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Für viele gehört Saugen und Wischen zu den eher lästigen Aufgaben in den eigenen vier Wänden. Da kommen die kleinen Saugroboter gerade recht, die ein autonomes und gründliches Reinigen versprechen. Morgens auf Arbeit und am Nachmittag in ein sauber geputztes Zuhause zurückzukehren, ist also tatsächlich kein Traum mehr. Lesen Sie mehr in unserem Saugroboter Test 2021.

Die Testgeräte im Saugroboter im Test 2021

Saugroboter mit Wischfunktion:
Ecovacs Deeboot T9+
Sichler ZX-7000
Rowenta X-plorer Serie 75 RR7687
Bissell Spinwave Roboter
Eta ETA251290000 Aron
Koenic KRVC 14820 WD
Saugroboter ohne Wischfunktion:
Eta ETA322590000 Raggio Eco
iRobot Roomba i3+

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugroboter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Diesmal treten acht Saugroboter gegeneinander an, wobei sechs davon auch über eine Wischfunktion verfügen. Durchgesetzt hat sich bei allen Geräten die runde Bauform sowie das beutellose Auffangen des Staubes in einem dafür vorgesehenen Behälter. Fast alle Roboter lassen sich darüber hinaus auch per App steuern.

Moderne Saugroboter sind mit rotierenden Seitenbürsten zum Zuführen sowie einer Hauptbürste zum Einsammeln des Schmutzes ausgerüstet
Moderne Saugroboter sind mit rotierenden Seitenbürsten zum Zuführen sowie einer Hauptbürste zum Einsammeln des Schmutzes ausgerüstet

Machen Saugroboter alles sauber?

Die aktuelle Generation der Saugroboter kann sich wirklich sehen lassen. Selbst in kleinste Ecken und teilweise auch unter Bett und Schrank tauchen die kleinen Helfer ab und beseitigen dabei auch das letzte Krümelchen. Kurzum: Saugleistung ist bei allen Kandidaten vorhanden und im Trockenmodus erledigen sie ihren Job einwandfrei. Größere Unterschiede gibt es bei der Ausstattung und Bedienung. Einige Geräte verfügen mittlerweile sogar über eine Sprachausgabe, die zum Beispiel die Beendigung des Reinigungsvorganges oder einen niedrigen Akkustand verkünden. Alle sprechenden Geräte bis auf den Roboter von Koenig reden Deutsch. Der Koenig hingegen kann nur in Englisch kommunizieren, ein Umstellen auf Deutsch ist nicht möglich. Ihre Aufgaben erledigen die Roboter alle automatisch. Der Nutzer kann jedoch je nach Gerät mehr oder weniger umfangreich in den Prozess der Reinigung eingreifen – beispielsweise über eine App. Erfreulich: Auch ohne App lassen sich alle Geräte über Tasten am Roboter steuern. Dann stehen aber in aller Regel nur die Standardprogramme zur Verfügung.

Unter dieser runden Kappe verbirgt sich ein Laser, der permanent den Raum vermisst und so auch Karten erstellen kann
Unter dieser runden Kappe verbirgt sich ein Laser, der permanent den Raum vermisst und so auch Karten erstellen kann

Saugroboter mit kräftigem Elektromotor

Wie bereits erwähnt, reinigen alle Geräte im Trockenmodus anstandslos. Angetrieben werden die intelligenten Haushaltshilfen von Elektromotoren und einem eingebauten Akku. Meist handelt es sich um Lithium-Ionen-Akkus. Lediglich der Roboter von Sichler verfügt laut Handbuch über einen Li-Po-Akku. Dieser Akkutyp wird wegen seiner hohen Stromfestigkeit vor allem im Modellsport eingesetzt. Bei Saugrobotern ist das etwas ungewöhnlich. Seine mit 4 500 Milliamperestunden (mAh) angegebene Kapazität ist etwa doppelt so hoch wie beim Rest im Testfeld. Bei der Laufzeit kann das Gerät diesen Vorteil aber nicht ausspielen. Es bleibt zu vermuten, dass die verbauten Komponenten erheblich leistungshungriger sind als beim Rest und deshalb auf diesen Akkutyp ausgewichen wurde. Übrigens stellen wir im Test beim Gerät von Sichler eine enorme Eigenentladung im Ruhemodus fest: Über Nacht verliert das Gerät die Hälfte der Akkuleistung. Daher wird auch ständig nachgeladen, was sich negativ auf die Energiebilanz auswirkt.

