Feinstaub, Schimmel, Pollen, Formaldehyd und nicht zuletzt Viren und Bakterien: Überall lauern Schadstoffe und Keime in unserer Luft. Um all diese Belastungen aus der Wohnung zu bekommen, dafür gibt es Luftreiniger. Wir haben drei moderne hochwertige Geräte getestet, die für Frische sorgen. Lesen Sie mehr in unserem Luftreiniger Test 2024.
Die Testgeräte im Luftreiniger Test 2024
Luftreiniger filtern – je nach Ausstattung – Pollen, Schimmelsporen, Feinstaub und Hausstaub, Gerüche sowie Bakterien und Viren aus der Luft geschlossener Räume heraus. In hochwertigen Luftreinigern sind HEPA-Filter verbaut, die wie die Aktivkohle- und Luftfilter austauschbar sind. HEPA-Filter sind sehr gründlich und daher sinnvoll für diejenigen, die unter Allergien leiden. Luftreiniger mit HEPA-Filtern mindern nämlich vor allem die Schadstoffbelastung durch Pollen sehr gut.
Allerdings kann man sich – wie bei Hausstaub und Feinstaub – nicht auf eine hundertprozentige Reinigungsleistung verlassen. Setzen sich Pollen und Staub auf Möbeln oder Stoffen ab und bleiben dort gewissermaßen kleben, werden sie von den Geräten eher nicht mehr erfasst. Trotzdem sind Luftreiniger ein sinnvoller Baustein in einem Anti-Allergen-Programm. Moderne Luftreiniger nehmen außerdem chemische Stoffe wie Formaldehyd aus der Raumluft, wovon vor allem Raucherhaushalte betroffen sind. Dies gilt auch für Schimmelsporen.
Das Umweltbundesamt sieht diese Geräte zwar grundsätzlich kritisch, weil sie die Ursachen der Verschmutzung nicht bekämpfen. Dies wiederum kann man aber ebenfalls kritisch sehen, weil Luftreiniger ja gar nicht den Anspruch haben, die Ursachen belasteter Luft zu bekämpfen. Sie sollen einfach für reinere Luft sorgen – und das tun unsere drei Testgeräte merklich gut. Dabei sind die Geräte für unterschiedliche Einsatzgebiete gedacht, denn auch ein Gerät für die Werkstatt befindet sich im Testfeld.
Unterschiedliche Filter für Luftreiniger
Wohl aber muss man genau hinschauen, vor allem bei der Filterausstattung, und sich ebenso genau überlegen, wo und wofür man welches Gerät einsetzen möchte. Dann stellt man nämlich fest, dass Scheppachs HDA-14 nicht wirklich geeignet ist für den Hausgebrauch, sprich das Wohn- oder Schlafzimmer. Das robuste blaue Gerät besitzt lediglich zwei Luftfilter. Verbunden mit einem leistungsstarken Lüfter sorgt Scheppachs Kraftpaket (110 Watt) für eine saubere Luft in Räumen bis zu 400 Kubikmeter (m³). Kurzum: Es ist – auch nach Empfehlung des Herstellers – vor allem für Werkräume gedacht. Im Hobbykeller herrscht mit dem Gerät also reine Luft.
Mit rund 53 Dezibel (dB(A)) ist Scheppach gegenüber dem WDH-H3 von Aktobis (38 dB(A)) und dem PU6 180 von Rowenta (28 dB(A)) zwar das lauteste Gerät, liefert aber für sich genommen einen beruhigend gleichförmigen Klang in der Lautstärke von leisem Vogelgezwitscher. Im Hobbykeller wird man es also kaum registrieren. Prima auch, dass Scheppach gleich ein Montageset für die Deckenanbringung mitliefert, denn dort ist das Gerät am besten aufgehoben.
Stehend muss man die vier Gummistifte, die dem Luftreiniger einen rutschfesten Halt geben sollen, beim Aufstellen mehrfach wieder einsetzen – sie fallen nämlich einfach so aus ihrer Aussparung. Das ist schlecht. Gut hingegen ist die vollkommen unkomplizierte Steuerung am großen Bedienpanel auf der Vorderseite des Kastens. Je drei Tempostufen für den Lüfter und Timer-Einstellungen (1, 2 und 4 Stunden) reichen für den robusten Luftreiniger vollkommen aus, damit er gut funktioniert.
