Bügeln zählt sicher nicht zur Lieblingsbeschäftigung der meisten, doch kommt man oft nicht um diese Arbeit herum. Wie schön, dass es moderne Helfer in Form von Dampfbügeleisen mit Sprühfunktion, ganzen Dampfstationen oder modernen Dampfglättern gibt. Um diese Geräte geht es in unserem großen Vergleichstest. Lesen Sie mehr in unserem Dampfbügelstationen, Dampfbügeleisen und Dampfglätter Test 2024.
Tefal
Pure Pop
Die Testgeräte im Dampfbügelstationen, Dampfbügeleisen und Dampfglätter Test 2024
Im Test haben wir drei unterschiedliche Geräteklassen, die unterm Strich aber alle dasselbe tun: praktische Dampfbügelstationen, klassische Dampfbügeleisen sowie Dampfglätter, die sich auch mobil zum Beispiel an einem aufgehängten Hemd einsetzen lassen. So können Anzug & Co. auch unterwegs schnell entfusselt und geglättet werden. In den drei Produktkategorien treten mehrere Hersteller gegeneinander an.
Bügelstationen im Test
Im Vergleich zum reinen Dampfbügeleisen kommen Bügelstationen gleich mit einer passenden Basisstation und großem Wassertank daher. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man muss nicht während des Bügelns den kleinen Wassertank der Bügeleisen auffüllen, sondern hat mit Füllmengen vom 1 bis 2 Litern (l) ordentlich Reserve. Außerdem hat man oben auf der Station eine praktische Ablage für das Bügeleisen, die bei allen Stationen bei Bedarf auch verriegelt werden kann.

Das Bügeleisen ist dabei fest mit einem Spezialkabel an die Station gebunden. Darin verlaufen die elektrischen Anschlüsse für das Bügeleisen sowie die Leitung für den Wasserdampf. Dieser wird bei einigen Geräten (AEG, Braun, Tefal) direkt in der Station erzeugt und an das Eisen weitergegeben.
Deshalb ist bei diesen Geräten Abkühlen Pflicht, bevor man den Tankauslass an der Station öffnen darf, ansonsten besteht Verbrennungsgefahr. Der Wasserdampf wird bei allen Geräten über eine Sprühtaste am Eisen abgerufen. Das bedeutet: Für den längeren Betrieb mit Wasserdampf muss die Taste permanent gedrückt werden. Einzige Ausnahme ist Eta.

Hier kann die Taste durch eine kleine Verriegelung auch fixiert werden, sodass ein Drücken dann nicht mehr erforderlich ist. Die Intensität des Dampfes lässt sich bei allen Stationen regeln. Entweder über Tasten am Eisen und der Station oder über eine Taste nur an der Station. Als einzige Bügelstation im Test erlaubt AEG auch die Einstellung der gewünschten Temperatur und zwar über Direkttasten am Griff des Bügeleisens.
Das gefällt uns sehr gut. Beim Thema Aufheizzeit zeigen sich alle Stationen im Test eher gemächlich: Gebügelt werden kann erst 2 bis 3 Minuten (min) nach dem Einschalten der Station. Eine Wassersprühfunktion aus der Spitze des Bügeleisens bietet keine der Stationen im Test.
Wassertank und Dampfbügeleisen
Der Tank ist bei allen Stationen abnehmbar und kann somit bequem nachgefüllt werden. Bei den schon erwähnten Stationen mit Druckkessel muss beachtet werden, dass bei Nichtnutzung nicht nur das Wasser aus der Station wieder abgelassen wird, sondern auch der Druckbehälter an der Station nach dem Abkühlen entleert werden sollte.

Zur Verhinderung von Verkalkung verfügen einige Geräte über entsprechende Reinigungsfunktionen (Eta, Philips). Philips legt zur Entkalkung des Bügeleisens zudem eine spezielle Reinigungsschale mit bei.
Dampfbügeleisen im Test
Unsere fünf Dampfbügeleisen sind alle ähnlich aufgebaut. An der schmalen Seite befindet sich oben der Einlass vom Wassertank. Mit einem passenden Gefäß (nur Eta legt erfreulicherweise einen Messbecher bei) kann dort das Wasser für den Wasserdampf eingefüllt und bei Bedarf auch wieder ausgegossen werden. Auf der Bügelsohle befindet sich eine spezielle Beschichtung mit Löchern für den Dampf, die ein hervorragendes Gleiten aller Bügeleisen ermöglicht.

In der Regel besteht diese Beschichtung aus Keramik, auch wenn die Hersteller dafür ganz spezielle Marketingnamen wie „SuperCeramic“, „Glissium 80“ oder „Steam Glide Elite“ verwenden. Ein Drehschalter unter dem Griff erlaubt die Temperatureinstellung.
Nur Philips verzichtet auf eine manuelle Temperaturregelung und steuert seinen Steam Iron 8000 Series mit der hauseigenen „OptimalTEMP“-Technologie. Sprich: Das Eisen stellt sich auf die jeweilige Bügelsituation selber ein, was in der Praxis auch ganz gut funktioniert.
Aufheizen der Dampfgeräte
Viele Hersteller werben mit besonders kurzen Aufwärmzeiten. In der Praxis kann man das bei den meisten Geräten nur bestätigen: Das Eisen von AEG heizt sich im Test innerhalb von gerade einmal 18 Sekunden (s) auf 170 Grad Celsius (° C) auf, Eta folgt mit nur 19 s.
Etwas gemütlicher geht es dagegen das Bügeleisen von Philips an. Hier warten wir mehr als 60 s, bevor unsere Testtemperatur erreicht ist. Wahlweise lassen sich allen Geräten entweder ein kurzer Dampfstoß oder eine permanente Bedampfung während des Bügelvorganges entlocken.

