Ein Genießerfrühstück ohne gekochtes Ei? Für viele ist das undenkbar. Besonders beliebt ist die Variante mit festem Eiweiß und weichem Kern. Andere hingegen bevorzugen hartgekocht. Ein guter elektrischer Eierkocher sollte beides zuverlässig hinbekommen. Insgesamt drei Modelle haben wir diesmal getestet. Lesen Sie mehr in unserem Eierkocher Test 2024.
Die Testgeräte im Eierkocher Test 2024
Das perfekte Frühstücksei ist so eine Sache. Der eine mag es mit flüssigem Kern. Für den anderen muss es hartgekocht sein. Und nicht immer gelingt es so, wie es soll. Ist der Küchenwecker unzuverlässig? Wurde etwa zu spät oder zu zaghaft abgeschreckt? Fachsimpeln am Morgen ist nicht jedermanns Geschmack. Wenn ein Eierkocher zum Einsatz kommt, ist zumindest das berühmte Fünf-Minuten-Ei kein Diskussionsthema. Um den persönlichen Geschmack zu treffen, wird bei diesem elektrischen Küchenhelfer in der Regel nicht die Zeit gestoppt. Wie hart die Eier werden, hängt meistens davon ab, welche Wassermenge man verwendet. Diese verdampft dann.
Ein wichtiges Zubehör ist somit der Messbecher. Alle drei Eierkocher im Test haben einen durchsichtigen Kunststoffbecher im Lieferumfang. Auf diesem findet man bei unseren Testkandidaten Caso und Rosenstein & Söhne eine Skala in Millilitern (ml). Dies ermöglicht es, genau auszuwählen. Der Nachteil bei Rosenstein & Söhne ist, dass man die passende Wassermenge in der Bedienungsanleitung nachlesen muss. Anders ist es bei Gastroback.
Hier sind auf dem Becher Linien für ein, zwei oder drei Eier – sortiert nach dem gewünschten Garpunkt – weich, mittel oder hart. Auch das kann ein Nachteil sein – wenn einem keine der vorgegebenen Linien das Ergebnis abliefert, das man persönlich bevorzugt. Eine Notlösung wäre, die perfekte, durch Probieren herausgefundene Wassermenge mit einem Stift zu markieren. Das Gleiche bietet sich für alle an, die nicht jedes Mal ganz genau die Becherskalen ablesen wollen. Die Skalen sind bei allen Messbechern farblos eingeprägt. Heißt: Gut hinschauen, Wasser gegebenenfalls abgießen oder auffüllen. Nichts für Eilige oder Morgenmuffel also.
Caso setzt nicht auf das klassische Garen nach Wassermenge: Bei Caso wird die Eierhärte nicht über das Abmessen, sondern über einen Drehregler eingestellt. Eingefüllt werden immer 100 ml. Der Messbecher muss bis knapp unter den Rand befüllt werden und tropffrei zum Gerät balanciert werden. Hier wäre ein anderes Bechermodell sicher praktischer gewesen. Ein Vorteil der kleinen Gefäße ist in jedem Fall der integrierte Eierpikser an ihrer Unterseite. Mit der Metallspitze sind die Eier schnell und einfach für das Kochen vorbereitet. Damit man sich nicht versehentlich in den Finger pikst, gibt es bei Caso und Rosenstein & Söhne einen Deckel. Insgesamt ist nicht viel zu tun: Wasser einfüllen, Eier einsetzen, Deckel drauf, anstellen und auf den Signalton warten. Bis dahin bleibt noch Zeit, um den Frühstückstisch zu decken.
Denn mit 5 Minuten (min) ist es auch bei einem „mittel“ gekochten Ei nicht getan. Caso braucht für drei Eier 13 min, Gastroback 8 und Rosenstein & Söhne fast 17 min. Positiv: Die Testpersonen ordnen die Ergebnisse allesamt spätestens im Geschmackstest eindeutig der gewünschten Garstufe „mittel“ zu. Ähnlich ist es bei den hartgekochten Eiern, die ein wenig länger brauchen. Das perfekte Ergebnis ist für einige aber mit den Standarteinstellungen nicht dabei. Das perfekte Frühstücksei ist eben eine individuelle Sache. Es mehreren Personen auf einmal rechtzumachen, ist eine Herausforderung. Bei Rosenstein & Söhne lassen sich übrigens auch Familienmitglieder glücklich machen, die Rührei oder Spiegelei bevorzugen. Dafür befüllt man einen speziellen Einsatz für ein bis zwei Portionen. Doch nicht alle überzeugt die fettfreie Variante aus der Kunststoffmulde.
