Anzeige

Für die einen ist der Herbst eine der schönsten Jahreszeiten mit seinen prächtigen Farben und dem bunten Laub. Für viele Grundstückseigentümer ist das viele Laub dagegen ein wiederkehrender Horror. Doch mit dem richtigen Gartengerät bekommt man auch das schnell in den Griff. Lesen Sie mehr in unserem Laubsauger/Laubbläser Test.

Die Testgeräte im Laubbläser/Laubsauger Test 2020

akkubetriebene Laubbläser:
Einhell GE-LB 36/210 Li E
Scheppach BAB150-40Li
Stihl BGA 57
AL-KO LB 4060
kabelgebundene Laubsauger:
Deltafox DG-ELB 3014
Stihl SHE71

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Laubbläser/Laubsauger-Tests. Jetzt auch als E-Paper!

In diesem Test schauen wir uns vier Laubbläser mit Akku sowie zwei kombinierte Laubbläser/-sauger mit Netzanschluss an und testen diese ausführlich. Alle Geräte erfüllen im Prinzip den gleichen Zweck. Während jedoch die Laubbläser das Laub nur zusammenpusten – was in der Praxis einiges Geschick verlangt – können die Kombigeräte das Laub und anderen Schmutz wie ein Staubsauger aufnehmen und in einem dafür vorgesehenen Auffangsack sammeln. Der Vorteil liegt auf der Hand: Am Ende ist das Laub im Sack und nicht auf einem Haufen, der noch entsorgt werden muss. Außerdem verfügen moderne Kombigeräte über ein Mahlwerk, welches das Laub zerkleinert und damit optimal für den Verrottungsprozess vorbereitet. Einen Nachteil hat diese Methode dennoch: Kleinstlebewesen werden mit aufgesaugt und spätestens durch das Mahlwerk getötet. Schonender sind am Ende also doch die Laubbläser, zumal diese durch den Akkubetrieb deutlich flexibler einsetzbar sind. 

Alle Akkus sind mit praktischen LED-Ladestandanzeigen zur Kontrolle der Restlaufzeit ausgestattet
Alle Akkus sind mit praktischen LED-Ladestandanzeigen zur Kontrolle der Restlaufzeit ausgestattet

Laubbläser mit 36-Volt-Akkus

Alle Laubbläser im Test sind mit 36-Volt-Akkus ausgestattet und damit besonders leistungsstark. Einen Sonderweg geht hier wieder Einhell, bei dem zwei Akkus mit je 18 Volt (V) und 4 Amperestunden (Ah) zum Einsatz kommen. Das erweist sich im Test als Vorteil, insbesondere was die Ladezeit angeht. Denn in nur 75 Minuten sind beide Akkus dank des cleveren Doppelladegerätes wieder einsatzbereit. Ein Rekord, die nächstbeste Ladezeit liegt mit 132 Minuten deutlich darüber. Aber auch im Betrieb kann der Einhell wieder einmal überzeugen. Er bläst hervorragend, lässt sich stufenlos einstellen und verfügt über eine Turbotaste für zeitweisen Extra-Schub. Das Beste ist aber die Laufzeit. Hier erobert Einhell mit 27 Minuten unangefochten das Siegerpodest. Selbstverständlich verrichten aber auch die anderen drei Akkugeräte ihren Dienst passabel.

Das Doppelladegerät von Einhell lädt beide Akkus parallel und braucht nur 75 Minuten zum Vollladen
Das Doppelladegerät von Einhell lädt beide Akkus parallel und braucht nur 75 Minuten zum Vollladen

Blasgeschwindigkeit beim Laubbläser fast immer regelbar

Bis auf das Gerät von Stihl kann bei allen Laubbläsern und auch -saugern die Leistung stufenlos geregelt werden. Ein wichtiger Aspekt, denn so kann man den Luftstrom optimal auf die Situation einstellen: Leichtes und bereits vertrocknetes Laub benötigt deutlich geringere Blasleistungen als schweres oder gar nasses und verklebtes Laub. Bei nassem Laub kann unser Ratschlag daher nur lauten: Erstmal trocknen lassen. Denn auch beim leistungsstärksten Gerät im Turbomodus ist das Zusammenpusten von feuchten Blättern ausgesprochen mühselig bis unmöglich. Warum ausgerechnet Stihl als renommierter Hersteller von Gartengeräten auf eine Leistungsregelung verzichtet, erschließt sich uns nicht. Das betrifft sowohl den reinen Laubbläser als auch das Kombigerät der Waiblinger.

