Ein Akkuschrauber sollte in keinem Haushalt fehlen, denn oft genug kann er nützlich sein. Sei es, um ein Regal aufzuhängen, das neu gekaufte Möbel aufzubauen oder selbst eines zusammenzuschrauben. Doch nicht alle Modelle haben die gleichen Funktionen. Wir haben vier Geräte der mittleren Preisklasse für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Akkuschrauber Test 2024.
Die Testgeräte im Akkuschrauber Test 2024
Die Suche nach einem passenden Akkuschrauber kann schnell überfordernd sein. Vor allem, wenn man mit Heimwerken eigentlich nichts am Hut hat, aber auf den praktischen Helfer trotzdem nicht verzichten möchte. Wie viel Volt sollte er haben?
Oder gilt es doch eher auf die Ampere-Angaben zu achten? Welches Zubehör benötige ich und welches kann ich mir sparen? Mit welchen Funktionen muss das Gerät ausgestattet sein, damit es für den gewünschten Anwendungsbereich geeignet ist? Um all diese Fragen zu beantworten, haben wir vier Akkuschrauber im Preissegment von gut 90 bis 140 Euro Marktpreis genauer unter die Lupe genommen.
Akkuschrauber mit viel Power
Die Testmodelle haben eine Akkustärke von 18 bis 20 Volt (V) und gehören damit schon zu den leistungsstarken Geräten für echte Profiheimwerker. Die Voltzahl allein ist jedoch nicht wirklich aussagekräftig, wenn es um die Beurteilung der Leistungsfähigkeit des Akkus geht. Auch der angegebene Amperestunden(Ah)-Wert, der angibt, wieviel Ladung in einer Stunde durch den Akku fließt, ist wichtig. Multipliziert man beide Werte, erhält man die Power des Akkus in Wattstunden. Je höher diese Zahl, desto besser. Der Akku von Black+Decker ist mit seinen 18 V also stärker als der 20-V-Akku von AGT, da er 0,2 Ah mehr hat. Spitzenreiter ist das Modell von Hychika mit 18 V und 2 Ah.
Beim Gerät von Einhell ist der Akku leider nicht enthalten, sondern muss separat gekauft werden. Dabei hat man jedoch die Wahl zwischen 8 Modellen von 1,5 bis 6 Ah. Für die meisten Anwendungszwecke sollte ein kleiner Akku jedoch vollkommen ausreichen. Die halten zwar nicht so lange durch, sind dafür aber auch leichter und handlicher. Ein zweiter Akku kann ebenfalls eine sinnvolle Investition sein, gerade wenn größere Projekte anstehen.
Während ein Akku in Benutzung ist, kann der andere geladen werden, sodass ohne Unterbrechung gearbeitet werden kann. Eine Ladestandsanzeige am Gerät hilft, die aktuelle Akkukapazität immer im Blick zu haben. Leider fehlt eine solche Anzeige beim Modell von Black+Decker. Dafür ist bei diesem ein Zweitakku schon im Lieferumfang enthalten, bei allen anderen Testgeräten müsste er zugekauft werden. Rein auf die Angaben zum Akku sollte man sich jedoch nicht allein verlassen, wenn es darum geht, einzuschätzen, wieviel Power ein Akkuschrauber mitbringt.
Ein Blick auf das maximale Drehmoment ist ebenfalls empfehlenswert, denn damit wird angegeben, wie viel Kraft das Gerät aufbringen kann. Angegeben wird dies in Newtonmeter (Nm) und auch hier gilt: Je höher der Wert, desto besser. Die besten Karten haben da die Modelle von Einhell und Hychika mit 60 Nm, während die Geräte von Black+Decker und AGT mit 52 und 50 Nm ein geringeres Drehmoment aufweisen. Insgesamt zählen unsere Testkandidaten damit aber schon zu den leistungsstärkeren Modellen.
Akkuschrauber im Praxistest
Wie der Praxistest zeigt, sind sowohl kleine als auch große Schrauben für die Akkuschrauber kein Problem. Je nach Material und Schraubengröße kann die Geschwindigkeit über die Drehzahlregelung angepasst werden. Bei unseren Testkandidaten stehen dafür mindestens 19 und maximal 24 Stufen zur Auswahl, wobei sich die Geräte von Black+Decker und Einhell am differenziertesten einstellen lassen.
