Wasser sparen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Eine Möglichkeit, um den persönlichen Wasserverbrauch zu reduzieren, sind Sparduschköpfe. Aber machen sie wirklich einen Unterschied? Oder reduzieren sie in erster Linie nur den Duschkomfort? Das haben wir anhand von vier Modellen getestet. Lesen Sie mehr in unserem Sparduschköpfe Test 2022.
Die Testgeräte im Sparduschköpfe Test 2022
Sparduschköpfe: | |
Swissclima Ecochrome | |
Aquaclic Variété | |
Schütte Samoa Rain | |
Aquaclic Prosecco |
Ein deutscher Haushalt verbraucht laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft pro Person durchschnittlich etwa 127 Liter (l) Trinkwasser pro Tag (Stand 2021). Über ein Drittel davon werden zum Baden/Duschen und für die Körperpflege verwendet. Eine ganze Menge! Vor allem wenn man bedenkt, dass Wasserknappheit auch hierzulande ein immer größeres Thema wird. Das allein wäre schon Grund genug zum Wassersparen.
Ein zusätzliches und für viele schwerwiegenderes Argument dürften die damit verbundenen Kosten sein, denn für das Erwärmen des Wassers wird vergleichsweise viel Energie benötigt. Sparduschköpfe versprechen da ein großes Einsparpotenzial. Sie verbrauchen deutlich weniger Wasser pro Minute (min), statt durchschnittlich 15 l wie ein herkömmlicher Duschkopf nur etwa 8 bis 10 l. Übers Jahr gerechnet kann das, je nachdem wie oft und wie lange Sie duschen, eine finanzielle Ersparnis von mehreren hundert Euro bedeuten. Wie viel Wasser tatsächlich eingespart werden kann, ist jedoch von Modell zu Modell verschieden.
Sind teure Sparduschköpfe besser als billigere Varianten?
Unsere vier Testkandidaten gehören alle ins mittlere Preissegment und sind im Handel für 34 bis 41 Euro erhältlich. Günstigere Modelle sind auch schon für 20 Euro zu haben und in der Luxusklasse finden sich auch Brausen für 60 Euro und mehr. Die preislichen Unterschiede sind dann aber eher auf das Design, die verwendeten Materialien und die Verarbeitungsqualität zurückzuführen, als auf das Einsparpotenzial. Denn dieses ist auch bei den günstigeren Modellen schon gegeben. Die Ecochrome-Brause von Swissclima drosselt den Verbrauch etwa auf 11 l pro min. Beim Testkandidaten von Schütte und dem Variété von Aquaclic sind es sogar nur 10,3 oder 10,4 l. Mit Abstand am sparsamsten ist jedoch der Duschkopf Prosecco, der nur 7,8 l Wasser pro min benötigt.
Diese Durchflussmenge bezieht sich in allen Fällen auf die Standardeinstellung. Bei den Modellen von Aquaclic und Swissclima kann der Verbrauch durch den Einsatz eines anderen Mengenreglers noch weiter verringert werden. Dafür sind im Lieferumfang verschiedene runde Scheiben enthalten, die hinter dem Dichtring zwischen Schlauch und Duschkopf eingesetzt werden können. Je nach Regler kann der Wasserdurchfluss so nochmals reduziert werden, auf lediglich 4 l pro min bei den Modellen Prosecco und Variété oder sogar nur 3 l bei der Ecochrome-Brause. Beim Testkandidaten von Schütte kann der Verbrauch hingegen nur durch die Wahl der Wasserstrahleinstellung am Duschkopf selbst variiert werden.
Die minimale Durchflussmenge liegt hier bei 8,4 l pro min. Hinsichtlich des Einsparpotenzials haben die Modelle von Swissclima und Aquaclic also deutlich die Nase vorn. Aber geht dieser Vorteil auch gleichzeitig mit einer Verringerung des Duschkomforts einher? Das sollte im Idealfall nicht so sein, denn sonst kann es passieren, dass die Einsparung pro Minute in der Gesamtbilanz durch eine längere Duschzeit wieder aufgehoben wird. Denn was nützt es uns, wenn wir weniger Wasser verbrauchen, aber dafür viel länger brauchen, um etwa Shampoo wieder auszuspülen?
Die Duschköpfe mit dem meisten Komfort!
Am wichtigsten ist deshalb, dass trotz geringerem Wasserdurchfluss noch genügend Wasserdruck vorhanden ist. Inwieweit dieser noch als ausreichend oder angenehm empfunden wird, ist allerdings individuell verschieden. Am kräftigsten ist der Strahl bei der Brause von Ecochrome. Der kleine Duschkopf erzeugt einen flächigen, angenehm starken Wasserstrahl, mit dem sich problemlos Shampoo ausspülen lässt. Eine Umstellung auf einen weicheren Strahl kann jedoch nicht vorgenommen werden.
