„Wo gehobelt wird, fallen Späne“, sagt ein altes Sprichwort. Um diese Späne aus der Werkstatt zu bekommen, kann man natürlich Kehrschaufel und Besen verwenden. Oder man setzt einen praktischen Kesselsauger ein. Diese wahren Alleskönner saugen neben Schmutz auch Flüssigkeiten auf, damit alles wieder blitzblank wird. Lesen Sie mehr in unserem Nass-/Trocken-Kesselsauger Test 2025.
Die Testgeräte im Nass-/Trocken-Kesselsauger Test 2025
Vier Kesselsauger – drei mit Netz- und einer mit Akkubetrieb – treten in diesem Vergleichstest gegeneinander an. Die netzbetriebenen Geräte kommen von Kärcher, Mister Tool und Parkside, während Einhell einen Kesselsauger mit Akku beisteuert. Alle Geräte eignen sich sowohl zum Trocken- als auch Nasssaugen und sind für den Einsatz im harten Werkstattbetrieb, aber beispielsweise auch zum Reinigen von Kfz-Innenräumen oder Polstermöbeln geeignet.
Kesselsauger von Kärcher WD 6 P S V-30/6/22/T im Test
Nahezu vollständig montiert wird der knallgelbe Kesselsauger von Kärcher ausgeliefert. So müssen nur noch die Räder und der Equipmenthalter angebracht werden und schon kann es losgehen. Das dauert nur wenige Minuten. Das mitgelieferte Zubehör besteht neben dem Saugschlauch und zwei zusammensteckbaren Edelstahlrohren aus einer Kombibodendüse für Nass- und Trockensaugen sowie einer Fugendüse und einem kleineren Schlauch für absaugfähige Kleingeräte wie Handkreis- oder Stichsägen. Zahlreiche Halter am Sauger ermöglichen das praktische Mitführen von weiteren Düsen, diese müssten dann allerdings zusätzlich erworben werden. Beim mitgelieferten Zubehör ist also noch Luft nach oben.

Praktisch ist der stufenlose Regler für die Saugleistung, sodass man diese an die vor Ort benötigte Saugkraft anpassen kann. Etwas gewöhnungsbedürftig ist allerdings, dass der Drehregler (der gleichzeitig auch der Ein-/Ausschalter ist) zunächst auf voller Kraft steht und erst durch weiteres Drehen abregelt. Normalerweise ist man das umgekehrt gewohnt. Die Saugleistung des gelben Allessaugers mit Edelstahlbehälter ist hervorragend. Sowohl beim Reinigen von verschmutzten Böden als auch beim Aussaugen des Pkw gibt es nichts zu meckern. Außer vielleicht das schon erwähnte Fehlen zusätzlicher Düsen wie einer kleinen Polsterdüse für Autositze und -teppiche.

Gut gelöst hat Kärcher die Anschlussmöglichkeit an zusätzliche Geräte mittels kleinem oder großem Saugschlauch. Hierfür steht eine automatische Steckdose zur Verfügung – erkennt diese das Laufen des Gerätes, schaltet der Sauger automatisch ein. Pluspunkt: Auch hier lässt sich die erforderliche Leistung über einen Drehregler einstellen.
Parkside PWD 30 C1 als Allessauger im Test
Auch der Sauger von Parkside kommt nahezu einsatzbereit ins Haus, es müssen nur die Räder eingeklipst werden. Das Repertoire an mitgelieferten Düsen ist hervorragend. Nur die Bodendüse ist keine Kombidüse, sondern es werden je eine separate Düse für Nass- und Trockensaugen mitgeliefert. Eine elektronische Leistungsregelung ermöglicht die präzise Anpassung der Saugstärke. Als einziger Anbieter im Testfeld liefert Parkside ein Teleskoprohr mit, dadurch lässt sich die Arbeitshöhe sehr einfach einstellen.

Von der Leistung her braucht sich das Gerät aus dem Hause Lidl nicht zu verstecken. Ebenso wie beim Sauger von Kärcher kann man sich hier über eine sehr gute Saugleistung freuen, sofern der Wahlschalter auf die Maximalstärke gestellt ist. Beim Saugen auf Teppich gefällt uns der Kesselsauger von Parkside sogar etwas besser, zumal der Lieferumfang deutlich umfangreicher ist. Auch Parkside setzt auf einen stabilen Metallkessel.
Kesselsauger von Mister Tool M631009 im Test
Der kompakte Kesselsauger von Mister Tool ist eine kleine Besonderheit. Er kann nicht nur Nass- und Trockensaugen, sondern verfügt sogar über eine spezielle Sprühfunktion. Am Kessel ist hierzu ein Wasser-/Reinigungsmitteltank mit einem Maximalvolumen von 3,5 Litern (l) angebracht. Über ein spezielles Schlauchsystem wird der Inhalt bis zur Düse am Kesselsauger geführt, wobei er an einigen Stellen eingesteckt werden muss.
Ist das passiert, kann eine von zwei speziellen Düsen für Teppich und Polstermöbel aufgesetzt werden. Auf Knopfdruck (der Schalter hierfür befindet sich direkt an der Führung vom Saugschlauch) wird dann Wasser oder Reinigungsmittellösung auf die Fläche gesprüht und wieder abgesaugt. Eine Innovation, die sich beispielsweise zur Reinigung von stark verschmutzten Sitzen im Auto oder für Sofa oder Teppich daheim ganz besonders eignet.