Je nach Gerät werden Raumkarten in der App erstellt. Hier lassen sich dann Barrieren setzen oder Räume einzeln reinigen
Je nach Gerät werden Raumkarten in der App erstellt. Hier lassen sich dann Barrieren setzen oder Räume einzeln reinigen

Wie orientieren sich Saugroboter?

Alle Roboter bewegen sich autonom durch den Raum. Doch die Methoden der Raum- und Hinderniserkennung unterscheidet sich von Modell zu Modell. Pauschal kann man sagen: Je preiswerter ein Gerät, umso simpler auch die Raumerkennung und Orientierung. Einfachste Geräte fahren einfach eine einprogrammierte Route ab, bis sie auf ein Hindernis treffen. Nach der Erkennung durch einen Schalter an der vorderen Stoßstange ändern sie einfach ihre Richtung und setzen die Fahrt fort. Das Ganze wird Chaosprinzip genannt, weil die Routen teilweise etwas chaotisch aussehen. Solche Geräte sind eher für den Einsatz in Einzelräumen oder kleinen Wohnungen geeignet. Etwas aufwendiger sind Roboter mit Gyroskop. Prinzipiell arbeiten sie auch nach dem Chaosprinzip, zählen aber zusätzlich noch die Anzahl der Umdrehungen bei den Rädern. Auf diese Weise können sie sich etwas besser orientieren und finden auch aus anderen Räumen zurück zur Ladestation.

Freiliegende Kabel können sich schnell in den seitlichen Bürsten verheddern und den Roboter in den Fehlermodus versetzen
Freiliegende Kabel können sich schnell in den seitlichen Bürsten verheddern und den Roboter in den Fehlermodus versetzen

Allerdings ist diese Methode nicht sehr zuverlässig: Hängen die Kerlchen an einem Hindernis fest und können sich nach einiger Zeit wieder befreien, dann stimmen die Gyroskopwerte nicht mehr und die Orientierung wird schwieriger. Exakte Raumvermessung beherrschen die Roboter mit Lasererkennung. Diese besitzen noch einen runden Aufsatz, dahinter befindet sich ein um 360 Grad rotierender Laser, der die Räume exakt vermessen und sogar Raumpläne in der App erstellen kann. Schließlich gibt es noch Roboter mit eingebauten Kameras, die sich über diese in den Räumen autonom bewegen können. Die Laser- und Kameratechnologie wird bei hochwertigen Geräten auch gerne kombiniert, wie beim Rowenta in unserem Testfeld. Weitere ggf. verbaute Sensoren können Entfernungen erkennen, mit der Ladestation Kontakt aufnehmen und. Höhenunterschiede ausloten.

Auch unser Wäscheständer erweist sich im Test für alle Kandidaten als Problem, auch wenn sich die Roboter meist selbst wieder befreien
Auch unser Wäscheständer erweist sich im Test für alle Kandidaten als Problem, auch wenn sich die Roboter meist selbst wieder befreien

Wie gut ist die Saugleistung?

Im Test überzeugt uns die Saugleistung bei allen Geräten. Sie räumen ordentlich auf und lassen sich von einfachen Hindernissen wie Tischen oder Stühlen nicht beeindrucken. Der Staubbehälter muss bei allen nach jedem Reinigungsvorgang geleert werden, was sich aber als wenig kompliziert herausstellt. Bei den beiden Geräten mit Entleerungsstation ist das anders. Hier werden die Geräte selbstständig entleert und der Dreck in einem Staubbeutel gesammelt, der erst nach zahlreichen Reinigungsläufen ausgewechselt werden muss.

Zusätzliche Wassertanks (hier von Rowenta) erlauben bei vielen Geräten auch das nasse Durchwischen der Räume
Zusätzliche Wassertanks (hier von Rowenta) erlauben bei vielen Geräten auch das nasse Durchwischen der Räume

Saugroboter mit Wischfunktion

Ein Trend ist eindeutig die Wischfunktion. Im Testfeld gibt es nur zwei Geräte, die nicht auch nass wischen können. Allerdings gibt es hier noch große Unterschiede bei der Umsetzung und der Reinigungsqualität. Viele Roboter können nur wahlweise saugen oder wischen. Das bedeutet: Der zu reinigende Raum muss zunächst ausgesaugt werden, bevor der Aufsatz auf Wischen gewechselt werden kann. Nur die Roboter von Ecovacs, Rowenta und Sichler beherrschen beides gleichzeitig. Bei Rowenta gibt es allerdings nur einen sehr kleinen Wassertank, während Ecovacs und Sichler über einen ordentlich großen Behälter verfügen. Unterschiede gibt es auch bei der „Führung“ der Wischmopps. Diese sind bei den meisten Geräten fest angebracht und bewegen sich nicht. Entsprechend bescheiden ist dann auch das Wischergebnis. Nicht so bei Bissel, Ecovacs und Sichler. Hier vibrieren (Ecovacs, Sichler) oder rotieren (Bissel) die Lappen. Das sorgt für ein nahezu perfektes Wischbild bei Bissel und einer guten Nassreinigung bei den beiden anderen.

