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Die warmen Sonnenstrahlen locken wieder in die Parks und Gärten. Für viele gehört zu einem gelungenen Sommerabend ein saftiges Steak oder Grillgemüse genauso dazu wie ein kühles Bier. Wir haben getestet, mit welchen Modellen das Grillen besonders gut gelingt und auch die Nacharbeit leicht von der Hand geht. Lesen Sie mehr in unserem Hochdruckreiniger Test 2020.

Die Testgeräte im Holzkohlegrills Test 2020

Holzkohlegrills:
RedNeck Kamado 23″ Pro
Rösle F60 Air
Rösle F50-S
Activa Grillküchen Kugelgrill Johann Lafer

Kaum ist es wieder etwas wärmer, zieht vielerorts der Duft von Rostbratwürstchen und Grillkäse durch die Luft. Die Grillsaison ist eröffnet, vielleicht eine der Lieblingssportarten der Deutschen. Ob nun Kugel-, Tischgrill oder Grillwagen, elektrisch, mit Holzkohle oder Gas betrieben: Zum sommerlichen Gartenschmaus werden mitunter große Grillgeschütze aufgefahren. Form und Betriebsweise hin oder her, am Ende sollen sie alle für Eines sorgen: gut durchgebrutzeltes Grillgut – ohne dass dieses natürlich anbrennt. In unserem Test haben wir bei vier neuen Holzkohlegrill-Modellen den Grillvorgang und andere Aspekte von vorn bis hinten durchleuchtet.

Die untere Luftzufuhr wird beim Rösle F50 durch einen ausladenden Hebel reguliert, was seine Funktion voll erfüllt

Erstmal vorbereiten

Los geht’s mit dem Einfüllen der Kohle. Das klappt bei allen Grills problemlos: Der Gitterrost wird im kalten Zustand entfernt und dann die Kohle in die großzügigen Öffnungen der Kugelgrills gefüllt. Im Test benutzen wir einen Anzündkamin, was das erste Durchglühen erleichtert. Etwas negativ fällt auf, dass bei keinem der Grillroste eine Höhenverstellung möglich ist – somit kann die Hitze am Bratgut nur über die Position auf dem Rost oder die Wärme im Gesamten reguliert werden. Der Redneck bietet als einziger einen sehr guten Abstand zwischen Glut und Rost, sodass das Garen ohne schnelles Anbrennen bestens funktioniert. Bei allen anderen Grills ist der Rost sehr nah an der Glut, wodurch man ständig kontrollieren muss, dass auch ja nichts anbrennt. Dafür muss aber immer der Deckel geöffnet werden, was zum Energieverlust führt. Einen Kniff liefert hier der Rösle F60: Er bringt zwei Kohlekörbe mit, sodass man nicht in der gesamten Kammer Glut erzeugen muss, sondern diese auf die Körbe konzentrieren kann. Das kompensiert gut die Nähe des Rosts zur Glut – die größere Entfernung wie beim Redneck ist aber wirkungsvoller. Bei allen Modellen außer dem Rösle F50 ist der Grillrost in verschiedener Weise variabel: Der Rost des Redneck hat ein klappbares Abteil, ca. 15 × 15 cm, durch das Kohle nachgegeben werden kann – es ist aber sehr eng für diesen Zweck. Der Rösle F60 hat einen mehrfach klappbaren Rost, um an die Feuerschale zu gelangen, was im Test am besten funktioniert. So wie die aktive Belüftung (siehe unten) ist beim Activa auch der Rost geteilt in einen äußeren Ring und inneren Kreis. Der innere Kreis lässt sich leicht herausnehmen und somit Kohle in die mittige Feuerschale nachlegen. Dies funktioniert bestens und das Grillgut kann währenddessen auf dem äußeren Ring geparkt werden.

Mehr als nur heiße Luft

In der Regulierung der Luftzufuhr unterscheiden sich die vier Grills teils erheblich, die Mechanismen sind aber durchgehend wirkungsvoll. Alle Modelle haben eine zweifache Regulierung: eine untere Luftzufuhr, von unter dem Brennraum her, und einen oberen Luftaustritt, wodurch bestens ein „Kamineffekt“ erzeug- und steuerbar ist. Der Redneck hat eine clevere Doppelklappe (untere Zufuhr): zwei ineinanderlaufende Schieber erlauben jegliche Einstellung zwischen „vollständig geöffnet“ und „vollständig geschlossen“. Den oberen Abzug kann man gut regulieren, auch stufenlos – jedoch besteht dieser aus Gusseisen, sodass er heiß wird und nur mit einem Hilfsmittel oder Handschuhen zu bedienen ist. Der Rösle F60 hat einen großen Drehschalter für die untere Zufuhr mit einer sehr guten Skala. Außerdem lässt sich damit der Aschebehälter auf und nieder fahren, der Schalter hat somit eine doppelte Funktion: Luftregulierung und Entkoppeln des Behälters. Anders als beim Redneck hat der obere Abzug einen thermoisolierten Griff, sodass er mit bloßen Händen zu bedienen ist. Beim Rösle F50 ist die untere Zufuhr ein ausladender Hebel mit großer Skala, welcher auch sehr gut funktioniert. Der obere Abzug ist wie beim Rösle F60. Der Activa hat, passend zum Firmennamen, eine aktive Luftzufuhr mit verbautem Akku (Ladegerät wird mitgeliefert). Stufenlos können der äußere und innere Ring unabhängig voneinander belüftet werden, was tadellos funktioniert. Besonders in der Anfangsphase hilft das beim Anzünden und Durchglühen und verhindert sehr effektiv die Rauchentwicklung in dieser Startphase. Später können die anderen Grills durch den natürlichen Kamineffekt in Sachen Belüftung sehr gut mithalten.

