Hemden, Hosen, Handtücher – wer Textilien wäscht, möchte sie auch wieder trocken bekommen. Die klassische Methode heißt Aufhängen. Neben langen Leinen gibt es dafür diverse Wäscheständer für zu Hause. Fünf Klappmodelle aus Aluminium oder Stahl müssen sich diesmal unseren umfangreichen Testkriterien stellen. Lesen Sie mehr in unserem Wäscheständer Test 2024.
Die Testgeräte im Wäscheständer Test 2024
Mal ist es die kleine Handwäsche, mal sind es ganze Berge von Wäsche. In jedem Haushalt fällt schmutzige Wäsche an, die regelmäßig gereinigt und getrocknet werden muss. Für viele ist es eine lästige Routine. Auch in Zeiten von elektrischen Trocknern sind Wäscheständer beliebte Hilfsmittel, um nasse Wäsche auf Leinen beziehungsweise Metallstangen aufzuhängen und trocknen zu lassen. Die klassische Methode hat viele Vorteile: Wäscheständer sind bereits günstig zu haben.
Sie können flexibel und schnell aufgestellt werden – beispielsweise in der Wohnung, auf dem Balkon oder im Garten. Nach Benutzung sind sie in der Regel ebenso fix zusammengeklappt und können kompakt verstaut werden. Da das Lufttrocknen keine Energie verbraucht, sind sie die umweltfreundliche Alternative zum Trockner. Zudem eignet sich die Methode auch für empfindliche Wäschestücke.
Klappen- und Klemmenwäscheständer
Insgesamt fünf Wäscheständer schälen wir für unseren Vergleichstest aus den Folien. Dabei fällt bereits auf: Die Modelle unterscheiden sich erheblich im Gewicht. Während der Aluminiumständer von MSV weniger als 2 Kilogramm (kg) schwer ist, sind es bei Brabantias Trockengestell mit integrierter Kleiderstange über 6 kg. Wie verschieden die Testkandidaten in der Konstruktion sind, zeigt sich dann bei Aufbau: Bei zwei Modellen, Leifheit und Vileda, müssen jeweils nur zwei parallele Standbeine ausgeklappt werden, dann stehen sie. Anschließend sind die beiden Seitenflügel dran. Auch die Konkurrenten von Juwel und MSV haben ein Mittelteil und zwei Klappflügel.

Jedoch haben beide Kreuzbeine. Bei Juwel gibt es ein Knickscharnier zum einfachen Auf- und Abbau. Mehr Handgriffe erfordert der Aufbau bei Brabantia. Neben dem Auseinanderklappen heißt es: Flügel einhaken sowie Kleiderstange aufrichten und festdrehen.

Hilfreich ist hierbei einen Blick auf die Verpackung. So lässt sich herausfinden, wie das schwarze Gestell aufgebaut aussehen soll. Wer nicht weiterkommt, kann einen QR-Code scannen und ein kurzes Aufbauvideo anschauen. Auf jeden Fall sollte man auf seine Hände achten. Unter den ungeübten Testpersonen gibt es beim ersten Aufstellen vereinzelt eingeklemmte Finger zu beklagen.
Aufhängen und durchhängen bei Wäscheständer im Test
Nächste Etappe im Testdurchlauf: aufhängen. Hier müssen sich zunächst einmal die Leinen bewähren. Unter der feuchten Last hängen die Leinen des Juwel-Modells schon etwas durch. Jedoch scheint die Leinenspann-Automatik zu funktionieren: Nimmt man die Wäsche ab, hängt die Leine wieder straff. Leicht verformt sind hingegen die dünnen Aluminiumstreben bei MSV; nachdem wir sie mit schweren Baumwolllaken bestückt haben.

Die dünnen Metallstäbe bei Brabantia bestehen den Härtetest, ebenso wie die Modelle von Leifheit und Vileda. Sie sind mit dickeren Stäben ausgestattet. Dies sorgt nicht nur für Stabilität, sondern soll Knickfalten verhindern. Der Praxistest zeigt zudem: Nicht jeder Testständer ist für jede Art Wäsche gleich gut geeignet. So fehlt bei Brabantia ein Mittelteil mit langen Stangen. Die Leinenlänge ist auf 66 Zentimetern (cm) beschränkt.
Mit Bettlaken und großen Handtüchern wird es da schwierig. Dafür passt es besser mit Hemden und anderen Kleidungsstücken, die man auf dem Bügel trocknen möchte. Sie finden auf der Kleiderstange und an Haken an den Flügeln ihren Platz.