HEPA-Luftreiniger und Aktivkohle
Die Geräte von Aktobis und Rowenta spielen hingegen in einer anderen Liga. Beide besitzen Vor-, Aktivkohle- und HEPA-Filter und decken damit die komplette Palette von Schad- und Schwebestoffen bei der Luftreinigung ab. Bei der Leistung hat Rowenta nur beim Formaldehyd gegenüber Aktobis das Nachsehen, beim Feinstaub in zwei Stufen aber klar die Nase vorn. In der Bedienung und den weiteren Features geben sich die beiden Testgeräte mehr oder weniger nichts.
Die Logik im Vergleich ist offensichtlich: Aktobis setzt auf eine kleine Leistung von 25 Watt (W) und erreicht damit viel, Rowenta powert mit 60 W und erreicht eben ein bisschen mehr. Am Ende entscheiden zwei Dinge: Design und optional eine digitale Konnektivität. Der Aktobis mit seiner nahezu quadratischen Gerätefläche – erhältlich ich auch ein hochformatiges größeres Gerät WDH-H6 – ist für den Filterwechsel schnell aufgeklappt und gewartet.
Das übersichtliche Bedienfeld setzt mit seinen sechs Anzeige- und Einstellungsfeldern auf Symbolik, die eindeutig ist. Für den Nachtmodus steht stellvertretend ein Mond. Das Lüftersymbol ist ebenso klar wie die Zeichen für die Ionenfunktion, den Timer und den Luftsensor. Letzterer schaltet das Gerät in Abhängigkeit von der Luftqualität in einen intensiveren oder weniger intensiven Betrieb. Eine ganz starke Idee ist die Anzeige der Luftqualität. Sie wird durch eine Wolke symbolisiert, die lächelt (Luftqualität gut), neutral schaut (Luft belastet) oder traurig ist (Luftqualität schlecht). Alles in allem steht mit dem Gerät von Aktobis ein bedienfreundlicher Luftreiniger für praktisch alle Raumeinsätze im Haus zur Verfügung.
Luftreiniger mit App im Test
Rowenta liefert rein technisch dieselben Features, packt aber einige intelligente Ideen dazu. Dazu gehört zunächst einmal die App „Pure Air by Rowenta“. Mit ihr kann man die Luftqualität am Smartphone visualisieren, das Gerät auch aus der Ferne ein- oder ausschalten, Reinigungsroutinen planen und sich über den nötigen Filterwechsel informieren lassen. Dazu wird der Luftreiniger über WLAN ins smarte Netz gesetzt und über Wi-Fi verbunden.
Nötig fürs Bedienen des Geräts ist dies aber nicht, die Steuereinheit am Kopf liefert ebenfalls eindeutig symbolisierte Schalttasten. Die kleinen Unterschiede von Rowenta zu Aktobis sind neben der intelligenten Luftreinigung, die eine Verschmutzung nicht nur automatisch erkennt und die Geschwindigkeit der Luftumwälzung anpasst, die vier speziellen Modi (Tag, Nacht, Boost, Flüsterbetrieb) für verschiedene Szenarien.
Die farbige Luftqualitätsanzeige – ein Leuchtring an der Geräteoberseite – liefert in fünf Stufen von blau (sehr gute Luftqualität) bis rot (extreme Luftverschmutzung) sofort die wichtigste Information, auf die mit einer Geschwindigkeitsanpassung oder dem Timer reagiert werden kann.
Luftreiniger mit passendem Design
Hinsichtlich des Designs ist Rowenta ein Gerät gelungen, das optisch in jedes schicke Wohnzimmer passt. Auch Aktobis tut dies mit seinem schlichten weißen Korpus. Der moderne Look des Rowenta ist aber eine Klasse besser, weil er durchdachte optische Gimmicks an sich hat: Der weiße Korpus wird um ein Textilfeld für den Lüfterauslass, schlanke Füße in heller Holzoptik und die aktivierbare Kopfbeleuchtung ergänzt.
All diese Features machen Rowentas Luftreiniger auch zu einem edlen Zubehör in der Wohnung. Die unterschiedliche Qualität der drei Geräte – wobei der Einsatzbereich eben aber auch bedacht werden muss – drückt sich ebenfalls im Preis aus. Rowenta gibt seinen Luftreiniger mit einer Preisempfehlung von 599 Euro an, Scheppach mit 299 Euro. Letzterer muss im Werkstatt-Bereich auch nur funktional sein, Design spielt dort eine sehr untergeordnete Rolle. Wer ein bisschen in den Shops stöbert, wird alle drei Luftreiniger aber zu deutlich niedrigeren Markt- oder Angebotspreisen finden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Luftreiniger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Stefan Michaelis
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