Camping und Outdoor-Aktivitäten erfreuen sich gerade nach der Corona-Pandemie einer stark wachsenden Beliebtheit. Ganz klar, dass sich die verschiedenen Hersteller auch auf diesen Markt einstellen und das passende Equipment für das Abenteuer in der Natur anbieten. Zum Beispiel passende Campingstühle als Klapp- oder Faltvarianten. Lesen Sie mehr in unserem Campingstühle/-liegen Test 2024.
Die Testgeräte im Campingstühle/-liegen Test 2024
Auf Reisen mit Wohnmobil, dem Fahrrad oder ganz zu Fuß ist Platz immer in knappes Gut. Da sollte gut überlegt werden, welche Utensilien noch mitdürfen und welche nicht. Für solche Situationen haben viele Hersteller inzwischen passendes Equipment im Angebot. Unter anderem mobile Campingstühle, die wir heute im Test haben.
Acht Stühle und eine Sonnenliege sind diesmal im Testfeld zu finden – vom bequemen Klappstuhl über kleine Faltstühle bis hin zum luxuriösen Schaukelstuhl für Outdoor-Aktivitäten. Wir haben uns die Stühle im Testlabor angeschaut und vor allem Handlichkeit, Flexibilität und Bequemlichkeit getestet.
Campingstühle im Test
Die Modelle von Outwell und Crespo ähneln sich sehr und lassen sich daher gut miteinander vergleichen. Beide Campingstühle sind sehr bequem und machen einen hochwertigen Eindruck. Sie eignen sich problemlos auch als normale Gartenstühle.
Sie werden komplett aufgebaut geliefert. Eine Besonderheit ist eine gepolsterte Kopfstütze, die in der Höhe verstellt und bei Bedarf auch abgenommen werden kann. Die Polsterung übersteht Regenschauer problemlos und das Material trocknet schnell wieder ab. Bei beiden Stühlen besteht das Gestell aus pulverbeschichtetem Aluminium, was sich positiv auf das Gesamtgewicht auswirkt. Gut gefällt uns auch die ergonomische Armlehnen-Konstruktion.
Durch Anheben der Armlehnen kann die hintere Lehne in sieben Positionen verstellt werden, sodass die Campingstühle fast schon zum Liegestuhl werden. Zum Transport oder der Aufbewahrung lässt er sich platzsparend zusammenklappen. Leider gibt es keinerlei Ablageflächen.
Der Air-Deluxe von Crespo hat eine etwas größere Sitzfläche von 50 Zentimetern (cm) im Vergleich zum Outwell Teton mit 47 cm. Dafür ist der Teton für größere Menschen geeignet, denn die maximale Höhe dank Kopfstütze beträgt hier 136 cm (Air-Deluxe mit 119 cm). Insgesamt aber sind die Unterschiede marginal, wobei der Teton die Nase ein klein wenig vorn hat.
Campingstühle von Origin Outdoors Director
Der Name kommt nicht von ungefähr: Beim Travelchair Director von Origin Outdoors muss man sofort an einen Regiestuhl denken. Allerdings einen sehr bequemen und komfortablen. So verfügt er mit 50 cm über eine recht breite Sitzfläche, die problemlos nahezu jede Körperform aufnehmen kann.
Zudem gibt es eine komfortable Nutzfläche mit ordentlicher Ablagefläche und sogar einer Getränkemulde, die man rechts aufklappen und sicher verankern kann. Gefertigt ist der klappbare Stuhl aus Aluminium und Polyester. Im Test hinterlässt das praktische Utensil einen durchweg positiven Eindruck. Dank der breiten Füße hat dieser komplett aufgebaut angelieferte Campingstuhl einen besonders guten Halt. Der Stuhl ist als Klappstuhl ausgeführt, der sich nach der Nutzung bequem mit wenig Platzbedarf verstauen lässt.
Camping-Sonnenliege von Crespo im Test
Ein wenig außer Konkurrenz ist die bequeme Sonnenliege von Crespo. Sie ist mit einem 3D-Polsterstoff versehen, der schnelltrocknend ist und auch mal einen Regenschauer problemlos übersteht. Am Kopfteil findet sich ein bequemes Kopfkissen mit einer noch dickeren Polsterung.
