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Die wenigsten Menschen tun es gern, aber hin und wieder muss es eben sein: Fensterputzen ist angesagt. Gerade bei großen oder vielen Fenstern ist das oft eine anstrengende Arbeit. Fenstersauger wollen da Abhilfe schaffen. Wie gut das funktioniert und was sie alles können, haben wir uns genauer angeschaut. Lesen Sie mehr in unserem Akkufenstersauger Test 2023.

Die Testgeräte im Akkufenstersauger Test 2023

Akkufenstersauger:
Kärcher WV 4-4 Fenstersauger
Eta Finestro
Sichler ZX-7029

Fenstersauger können uns das vielen Hausfrauen oft lästige Putzen von Glasflächen nicht abnehmen, aber jede Menge Zeit und Arbeit ersparen. Das zumindest behaupten die Hersteller der handlichen Geräte. Ihr Einsatzgebiet beschränkt sich dabei nicht nur auf Fenster, sondern alle glatten Oberflächen wie Fliesen, Spiegel, Glastische und vieles mehr.

Die Sauglippe ist bei den Modellen von Eta und Sichler fest fixiert, sodass das Gerät nicht genug angewinkelt werden kann
Die Sauglippe ist bei den Modellen von Eta und Sichler fest fixiert, sodass das Gerät nicht genug angewinkelt werden kann

Sonderlich teuer sind die Modelle auch nicht: Zum Teil sind sie schon ab 20 Euro zu haben. Unsere drei Testmodelle aus dem mittleren bis oberen Preissegment sind für rund 40 bis 60 Euro im Handel erhältlich.

Was ist drin im Lieferumfang bei den Fenstersauergen?

Nicht in allen Fällen erhält man mit dem Kauf des Akkufenstersaugers auch ein einsatzfähiges Gerät, wie der Kandidat von Kärcher beweist. Bei diesem müssen sowohl Akku als auch Ladegerät zusätzlich gekauft werden, was den Preis nochmal um gut 50 Euro erhöht.

Das ist auf der Verpackung des Geräts aber auch deutlich angegeben. Zudem bietet der herausnehmbare Akku den Vorteil, dass er mit anderen Geräten aus der Kärcher-Serie kompatibel ist und bei Bedarf einfach ersetzt werden kann. Die beiden anderen Modelle im Test besitzen einen integrierten Akku, der nicht ohne weiteres gewechselt werden kann. Das Netzteil zum Laden gehört hier ebenfalls zum Lieferumfang, sodass die Sauger direkt in Betrieb genommen werden können.

 Dank seiner flexiblen Silikonlippe lässt sich der Sauger von Kärcher weit genug anwinkeln, um auch die unteren Ränder zu reinigen
Dank seiner flexiblen Silikonlippe lässt sich der Sauger von Kärcher weit genug anwinkeln, um auch die unteren Ränder zu reinigen

Zur restlichen Ausstattung gehört, neben dem eigentlichen Saugeraufsatz mit seiner 28 Zentimeter (cm) breiten Sauglippe, bei allen Kandidaten eine Sprühflasche mit einem Aufsatz, an dem der Mikrofaserwischbezug befestigt werden kann. Beim Gerät von Kärcher kann dieser an Klettflächen komplett oder mit eingeschlagenen Enden fixiert werden und somit die Breite der Auflagefläche zwischen 18 und 28 cm variiert werden. Damit lässt sich der Sprühwischer auch bei kleinen Fenstern oder Spiegelflächen besser einsetzen. Eine dazu passende schmale Sauglippe ist nicht im Lieferumfang enthalten, kann aber zugekauft werden.