Wasserdampf und Eierkocher
Damit die Eier garen, verwandeln die Geräte das eingefüllte Wasser in Dampf. Dieser setzt sich nicht nur an der Innenseite des Deckels ab und erwärmt diesen. Der Dampf entweicht zudem nach und nach aus den Löchern des Deckels. Die Küchenhelfer sollten daher so aufgestellt werden, dass man währenddessen nicht über ihnen hantieren muss. Vorsicht ist auch angesagt, wenn die Eier fertig sind. Die Deckel sind heiß, ihre Griffe bei Rosenstein & Söhne und Caso relativ kurz und schmal.
Bei Abnehmen der Plastikdeckel laufen heiße Wassertropfen herunter. Die fertigen Eier stehen recht sicher in dem Eiereinsatz und lassen sich auf diesem zum Abschrecken zum Wasserhahn transportieren. Das ist ein kleiner Balanceakt. Insbesondere bei Caso und Rosenstein & Söhne: Auch die Griffe am Eiereinsatz sind bei den beiden Konkurrenten schmal und außerdem innenliegend. Bequemer und sicherer funktioniert das bei Gastroback. Die Griffe am Deckel und Eiereinsatz sind länger, breiter, stabiler – und außenliegend. Etwas Mühe machen die Eierkocher dann, wenn die Küche aufgeräumt werden soll. Schmutz an den Geräten bleibt nicht aus.
Wassertropfen, Kalkrückstände, hin und wieder Eiweißfäden von aufgeplatzten Eiern warten darauf, entfernt zu werden. Je nach Wasserhärte setzen sich schon nach einmaliger Benutzung Kalk und andere Reste fest. Da reicht einfaches Auswischen nicht aus. Wer keine feuchten Teile in den Schrank räumen möchte, muss sich damit anfreunden, dass sie eine Weile in der Küche zum Nachtrocknen rumstehen. Es gibt schlecht erreichbare Stellen an den Einsätzen und bei Rosenstein & Söhne sowie Gastroback ebenso am Gerät. Als Vorteil von Eierkochern wird auf Energiesparportalen im Internet ein vergleichsweise geringer Energieverbrauch im Vergleich zum Herd hervorgehoben. Dazu passen unserer Messungen. Alle drei Geräte erzielen Topnoten im Verbrauch. Entscheidet man sich für ein langlebiges Qualitätsmodell mit umweltfreundlicher Verpackung, hat man auch die Herstellung ökologisch mit Bedacht.
Wann lohnt sich ein Eierkocher?
Ein Eierkocher ist vielfach eine günstige und praktische Anschaffung. Wer ihn benutzt, spart zwar keine Zeit, dafür aber Energie. Und manchmal Nerven: Nach ersten Versuchen hat man sich mit seinem Gerät angefreundet und herausgefunden, wie es das perfekte Frühstücksei abliefert. Die Chancen für Topergebnisse stehen gut. Das gilt für alle unsere Testkandidaten. Die richtige Wassermenge oder die richtige Einstellung am Drehregler muss gefunden werden.
Eier von weich bis hart gelingen mit allen drei Modellen. Besonders überzeugt uns Gastroback. Nicht nur bei Bedienkomfort und Sicherheit punktet das schmale Modell, sondern auch bei der Verarbeitung. Typisch bei den Küchenhelfern ist ein deutlich hörbarer Signalton. Dieser sorgt dafür, dass niemand beim Zubereiten neben dem Gerät stehen muss.
Der laute Ton lockt die Familie an den Tisch. Ein guter Start in den Tag? Nicht immer: Liegen die Wünsche zu weit auseinander, muss sich immer jemand mit einem nicht ganz perfekten Frühstücksei arrangieren. Wer ausprobiert, ein Ei früher zu entnehmen, verbrennt sich schnell die Finger und reduziert nebenbei den Wasserdampf zum Weitergaren.
Mehrere Durchgänge hintereinander sind keine wirkliche Option. Das Ganze dauert einfach zu lange. Für einen Vier-Eierliebhaber-Haushalt bietet sich daher ein Dreier-Eierkocher nicht an, Topbewertung hin oder her. Da bleibt manch einer doch bei der klassischen Herdmethode. Im Topf bleibt das Ei auf Wunsch einfach zwei Minuten länger drin. Es macht keine Umstände, mal ein paar Eier mehr zu kochen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Eierkocher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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