Da der Rahmen aus pulverbeschichtetem Aluminium besteht, ist die Liege mit nur 6,4 Kilogramm (kg) ein handliches Leichtgewicht. Für noch bequemere Liegepositionen lässt sich der Kopfteil in fünf Stufen verstellen, wobei man zum Verstellen besser zunächst von der Sonnenliege heruntergehen sollte.
Für Sonnenanbeter oder einfach nur zum Relaxen ist die Sonnenliege wirklich hervorragend geeignet und ausgesprochen bequem. In Kombination mit dem Campingstuhl von Crespo lässt sich hier sogar ein schickes Einheitsdesign bei Liege und Stuhl umsetzen.
GCI Outdoor Roadtrip Rocker Campingstuhl
Dieser Campingstuhl ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Er lässt sich zusammenfalten und in einen mitgelieferten Transportsack verstauen. Damit kann er deutlich einfacher transportiert werden als normale Klapp-Campingstühle.
Der Hammer ist allerdings seine Schaukelstuhl-Funktion: Dank eingebauter Stoßdämpfer hat man nicht nur in jedem Gelände einen sehr festen Halt, sondern kann tatsächlich auch wie in Uropas Schaukelstuhl schaukeln. Natürlich kann man auf dem Stuhl auch normal sitzen.
Irritierend ist dann nur, dass die vorderen Beine etwas in der Luft hängen und erst durch das Sitzgewicht nach vorne gehen, wenn man sein Gewicht entsprechend verlagert. Aber der Stuhl steht auch auf den hinteren langen Schienen bombenfest.
Das Gestell besteht nach Angaben des Herstellers aus Stahl, was den Stuhl insgesamt etwas schwerer und möglicherweise auch anfälliger macht. Hier müsste ein Langzeittest zeigen, ob und wie stark die Konstruktion im Laufe der Zeit rostgefährdet ist.
Faltstuhl von Skandika Mala
Der Faltstuhl von Skandika wird in einem Transportsack geliefert und lässt sich dadurch gut verstauen. Vor dem Aufbau sind Gestell und Polsterung noch getrennt. Nach anfänglichem Grübeln gestaltete sich die Montage dann aber problemlos. Und die kleine Mühe wird belohnt mit einem unglaublich guten und weichen Sitzgefühl.
Die Gefahr bei diesem sesselähnlichen Stuhl liegt daher weniger im Aufbau und Transport als vielmehr in der Tatsache, dass man gar nicht wieder aufstehen mag. Allerdings schränken fehlende Armlehnen und vor allem eine stabile Rückenlehne die Flexibilität auch ein: Als Stuhl zum Essen am Tisch ist er nicht geeignet.
Wer es unterwegs aber vor allem superkomfortabel haben möchte, der sollte sich definitiv diesen superbequemen Campingstuhl einmal genauer anschauen.
Ultrakompakte Faltstühle im Test
Für den richtigen Outdooreinsatz zum Beispiel auf der Fahrradtour oder beim Bergsteigen sind alle bisher beschriebenen Campingstühle noch zu groß und sperrig. Das ist das richtige Einsatzgebiet für die drei ultrakompakten Stühle im Testfeld.
Sie lassen sich nicht einfach nur zusammenfalten, sondern die Gestänge werden zum besseren Zusammenpacken ausgerastet, wobei trotzdem mittels cleverer Befestigung alles aneinanderheftet. Spezielles Werkzeug zum Aufbau braucht man nicht, wohl aber ein wenig Erfahrung. Bis auf den kleinsten der drei Stühle von Semptec liegt keinem eine Anleitung bei, was beim ersten Kontakt mit der Mechanik etwas verwirrend wirkt.
Hat man den Dreh aber einmal raus, lassen sich diese Stühle in Windeseile zusammenbauen und später wieder im kleinen Transportbeutel verstauen. Der größte dieser drei Stühle oder besser Hocker kommt aus dem Hause Basicnature und verfügt sogar über zwei Armlehnen, wobei eine auch einen Getränkehalter beinhaltet. Die Modelle von Quechua und Semptec verzichten ganz auf Armlehnen und sind dadurch noch etwas kompakter. Hier ist der Aufbau etwas verständlicher und geht recht gut von der Hand. Beim Thema Sitzgefühl ist die Platzierung eindeutig: Am bequemsten sitzt man auf dem Modell von Basicnature, Schlusslicht mit einem deutlich schlechteren Sitzgefühl ist der Hocker von Semptec.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Campingstühle/-liegen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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