Nicht nur Fenster, sondern auch Spiegel, Duschkabinen oder wie hier Fliesen können mit den Saugern gereinigt werden
Nicht nur Fenster, sondern auch Spiegel, Duschkabinen oder wie hier Fliesen können mit den Saugern gereinigt werden

Kärcher bietet außerdem ein Verlängerungsset an, mit dem die Reichweite des Fenstersaugers um 1,5 Meter (m) erweitert werden kann. Eine praktische Sache gerade für Altbauwohnungen mit Oberlichtern oder hohe (Dach-)Fenster und andere schwer erreichbare Stellen im Allgemeinen. Diese Möglichkeiten der Erweiterung und Anpassung des Fenstersaugers durch entsprechendes Zusatzequipment bieten die beiden Testmodelle von Sichler und Eta leider nicht. Ob sie in puncto Funktionalität mit dem Kärcher mithalten können, wird sich zeigen.

Wie gut reinigen die Akkufenstersauger?

Im Grunde funktionieren alle Testmodelle nach demselben zweistufigen Prinzip. Zuerst wird die Sprühflasche mit Reinigungsmittel und Wasser befüllt. Von Kärcher gibt es hier ebenfalls spezielles Zubehör, nämlich Reinigungskonzentrat, von dem sich auch eine Probe im Lieferumfang befindet. Normaler Glasreiniger, wie er in jedem Haushalt zu finden ist, tut es allerdings auch. Mit der Sprühflasche wird der Reiniger dann auf die Oberfläche gebracht und mit dem Mikrofasertuch gleichmäßig verteilt. Anschließend kommt der Fenstersauger zum Einsatz, der von oben nach unten über die zu reinigende Fläche gezogen wird und dabei Wasser und Schmutz aufnimmt. Das spart tatsächlich Zeit und macht obendrein sogar noch Spaß. Am seitlichen Rand, wo die Fensterscheibe auf den Rahmen stößt, bleibt jedoch bei allen drei Modellen ein Streifen mit Wasserresten zurück.

 Ist der Schmutzwassertank voll, kann er bei den Modellen von Eta und Sichler über eine kleine Öffnung entleert werden
Ist der Schmutzwassertank voll, kann er bei den Modellen von Eta und Sichler über eine kleine Öffnung entleert werden

Auch der obere Rand wird stellenweise unsauber, aber das lässt sich mit ein wenig Übung vermeiden. Größere Probleme haben die beiden Modelle von Eta und Sichler mit der unteren Fensterkante, da ihre Sauglippe sehr statisch ist und die Sauger sich nicht weit genug anwinkeln lassen. Unten bleibt deshalb ein etwa 5 cm breiter Abschnitt, der nicht erfasst wird. Um auch diesen Teil der Scheibe zu reinigen, muss der Fenstersauger seitlich angesetzt und horizontal über die Fläche gezogen werden.

Ein Mehraufwand, den man sich mit dem Modell von Kärcher sparen kann. Denn dieser verfügt über eine flexible Silikonlippe und kann damit deutlich weiter angewinkelt werden. Scheiben können so bis an den unteren Rand abgesaugt werden, ohne dass das Gerät abgesetzt werden muss. Insgesamt sind die Ergebnisse beim Testkandidaten von Kärcher am überzeugendsten, gefolgt vom Eta Fenstersauger. Schlusslicht bildet der Sichler, bei dem teilweise Streifen zurückbleiben.

Gerade an den Rändern empfiehlt es sich, nach dem Saugen noch schnell mit einem Tuch nachzuwischen, bevor die Wasserreste antrocknen. Für eine deutliche Erleichterung beim Fensterputzen sorgen die getesteten Akkufenstersauger jedoch in jedem Fall, egal für welches Modell man sich entscheidet. Dabei muss jedoch ein bisschen Lärm in Kauf genommen werden. Am lautesten ist der Sauger von Eta mit rund 66 Dezibel, Bewertungskurve A (dB(A)), wohingegen der Kärcher mit 58 dB(A) der leiseste im Test ist.

Akkulauf – und – ladezeiten der Sauger

Nach etwa einer halben Stunde durchgängigem Betrieb ist bei den Kandidaten von Sichler und Eta der Akku leer, wobei er bei letzterem einige Minuten länger durchhält. Fast doppelt so lange schafft es das Modell von Kärcher mit einer Betriebsdauer von 56 Minuten (min). In dieser Zeit können jede Menge Fenster, Spiegel und Fliesen geputzt werden. Vor allem da die Akkufenstersauger im alltäglichen Gebrauch meist nur in kurzen Intervallen von etwa 10 bis 20 Sekunden im Einsatz sind.

