Neben Holzkohlegrills haben sich inzwischen auch Gasgrills bei den Grillfans etabliert. Der Vorteil: Die Vorbereitungs- und Anheizzeit ist deutlich geringer und größere Grillstationen werden oft mit zahlreichen Zusatzfeatures ausgestattet. In unserem Test nehmen wir aber vor allem die Grillqualität unter die Lupe. Lesen Sie mehr in unserem Gasgrill Test 2023.
Die Testgeräte im Gasgrill Test 2023
Im Testfeld haben wir sieben hochwertige Gasgrillstationen sowie zwei kleine Gasgrills für unterwegs. Je nach Ausstattung können die Grillstationen mit hervorragenden Features punkten – denn längst kann an Grillstationen mehr gegrillt werden als Steaks oder Bratwürste. Selbst Hähnchen am Spieß ist mit Sonderzubehör kein Problem.
Technisch gesehen grillen aber alle Stationen „nur mit Gas“ und sind daher zumindest in ihren Grundfunktionen gut vergleichbar. Einzige Ausnahme ist der Arosa 570 G Evo Black Style von Outdoorchef. Hierbei handelt es sich um eine echte Innovation: Ein Gas-Rundgrill für indirektes Grillen.
Das soll das Grillgut besonders saftig braten und den sonst auftretenden Fettbrand vermeiden. Unsere beiden Kleingrills sind das glatte Gegenstück zu den Grillstationen. Kompakt und leicht eignen sie sich zum Transport selbst in unwegsame Gegenden und sind damit hervorragende Outdoorgrills – ohne auf hohen Grillkomfort verzichten zu müssen.
Einen einfachen Aufbau bei Gasgrills
Vor dem Grillvergnügen kommt der Aufbau. Und der hat es angesichts der Größe bei den Stationen schon in sich. Mindestens 3 Stunden oder sogar noch mehr sollten beim Aufbau eingeplant werden. Immerhin geht der in der Regel gut mit einer Person. Eine zusätzliche Hilfe schadet aber nicht.
Keine Mängel gibt es hier bei den Aufbauanleitungen, die auch nicht so fachkundige Grillfans Stück für Stück leiten. Der Aufbau selbst ist nicht sehr kompliziert, aber wie schon geschrieben eben zeitraubend. Löbliche Ausnahme ist der Hersteller BBQ Master. Dieser liefert die getesteten Grillstationen nahezu komplett aufgebaut aus.
Lediglich die Seitenablagen müssen noch angeschraubt werden und schon kann das Grillvergnügen starten. Nachteil: Hier müssen wohl die meisten mit Anlieferung bestellen, da die Stationen kaum in normale Pkw passen. Zwar sind die Kartons der restlichen Kandidaten auch nicht gerade klein, lassen sich aber zumindest in größeren Kombis und SUVs noch ganz gut transportieren.
Das sollte beachtet werden bei der Nutzung von Gasgrills
Nach dem Aufbau müssen noch die Gasflaschen angeschlossen werden. Die erforderlichen Gasschläuche und Druckminderer werden bei allen Grills mitgeliefert. Besonders lobenswert ist hier BBQ Master: Am Druckminderer ist auch eine kleine Anzeige verbaut, die den aktuellen Gasdruck anzeigt.
Damit ist eine Kontrolle des Flascheninhaltes endlich auf einfache Weise möglich. Weiterer Vorteil: Man sieht an der Anzeige, falls sich im Zugangsweg zum Grill irgendwo ein gefährliches Gasleck befindet, und kann sofort reagieren. Kleinere Gasflaschen lassen sich direkt in den Grillunterschrank stellen.
Manche Hersteller haben dort noch Gurte oder spezielle Haltevorrichtungen verbaut, die eine Gasflasche bei Standortänderungen vor dem Umfallen schützen. Generell sind alle Stationen dank Rollen mobil und lassen sich auf ebener Fläche problemlos verschieben.
Der Rundgrill von Outdoorchef hat zwei extra große Räder und lässt sich über einen praktischen Griff anheben. Damit kann man diesen auch mal über die Wiese oder anderes unebenes Gelände schieben.
