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Häufig sind die Hände voll mit dem Müll, der in der Küche weggeworfen werden soll. Anstatt zu versuchen, den Abfalleimer mit dem Fuß zu öffnen, müsste der Deckel einfach von selbst aufgehen. Mittlerweile gibt es automatisch öffnende Modelle mit Sensor. Doch welche auf dem Markt überzeugen am meisten? Lesen Sie mehr in unserem Sensormülleimer Test 2025.

Die Testgeräte im Sensormülleimer Test 2025

Sensormülleimer:
Durable No Touch 21L (342223)
Durable No Touch 12L (342123)
Infactory NX-4183
Infactory NX-9735

Mülleimer sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Küche, doch oft verbergen sie unsichtbare Gefahren. Herkömmliche Mülleimerdeckel sind meist eine Brutstätte für Bakterien, da sie regelmäßig mit Essensresten und schmutzigen Händen in Kontakt kommen.

Die Durable-Mülleimer mit 21 l (links) und 12 l Fassungsvermögen (rechts) im direkten Größenvergleich zueinander
Die Durable-Mülleimer mit 21 l (links) und 12 l Fassungsvermögen (rechts) im direkten Größenvergleich zueinander

Diese Bakterien können leicht auf Hände und andere Oberflächen übertragen werden. Ein sensorgesteuerter Mülleimer bietet eine innovative Lösung. Durch die berührungslose Öffnung und Schließung des Deckels wird der Kontakt mit dreckigen Oberflächen vermieden. Die Idee für Sensormülleimer stammt ursprünglich aus der Automobilindustrie. Erste Prototypen wurden entwickelt, um die berührungslose Bedienung von Kofferraumklappen zu ermöglichen.

Die Technologie wurde dann für andere Bereiche angepasst. Die Mülleimer sind mit Infrarotsensoren ausgestattet, die Bewegungen in einem bestimmten Radius erkennen. Nähert sich eine Hand oder ein Objekt dem Sensor, öffnet sich der Deckel automatisch und bleibt für eine festgelegte Zeitspanne offen, bevor er sich wieder schließt. Neben dem hygienischen Aspekt bieten Sensormülleimer weitere praktische Vorteile. Sie erleichtern das Handling, besonders wenn beide Hände voll sind. Das spart Zeit und Nerven im hektischen Küchenalltag. In unserem Test werden die Sensormülleimer unter die Lupe genommen. Dabei stehen vor allem die Sensortechnik und Handhabung im Fokus.

Die Inbetriebnahme der Sensornmülleimer

Alle getesteten Geräte werden mit einer hilfreichen Bedienungsanleitung geliefert, sodass der Aufbau vor dem Testen nicht lange dauert. Allerdings liefert kein Hersteller die benötigten Batterien mit, sodass diese im Vorfeld besorgt werden müssen.

Alle getesteten Modelle lassen sich für Wartung oder Reinigung mit Hilfe eines Ein-/Ausschalters auf der Unterseite des Deckels vorübergehend ausschalten
Alle getesteten Modelle lassen sich für Wartung oder Reinigung mit Hilfe eines Ein-/Ausschalters auf der Unterseite des Deckels vorübergehend ausschalten

Sind sie einmal eingesetzt, können die Mülleimer sofort benutzt werden. Dadurch, dass sowohl die Modelle von Durable als auch die von Infactory nicht aus vielen Einzelteilen bestehen, muss wenig zusammengebaut werden. Die abnehmbaren Deckel der Durable-Geräte sowie des kleinen Infactory-Modells lassen sich sehr einfach aufsetzen und verkanten nicht.

Sensorfunktion im Test

Die beiden Modelle aus dem Hause Durable haben eine sehr präzise Sensorfunktion, die bereits reagiert, wenn sich eine Hand oder ein Gegenstand auf etwa 20 Zentimeter (cm) nähert. Der Deckel öffnet sich daraufhin und bleibt für 5 Sekunden (s) geöffnet, bevor er sich automatisch schließt. Durch die Soft-Close-Funktion passiert das nahezu geräuschlos. Der Öffnungswinkel des Deckels beträgt fast 90 Grad. Dadurch ist viel Platz beim Müllwegschmeißen.

