Als die ersten Trennschleifer den Bau eroberten, waren sie eine Revolution. Beim Schneiden und Schleifen von Beton und Stahl stellten sie fortan eine enorme Arbeitserleichterung überall dort dar, wo zuvor noch reine Muskelkraft gefragt war. Inzwischen fehlt ein solch praktisches Gerät in kaum einem Heimwerkerhaushalt. Lesen Sie mehr in unserem Winkelschleifer Test 2022.
Die Testgeräte im Winkelschleifer Test 2022
Winkelschleifer: | |
Einhell TE-AG 125/1010 CE Q | |
Einhell Axxio 18/125 Q | |
Black+Decker BCG720M1-QW |
Der Winkelschleifer wird im Volksmund auch oft Flex oder Trennschleifer genannt und verdankt seinen Namen der speziellen Motorkonstruktion im Inneren. Ein Kegelradgetriebe überträgt die Motorbewegungen im 90-Grad-Winkel und sorgt so für eine optimale Positionierung währen der Arbeit. Es handelt sich um ein vielseitiges Werkzeug, welches die Arbeit auf Baustellen und im Hobbybereich revolutioniert hat. Mit speziellen Trenn- oder Schruppscheiben ausgestattet, lassen sich damit verschiedene Materialien wie Metall, Stein oder Beton schneiden, aber auch Oberflächen vom Rost befreien und polieren.
Was ist bei Winkelschleifern besser Akku oder Netzbetrieb?
Mittlerweile hat sich auch bei den Winkelschleifern der Akkubetrieb durchgesetzt. Das ist sehr praktisch, denn häufig muss an schwer zugänglichen Stellen oder auf Leitern gearbeitet werden, wo ein Kabel zum Netzbetrieb nicht nur hinderlich ist, sondern auch schnell zur Stolperfalle werden kann. Dennoch zeigt die Praxis: Ganz an die Leistung netzbetriebener Geräte kommen die Akku-Winkelschleifer doch noch nicht heran.
Dort, wo viel an einer Stelle gearbeitet wird, kann ein Netzgerät durchaus eine bessere und preiswerte Alternative sein. Für gelegentliches Trennschleifen sind aber Gerät mit Akku durchaus zu empfehlen. Dabei gibt es natürlich auch hier große Unterschiede, was Preis und Leistungsfähigkeit der Heimwerkergeräte angeht.
Der Winkelschleifer von Black+Decker BCG720M1-QW
Dieses Set besteht aus einem Winkelschleifer in der typisch orangen Farbe von Black+Decker, einem Ladegerät sowie einem Akku mit 18 Volt (V) und satten 4 Amperestunden (Ah) Leistung. Zusätzlich liegen dem Set noch ein beidseitig montierbarer Haltegriff, ein Montagewerkzeug für die Scheibe sowie eine Trenn- und Schleifscheibe selbst bei.
Das ist eine kleine Besonderheit, weil sonst die meisten Hersteller auf das Beilegen von Trennscheiben verzichten, da es hier sehr viele verschiedene Arten für unterschiedliche Materialien und Aufgaben gibt. Die hier beiliegende Scheibe ist übrigens für die Bearbeitung von Metall gedacht. Eine kleine Tragetasche für den Transport des Winkelschleifers ist im Set ebenfalls enthalten. Der Einsatz der Trennscheibe in das Gerät erfolgt mit einem speziellen Schlüssel und einer Schnellspannmutter zum Festziehen.
Zur Spindelarretierung gibt es auf der Gegenseite einen kleinen Knopf, den man drückt, um die Scheibe zum Festziehen und späteren Lockern zu fixieren. Bevor die Maschine eingeschaltet werden kann, muss ebenfalls auf der Oberseite ein Verriegelungsknopf gelöst werden. Anschließend kann die Maschine über den Einschalthebel in Betrieb genommen werden.
Der Schleifer von Black+Decker mit einem Nachteil?
Möchte man länger mit der Maschine arbeiten, wird man sich über einen fehlenden Feststellknopf ärgern. Stattdessen muss der Finger immer den Einschaltknopf betätigen. Ein weiteres Manko ist – wie bei vielen Akkugeräten von Black+Decker schon in vorherigen Tests bemerkt – die fehlende Akkustandsanzeige.
So kann man hier leider nur schätzen, wie lange der Akku noch halten wird. Ansonsten funktioniert der Trennschleifer im Betrieb gut und erledigt seine Aufgaben. Im Gegensatz zum Akku-Trennschleifer von Einhell finden wir die Arbeitsgeschwindigkeit ein klein wenig langsamer, insbesondere beim Trenntest von Metallrohren.
