Mit einem Schwung aus dem Handgelenk zur kecken Tolle und in Windeseile zur welligen Haarpracht: Warmluftbürsten sind Styling-Werkzeuge für die, die eine Frisur immer perfekt präsentieren wollen. Eine heiße Sache – im wahrsten Sinne des Wortes – wie unsere drei Testgeräte beweisen. Lesen Sie mehr in unserem Warmluftbürsten Test 2025.
Die Testgeräte im Warmluftbürsten Test 2025
Drei Geräte, drei Ausstattungskonzepte, drei Mal Styling-Power mit 1 000 Watt Leistung: Eta und Prinz stellen sich dem haarigen Test. Dabei unterscheiden sich Etas Fenité-Bürsten mit den Produktnummern 532190010 und 432190010 nur in der Ausstattung. Das Basisgerät ist dasselbe (zur Unterscheidung nennen wir die beiden hier Etas „große“ und Etas „kleine“ Bürste). Wer sein Haar beim Warmlufttrocknen einfach nur bürsten möchte, für den reicht die Prinz PZ-WLB1I. Sie hat eine fest verbaute breite Bürste, die schnell eine größere Haarfläche erfasst. Wer seine eher unkomplizierte Frisur – glatt oder wellig – beim Trocknen in Form bringen will, schnappt sich Etas kleine Bürste.
Die liefert mit einer Rundbürste von 21 Millimetern (mm) Breite, einem Aufsatz für Wellen in 33 mm und einem Konzentrator alles mit, was für ein schnelles und gründliches Styling notwendig ist. Etas große Bürste ist ein Fall für die, die komplexe Frisuren pflegen oder langes, auch mal als Zopf gebundenes Haar mit kleinen kecken Details nach dem Friseurbesuch selbst noch professionell hinbekommen wollen. Zwei Rundbürsten, ein Aufsatz für Wellen, ein Lockenstab mit Zange, eine flache Kammbürste und ein Konzentrator lassen keine Wünsche offen. Die flache Kammbürste hat bei manchen Haarstrukturen einen Vorteil gegenüber einer klassischen Rundbürste.
Warmluftbürsten mit verblüffende Hitze im Test
Eine Warmluftbürste entwickelt Temperaturen, die durchaus verblüffen. Wir messen die Temperatur direkt am Korpus der Rundbürsten, die – wenn sie zu stark aufs Haar gepresst werden – die Kopfhaut leicht berühren könnten. Das sollte man aber vermeiden, denn alle drei Geräte schaffen auf der kleineren von zwei Leistungsstufen bereits um die 90 Grad Celsius (°C).

Noch hitziger wird’s auf Stufe zwei: Etas Warmluftbürste kommt auf rund 106 °C, die Prinz auf 102 °C. Doch schon ein paar Millimeter vom Korpus entfernt ist die Temperatur so, wie sie sein soll. Dies zeigt, dass man lernen muss, mit einer Warmluftbürste zu arbeiten. Und wenn es wirklich mal kurzfristig zu heiß werden sollte: Alle drei Testgeräte besitzen eine Kaltluftfunktion auf Knopfdruck. Technisch gesehen geben sich alle Kandidaten nicht viel. Bei der Lautstärke unterscheiden sie sich nur marginal, bleiben alle unter oder beim Referenzwert von 75 Dezibel – Bewertungskurve A (dB(A)). Sowohl Prinz als auch Eta setzen auf eine Leistung von 1 000 Watt (W), verbrauchen im Leistungstest – 10 Minuten (min) auf höchster Stufe – mit 155 Wattstunden (Wh) (Eta) beziehungsweise 166 Wh (Prinz) praktisch dasselbe.

Selbst beim Gewicht spielen sie alle mit rund 500 Gramm in derselben Liga. Bei allen werden die Aufsätze sehr heiß, man sollte sie nicht während oder direkt nach dem Einsatz anfassen. Der Gerätekorpus selbst bleibt hingegen angenehm kühl, und darauf kommt es ja an.
Handhabung der Warmluftbürsten im Test
Große Unterschiede stellen wir hingegen bei der Handhabung fest, und hier zeigt sich eben, dass man sich gut überlegen sollte, wofür man eine Warmluftbürste braucht. Mit der fest verbauten Rundbürste von Prinz lässt sich eine Fülle an Haar schnell trocknen – vor allem dann, wenn man es glatt haben möchte. Für Wellen oder Locken stößt die Prinz aber an ihre Grenzen. Um das Geräte in der Hand zu drehen, ist es fast zu massiv und die Bürste erfasst zu viel Haar, wenn nur bestimmte kleine Bereiche wellig oder lockig werden sollen. Für einen Haarschnitt mit großflächigen Wellen oder Locken ist sie natürlich top. Im Großen und Ganzen ist die Prinz-Warmluftbürste ein Gerät fürs Grobe.
Etas kleine Bürste arbeitet beim Glattföhnen, bei Locken und Wellen immer gut, ist bei der Trockenwirkung aber nicht so schnell wie das Gerät von Prinz. Der große Bruder erzielt mit seiner üppigen Ausstattung naturgemäß Bestwerte, weil er für jeden Haar-Job das richtige Werkzeug besitzt. Und dieses Werkzeug ist absolut zuverlässig. Die Griffigkeit stimmt ebenfalls bei Eta, hier bekommt Prinz aufgrund der Masse leichte Punktabzüge. Doch bei allen drei Geräten kann man sich darauf verlassen: Es ziept nirgendwo, es verfängt sich kein Haar und erfasst wird es – mit oben genannter leichter Ausnahme beim Prinz – immer gut und vor allem vollständig. In der Handhabung gibt es allerdings auch noch einen Unterschied.