An der Unterseite des 75-l-Modells von Infactory befinden sich Rollen zum Umherschieben des Mülleimers
An der Unterseite des 75-l-Modells von Infactory befinden sich Rollen zum Umherschieben des Mülleimers

Mit einem Berühren des Wortes „Open“ und „Close“ auf dem Deckel kann der Öffnungsvorgang auch manuell gesteuert werden. Dasselbe gilt für die zwei Modelle von Infactory. Auch hier reagiert der Sensor schnell und sensibel auf Bewegungen, bereits wenn ein Gegenstand sich 30 cm über dem Deckel befindet und es gibt zusätzlichen Knöpfe für die manuelle Bedienung.

Das ist vor allem dann nützlich, wenn der Mülleimer länger offen bleiben soll, um größere Mengen an Müll zu entsorgen, ohne den Sensor ständig aktivieren zu müssen. Es ist zu bedenken, dass der Mülleimer nicht in geschlossenen Schubladen oder Schränken aufgestellt werden kann, da der Sensor dann ständig aktiviert werden würde. Ohne Batterien sind die Eimer kaum zu nutzen, da die Deckel eine sehr glatte Oberfläche haben und ohne den Knopfdruck oder den Sensor nicht wirklich gut zu öffnen sind.

Müllbeutel-Handling bei Sensornmülleimer

Die ansprechendste Lösung für das Einlegen der Müllbeutel bieten die beiden Modelle von Durable. Sie haben ein kleines gummiüberzogenes Loch an der Rückwand der herausnehmbaren Mülleimer. Durch diese lässt sich eine kleine Spitze des Müllbeutels ziehen, sodass dieser davon abgehalten wird, während der Nutzung zu verrutschen. Doch auch das 75-Liter(l)-Modell von Infactory hat eine Lösung für diese Problematik. Auch hier lässt sich der Eimer der oberen Etage herausnehmen.

Der All-in-one-Mülleimer von Infactory bietet mit mehreren Etagen und Eimern die Möglichkeit, den Müll zu trennen
Der All-in-one-Mülleimer von Infactory bietet mit mehreren Etagen und Eimern die Möglichkeit, den Müll zu trennen

Am oberen Rand befindet sich ein Gummiring, mit dessen Hilfe sich auch hier der Müllbeutel leicht befestigen lässt. Zwar lässt sich hier der Deckel nicht komplett abnehmen, aber durch den gut herausnehmbaren Eimer ist das kein Problem. Mit dieser Funktion überzeugt das kleinere Modell von Infactory. Hier kann zwar kein Inneneimer herausgenommen, aber dafür der Deckel entfernt werden. So lässt sich mit dem Aufsatz auch hier ein Müllbeutel einklemmen und der Mülleimer kann problemlos verwendet werden, da sich beim Öffnen durch den Sensor ja lediglich der obere Teil des Deckels hochklappt.

Hierbei zu erwähnen ist allerdings vor allem der 75-l-Mülleimer. Er unterscheidet sich gravierend durch sein Zwei-Etagen-System. Während oben über die Sensoröffnung viel Platz für den großen Müll ist, befinden sich in der unteren Etage zwei kleinere Eimer in Grau und Grün (je 12 l). Damit lässt sich der Müll sehr einfach trennen. Außerdem bietet Infactory ein herausnehm- und wieder einsetzbares 3-l-Inlay für den oberen Eimer. Dieses hat sogar einen Deckel, sodass hier einfach Biomüll oder Ähnliches gesammelt werden kann, ohne dass Fliegen herankommen. Außerdem lässt sich das ganze Gerät durch die Rollen an der Unterseite sehr einfach hin und her manövrieren.