Die längsten Leinen, besser gesagt Metallstangen, bieten Vileda und MSV im Mittelteil. Hier passen selbst einfach gefaltete Bettbezüge. Bei Juwel und Leifheit wird es hingegen etwas knapp. Die besten Voraussetzungen für lange Teile wie Hosen und Schals bieten Brabantia, Juwel und Vileda dank ihren Flügelhöhen. So sind bei Vileda bis zu 130 cm Länge kein Problem. Das Mittelteil ist aufgrund extralanger Beine ebenfalls höher als bei den anderen Kandidaten.
Ein Plus an Bequemlichkeit, das insbesondere große Testpersonen schätzen. Ein Einrastsystem soll für Standsicherheit sorgen und ein versehentliches Schließen des Gestells verhindern. Das Modell büßt jedoch durch die extralangen Standbeine etwas an Stabilität ein. Da steht Leifheit mit kürzeren Beinen und kürzerem Mittelteil deutlich sicherer. Eher wacklig wirkt hingegen Juwel mit seinen Aluminiumbeinen und großen Kunststofffüßen. Die leichte Konstruktion kommt bereits in Bewegung, wenn man die Flügel einrasten lässt (etwas schwergängig).

Ein Versuch, ein Betttuch in leichtem Wind zu trocken, endet mit dem Umkippen des gesamten Ständers. Auch bei MSV macht sich das leichte Aluminiumgestell bei der Standsicherheit negativ bemerkbar. Bei stärkerem Wind sollten alle Testmodelle besser etwas geschützt aufgestellt werden. Das Gestell von Brabantia ist ohnehin nur bedingt draußen nutzbar und sollte keinen Regen abbekommen. Solche Einschränkungen machen die anderen Hersteller nicht. Wie Regen und klitschnasse, schwere Wäsche die Ständer langfristig strapaziert, haben wir nicht getestet. Ein Blick auf die Verarbeitungsqualität zeigt: Die drei Stahlmodelle haben eine schützende Lackschicht. Aluminium, wie es Juwel und MSV verwenden, gilt als witterungsbeständig und unempfindlich gegenüber Regen, Frost und Sonne.

Wie lange die einzelnen Kunststoffteile halten, ist bei mehreren Modellen bereits nach wenigen Einsätzen fraglich: Die seitlichen Schutzkappen am Mittelteil bei MSV fliegen beim Aufklappen regelmäßig ab. Bei Juwel zeigen sich nach mehreren Testreihen erste kleine Verschleißerscheinungen: Beim Aufstellen und Einrasten der Seitenflügel nutzt sich der Kunststoff ab. Nicht wirklich stabil sind bei Vileda die Kunststoffkappen an den Standbeinen.
Sie fallen beim Hantieren ab. Zwei Kappen haben Rollen (mit Kratzschutz) integriert. Mit ihnen kann das Modell selbst vollbeladen transportiert werden. Sie sind jedoch recht klein gehalten und rollen in der Praxis nicht immer optimal.
Wäscheständer individuell auswählen
Ein Wäscheständer ist wohl in den allermeisten Haushalten zu finden und kommt regelmäßig zum Trocknen der verschiedensten Kleidungsstücke und anderen Textilien zum Einsatz. Gerade für alle, die das Gestell viel nutzen, lohnt es sich vor einer Neuanschaffung einen genaueren Blick in unserer Tabelle zu werfen. So lässt sich das perfekte Modell für die individuellen Bedürfnisse finden. Die Testkandidaten unterscheiden sich nicht nur in Material und Preis.

Die Gesamtlänge der Leinen bewegt sich zwischen 18 und 25 Metern. Welche Wäschestücke darauf gut Platz finden, hängt von Höhe, Breite und Länge der Modelle ab. Außerdem von der Ausstattung wie Haken für Kleiderbügel oder Halter für Kleinteile.
Wer viele Hemden trocknen möchte, findet bei Brabantia das passende Gestell. Es eignet sich jedoch weniger für Bettzeug und Ähnliches. Hier sind die Modelle von Vileda und MSV im Vorteil, die die längsten Mittelteile im Testfeld haben.

Wer die Ständer draußen benutzen möchte, sollte besonders auf eine stabile Konstruktion und Wetterbeständigkeit achten. Einen besonders guten Stand hat der Trockner des Herstellers Leifheit. Für groß gewachsene Personen bietet die Trockeneinrichtung von Vileda mit seinen langen Standbeinen hohen Komfort.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Wäscheständer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Wäscheständer Funktion: Für die Bewertung der Flächennutzung steht die Nutzbarkeit der Leinen im Vordergrund, ob diese ausreichend Raum und Abstand für das Behängen mit verschieden großen Wäschestücken bieten. Zudem fließt die allgemeine Handhabung des Ständers und der Leinen beim Aufhängen in die Bewertung ein. Die Standfestigkeit gibt wieder, wie stabil der Ständer aktiv (beim Behängen, Abnehmen) und passiv (bei voller Wäschelast, Wind) ist. Handhabung: Bewertet wird für Auf-/Abbau, wie leicht sich die beweglichen Teile der Konstruktion bedienen lassen. Dies betrifft das Aufklappen und Positionieren, die ggf. vorhandene Verriegelung sowie das Entriegeln samt Zusammenklappen beim Abbau. Die Reinigungsnote vereint die Einfachheit des Sauberhaltens der Leinen sowie des Ständers selbst, ebenso die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit. Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile. Ökologie: Bewertet wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten. Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. |
Autorin: Janine Reichert
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