Abseits von Holzkohle und Strom wird der gehegte Traum vom schnellen und sauberen Grillen wahr: Der Betrieb mit Gas steht für besonders schnelle Aufheizzeiten – und das ganz ohne Rauch oder Qualm. Neben den fünf klassischen Grillstationen finden sich auch zwei Exoten im Test. Worin liegen die Besonderheiten? Lesen Sie mehr in unserem Gasgrill Test.
Die Testgeräte im Gasgrill Test
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Gasgrill-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Brennbare Gase sind potente Energieträger, mit denen sich Grills besonders effizient und gezielt betreiben lassen. Der Vorteil: Nach dem Entzünden lässt sich die höchste Energieleistung sofort abrufen, was zu einem besonders schnellen Aufheizen führt. Ein langatmiges Durchglühen von Holzkohle entfällt. Nach kurzer Zeit ist der Innenraum der Gasgrills auf die gewünschte Temperatur gebracht, und das besonders zielsicher: Während beim klassischen Kohlefeuer die Leistung nur über die Luftzufuhr reguliert werden kann führt man beim Gasgrill das Brennmaterial in der gewünschten Menge zu – und hat somit die direkte Kontrolle. Ambitionierte Köche und Griller wissen dies zu schätzen, da sie unterschiedliche Gartemperaturen und -zeiten ideal überwachen können.
Sicherheit beim Gasgrill
Selbstverständlich darf der Sicherheitsaspekt nicht vernachlässigt werden und ein bewusstes Maß an Respekt sollte dem Umgang mit den Gasflaschen entgegengebracht werden. Um die Anschlussgewinde zu schonen, muss daran gedacht werden, dass diese mit Linksgewinde ausgestattet sind. Sie werden also, im Gegensatz zur gewohnten Drehrichtung von Glühbirnen oder Flaschenverschlüssen, nicht rechts herum, sondern entgegengesetzt festgedreht. Ist dies erfolgt, empfehlen alle Hersteller eine Dichtigkeitsprüfung mit Seifenwasser. Auftretende Blasen zeigen dann ausströmendes Gas an, sodass der Anschluss erneut überprüft wird. Laut Richtlinie dürfen die Gasflaschen während des Grillens übrigens nicht im Innenraum der Geräte verbleiben, sondern müssen abseits gestellt werden. Dafür bieten die Hersteller in den Wandungen jeweils eine Möglichkeit zum Durchführen des Schlauches. Zur Lagerung findet in jedem Grill auch die Gasflasche ihren Platz, sodass beides nicht separat gehandhabt werden muss. Beim Grill von Cadac ist das ebenfalls der Fall, hier kann die Flasche jedoch fertig angeschlossen aus dem Innenraum gehoben und daneben gestellt werden – ganz ohne das An- und Abschließen des Gasschlauches. Dazu wird schlicht die Rückwand abgenommen und man erhält Zugriff zum Innenraum.
Gasgrills im Praxistest
Mit einem Feuerzeug oder Streichhölzern muss sich niemand herumschlagen. Alle Grills bieten eine elektrische oder Piezozündung an. Bei den elektrischen wird eine AA-Batterie benötigt, die für die nötige Spannung sorgt. Die Piezozündung erzeugt durch die mechanische Arbeit beim Drehen des Reglers einen Funken, der beim Aufdrehen des Gasflusses erzeugt wird und diesen unmittelbar entzündet. Die Regler aller Hersteller sind groß sowie griffig und regulieren den Fluss etwa über einen Viertelkreis hinweg. Es muss also nicht aus vollem Arm gedreht werden, vielmehr reichen kleine Handbewegungen, um die Flamme einzustellen. Ein weiterer großer Vorteil von Gasgrills ist die Möglichkeit, mehrere Temperaturzonen zu erzeugen und verschiedenem Grillgut unterschiedlich stark einzuheizen. Grills mit mindestens zwei Brennern bieten diesen Vorteil, der Citi Chef 50 von Cadac ist die einzige Station im Test mit nur einem. Diesen Anspruch erhebt der Grill jedoch auch nicht, vielmehr lassen Design und Aufmachung den Schluss zu, dass mit dem Cadac ein gekonnter Ersatz für den klassischen Holzkohlegrill geboten werden soll.
Wieviel Platz bieten die Grills?