Oft lässt sich die Dampfmenge steuern. Philips geht auch hier einen eigenen Weg und erlaubt die Steuerung über einen einzelnen Knopf in Verbindung mit einer LED-Anzeige. Auch vertikale Dampfstöße für hängende Kleidung oder beispielsweise auch Vorhänge sind mit allen Geräten möglich.
Daher spart man sich den Kauf eines zusätzlichen Dampfglätters. Was die Großeltern früher noch mit der Hand gemacht haben, nämlich das leichte Befeuchten des Bügelstoffes mit kaltem Wasser, beherrschen die meisten Dampfbügeleisen heute ganz allein: Eine Taste ermöglicht das Benetzen der Kleidung mit Wasser aus dem Tank. Lediglich Philips verzichtet auf diese nützliche Zusatzfunktion.
Dampfglätter im Test
In der dritten Testkategorie beschäftigen wir uns mit acht Dampfglättern. Diese sind ähnlich wie ein Dampfbügeleisen ausgestattet, allerdings in der Regel deutlich kompakter gebaut. Ein mehr oder weniger großer Wassertank wird mit Leitungswasser befüllt und es gibt wie bei den Bügeleisen auch eine Gleitfläche.
Der Clou bei den Dampfglätten ist aber, dass Wäsche auch vertikal geglättet werden kann, zum Beispiel wenn sie auf einem Bügel hängt. Hierzu wird der Stoff etwas straffgezogen und dann mit dem Dampfglätter in Form gebracht. Der Vorteil liegt auf der Hand: Man kann schnell mal noch das Hemd bügeln, ohne erst das Bügelbrett aufzustellen.
Auf Reisen ist das natürlich besonders hilfreich. Am besten eignet sich hierfür ein kleiner und im Idealfall auch zusammenklappbarer Dampfglätter wie der LBL5267 von Lebenlang. Der macht trotz seiner sehr kompakten Bauform ganz schön Dampf und verfügt über drei einstellbare Dampfstufen. Ähnlich klein, aber in der Praxis nicht ganz so gut ist der Pure Pop von Tefal.
Dampfbügelstationen, Dampfbügeleisen und Dampfglätter im Praxistest
Bei den Bügeleisen und -stationen fällt es schwer, einen Favoriten zu finden. Alle Geräte funktionieren wie sie sollen und bügeln unsere Testwäsche makellos. Gut gefallen uns die Geräte von AEG, Braun und Philips, wobei Philips beim Bügeleisen mit automatischer Temperaturregelung punkten kann. Auch die Dampfglätter machen eine gute Figur.

Diese kommen problemlos mit leichtem Stoff, aber auch Hemden aus deutlich festerem Stoff zurecht. Aufgefallen sind uns der LBL5282-P von Lebenlang und der Tefal Pure Pop, die im Test immer mal wieder ein paar Wasserflecken produzieren.
Alle anderen Geräte verhalten sich diesbezüglich vorbildlich. Beim Eta Stephany bemängeln wir das mit 2 Metern (m) sehr knapp bemessene Anschlusskabel. Neben dem LBD528W von Lebenlang gefallen uns auch die Dampfglätter von Philips und Braun im Test sehr gut.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Dampfbügelstationen-, Dampfbügeleisen- und Dampfglätter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Dampfbügelstationen, Dampfbügeleisen und Dampfglätter Funktion: Bewertet werden die Bügelergebnisse auf leichten, mittelschweren und schweren Gewebearten. Die Note der Dampffunktion ergibt sich aus dem möglichst stetigen Dampfausstoß, der Dampfmenge und Dosierbarkeit sowie der Wirkung des Dampfes. Die Note der Sohlentemperatur setzt sich zusammen aus der Einstellbarkeit der Temperatur und der Stabilität der Wärme. Die Aufheizzeit wird aus kaltem Zustand ermittelt und vergleichend bewertet. Handhabung: Für die Bedienfreundlichkeit überprüft und bewertet die Testredaktion die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie, darunter das Lenken des Bügeleisens auf dem Gewebe, sämtliche Bedienelemente, die Ablesbarkeit der Füllstandsanzeige und die gesamte Handhabung des Wassertanks sowie ggf. vorhandenen Zubehörs. Bei der Reinigungsnote wird die Entleerung und Reinigung des Wasserbehälters und das Säubern der Sohle bewertet. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße sowie Anwendungshinweise) bewertet. Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien. Ökologie: Bewertet wird die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten. Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden durch Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen. Ebenfalls wird die Funktionalität der Sicherheitsabschaltung zur Schonung von Wäsche und Möbeln sowie zur Vermeidung von Brandgefahren bewertet. |
Autor: Mike Bauerfeind
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