Doppelte Funktion: Der große Drehschalter beim Rösle F60 dient der Luftregulierung und der Entkopplung des Behälters

Komfort muss sein

Die Deckel aller Modelle schließen gut ab, besonders qualitativ ist der Deckel des Redneck: Durch seinen Keramikkorpus ist er sehr schwer, wird aber beim Schließen und Öffnen gedämpft, sodass beides sehr weich und komfortabel abläuft. Einzig der Activa kommt ohne Scharnier. Der Deckel muss abgenommen und in die Aufnahme gelegt werden. Das funktioniert an sich gut, ist aber weniger komfortabel als bei den anderen Grills mit Scharnier. Außerdem befinden sich auf dem Deckel Thermometer und Luftabzug auf gegenüberliegenden Seiten, sodass diese nicht wirklich gleichzeitig einzusehen bzw. zu bedienen sind und man dazu neigt, den Deckel ständig zu verdrehen. Beim Grillkomfort zeigt der Redneck eine Besonderheit: Durch den massiven Keramikkorpus heizt der Grill schnell auf, hält die Temperaturen sehr konstant und bedarf dafür wenig Energie. Das zeigt sich im Test als besonders effektiv und komfortabel. Auch der Rösle F50 bietet ein Extra: Er lässt sich durch das mitgelieferte Zubehör zu einem geräumigen Smoker umbauen, samt Haken und Wasserschale. Der Umbau geht leicht und sicher, das Grillen wird dabei fast zur Nebensache. Alle vier Grills sind überdies sehr gut verarbeitet, wobei der Redneck (sicher auch preisbedingt) hervorsticht. Bei den leichteren Deckeln der anderen drei Modelle ist mehr Spiel, sie schließen nicht ganz so satt – das hat aber keinerlei Einfluss auf den Grillvorgang.
Alles hat ein Ende, auch das Grillen – dabei darf das Saubermachen und Wegräumen nicht vergessen werden. Schließlich soll beim nächsten Grillfest alles sauber vorgefunden werden.

Die Räder der anderen Grills, wie hier des Activa, machen auch vor kräftigem Gras keinen Halt und sind so besser für Gärten geeignet

Nach dem Grillen ist vor …

Bei allen Grills lassen sich Asche und Kohle sehr gut entleeren, die inneren Funktionseinheiten lassen sich nach dem Abkühlen entnehmen. Hier zeigt sich jedoch das Gewicht des Redneck: Man muss zur Entnahme der inneren Keramikschale gut zupacken. Mit seinen kleinen Rädern eignet sich der Redneck eher für ebene Böden, die großen Räder der anderen drei machen auch vor Rasenflächen nicht Halt. Für den Winter liefert der Redneck eine Abdeckhaube mit, bei den anderen kann sie zumindest nachgekauft werden. Eine nicht unwichtige Frage zum Schluss: Wie sicher sind die Grills? Der Korpus des Redneck bleibt selbst bei Innenraumtemperaturen von 275 °C außen bei teils knapp 100 °C, isoliert also gut – jedoch ist wie gesagt der obere Luftabzug nicht isoliert. Das Blech der anderen Grills lässt naturgemäß mehr Hitze durchdringen. Hier ist stets Vorsicht angebracht, dafür sind aber alle Bedienelemente stets kühl – die Griffe werden nur handwarm.

Technische Daten

 

SIEGER PREIS/LEISTUNG

MEISTERKLASSE

 

TESTSIEGER

Holzkohlegrills

Activa Grillküchen

Kugelgrill Johann Lafer

RedNeck

Kamado 23″ Pro

Rösle

F50-S

Rösle

F60 Air

 

Technische Daten

Marktpreis*/UVP

230 Euro*/399 Euro

506 Euro*/1499 Euro

316 Euro*/399 Euro

300 Euro*/399 Euro

Gewicht

16,5 kg

95 kg

27,2 kg

27,6 kg

Maße (Breite × Höhe × Tiefe)

66 × 104 × 65 cm

60 × 120 × 60 cm

68 × 73/137 × 70 cm

75 × 112 × 84 cm

Garfläche

Ø 51 cm

Ø 52 cm

Ø 47 cm

Ø 58 cm

Austattung & Zubehör

  • 2 Räder

  • elektrische Luftzufuhr mit Akku und Netzteil

  • variabler Rost

  • Deckelaufnahme

  • Keramik-Korpus

  • gedämpftes Öffnen und Schließen

  • zwei Holzablagen (klappbar), 4 Räder (360° drehbar), zweifache Luftregulierung

  • Thermometer

  • Regenhaube

  • Deckel mit Scharnier

  • 2 Räder

  • zweifache Luftregulierung

  • Thermometer

  • Smoker-Umbau

  • Haken-Einsätze für Smokerbetrieb

  • Wasserschale (7 Liter) für Smokerbetrieb

  • Deckel mit Scharnier

  • 2 Räder

  • Thermometer

  • zweifache Luftregulierung

  • variabler Rost

  • Kohleschalen

  • Deckel mit Scharnier

*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren

Autor: Georgia Dreßler

Bildquelle:

  • Test_Holzkohlegrills_Galerie01: © Auerbach Verlag
  • Test_Holzkohlegrills_Galerie02: © Auerbach Verlag
  • Test_Holzkohlegrills_Galerie03: © Auerbach Verlag
  • Activa Grillkuechen Kugelgrill Johann Lafer: © Activa Grillküchen
  • RedNeck Kamado 23 Pro: © RedNeck
  • BALDAUF PRODUKTDESIGN: © Rösle
  • ROESLE: © Rösle
  • Test_Holzkohlegrills_Startbild: © Auerbach Verlag