Der Kakao ist umgekippt, die Marmelade vom Brot gekleckst und die Schuhe haben Andenken vom Waldspaziergang mitgebracht – nicht nur Familien haben mit Schmutz auf dem Fußboden zu kämpfen. Praktische Alternativen zu Besen und Lappen sind Flachwischer und Wischmopps. Wir haben insgesamt elf Helfer getestet. Lesen Sie mehr in unserem Bodenwischer Test 2022.
Die Testgeräte im Bodenwischer Test 2022
Wischmopp: | |
Spontex Multi+ |
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Bodenwischer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Wer Flecken, Staub und Dreck auf dem Fußboden loswerden will, möchte in der Regel wenig Aufwand betreiben und schnell fertig werden. Ein guter Bodenwischer reinigt nicht nur gründlich und zugleich schonend Böden wie Fliesen, Laminat, Parkett und Marmor. Das Putzwerkzeug samt Stoffbezügen und anderes Zubehör lassen sich bequem verwenden und einfach reinigen. Dank hochwertiger Verarbeitung und waschbaren, nachkaufbaren Bezügen sind die Wischer idealerweise lange im Alltag einsetzbar.
Bequemer mit Zubehör
Wie zehn Flachwischer und ein Mopp diesen Anforderungen gerecht werden, müssen sie in unserem Vergleichstest beweisen. Schon beim Auspacken zeigt sich: Die Testmodelle sind sehr unterschiedlich. Zusammengebaut oder gesteckt werden müssen sie jedoch alle. Das gelingt problemlos. Bei Profissimo erhält man den Wischerkopf (mit Bezug) separat. Handelsübliche Besenstiele passen, ein Teleskopmodell vom Hersteller ist ebenfalls erhältlich. Von Spontex sind ein klassischer Mopp und ein einfacher Wischer im Test vertreten, daneben gilt es, große Kartons mit Eimern/Wringsystemen und Wischerteilen auszupacken.
Das größte Paket kommt aus dem Hause Sprintus, ebenfalls mit Eimer/Schleuderpresse. Weniger Zubehör bringen beispielsweise die drei Sichler-Testmodelle mit. Sie werden vom Hersteller als „platzsparend verstaubar“ beworben. Sie können (genau wie die Konkurrenz) an Ösen in der Abstellkammer aufgehängt werden, verschwinden in einer Nische oder zerlegt im Putzregal. Doch weniger Zubehör heißt auch weniger Funktion und Komfort.
Bodenwischer richtig reinigen
Sind die Bezüge der Flachwischer oder die Moppstoffbänder während der Putzroutine schmutzig geworden, muss man sie auswaschen und -wringen. Das funktioniert zwar auch per Hand, die Folgen sind jedoch: nasse Finger, Kraftaufwand und häufiges Bücken. Die kaum bessere Alternative: genügend Wechselbezüge nachkaufen und ständig austauschen. Im Test zeigt sich, dass das Arbeiten mit einem Eimer mit integriertem Schleuder- oder Auswringsystem deutlich bequemer ist. Vorausgesetzt, man hat etwas mehr zu putzen, sonst lohnt sich es sich nicht, den Eimer mit Wasser zu füllen.
Sehr einfach zu bedienen und zudem nicht ganz so sperrig ist das Compact-Modell von Spontex. Der rechteckige Wischkopf klappt zusammen. Mittels Auf- und Abbewegen des Stiels dreht er sich im Eimer. So läuft das Auswringen zügig und ohne sich die Hände schmutzig zu machen. Ähnlich einfach und effizient ist es bei dem Spontex-Modell mit Zweikammer-Eimer und Rotationssystem. Lästig bei diesem Testkandidaten: Im Test klappt der Wischkopf bei Bodenkontakt nicht so zuverlässig wieder auf.
Sehr effizient beim Auswringen ist das Bodenwischsystem von Sprintus. Hier löst man die Rotation über eine große Fußtaste aus. Der Spritzschutz funktioniert. Und der Bezug wird gut trocken. Nachteil in der Handhabung hier: Der Wischkopf muss mit einer Fußtaste geöffnet und passgenau in die Schleuderpresse gesteckt werden. Nach dem Auswringen lässt man ihn dann wieder einrasten und kann weiterarbeiten. Eine „schlanke“ Lösung für das Auswringproblem hat ein Testmodell von Sichler: Der Hersteller hat einen Abstreifer direkt am Wischer integriert. Problem: Der Bezug wird nicht so zuverlässig sauber und trocken. Beim Abstreifen verhakt sich der Bezug auch mal, folglich hat man dann doch schmutzige Finger.
