Mit der Entwicklung elektrischer Zahnbürsten wurde die Zahnpflege revolutioniert und wer einmal umgestiegen ist, möchte auf diesen Komfort kaum noch verzichten. Doch nun versprechen Schallzahnbürsten noch bessere Putzergebnisse durch hochfrequente Schwingungen. Elf dieser Modelle haben wir für sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Schallzahnbürsten Test 2021.
Die Testgeräte im Schallzahnbürsten Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Schallzahnbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Zähneputzen mit Schall? Das hört sich im ersten Moment etwas merkwürdig an, aber bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass diese Technologie durchaus eine neue Qualität der Zahnreinigung bedeutet. Im Unterschied zu einer elektrischen Standard-Zahnbürste, bewegt sich bei diesen Modellen nicht der ganze Bürstenkopf, sondern lediglich die Borsten vibrieren, angetrieben durch einen Schallwandler. Der Bürstenkopf ist deshalb meist länglich, genau wie bei einer herkömmlichen Handzahnbürste, aber die Reinigungsleistung ist deutlich besser. Kein Wunder, denn mit 28 000 bis 70 000 Schwingungen, die die verschiedenen Testmodelle pro Minute erreichen, kann keine manuelle und auch keine elektrische Zahnbürste mithalten. Und da ein deutlich geringerer, ja teilweise sogar gar kein Druck ausgeübt werden muss, ist das Putzen gleichzeitig schonender für Zähne und Zahnfleisch. Die Entscheidung für eine Schallzahnbürste dürfte trotzdem nicht leicht fallen, da das Angebot von günstigen Geräten, wie dem Testkandidaten von Newgen Medicals für 12 Euro, bis hin zu teuren Modellen für bis zu 300 Euro, etwa von Philips oder Silk’n reicht. Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben wir elf Schallzahnbürsten aus unterschiedlichen Preisklassen getestet und verraten Ihnen unsere Favoriten.
Standardausstattung jeder Schallzahnbürste
Zur Standardausstattung jeder Schallzahnbürste gehört ein Handgriff und ein Bürstenkopf zum Aufstecken sowie eine Ladestation mit Kabel. Darüber hinaus ist bei vielen Geräten mindestens ein Bürstenkopf zum Wechseln enthalten. Bei der Toothwave von Silk’n kann man sich beispielsweise zwischen einem großen und einem kleineren Aufsatz entscheiden, das Modell von Paro bietet hingegen neben dem Standardkopf auch noch einen weicheren Aufsatz für sensible Zähne. Da die Bürstenköpfe je nach Hersteller bis zu 15 Euro pro Stück kosten und alle zwei bis drei Monate gewechselt werden sollten, lohnt es sich, beim Kauf auf dieses Detail zu achten. Neben klassischen Bürstenköpfen gibt es auch einige Spezialaufsätze, wie etwa das Interdental-Set zur Reinigung der Zahnzwischenräume bei Paro, das speziell für die Reinigung von festen Zahnspangen konzipiert wurde, oder Aufsätze zur Zungenreinigung. Weniger essentiell, aber durchaus ein nettes Extra sind außerdem Taschen und Etuis, in denen die Zahnbürsten aufbewahrt und transportiert werden können. Im Falle der Philips ist es ein edles schwarzes Etui, welches praktischerweise auch als Ladestation genutzt werden kann.
Zur Zahnbürste von Edel+Weiß gehört eine graue Filztasche und wieder andere, wie der Testkandidat von Eta mit Ladeglas, sind mit einem einfachen Plastiketui ausgestattet. Besonders unkompliziert zu verstauen ist jedoch das Gerät von Newgen Medicals. Bei dem kleinen Reisemodell bildet der Handgriff schon den unteren Teil der Hülle, auf den lediglich eine Kappe gesteckt werden muss, um die Zahnbürste problemlos zu transportieren. Am unteren Ende befindet sich außerdem der Anschluss für das USB-Ladekabel, sodass keine separate Ladestation wie bei den anderen Modellen benötigt wird. Das spart Platz und macht die kleine Schallzahnbürste von Newgen Medicals zum idealen Reisebegleiter. Für einige Modelle, im Test sind das die Kandidaten von Playbrush, Philips sowie die Eta Sonetic Smart, gibt es außerdem eine zugehörige App, mit der sich die Zahnbürste via Bluetooth verbinden kann. In dieser werden dann Daten zu Putzdauer, Druck und Ähnlichem gesammelt und ausgewertet. Gerade für Einsteiger ist das ein nettes Extra, da die App dabei hilft, Schwachstellen aufzudecken und das Zähneputzen zu optimieren. Damit man das Handy im Badezimmer immer im Blick hat, liegt dem Modell von Playbrush eine Halterung bei, die an Fliesen oder Spiegeln angebracht wird.