Alle anderen Stationen bieten mindestens drei Brenner im Haupt-Garraum (Campingaz, Maxxus Chief 6.0), vier (Landmann) oder gar ganze sechs Stück (Maxxus Genius). Beide Maxxus bieten darüber hinaus einen weiteren Brenner, der als Seitenkocher dient und auf dem, unabhängig vom Garraum, Töpfe oder Pfannen erhitzt werden können. Der zusätzliche Brenner beim Landmann ist ein Hochtemperaturbrenner, mit dem besonders scharf angebraten werden kann. Als Highlight bietet der große Maxxus ebenfalls einen Keramik-Hochtemperaturbrenner sowie einen elektrisch betriebenen Drehspieß. Mit dieser Kombination sollen sich entsprechende Fleischgerichte knusprig, in hoher Qualität zubereiten lassen. Das Einrichten und Inbetriebnehmen erfolgt im Test problemlos und zeigt sich durchdacht.
Reinigung der Gasgrills
Da sich beim Grillen das Abtropfen von Fleischsäften, Fett und weiteren Bestandteilen nicht vermeiden lässt, kommt es unweigerlich zu einer gewissen Verschmutzung des Innenraums. Um dies bestmöglich zu reduzieren bieten alle Hersteller gleichermaßen einen Tropffang in unterschiedlichen Ausmaßen.
Beim Maxxus Chief 6.0, dem Landmann und dem Campingaz ist jeweils ein vollflächiges Blech vorhanden, dass auch größere Mengen in einem Punkt konzentriert und dort in einem separat entnehmbaren Behälter sammelt. Beim Cadac ist ein untergeschraubter Behälter das Mittel der Wahl, im Brennraum sorgt ein nahtloser Boden für eine leichte Reinigung: Dieser kann sauber ausgewischt werden. Der große Maxxus agiert ähnlich, auch hier werden Säfte zentral gesammelt. Darüber hinaus kann bei diesem Modell praktisch der gesamte Innenraum aus Edelstahl in Einzelteilen entnommen und somit außerhalb des Grills gereinigt werden. Die Brenner selbst werden bei allen Modellen von oben durch Bleche geschützt, sodass sie im regulären Betrieb nichts verschmutzen können sollte.
Sondermodelle für jeden Einsatz
Der Maxxus Chief 6.0, der Campingaz und der Landmann bieten im Grillrost einen runden Ausschnitt, der durch praktisches Zubehör ersetzt werden kann. Neben speziellen Pfannen und anderen Einsätzen kann hier auch ein Pizzastein eingesetzt und durch die Gasflamme befeuert werden. Wer diesen Umweg nicht gehen möchte und einen Pizzaofen will, kann seine Grillausstattung mit dem Cozze von Millarco ergänzen: Dieser Ofen bietet entsprechend alle Vorzüge des Gasgrillens, nur eben speziell für Pizza. Nach kurzer Aufheizzeit herrschen im Innenraum die konstant hohen Temperaturen, die für eine waschechte Pizza benötigt werden. Der Pizzastein misst 34 mal 34 Zentimeter und nimmt somit auch größere Zubereitungen gekonnt auf.
Unser Fazit im Gasgrill-Test
Für viel Spaß sorgt auch das Grillen abseits der heimischen Terrasse: Wer dazu keinen voluminösen Gasgrills transportieren und ebenfalls auf Holzkohle verzichten möchte, ist mit dem Skotti gut beraten. Dieser kompakte Grill kommt in einer flachen Tasche daher und wird vor Ort aufgebaut. Mit wenigen Handgriffen fügen sich die massiven Bauteile aus Edelstahl zu einem schicken Grill im Miniformat zusammen. Die aus dem Campingbereich bekannten, kleinen Gasflaschen entlocken dem Skotti eine Wärmeleistung von 2,5 Kilowatt und sorgen somit für Grillspaß. Alle Bauteile zeigen sich perfekt verarbeitet, das System wirkt durchdacht. Der Reinigung zuträglich ist die unerreicht hohe Modularität und das hochwertige Material. Hier bleiben keine Wünsche offen. Der Test zeigt: Der Markt bietet für unterschiedlichste Ansprüche das richtige Modell und einer spaßigen Grillsaison steht nichts im Wege.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Gasgrill-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Tom Colditz
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Bildquelle:
- Test Gasgrills2021 Startbild: © Auerbach Verlag, Alexander Raths/stock.adobe.com