Stabil oder klapprig
Leicht und klapprig oder stabil und etwas schwerer? Irgendwo dazwischen lassen sich glücklicherweise die Testmodelle einordnen. Insgesamt sind die Materialien dem Zweck angepasst. Abstriche gibt es beim leichten Sichler-Modell mit Abstreifer. Wie gut ein Wischer funktioniert, bewerten wir im Test anhand der Inbetriebnahme und Alltagstauglichkeit. Die Bezüge sind insgesamt gut anzubringen. Einfach festkletten heißt es bei den meisten Modellen. Bei Profissimo und Spontex dagegen entriegeln und aufstecken. Beim Sichler-Sprühmodell wird der Wischkopf – ein klein wenig aufwändiger – komplett im Bezug eingepackt. Das Wischen an sich geht mit allen Kandidaten recht gut von der Hand. Die Wischköpfe sind alle mindestens gut beweglich. So kommt man selbst in Ecken und unter Möbelstücke. Schwingt man zum Vergleich den Mopp, ist dieser jedoch klar im Vorteil, was enge Spalten angeht.
Unter den Testkandidaten sind drei Modelle mit Wasser-/Reinigungsmitteltank und Sprühfunktion. Einerseits praktisch, denn sie ersparen das Eimer schleppen. Anderseits behindern die Tanks das Wischen unter vielen Möbeln, insgesamt stört das zusätzliche Gewicht beim Hantieren. Positiv ins Gewicht fallen die ergonomischen Griffe bei den Sprühwischern und den beiden Schleudersystemen von Spontex. Der Teleskopwischer von Bona punktet nicht nur mit gummiertem Griff: Weiche, flexible Ecken am Wischkopf schützen Möbel und Sockelleisten vor Beschädigungen. Die Teleskopstange ermöglicht es, die Länge ganz nach den eigenen Bedürfnissen auszurichten. Ein Vorteil, den längst nicht alle Testteilnehmer bieten. Manche sind starr auf 122 Zentimeter oder mehr festgelegt.
Fehlende Waschzettel
Die Bezüge der Testmodelle sind in der Regel aus Polyester/Mikrofaser und sollen trocken wie nass Schmutz aufnehmen. Dementsprechend hoch ist das Interesse, sie einfach und hygienisch reinigen zu können. Überraschenderweise sind einige Stoffe laut Herstellern nur für Handwäsche bei 40 Grad Celsius geeignet, bei anderen fehlt ein Waschhinweis am Bezug oder auf der Verpackung. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt am besten auf Profissimo, Bona und Sprintus mit 60-Grad-Waschbarkeit in der Maschine. Zumindest ist es bei den Wischern die Regel, dass Bezüge nachgekauft werden können. Teilweise gibt es Alternativen für spezielle Böden oder trockenes Staubwischen – etwa bei Bona und Profissimo. Noch vielfältiger einzusetzen ist der Sprintus: Dank eines zweiten Befestigungssystems lassen sich neben Taschen- und Laschenmöppen noch Staub- und Wischtücher verschiedener Größen (bis 42 Zentimeter Arbeitsbreite) benutzen. Beim Mopp ist der Kopf einzeln erhältlich.
Welcher Bodenwischer ist der beste?
Auch wenn das Reinigen von Böden eine simple Alltagsaufgabe ist, kann man dabei doch vieles falsch machen. Zuviel Nässe zum Beispiel. Da ist es praktisch, wenn ein Schleudersystem das Auswringen zuverlässig übernimmt. Ob es sich lohnt, Spezialeimer zu benutzen, hängt davon ab, wie viel man gerade reinigen muss. Zusatzfunktionen wie ein freistehender Wischer bei Sprintus werden sicherlich vor allem diejenigen begeistern, die regelmäßig große Bereiche im Haushalt feucht wischen.
Für Extraaufgaben wie die Pflege von Holzböden gibt es Spezialwischer (etwa das Spraymodell von Bona) und passende Reinigungsmittel zum Nachkaufen. Wem es nichts ausmacht, sich die Hände schmutzig zu machen, der bekommt bereits für wenig Geld funktionale Wisch- und Moppköpfe (etwa Profissimo), die er auf einen Stiel nach Wahl stecken kann. Für alle, die ihre Möbel schonen möchten, bietet sich der Bona-Teleskopwischer mit weichen, flexiblen Ecken an.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Bodenwischer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Zur Ermittlung der Note für den Reinigungsvorgang werden die Inbetriebnahme des Gerätes und die Alltagstauglichkeit getestet. Neben der Montage des Wischbezuges und der Bewertung des Wischvorgangs geht auch das mögliche Ausspülen des Bezugs und Auswringen im Gebrauch in die Wertung ein. Für die Arbeitsreichweite wird die Stiellänge (sofern im Set enthalten) und die sich daraus ergebende Raumreichweite ermittelt und bewertet. Dabei ist vor allem von Interesse, ob der Stil individuell auf den Nutzer abgestimmt werden kann. Auch die Gelenkigkeit der Wischer und das Erreichen von Schmutzstellen unter Möbelstücken gehen in die Teilnote ein.
Autorin: Janine Reichert
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Bildquelle:
- Test_Bodenwischer 2022_Startbild: © Stephanie Albert/stock.adobe.com, Auerbach Verlag