensein eines Sicherheitsschalters wird geprüft und bewertet, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden Schäden entstehen.
Handhabung: Die Testpersonen prüfen und bewerten unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die generelle Handhabung der Geräte. Ebenso werden die Handhabung von Ladegerät und Akku sowie der Schleifpapierwechsel bewertet. Die Handhabung des Zubehörs allgemein, sowie dessen Verstaubarkeit bzw. Aufbewahrung wird bewertet und das Betriebsgeräusch auf höchster Drehzahl gemessen und bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (spez. für die Akkus) untersucht sowie anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen,.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus der Verfügbarkeit von Ersatzteilen und der ökologischen Betrachtung des Verpackungsmülls.

Autor: Mike Bauerfeind

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