Der aufgesaugte Schmutz wird im integrierten Staubbehälter gesammelt. Dieser muss nach der Reinigung entleert werden
Der aufgesaugte Schmutz wird im integrierten Staubbehälter gesammelt. Dieser muss nach der Reinigung entleert werden

Welcher Saugroboter ist der beste?

Alle Roboter kommen mit unserer Testumgebung im Großen und Ganzen problemlos zurecht. Gefahren bergen allerdings freiliegende Kabel. Hier verheddern sich einige der Geräte im Test. Einer erkennt die Kabelfalle nicht und kommt uns aus dem Schlafzimmer mit dem Radiowecker im Schlepptau entgegen – normalerweise sollte eine Fehlererkennung den Roboter in so einem Fall stoppen. Als weitere Falle für den Roboter stellt sich unser Wäscheständer heraus. Hier bleiben unsere Testgeräte immer mal wieder hängen, können sich aber in der Regel selbst wieder befreien. Was die Routen durchs Haus angeht, so zeigen sich die Geräte mit Laser am geschicktesten, wobei uns hier der Rowenta mit seiner Kombination aus Laser und Kamera am besten gefällt. Trotz einfacher Navigation ist der Roboter von Koenic ausgesprochen gut beim Abfahren der Wohnung. Deutliche Schwierigkeiten hat hingegen das Wischwunder von Bissel. Immer wieder verliert er die Orientierung und irrt umher.

Glänzendes Ergebnis: Dank der beiden rotierenden Wischmopps ist die Nassreinigung des Gerätes von Bissel nahezu perfekt
Glänzendes Ergebnis: Dank der beiden rotierenden Wischmopps ist die Nassreinigung des Gerätes von Bissel nahezu perfekt

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugroboter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Für die Grobpartikelaufnahme werden Partikel mit Größen von 0,4 bis 5 mm verwendet und diese von glatten (Fliesen, Hartboden, Laminat) sowie textilen Oberflächen (Teppiche, Auslegeware, Läufer) aufgesaugt. Selbige Reinigungsflächen kommen auch bei der Staub- und Faseraufnahme zum Einsatz, die Partikelgrößen des Mineralstaubs betragen hier 0,05 bis 0,4 mm. Bei den Geräten mit Wischfunktion wird diese nach Sauberkeit und eventuellen Wasserrückständen auf glatten Flächen bewertet. Die Orientierung wird bewertet nach der Erkennung von Hindernissen und möglichst effizientem Abarbeitung des Raums, die Fahreigenschaften beziehen sich auf die Bewältigung von (Teppich-)Kanten und der Erkennung von Absätzen bzw. der Vermeidung von Abstürzen. In die Note der Programmierbarkeit geht ein, wie gut sich Saugbereiche, Sperrbereiche, Saugzeiten und dergleichen festlegen lassen.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, die allgemeine Handlichkeit im Betrieb sowie den Umbau (z. B. verschiedene Bürsten, Filter), einstellbare Saugmodi und die selbstständige Rückkehr zur Station für den Ladevorgang, Ruhezeiten und ggf. zur Entleerung des Staubbehältes. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird angelehnt an die DIN EN 60312 durchgeführt, die Messdistanz beträgt 200 Zentimeter, bis hin zu gemittelten 50 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Bei der Reinigung/Entleerungsnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile bewertet, dies umfasst speziell den Wechsel des Staubbeutels bzw. das Reinigen des Staubcontainers, außerdem den Wechsel der einzelnen Filter, das Säubern der Bürsten und der Geräteaußenseiten sowie durch Feinstaub verschmutzende Kontaktstellen. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (spez. für die Akkus) untersucht, dann andererseits anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemittelt über zwei Ladezyklen aus leerem Akkuzustand.
Sicherheit: Geprüft wird, wie gut das Gerät Schäden an seiner Umgebung (Haustiere, Möbel, Tischbeine, sensible Einrichtungsgegenstände wie Vasen etc.) und an sich selbst (Abstürze an Kanten/Treppenstufen) vermeiden kann.
 

Autor: Mike Bauerfeind

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Bildquelle:

  • Saugroboter Test 2021: © Anna Belova /stock.adobe.com, Auerbach Verlag