Lediglich durch Einsetzen eines Reglers mit geringerer Durchflussmenge nimmt auch der Wasserdruck ab. Wie unser Test zeigt, wird er aber auch bei 8 l pro min noch als angenehm stark empfunden. Außerdem ist ein Wechsel zum noch kräftigeren, da zentrierten Massagestrahl möglich. Dafür muss jedoch der Duschkopf auseinandergenommen und die innen liegende Lochscheibe gedreht werden. Das dauert in der Regel zwar nur wenige Minuten, ist im Alltag aber trotzdem unpraktisch, weshalb Sie sich lieber für eine Einstellung entscheiden sollten. Überraschender Platz zwei, wenn es um den gefühlten Wasserdruck geht, ist in unserem Test das Modell mit dem niedrigsten Verbrauch: die Prosecco-Brause von Aquaclic.
Der Name kommt nicht von ungefähr, denn durch zwei Öffnungen wird der Wasserstrahl ähnlich wie ein Schaumwein mit Sauerstoff angereichert, wodurch er sich voluminöser und kräftiger auf der Haut anfühlt. Der Nachteil ist, dass die Brause vergleichsweise laut rauscht, was von einigen Testenden als unangenehm empfunden wird. Abhilfe kann da der sogenannte Air-Booster schaffen, eine kleine Plastikmanschette, die auf den Griff gesteckt wird und mit der bei Bedarf die Luftlöcher verschlossen werden können. Das Geräusch wird dadurch deutlich verringert und der Wasserfluss um 10 Prozent erhöht. Der gefühlte Wasserdruck nimmt allerdings ab, da der positive Effekt der Luftbläschen fehlt.
Eine größere Bandbreite an Einstellungsmöglichkeiten bieten wiederum das Modell Samoa Rain von Schütte oder die Variété-Brause von Aquaclic. Gewählt werden kann bei ersterer zwischen dem Massagestrahl, der Sprayfunktion und einer Kombination aus beiden. Per Schalter am Griff lässt sich mühelos und schnell zwischen den einzelnen Modi wechseln. Insgesamt bleibt der Wasserstrahl aber weich und kann vor allem Fans von Regenduschen begeistern. Ähnlich ist es auch bei der Variété-Brause, bei der allerdings ganze fünf Einstellungen möglich sind. Mittels eines Schiebereglers am Duschkopf kann zwischen Regen-, Massage-, und Champagnerstrahl oder einer Kombination von Regen und einem der beiden anderen Optionen gewählt werden.
Duschkopfdesign gegen die Bildung von Kalk!
Hin und wieder müssen auch Duschköpfe gereinigt werden, da sich mit der Zeit Kalkablagerungen bilden. Damit das selten der Fall ist, sind moderne Brausen so designt, dass sich möglichst wenig Kalk absetzen kann. Bei der Samoa Rain von Schütte sind die Noppen etwa mit einer speziellen Antikalkoberfläche überzogen, die eine einfache Reinigung durch leichtes Drüberwischen ermöglicht. Aquaclic wirbt bei seinen Modellen ebenfalls mit einer geringen Verkalkung. Noch mehr verspricht allerdings die Ecochrome-Sparbrause von Swissclima, bei der der Wasseraustritt laut Herstellerangaben ganze fünf Jahre nicht verkalken soll.
Für zusätzliche Hygiene sorgt die Möglichkeit der Zerlegung des Duschkopfes in seine Einzelteile. Im Handumdrehen können so verschmutzte Bestandteile entnommen, ausgespült oder sogar in der Spülmaschine gereinigt werden. Das birgt außerdem den Vorteil, dass kaputte Komponenten ausgetauscht oder repariert werden können. Sollte das Entkalken doch einmal nötig werden, lassen sich alle Testkandidaten mit handelsüblichem Entkalker problemlos wieder zum Strahlen bringen. Putzessig sollte bei den Modellen von Swissclima und Aquaclic jedoch ausdrücklich nicht zum Einsatz kommen, die Geräte könnten optisch Schaden nehmen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Sparduschköpfe-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Die Testredaktion bewertet die Installation der Duschköpfe, dabei werden beiliegendes Zubehör, Dichtungen und Schlauchanschluss geprüft und bewertet. Für die Note des Alltagsbetriebs werden neben der Durchflussmenge auch die Düsen des Duschkopfes vergleichend bewertet.
wird unter ökologischen Gesichtspunkten von den Testenden bewertet.
Autorin: Dorothee Wagner
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