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Gasgrills gelten als die Hochleistungswerkzeuge der Grillfans. Mit Temperaturen von bis zu 800 Grad garen sie schnell und präzise. Doch nicht alle Gasgrillgeräte sind gleich. Wir schauen uns 13 Grills der Genre Grillstationen, Tischgrills und Campinggrills an. Im Vordergrund stehen dabei die Benutzung sowie die Grillqualität. Lesen Sie mehr in unserem Gasgrills Test 2024.

Die Testgeräte im Gasgrills Test 2024

Gasgrills (Camping):
Cadac Citi Chef 40 Sky Blue
Cobb Premier Gas Deluxe 2.0
Cadac Safari Chef 30 Compact
Skotti Mobiler Gasgrill
Gasgrills (Tischgrills):
Cozze G-500 Plancha
Cozze G-500 Grill
Cozze G-800 Plancha
Grillfürst G201E
Gasgrills (Grillstationen):
Feuergott Hektor 4B-Steller
Grillfürst G521E
Char-Broil Performance Power Edition
Tennecker Halo TG-3
Jamestown Dean

Das Grillen mit Gas etabliert sich immer mehr. Waren es zu Beginn des Jahrtausends eher wenige Feinschmecker, die sich mit einem Gasgrill anfreunden konnten, zählt dieser heute zu den beliebtesten Grills im Markt und hat mit den Holzkohlegrills gleichgezogen.

Seinen Ruf, dass zubereitete Speisen nicht so aromatisch seien wie vom Holzkohlegrill, kann der Gasgrill mittlerweile zum überwiegenden Teil abschütteln. Gerade wenn es um die Zubereitung von Steaks geht, sind kaum mehr Unterschiede im Geschmack zu bemerken und bei der Zartheit hat der Gasgrill oft sogar die Nase vorn. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er auf seinen Garflächen eine höhere Temperatur erzeugen kann als die meisten der Holzkohlegeräte.

Bei der Reinigung erweist sich der Edelstahl-Grillrost des Grillfürst als schwieriger zu säubern als vergleichbare Gussplatten der anderen Kandidaten
Bei der Reinigung erweist sich der Edelstahl-Grillrost des Grillfürst als schwieriger zu säubern als vergleichbare Gussplatten der anderen Kandidaten

Die Poren vom Fleisch werden somit schneller geschlossen und die Flüssigkeit bleibt im Grillgut. Dank der hohen Temperaturen, die auf Keramikgarzonen (auch als Sizzle-Zone bezeichnet) oftmals 800 Grad Celsius (°C) erreichen können, muss das Fleisch auch nur kurz gegart werden. Zu den weiteren Vorteilen der Gasgrills zählt die Schnelligkeit.

Während das Grillen mit Holzkohle doch reichlich Vorbereitungszeit erfordert, ermöglicht es der Gasgrill, innerhalb kurzer Zeit nach dem Einschalten Grillgut darauf zu garen. Somit muss der Grillabend nicht mehr lange im Voraus geplant werden, sondern auch ein spontanes Grillen, beispielsweise als Ersatz für das klassische Abendessen nach einem stressigen Arbeitstag, ist möglich.

Unser Testfeld im Gasgrill-Test

Im Testfeld befinden sich drei Arten von Gasgrills. Besonders beliebt sind aktuell Grillstationen. Diese auf Gestell mit Rädern aufgesetzten Grills können leicht transportiert werden, beim Grillen bieten sie in der Regel genug Platz, sodass Sie auch ohne zusätzliche Ablageflächen ausgekommen. Tischgrills können hingegen leichter transportiert werden, aber auch für Outdoor-Küchen, die fest montiert sind, eignen sich derartige Gasgrills gut.

Praktisch: Kleine Kochfelder, die in den Seitenflächen integriert sind, ermöglichen die Zubereitung von Soßen und Gemüse
Praktisch: Kleine Kochfelder, die in den Seitenflächen integriert sind, ermöglichen die Zubereitung von Soßen und Gemüse

Die drei Cozze-Modelle im Test sind genau dafür gedacht, denn für das Grillerlebnis am Esstisch sind diese Geräte einfach zu groß. Auch mobil kann mittlerweile mit Gas gegrillt werden. Gleich vier kompakte Gasgrills, welche im Gegensatz zu den anderen beiden Gattungen nicht mit klassischen 5- oder 11-Kilogramm(kg)-Gasflaschen betrieben werden, sondern kompakte Gaskartuschen benötigen, sind im Testfeld vorhanden. Dabei auch der beliebte Skotti-Grill, welcher durch sein ausgeklügeltes Montageset sogar im Wanderrucksack Platz findet. Nun schauen wir aber, wie sich die Grillgeräte in der Praxis schlagen.