Zudem kann das Bohrfutter auf die Größe des Bits oder Bohrers angepasst werden. Beim Gerät von Black+Decker lässt es sich auf bis zu 10 Millimeter (mm) einstellen, bei den drei übrigen Kandidaten sogar noch 3 mm weiter. Die meisten Akkuschrauber verfügen darüber hinaus, genau wie unsere Testmodelle, über zwei Gänge. Der erste Gang ist langsamer und kraftvoll, eignet sich am besten zum Schrauben. Zum Bohren empfiehlt sich hingegen der zweite, schnellere Gang.
Bis zu 2 000 Umdrehungen pro Minute (U/min) schaffen die Modelle von Einhell und Hychika damit im Leerlauf. Bei Black+Decker und AGT sind es nur 1 650 und 1 600 U/min. Um in diesem Modus die Funktionalität der Geräte zu testen, müssen sie sich mit einem 16er-Bohreraufsatz durch 15 Zentimeter (cm) dickes Palettenholz arbeiten. Doch auch das ist für unsere vier Testkandidaten kein Problem. Die Akkuschrauber von Black+Decker und Hychika besitzen darüber hinaus auch noch eine Schlagfunktion, mit der sie laut Herstellerangaben auch Stein und Beton bohren können. Da die beiden anderen Modelle im Test diese Funktion jedoch nicht haben, verzichten wir hier auf die Bewertung. Bei massiven Stein- oder Betonwänden kommen aber wahrscheinlich alle akkubetriebenen Modelle an ihre Grenzen und es empfiehlt sich, zum kabelgebundenen Schlagbohrer zu greifen.
Komfortable Schrauber im Test
Während der Testdurchläufe fällt auf, dass sich die Akkuschrauber hinsichtlich der Handhabung nicht groß unterscheiden. Alle vier Modelle lassen sich einfach einstellen und der Bitwechsel erfolgt ebenfalls problemlos. Ein LED-Licht sorgt für die nötige Ausleuchtung des Arbeitsbereichs auch in dunklen Ecken. Die Geräte liegen gleichermaßen gut in der Hand dank ergonomisch geformten Griffen und haben ein ähnliches Gewicht, wobei das Modell von AGT am leichtesten ist und der Einhell-Schrauber am schwersten.
Letzterer ist außerdem auch am lautesten mit einem Betriebsgeräusch von 78 Dezibel (dB(A)) im Leerlauf, wohingegen der Kandidat von AGT mit rund 5 dB(A) weniger am leisesten ist. Trotzdem hat der Akkuschrauber von Einhell in puncto Bedienkomfort die Nase vorn. Das liegt vor allem an seinem Zusatzhaltegriff, der waagerecht auf der rechten oder linken Seite des Griffs angebracht werden kann und für sicheren Halt sorgt.
Akkuschrauber mit dem richtigen Zubehör
Zum weiteren nützlichen Zubehör zählt ein Metallclip, mit dem sich der Akkuschrauber an Gürtel oder Hose einhängen lässt. Damit kann das Gerät in Arbeitspausen einfach verstaut werden, bleibt aber immer in Griffweite.
Bis auf den Black+Decker sind alle Kandidaten mit einer solchen Halterung ausgestattet. Dafür wird dieser wiederum mit einer praktischen Bithalterung geliefert, die es ermöglicht, einen weiteren Bit direkt am Gerät zu befestigen. Ein passender Doppelbit ist ebenfalls inklusive. Zum Wechsel des Aufsatzes müssen sie also nicht erst zum Werkzeugkasten oder in der Hosentasche nach dem passenden Bit kramen. Wer noch keinen Bitsatz zu Hause hat, wird trotzdem einen kaufen müssen, da der Doppelbit allein nicht ausreicht.
Auch bei den anderen Testkandidaten muss noch in Zusatzequipment investiert werden, sofern es nicht schon vorhanden ist. Einzig beim Akkuschrauber von Hychika sind ein kompletter Bitsatz sowie eine Reihe von Bohraufsätzen enthalten. Je nach Ausstattung der eigenen Werkstatt kann das durchaus ein Kaufargument sein.
Da die Akkus der Modelle auch mit anderen Geräten derselben Marke kompatibel sind, lohnt es sich, vor dem Kauf auch das Komplettangebot der Hersteller zu vergleichen. Einhell bietet den Vorteil, dass seine Maschinen auch mit den Gardena-Akkus kompatibel sind. Zum sicheren Verstauen lohnt sich außerdem die Anschaffung eines passenden Koffers, wenn er nicht, wie beim Modell von Black+Decker, schon inklusive ist.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Akkuschrauber-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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