Al-Ko liefert gleich zwei Rohre für unterschiedliche Situationen mit. Der Wechsel ist ruckzuck erledigt
Al-Ko liefert gleich zwei Rohre für unterschiedliche Situationen mit. Der Wechsel ist ruckzuck erledigt

Materialverarbeitung der Laubbläser im Test

Alle Testgeräte sind gut verarbeitet und praktisch konzipiert. Einzig bei dem Gerät von Scheppach müssen wir ein nicht optimal entgratetes Blasrohr bemängeln. Zwar besteht dadurch keine Verletzungsgefahr, aber optisch sieht das nicht so gut aus und sollte eigentlich nicht passieren. Hier scheint mal ein „Montagsgerät“ durch die Qualitätskontrolle gerutscht zu sein. Beim Akkulaubbläser von Stihl möchten wir die Balance noch lobend erwähnen. Mit eingebautem Akku schwebt das Gerät förmlich in der Hand und ist hervorragend ausbalanciert. Einige clevere Details haben uns an anderen Geräten gut gefallen: Der Einhell bietet beispielsweise einen mitgelieferte Tragegurt für ermüdungsfreies Arbeiten. Auch beim Kombigerät von Deltafox ist ein Gurt vorhanden sowie ein aufsteckbares Rad dabei. Dieses entlastet zwar zusätzlich beim Saugen, erfordert allerdings auch eine einigermaßen glatte Oberfläche.

Eine (stufenlose) Regelung der Leistung erleichtert die Arbeit ungemein und spart darüber hinaus Akkulaufzeit
Eine (stufenlose) Regelung der Leistung erleichtert die Arbeit ungemein und spart darüber hinaus Akkulaufzeit

So läuft der Akkubetrieb

Neben der Leistung der Geräte stehen bei akkubetriebenen Bläsern immer auch die Lauf- und Ladezeiten der mitgelieferten Akkus im Fokus. Hier hatten wir bereits den Einhell lobend hervorgehoben. Das Schlusslicht mit der kürzesten Laufzeit ist dagegen das Gerät von Al‑Ko, das zudem ein recht eigenartiges Verhalten an den Tag legt. Der Hersteller gibt für den vergleichsweise leistungsstarken Akku mit 4 Ah bei 36 V eine Laufzeit von 30 Minuten an. Diese können wir allerdings nicht bestätigen. Nach exakt 20 Minuten regelt der Al‑Ko im Test die Leistung plötzlich massiv herunter und ein weiterer Blasbetrieb ist nicht mehr möglich. Zur Vergleichbarkeit lassen wir das Gerät weiterlaufen und erreichen tatsächlich knapp 30 Minuten. Da allerdings die letzten 10 Minuten kaum Leistung vorhanden ist, legen wir die maximale Laufzeit auf 20 Minuten fest.

Laub auf Kies- und Steinflächen ist immer eine besondere Herausforderung. Diese Disziplin meistern beide Laubsauger gut
Laub auf Kies- und Steinflächen ist immer eine besondere Herausforderung. Diese Disziplin meistern beide Laubsauger gut

Die anderen Geräte im Test schalten stets komplett ab, behalten aber bis zum Ende auch die volle Leistung bei. Stihl enttäuscht mit knapp 21 Minuten etwas (ebenfalls 4 Ah), während uns der Scheppach mit nur 2,5 Ah überraschte. Dieser schaffte nämlich trotz deutlich kleinerem Akku locker 24 Minuten bei guter Leistung. Beim Laden tanzt übrigens ebenfalls Al‑Ko aus der Reihe. Bei sehr hohen Außentemperaturen im Test von 32 Grad Celsius schaltet dessen Ladegerät zwischendurch ab und blinkt rot – der Akku ist beim Aufladen zu heiß geworden. Nach ungefähr 30 Minuten geht dann der Ladevorgang weiter. Das verlängert den reinen Ladevorgang von 132 Minuten auf 162 Minuten. Noch länger dauert das Laden mit 175 Minuten beim Laubbläser von Stihl.