Der Winkelschleifer von Einhell Axxio 18/125 Q im Test
In vielerlei Hinsicht ähnelt der Akku-Trennschleifer von Einhell dem Gerät von Black+Decker. So arbeitet auch dieses Gerät mit 18 V. Bei den Kapazitäten steht die ganze Palette der Power-X-Serie zur Verfügung, da zumindest unser Testgerät nur Solo ohne Akku und Ladegerät verkauft wird. Für eine bessere Power empfehlen wir hier Akkus ab 3 Ah Kapazität.
Im Unterschied zu Black+Decker hat man bei Einhell die Restkapazität stets über drei LEDs im Blick, die auf Knopfdruck den Ladezustand anzeigen. Eine Besonderheit ist die Montage der Scheibe: Dies kann werkzeuglos über eine von Hand drehbare Schnellspannmutter erfolgen, die am Rand zur besseren Griffigkeit aufgeraut ist. Dank zwei oben angebrachter Löcher ist ein Festziehen mit einem entsprechenden Schlüssel aber ebenfalls möglich. Der wird allerdings von Einhell nicht mitgeliefert und muss bei Bedarf separat erworben werden. Auch hier gibt es einen Zusatzhandgriff, der je nach Bedarf rechts oder links angeschraubt werden kann.
Wie viel Power hat der Einhell Axxio 18/125 Q?
Ein Dauerbetrieb des Winkelschleifers von Einhell ist problemlos möglich. Beim kompletten Hochdrücken des Schalters bleibt dieser fixiert und die Maschine läuft, ohne dass der Finger weiter am Schalter bleiben muss. Damit ein versehentliches Einschalten ausgeschlossen ist, muss der Einschalter zunächst etwas zur Seite gedrückt werden.
Erst dann kann er nach oben durchgedrückt und damit die Maschine gestartet werden. Die Ergebnisse beim Trennschleifen und der Oberflächenbehandlung sind einwandfrei. Wie bereits erwähnt haben wir im Test das Gefühl, dass dieser Trennschleifer ein wenig kräftiger ans Werk geht und schneller arbeitet.
Wie macht sich der Schleifer Einhell TE-AG 125/1010 CE Q in unserem Test?
Der letzte Winkelschleifer im Test kommt ebenfalls von Einhell, wird allerdings mit Netzstrom betrieben und ist daher kabelgebunden. Das hat Vor- und Nachteile. Auf jeden Fall geht der Winkelschleifer kräftiger ans Werk als die kabellosen Vertreter. Er ist in der Anschaffung deutlich günstiger und erfordert auch keine Akkupflege und -überwachung.
Allerdings eignet er sich eher für standortgebundene Arbeiten. In luftiger Höhe und an schwer zugänglichen Stellen auf dem Bau ist ein Akkugerät doch besser geeignet. Ein Unterschied zur Akkuversion von Einhell ist die Drehzahlregelung. Über einen unten angebrachten Drehschalter lässt sich diese stufenlos einstellen und damit an die gegebene Situation besser anpassen. Auch hier ist die Scheibe werkzeuglos montierbar.
Verschiedene Schleifscheiben für mehr Komfort beim Schleifprozess!
Auch dieser Winkelschleifer verrichtet einen sehr guten Dienst und arbeitet im Test kraftvoll und effektiv. Wie alle Winkelschleifer im Test erlaubt er eine Aufnahme von größeren Scheiben mit 125 Millimetern (mm) Durchmesser, kann aber bei Bedarf auch die etwas kleinen Exemplare mit 115 mm aufnehmen.
Diese gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen als Trennscheiben für Stein oder Metall mit sehr dünnem Rand oder sogar als Diamanttrennscheiben für besonders lange Lebensdauer. Hinzu kommt eine große Palette an Schrupp-, Fächer- und Schleifscheiben für unterschiedlichste Anforderungen. Am besten besorgt man sich ein Set für verschiedene Anwendungsbereiche.
Unser Fazit zum Winkelschleifer-Test
Alle Geräte leisten eine gute Arbeit im Test, wobei das Netzgerät einen Tick kraftvoller arbeitet. Dennoch kann auch bedenkenlos eine Empfehlung für die beiden Akkugeräte ausgesprochen werden. Diese eigenen sich besonders gut, für schwer zugänglichen Stellen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Winkelschleifer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
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