Campinggrills im Test

Bei den mobilen Geräten erleben wir eine Überraschung. Während im letzten Jahr der Cobb-Grill noch durch ungeklärten Flammenaustritt im Test durchfiel, kann sich das diesjährige Modell, welches komplett unbeschichtet ist, sogar im vorderen Testfeld platzieren. Die guten Einstellmöglichkeiten sowie sehr gute Ergebnisse bei der Zubereitung von Steaks und Würstchen überzeugen. Der kleine Skotti ist tatsächlich eher für Tourengänger und Wanderer geeignet.

Der neuste Trend: Gerade die Grillstationen sind mit Licht ausgestattet, allerdings weniger zur Ausleuchtung als vielmehr als stylisches Element
Der neuste Trend: Gerade die Grillstationen sind mit Licht ausgestattet, allerdings weniger zur Ausleuchtung als vielmehr als stylisches Element

Der Aufbau erfordert etwas Übung – wenn man ihn allerdings mehrfach zusammengesetzt hat, ist es ein Kinderspiel. Die Grillergebnisse sind eher ernüchternd. Da sich die Temperatur nur schwer regulieren lässt, erleben wir im Test zwei Mal schon kurze Zeit nach Grillstart nach Abnahme des Deckels ein böse Überraschung. Sie sollten somit stets ein Auge auf das Grillgut haben.

Die Reinigung erweist sich ebenfalls als schwieriger als beim Rest des Testfeldes. Die beiden Cadac-Geräte punkten hingegen wieder mit soliden Ergebnissen. Beim Citi Chef 40 ist die Besonderheit, dass er sowohl mit klassischen Propangasflaschen als auch Powerpacs nutzbar ist. Somit kann er wahlweise zu Hause oder auch unterwegs genutzt werden.

Grillstationen im Test

Bei den Grillstationen gibt es, mit einer Ausnahme, keine großen Überraschungen. Alles sind sehr stabil gebaut, lassen sich einfach auf glattem Untergrund bewegen und eigen sich dafür, Familien oder Partygruppen satt zu bekommen.

Die Gasflasche kann bei vier der Modelle bequem direkt im Grillwagen verstaut werden und muss somit auch beim Transport nicht abgebaut werden. Die Stationen erfreuen mit diversen Funktionen, etwa der Integration einer separaten Kochplatte, wie wir sie bei den Modellen von Char-Broil, Feuergott, Jamestown und Tenneker vorfinden, oder einer ausgelagerten Hochtemperaturzone wie beim Grillfürst.

 Im rechten Seitenteil des Feuergott ist ein Abfallbehälter zum Ausziehen integriert, praktisch für die Sauberkeit am Grillplatz
Im rechten Seitenteil des Feuergott ist ein Abfallbehälter zum Ausziehen integriert, praktisch für die Sauberkeit am Grillplatz

Der Feuergott besticht zusätzlich mit einem besonderen Extra: An der rechten Anbauseite befindet sich ein integrierter Müllbehälter. Dieses kleine Extra ist ein Alleinstellungsmerkmal im Testfeld und zeigt, wie durchdacht moderne Grillstationen sein können. Nicht selten wissen die Grillfans nicht wohin mit dem Müll während des Grillvorgangs.

Beim Feuergott können sie nun die Reste sicher und sauber verstauen. Ein besonderes Grillvergnügen bietet die Jamestown-Grillstation. Sie vereint nämlich Gas- und Holzkohlegrill in einem und bietet rechtsseitig sogar noch einen Smoker. Bei diesem Grill kommen tatsächlich alle auf ihren Geschmack. Apropos Geschmack: Bei den Grillstationen können bei der Fleischzubereitung alle fünf Geräte vollumfänglich punkten.

Beim Jamestown-Grill können Gas, Holzkohle aber auch Holz zum Smoken gleichzeitig genutzt werden. Drei Kammern machen es möglich
Beim Jamestown-Grill können Gas, Holzkohle aber auch Holz zum Smoken gleichzeitig genutzt werden. Drei Kammern machen es möglich

Einen winzigen Vorsprung können sich die Grills von Grillfürst und Feuergott sichern, da diese mit Hochtemperaturzonen, sogenannten Sizzle-Zonen (Keramikelementen), ausgestattet sind und Steaks schnell und punktgenau garen.