Al-Ko hat die Turbine quer eingebaut. Bei Rechtshändern saugt die schonmal Hose oder Shirt an
Al-Ko hat die Turbine quer eingebaut. Bei Rechtshändern saugt die schonmal Hose oder Shirt an

Laubbläser und Laubsauger im Praxistest

Ihren Dienst verrichten alle Laubbläser und Kombigeräte im Test problemlos. Nicht ganz so gut gefällt uns der fehlende Druckpunkt der Turbotaste beim Gerät von Scheppach. Bei den Geräten von Einhell und Scheppach lässt sich die Rohrlänge durch Herausziehen ändern und so an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Der Laubbläser von Al‑Ko kommt dagegen gleich mit zwei unterschiedlichen Rohraufsätzen für verschiedene Situationen daher. Das Kombigerät von Stihl ist im Vergleich zum Deltafox etwas komplizierter in der Handhabung: Während der Deltafox dank Doppelrohrsystem durch Knopfdruck von Saug- auf Blasbetrieb umgestellt werden kann, muss der Stihl erst aufwändig und mit zusätzlichem Werkzeug umgebaut werden.

Das zusätzliche Zwillingsrad des Kombigerätes von Deltafox eignet sich bei ebenen Flächen zum bequemen Arbeiten
Das zusätzliche Zwillingsrad des Kombigerätes von Deltafox eignet sich bei ebenen Flächen zum bequemen Arbeiten

Zwei Kleinigkeiten sind uns noch beim Al‑Ko aufgefallen. So ist dieser mit einem kombinierten Schalter zum Einschalten und für die Leistungsregelung ausgestattet. Das bedeutet: Einmal eingeschaltet, läuft dieser ohne das Zutun des Nutzers weiter. So muss zwar nicht permanent ein Schalter gedrückt werden, ist aus Sicherheitsgründen jedoch nicht optimal gelöst. Besonders sicher ist dagegen der Laubbläser von Stihl. Das zweite kleine Problem des Al‑Ko ist sein Blaswerk. Dieses saugt durch seine seitlich liegende Ansaugöffnung bei Rechtshändern gern mal die Hose oder andere Kleidungsstücke an, wenn man nicht aufpasst. Hier passiert zwar nichts, der Nutzer dürfte sich jedoch erschrecken.

Das aufgesaugte Laub gelangt durch ein Mahlwerk in den Auffangsack. Bei Stihl wird dieser mit einem Tragegurt am Körper getragen
Das aufgesaugte Laub gelangt durch ein Mahlwerk in den Auffangsack. Bei Stihl wird dieser mit einem Tragegurt am Körper getragen

Die Testsieger bei Laubbläsern und Laubsaugern

Überzeugt haben uns alle Geräte im Test, wobei Einhell herausstach. Als besonders praktisch erwiesen sich die Kombigeräte, dort als Testsieger der Deltafox. Allerdings wünscht man sich bei diesen Geräten ebenfalls einen Akku, da kabelgebundene Laubbläser oder -sauger einfach zu unflexibel sind. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Laubbläser/Laubsauger-Tests. Jetzt auch als E-Paper!

Hier unser Test der Laubsauger aus 2019.

Testverfahren akkubetriebene Laubbläser
Funktion: Die Note der Blasfunktion setzt sich zusammen aus Messungen der erzielten Luftgeschwindigkeit direkt an der Rohrmündung und in definierten Entfernungen.
Handhabung: Die Probanden prüfen und bewerten unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die generelle Handhabung der Geräte (Wechsel und Ausbau von Zubehör, die bequeme Haltung und Einfluss des Gewichts) sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah aus einem Abstand von 50 cm ermittelt und vergleichend bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten.
Ökologie: Bewertet werden mögliche unnötige Verpackung und entstehender Müll, insbesondere zu vermeidende Kunstoff- bzw. Styroporanteile, sowie die Effizienz des Gerätes.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Anleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Schneiden oder unsachgemäße Handlungen Schäden entstehen.
 
Testverfahren kabelgebundene Laubsauger
Funktion: Die Saug-, Blas- und Häckselfunktionen werden einzeln betrachtet und bewertet. Während des Saugvorgangs wird bewertet, wie gut die Geräte das Laub aufnehmen und wie viel Rückstand auf dem Untergrund verbleibt. Nach dem Häckseln wird bewertet, wie gut das Gerät in der Lage ist, das aufgenommene Gut zu zerkleinern.
Handhabung: Die Probanden prüfen und bewerten unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit unter anderem die generelle Handhabung der Geräte (Anbau von Zubehört etc.) sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird über die Testläufe hinweg gemessen und vergleichend bewertet. Zusätzlich fließen die verwendeten Verpackungsmaterialien ein.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer Schäden entstehen.
 

Autor: Mike Bauerfeind