Sous-vide-Garen ermöglicht das Kochen auf den Punkt genau – zart und saftig. Doch damit das gelingt, braucht es das richtige Equipment: einen guten Vakuumierer und einen leistungsstarken Sous-vide-Garer. Wir haben neun Vakuumierer und drei Sous-vide-Garer getestet, um die besten Modelle für Ihre Küche zu finden. Lesen Sie mehr in unserem Vakuumierer und Sous-vide-Garer Test 2024.
Die Testgeräte im Vakuumierer und Sous-vide-Garer Test 2024
Sous-vide-Garen ist aus der Profiküche nicht mehr wegzudenken. Spitzenköche weltweit schwören auf diese Technik, um perfekte Ergebnisse zu erzielen: saftiges Fleisch, das durch und durch zart bleibt, und Gemüse, das seinen vollen Geschmack und seine knackige Konsistenz bewahrt.

Mit präziser Temperaturkontrolle und einer schonenden Zubereitungsmethode hebt Sous-vide die Kochkunst auf ein neues Level. Überkochen oder Austrocknen ist durch das langsame Garen im Vakuumbeutel praktisch unmöglich.
Die Methode garantiert außerdem, dass Aromen, Vitamine und Nährstoffe optimal erhalten bleiben, was der Gesundheit zugutekommt. Kein Wunder also, dass diese Technik auch in den heimischen Küchen immer beliebter wird. Dank moderner Geräte können Hobbyköche jetzt ihre kulinarischen Ambitionen verwirklichen und dieselbe Präzision und Qualität erreichen wie die Profis.
Vakuumierer im Test
Bevor es ans Sous-vide-Garen gehen kann, müssen die Lebensmittel erst einmal vakuumverpackt werden, denn nichts anderes bedeutet der aus dem Französischen stammende Begriff als „unter Vakuum“. Insgesamt neun Vakuumierer müssen dafür im Test ihr Können unter Beweis stellen. Bei den Geräten spielt die Versiegelungsqualität eine entscheidende Rolle, um Lebensmittel sicher und luftdicht zu verpacken.

Einige Modelle wie der Solis, der Power XL oder die beiden Testkandidaten von Caso bieten eine doppelte Schweißnaht, die besonders robust ist und auch bei feuchten oder fetthaltigen Lebensmitteln zuverlässig hält.

Diese doppelte Versiegelung sorgt dafür, dass keine Luft eindringen kann und der Inhalt optimal geschützt bleibt. Die anderen Modelle im Test verfügen nur über eine einfache Naht, was für den gelegentlichen Gebrauch ausreicht, aber bei intensiver Nutzung oder bei der Lagerung von feuchten Lebensmitteln zu Undichtigkeiten führen kann.
Die Qualität der Naht ist dabei ebenfalls unterschiedlich. Während bei den Geräten von Gastroback die Versiegelung nicht immer gleichmäßig gelingt und die Folie an einigen Stellen fast durchschmort, ist die Schweißnaht bei den Modellen von Klamer und Eta überraschend solide.

Enttäuschende Ergebnisse liefert der Vakuumierer von Emerio, der nicht immer zuverlässig und manchmal gar nicht versiegelt. Für häufige und anspruchsvolle Anwendungen gilt deshalb: doppelt hält besser. Bei sporadischer Nutzung tut es auch ein Gerät mit einfacher Versiegelung, so lange die Qualität stimmt.
Vakuumierer mit Extras im Test
Neben den grundlegenden Funktionen – Luftentziehen und Versiegeln – bieten viele Vakuumierer praktische Extras, die die Handhabung und Vielseitigkeit erheblich verbessern. Der Gastroback Design Vakuumierer Advanced Scale 46012 sticht durch seine integrierte Waage hervor, die präzises Abwiegen direkt vor dem Vakuumieren ermöglicht. Perfekt für die genaue Befolgung von Rezepten, beispielsweise bei der Zubereitung von Marinaden.
Ein integrierter Folienschneider ist bei fast allen Testkandidaten dabei, ausgenommen der Kammervakuumierer von Caso, das Advanced-Modell von Gastroback sowie das Gerät von Eta. Bei allen anderen Modellen wird durch das praktische Tool das exakte Zuschneiden von Folien erleichtert und Abfall minimiert. Ein weiteres Highlight ist der Schlauchanschluss, der das Vakuumieren in externen Behältern ermöglicht und damit die Einsatzmöglichkeiten erheblich erweitert.

Geeignete Gefäße müssen jedoch separat gekauft werden, während der Schlauch bei den meisten Modellen bereits im Lieferumfang enthalten ist. Einzig beim Emerio muss auf diese Zusatzfunktion komplett verzichtet werden.
Ein weiteres Highlight ist der 12-Volt(V)-Anschluss beim Advanced-Vakuumierer von Gastroback, der es ermöglicht, das Gerät auch unterwegs zu nutzen – ideal für Outdoor-Küchen oder mobile Einsätze beim Angeln oder Jagen. Geeignete Folien oder Beutel sind ebenfalls bei allen Testkandidaten inklusive.
Viele Modelle, wie der Caso VRH 790 advanced Pro, der Gastroback Advanced, der Klamer, der Power XL, der Emerio und der Solis, kommen mit einer oder zwei Folienrollen in verschiedenen Größen, die individuell zugeschnitten werden können. Diese Flexibilität ist praktisch, wenn Sie unterschiedlich große Portionen vakuumieren möchten. Zu einigen Vakuumierern gehören zusätzlich oder ausschließlich noch vorgefertigte Vakuumbeutel, die sich besonders für schnelle Anwendungen eignen, aber weniger flexibel sind.