Etas Leistungsstufen werden über eine Schiebeschalter am Gerätekorpus eingestellt. Das ist bequem und kann sogar mit einer Hand, also während des Betriebs, erledigt werden. Prinz findet es schick, die Leistungsstufe über einen Stellring am Geräteende zu regeln. Wir finden das eher umständlich. Die Leistungsstufe einstellen oder das Gerät abschalten kann man so nur mit dem Einsatz von zwei Händen. Wer sich selbst stylt kommt dabei schnell an seine Grenzen, wenn Bürste oder andere Werkzeuge zusätzlich eine Hand benötigen. Eine einfache Abschaltmöglichkeit wäre vorteilhaft.
Die Bürsten im Sicherheits-Test
Wie schon beim Funktionstest festgestellt, entwickeln die Warmluftbürsten allesamt eine Hitze, die haarig ist. Der Blick in die Handbücher zeigt dann auch, wie wichtig es ist, sorgsam mit den Geräten umzugehen. Die Seiten, die sich ums Thema Sicherheit kümmern, sind sowohl bei Eta als auch bei Prinz in der Überzahl, die Handbücher strotzen nur so vor Warndreiecken. Da sich die Hersteller juristisch absichern müssen, ist es klar, dass sie die Sicherheit so detailliert behandeln.

Klar ist aber auch, dass die meisten Nutzenden gemeinhin diese Teile eines Handbuchs eher nicht lesen. Und Hand aufs Herz: Wer hat einen Fön oder eine Warmluftbürste nicht schon mal weggelegt, um kurz Hand ans Haar zu legen, und dabei das Gerät einfach laufen lassen? Wir machen daher den Härtetest, um genau diesen Fall auf die Spitze zu treiben. Der Verbrauchstest – eine Warmluftbürste 10 min auf höchster Stufe laufen zu lassen – diente dabei erneut als Maßstab, um ein paar Dinge falsch zu machen, die in den Handbüchern genannt sind.

Eine Eta-Bürste legen wir auf ein Handtuch – hiervor wird explizit gewarnt –, Prinz auf Badezimmerfliesen sehr nah an eine Wand. Das Ergebnis ist in beiden Fällen erschreckend und eine Warnung an alle, wirklich sorgfältig zu sein!
Verformungen im Betriebs-Test bei Eta
Etas Warmluftbürste erhitzt das Handtuch so stark, dass dem Testteam bereits ein zarter Brandgeruch in die Nasen steigt. Der superheiße Stoff leitet die Hitze so am Gerätekorpus entlang, dass der Zierring an dessen Ende schmilzt.

Prinz verwandelt währenddessen die Bodenfliesen in der unmittelbaren Nähe in eine derart heiße Zone, dass man sie mit bloßer Hand nicht berühren kann. Erst nach 15 min sind die Fliesen wieder kühl. Die Nähe zur Wand verursacht ebenfalls ein Leiten der Hitze bis zum Schmelzen von Material, in diesem Fall des dekorativen Lüftungsrings am Geräteende.
Beide Produkte schalten sich bei diesem Belastungstest übrigens nach etwa 5 min von selbst ab, womit ihre Sicherheit rein technisch gesehen bewiesen ist. Auch wenn wir alle drei Warmluftbürsten wärmstens empfehlen können: Bleiben Sie beim Einsatz solcher und ähnlicher Geräte nicht cool, sondern aufmerksam. 100 °C bringen nicht nur Wasser, sondern auch Ihre Haut zum Kochen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Warmluftbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Warmluftbürsten Handhabung: Die Testenden überprüfen, wie sich die Haarsträhnen mit den Warmluftbürsten erfassen lassen und ob sich diese ohne Ziepen oder Verfangen leicht durch das Haar führen lassen. Außerdem werden die Griffigkeit der Basisgeräte und die intuitive Montage der Aufsätze geprüft und bewertet. Ist kein Aufsatzwechsel möglich, werden die Prozentpunkte gleichmäßig auf die anderen Kriterien der Handhabung verteilt. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität bewertet. Funktion: Testende mit Stylingerfahrung benutzen die Warmluftbürsten und bewerten das Ergebnis beim Glätten und Lockendrehen sowie die Trockenwirkung. Entscheidende Kriterien dabei sind Glanz und Geschmeidigkeit sowie die Glättwirkung beziehungsweise Definition und Elastizität der Locken. Der Funktionstest beinhaltet auch die technische Überprüfung der Wärmeverteilung. Auf gleichem Wege wird auch die erreichte Temperatur der Aufsätze und Basisgeräte gemessen. Welcher Schalldruckpegel erreicht wird, zeigt eine Messung in allen Gebläsestufen nach dB(A). Verarbeitung: Basisgerät und Zubehör werden getrennt voneinander auf Materialanmutung, Spaltmaße und scharfe Kanten überprüft. Ökologie: Der Energieverbrauch wird gemessen und bewertet. Zudem fließt die Bewertung der Verpackung in die Note ein. Sicherheit: Die mögliche Verbrennungs- oder Verletzungsgefahr wird zum einen durch geschultes Testpersonal bewertet und anschließend von den Testenden im Praxistest überprüft. |
Autor: Stefan Michaelis
Lesen Sie auch: 10 Saugroboter im Test 2025.