Kein Druck auf die Zähne und in Schallgeschwindigkeit erledigt: Zähneputzen mit einer elektrischen Zahnbürste ist nicht nur schonender als das herkömmliche Bürsten, sondern auch gründlicher. Dabei machen die drei elektrischen und zehn Schallzahnbürsten im Test allesamt einen sauberen Job im Mundraum. Lesen Sie mehr in unserem elektrische Zahnbürsten Test 2023.
Die Testgeräte im elektrische Zahnbürsten Test 2023
Es gibt für alles Empfehlungen, was das Zähneputzen angeht, doch keinen goldenen Weg. Zahnärzte argumentieren: Es kommt zuallererst auf die Putztechnik an. Dabei nützt auch das beste Hightechgerät nichts, wenn die Putzenden bei der Morgen- und Abendroutine schludern.
Eine unserer Testpersonen hat zum Beispiel bei einer Prophylaxe-Behandlung gehört: „Sie haben die typischen Schmirgelspuren auf den Zähnen für jemanden, der mit zu viel Druck elektrisch reinigt.“ Mit einer Schallzahnbürste würde ihm das nicht passieren. Sie kommt nämlich grundsätzlich ohne Druck aus, weshalb sie als das sanfteste Reinigungsgerät gilt. Dontodents Sonic Power warnt – als einziges Produkt im Testfeld – sogar mit einem Piepton, wenn Druck ausgeübt wird. Auffällig ist auch die Art der Aufsätze.
Während der runde Bürstenkopf einer klassischen elektrischen Zahnbürste rotiert, schwingt der Bürstenkopf einer Schallzahnbürste in einem deutlich höheren Tempo. Dabei liegen den Testgeräten vollkommen unterschiedliche Köpfe bei: längliche, ovale, solche mit sich überkreuzenden Borsten, und bei Edelwhite sogar ein Aufsatz für die Zahnzwischenräume.Welcher Bürstenkopf den besten Job macht, kann im Test gar nicht geklärt werden. Ebenso wenig, welches Gerät am angenehmsten arbeitet.
Zahnbürsten-Test sehr subjektiv
Jede Testperson hat hier ihre Technik, die sie sich mit der Zeit aneignet. Allein die Frage, ob ein Gerät eher schwer oder leicht in der Hand liegen sollte, ist eine individuelle Wahrnehmung. Auch ist das Ergebnis nach einer Zahnreinigung nach einer 2-Minuten(min)-Reinigung subjektiv. Alle hinterlassen ein gutes Mundgefühl, nur selten einen leicht pelzigen Eindruck.
Die konventionellen Elektrischen müssen sich hier aber generell hinter den Schallzahnbürsten einreihen, die doch etwas besser reinigen. Dabei arbeiten alle Geräte – ob Schall oder Klassiker – gleich: Jede Zahnbürste hat einen 2-min-Timer, der nach jeweils 30 Sekunden (s) durch einen kurzen Stopp das Ende eines Quartalsintervalls signalisiert. Denn für den oberen linken, unteren linken, oberen rechten und unteren rechten Teil des Gebisses werden jeweils 30 s Putzzeit empfohlen.
Kleinigkeiten entscheiden bei den Bürsten
Es sind also Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob eine Schallzahnbürste auf dem zweiten oder achten Testplatz landet. Ebenso eng geht es bei den elektrischen Zahnbürsten zu. Wie laut sind sie?
Wie gut erklärt das Handbuch die Funktionen und gibt Putztipps? Gibt es Zusatzfunktionen? Die Unterschiede sind tatsächlich so gering, dass alle Testgeräte – von Zahnheld über Boombrush bis hin zu One:Two:Shine – im Bereich „sehr gut“ landen. Der Preis könnte also das Kaufargument sein, denn hier sind die Unterschiede tatsächlich groß.
Die Dontodent Sonic Power ist mit 29 Euro unschlagbar günstig, das kostspieligste Gerät ist Curaprox mit einem bei Redaktionsschluss ermittelten Marktpreis von rund 100 Euro. Dabei zeigt sich aber nicht, dass ein edles Design seinen Preis hat. So liegen die Truelife Sonicbrush K150 UV in schicker schwarzer Lack-Optik, die mattschwarze Boombrush und die weiße One mit ihren pinken Applikationen lediglich im preislichen Mittelfeld.
Bürstenköpfe richtig tauschen
Alle zwei bis drei Monate sollte der Bürstenkopf einer Schallzahnbürste gewechselt werden. Dies ist ein Kostenfaktor. Im Vergleich der kleinsten Packungen ist auch hier Dontodent unschlagbar mit 2 Euro für drei Bürstenköpfe.
