Auf dem Balkon kann man nicht nur bei frischer Luft den Alltagsstress zu vergessen, sondern auch ganz nebenbei etwas Gutes für Umweltschutz und Artenvielfalt zu tun. Mit einigen cleveren Ideen wird der Balkon gleichzeitig zur Energiequelle (nicht nur für die Seele), zum Paradies für nützliche Insekten und Vögel und zu einem urbanen Mini-Garten.
1. Die Sonne als Energiequelle nutzen
Ein einfacher Schritt hin zu einem nachhaltigen Balkon ist die Installation eines Balkonkraftwerks. Mithilfe von Photovoltaik-Modulen, die auf dem Balkongeländer montiert werden, kann Solarenergie erzeugt und für den Stromverbrauch genutzt werden.
Diese innovative Technologie ermöglicht es, die Sonnenenergie direkt vor Ort zu nutzen und so den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Strom erzeugen mit Balkonkraftwerk kann jährlich bis zu mehreren Hundert Kilowattstunden einbringen und damit einiges an Stromkosten sparen.
Die kleinen Helfer lassen sich ohne Fachkenntnisse montieren und per Steckdose ins Stromnetz einspeisen. Überschüssiger Strom kommt der Allgemeinheit zugute. Die Anschaffungskosten sind gering und wenn das Balkonkraftwerk einmal gekauft wurde, kann es bei Umzügen mitgenommen und weiterhin genutzt werden.
2. Nützlinge und Insektenvielfalt fördern
Ein nachhaltiger Balkon ist ein bienenfreundlicher Balkon. Pflanzen wie Lavendel, Sonnenhut und Thymian sind reich an Nektar und Pollen und ziehen die Tierchen an. Diese Pflanzen sind nicht nur nützlich für Bestäuber, sondern verleihen dem Balkon auch eine farbenfrohe und lebendige Atmosphäre.
Wer noch mehr für die Bienen tun will, kann ihnen noch eine Bienentränke bieten. Dafür wird einfach eine flache Schale mit Wasser gefüllt und ein Stein oder Korken als Landeplatz für die Bienen platziert.
Zusätzlich kann ein Insektenhotel auf dem Balkon nützlichen Insekten wie Wildbienen, Florfliegen und Marienkäfern Unterschlupf zu bieten. Das Insektenhotel kann aus verschiedenen Materialien wie Holz, Bambus und Stroh bestehen und schafft einen wertvollen Lebensraum für die Artenvielfalt.
3. Kompostieren: wertvolle Erde aus Küchenabfällen
Selbst auf kleinstem Raum lässt sich ein aktiver Beitrag zur Reduzierung von Abfall leisten. In kleinen Kompostbehältern können Küchenabfälle wie Gemüseschalen und Kaffeefilter verwertet werden. Der entstehende Kompost ist eine hervorragende natürliche Düngemittelquelle für Pflanzen.
In den Kompostbehälter dürfen:
- Gemüsereste wie Salatblätter oder Karottenschalen
- Obstreste wie Apfelgehäuse und Bananenschalen
- Kaffeesatz und Teesatz
- Eierschalen
- Kleine Mengen an unbedrucktem Kartonpapier
- Grüngut wie Schnittblumen
4. Urbanes Gärtnern zahlt sich aus
Der Balkon kann auch dazu dienen, frische Kräuter, Gemüse und Obst anzubauen. Platzsparende Pflanzmethoden wie vertikales Gärtnern oder hängende Pflanzgefäße sind besonders praktisch, um den verfügbaren Raum optimal zu nutzen.
Dadurch reduziert sich der Bedarf an transportierten Lebensmitteln und frische Zutaten direkt vor der Tür können die Lieblingsgerichte verfeinern. Beliebte Optionen sind Kräuter wie Basilikum und Minze, Gemüse wie Blattsalate und Tomaten oder Obstsorten wie Erdbeeren.
Beim nachhaltigen Gärtnern können die Pflanzen auch mit Regenwasser gegossen werden. Es gibt spezielle Auffangsysteme für den Balkon, um Regenwasser zu sammeln und effizient zu nutzen. Das spart Leitungswasser und fördert sogar die Gesundheit der Pflanzen durch das natürliche, unchlorierte Wasser.
5. Ein Zuhause für gefiederte Freunde
Nistkästen und Futterstellen locken Vögel auf den Balkon. Dies schafft nicht nur einen freundlichen Lebensraum für die gefiederten Freunde, sondern ermöglicht auch faszinierende Beobachtungen aus nächster Nähe. Allerdings sollten nur geeignete Vogelfuttersorten ohne Salz und Konservierungsstoffe verfüttert werden.
Im Winter, wenn die natürlichen Nahrungsquellen knapp werden, sind viele Vogelarten in Deutschland auf zusätzliches Futter angewiesen, um die kalten Monate zu überstehen. Dazu gehören beispielsweise Amseln, Spatzen, Kohlmeisen und Blaumeisen. Vor allem die beiden letzteren sind oft zu Gast an Meisenknödeln, die reich an Fetten und Samen sind. Auch Sonnenblumenkerne und spezielles Fettfutter werden gerne gefressen.
Grünes Kraftwerk und Rückzugsort in einem
Ein umweltfreundlicher Balkon ist ein Beitrag zum Umweltschutz und bringt Freude in den Alltag. Was gibt es Schöneres, als selbst gepflanzte Früchte zu genießen und den Vögeln und Bienen auf dem Balkon zuzusehen? Dabei brauchen die Maßnahmen für einen umweltfreundlichen Balkon nur sehr wenig Aufwand. So kann ein Balkonkraftwerk einmal angeschafft sowie unkompliziert montiert werden und bringt dann ohne weiteres Zutun Solarstrom ein. Den Balkon umweltbewusster zu gestalten, ist somit ein lohnendes und erfüllendes Hobby.
Bildquelle:
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