Man muss nicht immer gleich zum Friseur gehen, um sich Locken zu drehen. Heutzutage gibt es viele Hersteller, die Lockenstäbe für den Heimgebrauch anbieten. Hier stellt sich dann aber die Frage, welche Technologie von welchem Hersteller hier am besten abschneidet? Vier Lockenstäbe stellen sich unserem Test. Lesen Sie mehr in unserem Lockenstäbe Test 2023.
Die Testgeräte im Lockenstäbe Test 2023
In unserem Lockenstab-Testfeld untersuchen wir vier unterschiedliche Lockenstäbe von den Herstellern Fripac Mondial, Remington und Grundig. Während der Lockenstab von Remington ohne eingebauten Motor auskommt und das Haar demzufolge von Hand aufgewickelt werden muss, verfügen die Stäbe von Fripac Mondial und Grundig über eine elektrische Wickelfunktion. Im Test müssen sich alle vier Lockenstäbe unter Praxisbedingungen beweisen.
Remington Lockenstab im Test
Das Highlight beim Lockenstab von Remington ist seine Technologie, die sich „StyleAdapt“ nennt und nach Angaben des Herstellers die Hitze je nach nutzender Person analysiert und anpasst. Dabei handelt es sich um ein lernfähiges System, dessen Kern ein Sensor direkt auf der Heizfläche ist. In diesem Modus wird das Haar analysiert und die Hitze ganz speziell auf den Haartyp angepasst. Praktischerweise hat Remington dem Lockenstab zwei Speicher spendiert, sodass der Stab von zwei unterschiedlichen Personen genutzt werden kann. Im Test funktioniert diese Technologie ganz gut. Selbstverständlich ist es aber auch möglich, die Temperatur manuell zu regeln.
Hierzu bietet das Gerät zwei Tasten an. Die dritte Taste schaltet die Automatikfunktion an und aus. Ein gut lesbares, aber etwas kleines Display zeigt dabei permanent die eingestellte Temperatur an oder gibt Informationen zum Status der Automatikfunktion aus.
Der Lockenstab liegt gut in der Hand. Praktischerweise ist das Netzkabel drehend gelagert, sodass sich dieses im Betrieb nicht verdrillen kann. Mit 3 Metern (m) ist die Kabellänge wie bei den anderen Testgeräten von Fripac ausreichend lang dimensioniert. Im Lieferumfang enthalten ist übrigens zum Hitzeschutz ein Handschuh sowie eine temperaturbeständige Ablagefläche, damit es beim Ablegen keine Schäden zum Beispiel auf einem Holzschrank gibt.
Hier lauern für die Nutzenden dann auch gleich zwei Gefahren: Zum einen ist die Nase zum Abstellen etwas zu klein geraten, sodass der Lockenstab nicht unbedingt sicher steht. Zum anderen kann man sich an der offenen Heizfläche des Stabes recht schnell verbrennen, insbesondere, wenn man das Gerät allein bedient. Die Bedienung des Gerätes selber ist allerdings sehr einfach und klappt auch ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung. Irreführend sind die Verbrauchsangaben des Herstellers. Im Betrieb gönnt sich der Lockenstab in der Aufheizphase mehr als 200 Watt (W) statt der angegebenen maximalen 58 W.
Fripac Mondial Curly Wonder Lockenstab
Diesen Lockenstab kann man getrost auch als Lockenwickler bezeichnen, denn genau das tut er: Über einen Drehmechanismus wird das Haar auf eine Art Spule mit Keramikheizelement aufgewickelt und anschließend für eine zuvor eingestellte Zeit und bei gewählter Temperatur erhitzt.
Die Drehrichtung kann über einen Wahlschalter geregelt werden. Ein kleines Display mit blauer Hintergrundbeleuchtung zeigt beispielsweise die eingestellte und aktuelle Temperatur an. Das ist praktisch, denn dank der hier vorhandenen exakten Temperaturanzeige kann man sich direkt über den aktuellen Zustand informieren.