Das Mikrofasertuch nimmt viel Schmutz auf und kann praktischerweise bei allen Testkandidaten in der Maschine gereinigt werden
Das Mikrofasertuch nimmt viel Schmutz auf und kann praktischerweise bei allen Testkandidaten in der Maschine gereinigt werden

Einen guten Überblick, wann es mit der Akkulaufzeit zu Ende geht, bietet die Ladestandsanzeige beim Modell von Kärcher, die aus drei leuchtenden LED-Balken besteht. Ist der letzte Saft verbraucht, geht das Gerät aus, der Akku muss entnommen und ins Ladegerät gestellt werden. Auch hier informieren drei grüne LED-Balken über den aktuellen Ladestand. Ist der Akku vollständig geladen, hören diese auf zu blinken, was beim Kärcher nach durchschnittlich 50 min soweit ist. Die anderen beiden Testkandidaten benötigen mit 2,5 bis 3 Stunden (h) deutlich länger zum Laden. Dabei verbrauchen sie mit 12 bis 13 Wattstunden (Wh) auch durchschnittlich 3 Wh mehr pro Ladevorgang als das Modell von Kärcher.

Wie hoch ist der Reinigungsaufwand nach dem putzen?

Nach dem Putzen sollten auch die Fenstersauger gereinigt werden, damit sie für den nächsten Einsatz bereit sind. Dafür muss der Schmutzwassertank entnommen, entleert und anschließend ausgespült werden. Das ist bei allen Testkandidaten mit wenigen Handgriffen erledigt. Bei den Geräten von Eta und Sichler lässt sich der Tank auch über eine kleine Öffnung entleeren, ohne dass er entnommen werden muss.

Für eine gründliche Reinigung lässt sich beim Kärcher der Aufsatz auseinandernehmen und jedes Teil einzeln abwaschen
Für eine gründliche Reinigung lässt sich beim Kärcher der Aufsatz auseinandernehmen und jedes Teil einzeln abwaschen

Das ist vor allem praktisch, wenn der Fenstersauger lange im Einsatz ist, da der Tank nur etwa 150 Milliliter (ml) Schmutzwasser fassen kann. Die Sprühflasche kann ebenfalls auseinandergenommen und ausgespült werden, wenn sie längere Zeit nicht benutzt wird. Der Mikrofaserbezug wird entweder per Hand ausgewaschen oder in der Maschine. Zudem können beim Fenstersauger von Kärcher die Abziehlippe und die Saugdüse abgenommen und gründlich unter fließendem Wasser gereinigt werden. Eine Möglichkeit, die die Geräte von Eta und Sichler nicht bieten, da bei ihnen diese Teile fest verschraubt sind.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Akkufenstersauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Akkufenstersauger
Funktion: Für das Reinigungsergebnis wird die erreichte Sauberkeit der Flächenreinigung betrachtet. Weiterhin wird bewertet, ob Schlieren und Streifen zurückbleiben. Die Betriebsdauer ergibt sich aus der Mittlung der Durchgänge.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen überprüft und bewertet unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, die allgemeine Handlichkeit sowie den Umbau. Bei Entleerung/Reinigung wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Behälterleerung und -reinigung sowie die Reinigung der Einzelteile bewertet, speziell von Gummilippen, Geräteaußenseite und sonstigen Kontaktstellen. Die Akkuladeeffizienz ergibt sich aus der Relation von Betriebs- und Ladezeit. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus dem Wirkungsgrad des Ladegeräts. Ebenfalls bewertet wird die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten. Auch die Nachhaltigkeit (Beschaffung Ersatzteile) wird bewertet.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindern werden kann, dass Nutzenden Schäden entstehen.

Autorin: Dorothee Wagner

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