Die Wichtigkeit des Einbrennens von Grills
Grundsätzlich sollten Gasgrills vor der ersten Benutzung eingebrannt werden. Das verbrennt Produktionsrückstände, sorgt aber auch für eine schöne Patina an gusseisernen Grillteilen. Diese dient später dazu, dass das Grillgut nicht so schnell festklebt. Bei unseren Gasgrills mit Gusseisen ist daher Einbrennen Pflicht, die anderen empfehlen es zumindest.
Übrigens liefert Rösle seine Grillstation mit emailliertem Gusseisen aus. Tatsächlich können wir bestätigen, dass unser Fleisch auf diesem Grill weniger stark am Grill klebt als bei den anderen Exemplaren mit Gusseisen. Allerdings: Noch besser handhaben lässt sich Grillgut auf der Edelstahl-Grillfläche von BBQ Master.
Angrillen mit einem Gasgrill
Ist alles angeschlossen und eingebrannt, geht es los mit Angrillen. Die Bedienung ist bei allen Grills selbsterklärend. Alle verfügen über Piezo-Zünder oder gar elektrische Zündsysteme. Diese Weiterentwicklung braucht eine Batterie und zündet ohne mechanisches Zutun über kurze Zündimpulse. Im Idealfall merkt man beim Andrehen des Schalters gar nichts vom Zündvorgang.
Das ist super praktisch, hat allerdings auch ein paar Tücken: Denn oft sieht man auf den ersten Blick nicht, ob sich die Flamme entzündet hat. Eine genaue Kontrolle ist aber natürlich auch bei den Piezo-Zündern erforderlich. Mit Ausnahme des Rundgrills sind alle Stationen vierflammig. Eine Besonderheit ist auch hier wieder der Outdoorchef: Dank einsteckbarer Trennwand lassen sich zwei separate Hitzezonen einrichten, damit unterschiedliches Grillgut jeweils mit der richtigen Grilltemperatur gegart wird.
Die zwei Zonen lassen sich dabei auch noch individuell einrichten. Also entweder zwei gleich große Bereiche oder ein kleiner und ein großer Grillbereich. Auch ein Spieß kann in eine Grillzone eingebaut werden. Dieser ist als Sonderzubehör erhältlich.
Mitgedacht hat Outdoorchef auch bei der Temperaturkontrolle: Zwei Thermometer zeigen die Hitze in der entsprechenden Temperaturzone an. Gut gefällt uns auch der Rundgrill von Outdoorchef.
Diese Grills haben besondere Features
Neben den eigentlichen Gasbrennern warten einige Stationen auch mit Zusatzfeatures wie separaten Seitenkochern, Infrarot-Seiten- oder Rückwandbrennern und auch vielen raffinierten Tür- und Abstellsystemen auf. Cool sind auch die Beleuchtungskonzepte einiger Grills: Nicht nur die Gasregler sind häufig mit LEDs versehen, auch Innenbeleuchtung gibt es bei einigen Stationen.
Gasgrills mit einfacher Reinigung
Das leidige Thema Reinigung hat aber noch kein Hersteller mit einer Automatik oder einem ausgeklügelten System gelöst. Immerhin: Der Kugelgrill von Outdoorchef verfügt über nur wenige abnehmbare Teile, die durch ihre Bauform leicht zu reinigen sind. Auch Rösle hat das clever gelöst.
Etwas enttäuscht sind wir von BBQ Master XL Plus: Hier verschmutzen Teile unter dem Brenner, man kommt aber wegen der festgeschraubten Brenner schlecht an diese Teile heran. Abnehmbar sind nur die Fettwanne und die Abdeckungen der Brenner. Insgesamt lassen sich die Grills aber gut reinigen.
Campinggrills im Test
Unsere beiden kleinsten Exemplare eignen sich vor allem für Campende und Outdoor-Fans. Durch ihr geringes Gewicht, die kompakte Bauweise sowie den Betrieb mit kleinen Camping-Gaskartuschen eignen sie sich hervorragend für kleinere Grill-Events in der Natur.
Beim Transport hat dabei der Campinggrill von Primus die Nase vorn. Dort lassen sich die Füße werkzeuglos einklappen und der Deckel kann mit einem Verschluss fixiert werden. Leider muss die Gasflasche für den Transport abgebaut werden. Deutlich umständlicher ist der Transport des Cobb Gasgrill Deluxe 2.0. Dieser fällt allerdings ohnehin aus unserer Wertung heraus, da dieser im Test extrem rußt und schließlich am Druckregler sogar Feuer fängt.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Gasgrill-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
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