Die Reinigung bei Sensornmülleimer

Durch die Größe der vier Mülleimer gestalten sich die Säuberungsarbeiten teilweise etwas schwierig. Insbesondere bei den größeren Modellen kann das gründliche Reinigen des Innenraums eine gewisse Mühe erfordern. Trotz dieser Herausforderungen gibt es bei den Modellen von Durable und dem kleineren Modell von Infactory hilfreiche Funktionen, die die Reinigung erleichtern.

Auf dem Display der Durable-Modelle kann man anhand der blauen Striche sehen, wie lange der Deckel noch geöffnet ist
Auf dem Display der Durable-Modelle kann man anhand der blauen Striche sehen, wie lange der Deckel noch geöffnet ist

Der abnehmbare Deckel ermöglicht es, die Eimer selbst gründlich abzubrausen, ohne die Elektronik zu beschädigen. Zusätzlich sind die herausnehmbaren Eimer bei den Durable-Modellen und dem großen Infactory-Mülleimer mit Henkeln ausgestattet, wodurch sie sehr einfach gesondert gesäubert werden können. Die Henkel lassen sich sehr gut handhaben. Bei dem großen Infactory-Modell bietet die Konstruktion mit zwei Etagen einen weiteren Vorteil: Die verschiedenen Eimer auf den beiden Etagen können getrennt voneinander gereinigt werden.

Unser Fazit zum Mülleimer-Test mit Sensoren

Die getesteten Modelle von Durable und Infactory überzeugen durch ihre präzise Sensorfunktion, die schnelle Reaktion und einfache Handhabung. Besonders die Möglichkeit zur manuellen Steuerung und die Soft-Close-Funktion tragen zur Bedienfreundlichkeit bei. Die Reinigung gestaltet sich trotz der Größe der Mülleimer als relativ einfach, vor allem durch die abnehmbaren Deckel und herausnehmbaren Eimer.

Die Edelstahlverkleidung der Mülleimer von Durable macht die Modelle zum absoluten Hingucker in der Küche
Die Edelstahlverkleidung der Mülleimer von Durable macht die Modelle zum absoluten Hingucker in der Küche

Der große Mülleimer von Infactory punktet zudem mit einem zweistöckigen System zur Mülltrennung und leichter Manövrierbarkeit. Ein kleiner Nachteil ist, dass die Geräte auf Batterien angewiesen sind, die nicht im Lieferumfang enthalten sind. Es gibt keine Möglichkeit, sie über Strom zu betreiben. Infactory gibt aber an, dass die Eimer bei 20 Öffnungen pro Tag sechs Monate lang mit denselben Batterien benutzt werden können. Insgesamt bieten sensorgesteuerte Mülleimer eine hygienische und komfortable Ergänzung für jede Küche.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Sensormülleimer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Sensormülleimer
Funktion: Über einen längeren Zeitraum wird getestet, wie gut Sensoren der Mülleimer funktionieren und ob stets, ohne die Müllbehälter zu berühren, der Deckel zuverlässig öffnet. Bei der Bewertung wird ebenfalls der Öffnungswinkel erfasst und ob dieser eine komfortable Müllentsorgung erlaubt oder störend auffällt.
Handhabung: Die Handhabungsnote setzt sich aus mehreren Teilen zusammen: Wichtigster Aspekt ist dabei Aufbau/Inbetriebnahme der Sensor-Geräte und die Frage, wie gut sich diese montieren sowie in Betrieb nehmen lassen. Für die Beutelhandhabung wird geprüft und bewertet, wie gut sich die einzelnen Geräte allgemein öffnen lassen, ob Mülltüten aller Materialien genutzt werden können und wie sich die Entnahme voller Müllbeutel gestaltet. Für die Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit der Geräte sowie die Einfachheit der Reinigung geprüft und bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten.
Ökologie: Bewertet wird unnötige Verpackung, entstehender (Plastik-)Müll und die Menge an benötigten Batterien für den Deckelantrieb.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut die Mülleimer bei der Nutzung verhindern können, dass Anwendenden durch Einklemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. Vor allem das Schließen des Deckels wird hier betrachtet.

Autorin: Annika Franz

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