Auch hier messen wir mit um die 70 W deutlich mehr Energieverbrauch beim Aufheizen, als es der Hersteller auf dem Gerät angibt (30 W). Die Aufheizzeit ist im Vergleich zum Remington viermal so hoch, das heißt, es ist am Anfang etwas Geduld gefragt. Die Bedienung geht in Ordnung, man sollte sich hier aber wegen der nötigen Einstellungen von Temperatur und Timer zuvor einmal kurz die Bedienungsanleitung anschauen. Auch beim Mondial ist das 3 m lange Netzkabel drehend gelagert. Durch die andere Bauform ist hier die Gefahr einer Verbrennung deutlich geringer. Gewöhnungsbedürftig ist das Ablegen des Lockenwicklers: Es gibt einen kleinen Standfuß oben am Heizelement.
Der Wickler muss allerdings so abgelegt werden, dass Bedienfläche und Display nach unten zeigen, was etwas eigenartig ist. Praktisch: Der Kopf des Gerätes kann bei Nichtnutzung mit einer Abdeckung geschützt werden. Außerdem liegt dem Set ein Reinigungswerkzeug für das Heizelement bei. In der Praxis zeigt sich, dass die Funktion dieses Lockenstabes keinesfalls selbsterklärend ist. Insbesondere das Einfädeln der Haare in das Gerät ist eine kleine Wissenschaft und ohne Hilfe sehr schwer allein zu bewerkstelligen. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Drehmechanik nur funktioniert, wenn die Haare lang genug sind.
Fripac Mondial Curlator K-4228 im Test
Der Curlator von Fripac Mondial kommt dem klassischen Lockenwickler am nächsten: Das Heizelement aus Metall verfügt über einen Clip, in welchem die Haarspitze eingeklemmt wird. Anschließend kann man den eingebauten Motor wahlweise nach links oder rechts bewegen und die Haarsträhne somit aufwickeln. Nachdem das passiert ist, muss man hier manuell abwarten, bis die erforderliche Zeit vergangen ist – einen Timer wie beim K-4231 gibt es nicht.
Die Bedienelemente und das Display sind unten am Griff angebracht und selbsterklärend. Die Steuerung des Motors zum Eindrehen findet sich am oberen Ende des Stabes. Das ist ein Problem, denn beim Einclipsen der Haare kann es schnell passieren, dass man die Tasten versehentlich berührt und sich der Lockenstab schon bewegt.
Ein weiterer Kritikpunkt: Der Clip hätte ruhig etwas länger sein können, um die Haare besser fixieren zu können. Unangenehm kann auch ein Berühren der falschen Motortaste sein: Das Gerät wickelt das Haar dann nämlich noch weiter auf und die Heizfläche kommt näher zur Kopfhaut, was bei der nutzenden Person im schlimmsten Fall zu Panik führen kann.
Auch dieser Lockenstab zeigt erfreulicherweise die gemessene Temperatur am Heizelement an. Die Aufheizzeit ist identisch mit dem anderen Lockenwickler von Fripac Mondial – in dieser Disziplin hat also eindeutig Remington die Nase vorn. Auch hier ist der gemessene Verbrauch in der Aufheizphase deutlich höher als auf dem Gerät angegeben. Praktisch ist übrigens die „SET“-Taste unter den Tasten zum Eindrehen. Wird diese gedrückt, dreht sich der Heizstab automatisch in die Ausgangsposition.
Grundig Easycurl HS 6230 Lockenstab
Dieser Lockenstab ist besonders flexibel im Einsatz, da er mit Akku betrieben wird. Immerhin sind dennoch Temperaturen bis 200 Grad Celsius (°C) und Laufzeiten bis zu 40 Minuten (min) möglich. Ein kleines, aber gut lesbares Display hält alle Informationen zum Betrieb bereit.
Geeignet ist dieses Gerät auch für mittellange Haare, wobei längere Haare einfacher zu handhaben sind. Diese werden über einen Motor eingedreht und dann im Inneren erhitzt. Hierzu steht ein einstellbarer Timer zur Verfügung, der nach einer abgelaufenen Zeitspanne ein Signal abgibt. Da es wahlweise Rechts- oder Linkslauf gibt, lässt sich hier auch die Lockenrichtung variieren. Im Betrieb funktioniert dieser Lockenstab sehr gut und kann vor allem dank des fehlenden Kabels bezüglich des flexiblen Einsatzes punkten. Er ist aber tendenziell eher etwas für Menschen mit längeren Haaren.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Lockenstäbe-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
Lesen Sie auch: 3 Heizdecken und 2 Wärmeunterbetten im Test 2023.