Alle anderen liegen bei 6 bis 8 Euro pro Bürstenkopf. Boombrush liefert mit dem Abo-Service „Repeat“ alle acht Wochen einen neuen Bürstenkopf plus Zungenschaber für 6 Euro versandkostenfrei nach Hause. Der Ersatz für konventionelle elektrische Zahnbürsten – ob für Dontodent oder Prokudent – kostet hingegen nur 1,50 bis 2 Euro.
USB-Kabel statt Stecker im Test
Während die drei Klassiker im Testfeld – Dontodent Active Professional und Active sowie Prokudent Motion – wie gewohnt mit einer Ladestation ausgestattet sind, die mit der Badezimmersteckdose verbunden werden und in der Regel „Saft“ für 16 Stunden liefern, gehen die Schallzahnbürsten in jeder Hinsicht andere Wege.
Lediglich die Truelife Sonicbrush K150 UV besitzt eine solche klassische Ladestation. Alle anderen Schallzahnbürsten werden entweder direkt per USB-Kabel am Gerät oder via Ladestation über ein USB-Kabel geladen.
Lediglich die Zahnheld sowie die Curaprox spendieren dazu einen USB-Adapter für die Steckdose. Alle anderen müssen, sollte im Haushalt kein Stecker vorhanden sein, via Powerbank, Laptop oder Ihren eigenen Adaptern geladen werden. Das Auffrischen des Akkus ist aber für alle Schallzahnbürsten eher Nebensache.
Die minimale Laufzeit beträgt hier wenigstens zwei Wochen bei zweimal Putzen täglich. Die Silk’n Sonicsmile Plus säubert die Beißerchen sogar beeindruckende 13 Wochen lang. Kein Wunder also, dass die Hersteller, die ihren Schallzahnbürsten ein Reiseetui spendieren, darin keinen Platz fürs Ladegerät lassen. Die Zahnbürsten halten ja einen Urlaub lang locker durch.
Diese Verbrauchsangaben beziehen sich auf den Normalbetrieb, doch besitzen Schallzahnbürsten drei bis fünf Reinigungsmodi. Beispiel Apacare Sonic: Der Normalbetrieb nennt sich „Clean“, „Polish“ poliert die Zahnoberfläche, „Sensitive“ ist für empfindliche Zähne gedacht. Je nach Betriebsart werden die Vibrationen erhöht oder abgesenkt. Diese drei Modi finden sich so oder so ähnlich in allen Geräten wieder.
Zusätzlich sorgt bei Apacare „White“ fürs Aufhellen von Zähnen nach dem Kaffee-, Tee- oder Zigarettengenuss, „Gumcare“ massiert das Zahnfleisch. Dontodents Sonic Power hat neben vier Putzmodi eine einstellbare Intensität.
Einen besonderen Service liefert die Truelife Sonicbrush K150 UV: Die Ladestation beinhaltet eine Box, die mit ihrer UV-Lampe Bürstenköpfe sterilisiert. Überhaupt überzeugt das Produkt durch seinen Lieferumfang: Drei Bürstenköpfe und eine Reisehartbox sind viele Extras für 69 Euro.
Schallzahnbürsten im Test
Übrigens: Das Zähneputzen mit einer Schallzahnbürste muss man lernen. Mit dem Bürstenkopf keinen Druck auf die Zähne auszuüben, hat das Testteam schnell im Griff. Aber die mit Zahnpasta flächendeckend gesprenkelten Spiegel zeigen den Testpersonen unmissverständlich:
Der Mund muss beim Putzen geschlossen bleiben, weil die superschnell vibrierenden Putzköpfe sonst die Zahnpasta zum Schneegestöber machen. Tatsächlich empfiehlt es sich, die Zahncreme vor dem Putzen dünn über die Zähne zu verteilen und erst dann das Gerät anzuschalten. Auch ist anfangs das Gelächter im Testteam groß – bei allen, die kitzelig sind.
Denn da bei den meisten Schallzahnbürsten auch die Stange des Bürstenkopfes mitvibriert, kitzelt es im Zahnfleischbereich und an den Lippen.
Manche Hersteller bieten spezielle Zahnpasta für ihre Schallzahnbürsten an. Das ist aber nur ein Marketing-Gag: Zahnärzte sagen, dass für das Schall-Reinigen der Zähne jede normale Zahncreme geeignet ist.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen elektrische Zahnbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Stefan Michaelis
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