Auch bei der Wurstzubereitung machen alle fünf Kandidaten einen guten Job. Einmal mehr gilt hier: Sie sollten beim Grillen stets bei der Sache sein, denn die Zubereitung auf dem Gasgrill mit geschlossenen Deckel geht bei Bratwürsten schnell von der Hand.

Große, gut beschriftete Bedienelemente wie der Gaszufuhrregler an den Cozze-Geräten erleichtern die Bedienung
Große, gut beschriftete Bedienelemente wie der Gaszufuhrregler an den Cozze-Geräten erleichtern die Bedienung

Das allgemeine Manko von Gasgrills, das mangelhafte Rösten von Brot, müssen wir auch den Testkandidaten bescheinigen. Rühmliche Ausnahme: der Jamestown-Grill. Hier kann leckeres Toastbrot einfach auf den Holzkohlegrill ausgelagert werden und somit ohne verbrannte Stellen genossen werden.

Tischgrills im Test

Drei der vier Tischgrillgeräte kommen vom dänischen Hersteller Cozze. Dabei sind zwei der Geräte mit Plancha-Platten versehen. Diese sind in erster Linie zur Zubereitung von fettarmen Speisen geeignet.

Der Campinggrill von Skotti lässt sich komplett zerlegen und in dazugehörigen Transporttaschen verstauen
Der Campinggrill von Skotti lässt sich komplett zerlegen und in dazugehörigen Transporttaschen verstauen

Auf derartigen Grills lassen sich Paella, aber auch diverse Gemüsevariationen gut zubereiten. Für Steaks oder gar Roster sind diese Geräte weniger geeignet. Die schweren gusseisernen Platten bieten eine sehr gute Gleichmäßigkeit der Temperatur.

Plancha-Grills eignen sich besonders zur Zubereitung von Gemüse, Pfannengerichten wie Paella oder für Fisch
Plancha-Grills eignen sich besonders zur Zubereitung von Gemüse, Pfannengerichten wie Paella oder für Fisch

Dank der Multibrenner an den Cozze-Grillgeräten kann die Temperatur an den einzelnen Stellen aber auch variiert werden. Das dritte Grillgerät der Marke Cozze ist mit einem zweigeteilten Guss-Grillrost ausgestattet und somit auch bestens zur Fleisch- und Grillwurstzubereitung eignet.

Dies gilt auch für den Grillfürst-Tischgrill, der im Testfeld aber hinter der Leistung aller anderen Tischgrills hinterherhinkt. Hier wird etwas mehr Zeit für die Zubereitung der Speisen benötigt, was im Ergebnis aber nur bei Steaks nachteilig ist. Dafür gelingt es Roster noch feiner zu garen und auch Toasts sind auf dem Grillfürst-Gerät gut röstbar.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Gasgrills-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Gasgrills 
Funktion: Die Note der Wärmeregulierung/Verteilung setzt sich zusammen aus der Dosierbarkeit der Hitze und ihrer möglichst gleichmäßigen Verteilung auf der Hauptgrillfläche und ggf. vorhandener Warmhalteflächen. Bei der Inbetriebnahme wird geprüft, ob sich die Flasche mit dem mitgelieferten Zubehör ordnungsgemäß und sicher anschließen lässt und ob der Zünder ordnungsgemäß die Flamme zündet. Die Erreichbarkeit der Regulatoren, deren Wärmeisolierung und die Funktion von Deckel und Funktionsanbauten (z. B. Thermometer) ergeben die Note des Komforts.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen untersucht und bewertet die Bedienfreundlichkeit. Hierbei werden die Bedienelemente (deren Position und Gängigkeit) überprüft, ebenso die Handhabung und der Wechsel der Gasflasche. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung; bewertet werden hier Einfachheit, Modularität und Reinigungsaufwand. Der Transport beinhaltet eine Beurteilung der ggf. vorhandenen Transportgriffe und Räder und der Park-/Abstellposition während des Nichtgebrauchs; die Aufbaunote setzt sich zusammen aus der Bewertung von dafür nötigem körperlichen und zeitlichen Aufwand, falsche, schlecht passende Teile führen zur Abwertung. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die Aufbauanleitung überprüft sowie anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Tipps) bewertet, wichtig sind zudem die Pflege-/Reinigungshinweise.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Qualität der verwendeten Materialen, die Passgenauigkeit sämtlicher modularen Teile, die Spaltmaße sowie (nicht) vorhandene scharfe Kanten und Gussrückstände.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. Besonders wird auf den sicheren Umgang mit Gas und der Gasflasche geachtet.

Autor: Ricardo Petzold

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