Einige Modelle, wie der Power XL, liefern zudem wiederverwendbare Beutel, die für eine nachhaltigere Nutzung sorgen. Besonders umfangreich ist das Zubehör beim Advanced-Modell von Caso, bei dem neben zwei Folienrollen und zehn Folienbeuteln verschiedener Größen noch Sticker zum Labeln der Lebensmittel enthalten sind sowie der Zugang zur Food-Manager-App, mit der Sie immer den Überblick haben, was noch wie lange haltbar ist.
Sous-vide-Garer im Test
Sind die Lebensmittel luftdicht eingepackt, können sie im Wasserbad schonend gegart werden. Sous-vide-Sticks bringen das Wasser auf die gewünschte Temperatur und können diese über Stunden halten. Im Test müssen die drei Kandidaten in zwei Durchgängen jeweils 6 Liter (l) Wasser auf 90 Grad Celsius (°C) erhitzen. Dafür werden sie mittels Stellschraube am Topfrand befestigt, was bei allen Modellen gleichermaßen gut funktioniert.

Das Gerät von Caso ist jedoch nicht ganz so handlich und deutlich schwerer als die beiden Sous-vide-Sticks von Klamer und Lauben, die beide exakt baugleich sind. Dafür ist der Caso mit Abstand am leistungsstärksten und auch für große Wassermengen bis 60 l geeignet, während die beiden anderen Kandidaten nur für 10 bis 15 l ausgelegt sind. Für Profianwendungen oder ambitionierte Hobbyköchinnen, die oft mit größeren Portionen arbeiten, ist dieser Garer eine gute Wahl.
Zum Aufheizen benötigt er nicht einmal 20 Minuten, die Modelle von Klamer und Lauben hingegen eine Viertelstunde länger. Obendrein verbraucht der Caso dabei auch noch weniger Strom. Die auf dem Gerät angezeigte Temperatur stimmt jedoch nicht ganz mit der von uns gemessenen überein, sondern weicht im Schnitt um 1,4 °C ab. Der Klamer ist da am präzisesten mit einer durchschnittlichen Abweichung von 0,6 °C, allerdings ist die auf dem Gerät angezeigte Temperatur bei den beiden handlichen Modellen immer etwas höher, beim Caso hingegen niedriger.

Die digitale Anzeige ist bei allen drei Testkandidaten sehr gut lesbar und auch die Bedienung ist gleichermaßen unkompliziert. Was die Funktionalität betrifft, hat der Caso wiederum die Nase vorn, da er mehr Einstellungsmöglichkeiten bietet.
Neben einem Timer kann bei diesem Modell auch zwischen fünf voreingestellten Programmen für Fleisch, Gemüse und Fisch gewählt sowie die Stärke der Wasserzirkulation auf die Größe des Behältnisses angepasst werden. Im Hinblick auf das Zubehör kann dagegen der Lauben punkten, der mit einer textilen Schutzhülle, zwei Zipperbeuteln und einem Rezeptheft ausgestattet ist.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Vakuumierer und Sous-vide-Garer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Vakuumierer und Sous-vide-Garer Funktion: Die Vakuumierer werden auf ihre Vakuumierqualität getestet. Dafür wird das Vakuumieren von Silberbesteck (Löffel, Gabel, Messer) sowie 300 g Naturreis geprüft und die Qualität des Ergebnisses bewertet. Hierbei werden die bei den Modellen mitgelieferten Folienbeutel verwendet, welche zuvor mithilfe der Schneidefunktion (wenn vorhanden) zurechtgeschnitten werden. Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen bewertet die Bedienfreundlichkeit anhand Verständlichkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, Zubehörteile, Ausstattungselemente und Funktionen, insbesondere die Deckelver- und -entriegelung, Druckschalter und Schneidvorrichtungen. Außerdem wird ein Blick auf die Bedienfreundlichkeit der Benutzeroberfläche geworfen sowie die Reinigungsmöglichkeiten der Geräte betrachtet. Das Betriebsgeräusch wird auf einer Distanz von 50 cm zur Gerätemitte gemessen, bis einschl. 60 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, die Qualität anhand der Bebilderung, Struktur, Schriftgröße und Anwendungshinweise bewertet. Bei der Unterbringung wird die Verstaubarkeit von Kabel und Zubehörteilen ohne Gerätevolumen einschließlich entsprechender Hinweise zur Lagerung bewertet. Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile. Ökologie: Neben der Stand-by-Leistungsaufnahme wird die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. Bei den Vakuumierern werden vor allem das Erhitzen der Schweißfläche sowie der Bereich, indem sich die Schnittflächen zum Zuschneiden der Folienbeutel befinden, unter die Lupe genommen. Hier herrscht die größte Verletzungsgefahr. |
Autorin: Dorothee Wagner
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