Einstellungsmöglichkeiten der Schallzahnbürsten
Um die Schallzahnbürste zu starten, genügt ein Knopfdruck. Bei fast allen Modellen kann dann noch zwischen mehreren Putzmodi gewählt werden. Darunter befindet sich neben dem Standardprogramm in der Regel ein Sensitiv-Programm, welches mit weniger Schwingungen arbeitet und damit besonders für Anfänger oder bei empfindlichem Zahnfleisch zu empfehlen ist. Die Schallzahnbürste von Playbrush verfügt über drei dieser Programme. Darüber hinaus gibt es aber auch Geräte mit vier bis fünf Putzmodi, wie etwa der Testkandidat von Edel+Weiß, welcher unter anderem über ein Yoga-Programm verfügt, das mit regelmäßigen Pausen für Entspannung sorgen soll. Oder die Zahnbürste von Truelife, die, genau wie die Silk’n Sonicsmile, neben einem Whitening – auch ein Massage-Programm besitzt. Inwiefern diese Spezialprogramme notwendig sind, ist Ansichtssache.
In der Regel genügen jedoch zwei bis drei Putzmodi für die meisten Nutzer. Unabhängig vom gewählten Programm verfügen alle Testkandidaten über einen voreingestellten Timer, der die Zahnbürste nach 2 Minuten abschaltet, da dies die von Zahnärzten empfohlene Mindestdauer für das tägliche Putzen ist. Nach jeweils 30 Sekunden machen die Modelle zudem eine kurze Pause oder vibrieren, um anzuzeigen, dass nun zum nächsten Quadranten im Mund gewechselt werden soll. Wer länger putzen möchte, wird natürlich nicht daran gehindert seine Zähne noch besser zu putzen. Eine automatische Ausschaltung der Zahnbürste stellten wir im Testfeld bei keinem der Kandidaten fest.
Putzergebnisse im Detail
Insgesamt können hinsichtlich der Reinigungsleistung alle elf Testkandidaten mit guten bis sehr guten Ergebnissen punkten. Besonders positiv fallen jedoch die Modelle von Philips, Paro, Silk’n sowie die Happybrush auf, die für makellos glatte Zähne sorgen. Die Toothwave von Silk’n ist dabei sogar noch bemerkenswert sanft, dank extra weicher Borsten. Dass sie die Zähne trotzdem so sauber bekommt, überrascht im ersten Moment, beweist aber, dass die patentierte Dental-Technologie des Herstellers funktioniert. Insbesondere Menschen mit sehr Schmerzempfindlichen Zähnen oder entzündetem Zahnfleisch dürften sich also über dieses Modell freuen. Am wenigsten überzeugen kann hingegen der Testkandidat von Newgen Medicals. Diese preiswerte Bürste hat nur einen sehr kleinen Bürstenkopf und arbeitet mit vergleichsweise wenigen Schwingungen pro Minute, was sich negativ auf die Reinigungsleistung auswirkt. Alles in allem erzielt man mit diesem Kandidaten immer noch bessere Ergebnisse als mit einer herkömmlichen manuellen Zahnbürste.
Wie lange halten die Akkus der Schallzahnbürsten?
Mit Abstand am längsten hält beim Härtetest der Akku bei der Happybrush-Zahnbürste. Durch die relativ geringe Höhe und die Verriegelungsfunktion ist auch dieses Modell damit ideal zum Reisen geeignet. Die Schallzahnbürste von Edel+Weiß sowie die Silk’n Toothwave müssen dagegen schon nach zwei Wochen wieder aufgeladen werden und auch die Playbrush hält im Praxistest nicht viel länger durch. Auf den zugehörigen Ladestationen, wie etwa dem praktischen Ladeglas bei der Schallzahnbürste von Eta, lassen sich die Modelle allerdings einfach über Nacht wieder aufladen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Schallzahnbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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