Herbst ist Einbruchsaison: Tipps gegen Langfinger

Anzeige

Im Herbst haben Einbrüche Hochsaison, denn Einbrecher fühlen sich sicher. Die Wahrscheinlichkeit auf frischer Tat ertappt zu werden sinkt enorm. Wie soll man sich schützen?

Der ehemalige Hamburger Polizeipräsident Werner Jantosch erklärt passend zum Tag des Einbruchschutzes, warum die Winterzeit für Eindringlinge so beliebt ist: „Der Einbrecher schlägt immer dann zu, wenn er glaubt unbeobachtet zu sein. Er kommt, prüft, ob jemand im Haus ist, macht sich gern die beginnende Dunkelheit zunutze und beginnt dann sein Werk.“ Dank eingeschalteter Lichter finden Kriminelle einfach heraus, wann Bewohner:innen zu Hause sind. Somit spielt ihnen die Dunkelheit in die Hände. Laut Daten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes steigen die Einbrüche in den kalten Monaten um 63 Prozent.

Diebe lieben Schmuck und Bargeld

Alleine im Jahr 2019 erfasste die Kriminalstatistik 87.145 Einbrüche in Deutschland. Durch Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie die Arbeit aus dem HomeOffice und Sperrstunden, verringerte sich die Zahl der Einbrüche 2021 auf 54.236. Aufgrund der Lockerung der Maßnahmen im Jahr 2022, verlassen Arbeitnehmer:innen ihr Haus jedoch wieder öfter und lassen ihr Hab und Gut unbeobachtet zurück.

Kriminelle schrecken nicht davor zurück, Schränke und Regale vollständig auszuräumen, um versteckte Wertsachen wie Bargeld und Schmuck ausfindig zu machen. Studien zeigen, dass rund ein Drittel der Deutschen große Mengen Bargeld zu Hause aufbewahren. Motive hierfür sind die Verfügbarkeit und gefühlte Sicherheit. Leider gilt Bargeld neben Schmuck als beliebtestes Ziel für Diebe.

Bieten Tresore Schutz gegen Einbrecher?

Um ihren kostbaren Besitz in Sicherheit zu wissen, setzen einige Sicherheitsbedürftige auf Privattresore, in denen sie Bargeld und Wertgegenstände ablegen. Da sich diese trotzdem in der Wohnung befinden, stellen sie keinen Schutz für den Einbruch an sich dar: Langfinger mit genügend Zeit demontieren wenn nötig Tresore oder brechen sie auf. Die Entscheidung, einen Tresor als Aufbewahrungsmöglichkeit für Kostbarkeiten zu verwenden, schätzt Jantosch dennoch als vernünftig ein.

Wollen Bewohner jedoch das Gefühl höherer Sicherheit genießen, gelten externe Tresore als bessere Wahl. Überfälle auf Geldinstitute kommen wesentlich seltener vor als Diebstähle im privaten Umfeld. Jantosch sieht die Sicherheitssysteme, die Geldinstitute vermehrt einführen, als Grund für die geringeren Delikte: Zeitgesteuerte Verschlusssysteme, Einfärbesysteme für Banknoten und Videoüberwachung halten Verbrecher von Einbrüchen ab. In Zeiten von Social Media ebenfalls relevant: die Urlaubs- und Abwesenheitsplanung nicht im Netz teilen. Schließlich sehen diese bildhaften Abwesenheitsnotizen nicht nur Freunde.

Absicherung geben Einbrüche wichtig

Gewissenhafte Absicherung des Wohnhauses schätzt der ehemalige Polizeipräsident als dringend erforderlich ein. Beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung sollten Bewohner stets die Eingangstür abschließen – zuziehen reicht nicht. Mit einfachen Hilfsmitteln, die Verbrecher unbemerkt in der Hosentasche transportieren, gelangen sie ohne großes Aufsehen in den Wohnbereich. Auch Fenster und Terrassentüren bieten ähnlich einfache Einstiegsmöglichkeiten. Diese vor dem Verlassen des Hauses oder der Wohnung komplett schließen, nicht auf Kipp gestellt lassen! Mechanische und gegebenenfalls elektronische Sicherungsmaßnahmen in vielen Varianten bieten sowohl zusätzliche Absicherung als auch Kontrolle.

Lesen Sie auch: Smarte Alarmanlagen schützen vor Einbrechern in der dunklen Jahreszeit

Bildquelle:

  • Einbruchschutz_: © Elektro+/ luckybusiness - stock.adobe