Von der Saugleistung her kommt der kleine Mister Tool allerdings nicht an die Kesselsauger von Kärcher und Parkside heran, was den Nutzungsspielraum etwas einschränkt. Zudem ist er der einzige Sauger im Testfeld, der nicht auf Edelstahl, sondern Kunststoff für den Kessel setzt. Etwas Kritik gibt es für den Wasser- und Reinigungsmitteltank. Dieser ist zwar abnehmbar, wird allerdings nur von zwei sehr kleinen Schrauben gehalten. Beim Versuch, den Tank abzunehmen, haben wir im Test nach einem kräftigen Ruck gleich die Halterung mit in der Hand. Das hätte Mister Tool besser lösen können. Zudem fehlt uns eine elektronische Saugleistungsregulierung.
Einhell Akku-Kesselsauger im Test
Statt auf Netzbetrieb setzt der Einhell auf zwei Akkus des Power-X-Antriebssystems als Energiequelle. Das hat gleich mehrere Vorteile: So ist der Aktionsradius praktisch unbeschränkt und auch beim Transport stört kein lästiges Netzkabel. Außerdem ist man unabhängig von einer Steckdose, was den Einsatz am Auto oder anderswo möglich macht.
Erkauft wird dies mit einer vergleichsweise geringen Leistung – zumindest, wenn man die Konkurrenz mit Netzkabel im Testfeld als Vergleich heranzieht. Es spricht also einiges für, aber auch einiges gegen den Akkubetrieb. Zum Aussaugen von Auto und Co. reicht die Leistung aber problemlos aus und das Arbeiten wird um einiges erleichtert. Eine direkte Leistungsregelung gibt es zwar nicht, dafür aber einen Einschalter mit zwei Schaltstufen: „I“ steht für eine geringere Saugleistung, während man mit „II“ die komplette Motorleistung abruft.

Etwas Kritik gibt es für die Ausstattung des Gerätes. Im Lieferumfang ist lediglich eine Kombibodendüse, eine kleine Polster- und eine Fugendüse enthalten. Auch wenn das schon für die wichtigsten Aufgaben reicht – ein paar Teile mehr hätten es ruhig sein dürfen. Beachtet werden muss auch, dass beim Set weder Akkus noch Ladegerät enthalten sind und, falls nicht schon vorhanden, noch zusätzlich erworben werden müssen.

Wie alle anderen Kesselsauger im Testfeld kann auch das Gerät von Einhell sowohl Trocken- als auch Nasssaugen. Für den Dauerbetrieb ist dieser Kesselsauger allerdings nicht geeignet. Mit den vom Hersteller empfohlenen voll geladenen zwei Akkus mit einer Leistung von je 3 Amperestunden (Ah) schafft unser Testgerät mit voller Leistung gerade einmal 12 Minuten (min) im Dauerbetrieb. Zum Betrieb sind stets zwei passende Akkus erforderlich.
Unser Fazit zum Kesselsauger-Test
Lidl punktet mit seinem Kesselsauger aus der Parkside-Serie. Das liegt an der guten Verarbeitung, einer sehr guten Saugleistung und schließlich auch dem vielen Zubehör, welches im Lieferumfang enthalten ist. Ähnlich gut schlägt sich der Sauger von Kärcher, hier ist das Zubehör aber nur minimal. Eine Besonderheit bietet Mister Tool mit der praktischen Waschsaugerfunktion samt extra Behälter für Wasser oder Reinigungslösung. Das Gerät von Einhell ist dank Akkubetrieb besonders flexibel einsetzbar, wenngleich die Arbeitszeit hier begrenzt ist.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Nass-/Trocken-Kesselsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Nass-/Trocken-Kesselsauger Funktion: Zur Ermittlung der Funktionswerte wird jeder Testkandidat durch einen Testparcours geschickt. Bei der Analyse der Reinigungsleistung werden Partikel unterschiedlicher Körnungen und Fasern gesaugt. Zur Bewertung der Aufnahme nassen Schmutzes wird eine Spezialmischung angemischt und vom Hartboden aufgesaugt. Anhand dieser Testreihen wird die Schmutzaufnahme entlang von Wänden und in Ecken gemessen. Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie der Bedienelemente, das Führen und Lenken des Staubsauger, die (De-)Montage der Zubehördüsen, ebenso die Ablesbarkeit von Markierungen Bei der Reinigung/Entleerungssnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzenden Teile bewertet. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah 100 cm über der Gerätemitte gemessen und bewertet. Die Bedienungsanleitung wird geprüft, dann anhand ihrer Qualität bewertet. Ökologie: Die Saugleistung bei den kabelgebundenen Geräten wird ermittet und bewertet. Für die Akkugeräte wird die Effizienz aus Ladung und Leistung bewertet. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien Sicherheit: Bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. |
Autor: Mike Bauerfeind
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