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Saugen oder Wischen? Diese Frage steht bei vielen im Raum, wenn es um die Reinigung des Fußbodens in den eigenen vier Wänden geht. Am besten natürlich beides, aber das ist ziemlich zeitaufwendig. Warum dann nicht beides miteinander verbinden, dachten sich die Hersteller und entwickelten praktische Saugwischer, von denen einige sogar noch mehr zu bieten haben.

Die Testgeräte im Saugwischer-Test 2022

Akkusaugwischer:
Vorwerk VB100 mit SPB100 und EBB100
Bissell CrossWave Cordless Max
Kärcher FC 7 Cordless Premium
Emerio FC-123454
Sichler NX-7676
Fakir WDA 700
Saugwischer mit Dampffunktion:
Eta Steam Master

Saugwischer sind praktische Geräte. Sie sollen beide Tätigkeiten in einem Wisch erledigen. Das Problem dabei: Jeder Hersteller definiert diese Funktion anders. Manche Geräte saugen und wischen wirklich gleichzeitig, andere können beides nicht gleichzeitig und müssen für den jeweiligen Vorgang umgestellt werden.

Unterschiedliche Geräteklassen bei den Saugwischern

Vorwerk beispielsweise bietet seinen bekannten Akku-Staubsauger VB100 mit zwei Bodendüsen an: Der EBB100 und der SPB100. Während die erstgenannte Düse nur saugen kann, ist mit der SPB100 gleichzeitiges Saugen und Wischen möglich. Anders als einige Geräte der Mitbewerber landet der Schmutz jedoch in einem Staubsaugerbeutel, einen Schmutzwasserbehälter gibt es hingegen nicht. Die Mehrzahl der Geräte im Testfeld setzt auf die Methode mit Schmutzwasserbehälter. Sie verfügen über einen Wassertank, der wahlweise mit Wasser oder einer Wasser-Reiniger-Lösung befüllt wird. Ein zweiter Behälter saugt das zum Wischen aufgebrachte Wasser mit den Schmutzpartikeln teilweise wieder ein. Zurück bleibt im Idealfall ein gut gesaugter und gleichzeitig gewischter Boden.

Das Funktionsprinzip fast aller Geräte im Test besteht aus einer oder mehreren Rollen, die mit Wasser benetzt werden und den Boden wischen
Das Funktionsprinzip fast aller Geräte im Test besteht aus einer oder mehreren Rollen, die mit Wasser benetzt werden und den Boden wischen

Eine weitere Ausnahme stellt dabei der Steam Master von Eta dar. Das kabelbetriebene Gerät kann saugen und mit Dampf reinigen oder wischen. Bis auf eine Ausnahme sind alle Saugwischer mit Akku ausgestattet. Das erleichtert den Einsatz immens, denn man braucht nicht nach Steckdosen suchen und es gibt kein störendes Kabel. Durch Einhängen in die Ladestation wird der Akku wieder nachgeladen. Lediglich die Geräte von Fakir und Kärcher müssen etwas umständlicher per Hand mit dem Ladegerät verbunden werden, indem der Stecker an das Gerät angesteckt wird.

So funktionieren klassische Wischsauger

Unsere Testgeräte von Bissell, Emerio, Fakir, Kärcher und Sichler stufen wir als klassische Saugwischer ein. Alle verfügen über einen Schmutzwassertank und sind zum Saugen und Wischen gleichzeitig geeignet. Auch sind sie in der Lage, Flüssigkeiten aufzusaugen. Mit Ausnahme des Emerio und des Kärcher können auch alle zum Trockensaugen verwendet werden. Das ist praktisch, wenn es nur schnell um das Entfernen von Tierhaaren oder ähnlichem geht.

Der Klarwassertank kann bei vielen Saugwischern zusätzlich mit einer nichtschäumenden Reinigungsflüssigkeit befüllt werden
Der Klarwassertank kann bei vielen Saugwischern zusätzlich mit einer nichtschäumenden Reinigungsflüssigkeit befüllt werden

Beim Wischen unterscheiden sich die Geräte nicht vom Funktionsprinzip. Alle verfügen über eine oder mehrere (Emerio und Kärcher) rotierende Rollen, die befeuchtet werden und für ein sauberes Wischbild sorgen sollen. Vorhandener Dreck sowie auch größere Partikel werden zusammen mit einem Teil des Wischwassers wieder aufgesaugt und landen im Schmutzwassertank. Je nach Größe dieses Tanks muss er während der Reinigung möglicherweise mehrmals geleert werden. Am effektivsten arbeitet hier der Crosswave von Bissell, der auch über die größten Wassertanks verfügt. Auch beim Wischbild überzeugt dieses Gerät gemeinsam mit dem Wischer von Emerio und Kärcher in diesem Testfeld. Zwar verfügt der VB100 von Vorwerk mit dem SPB100 nicht über einen separaten Schmutzwassertank, aber auch diesem Gerät können wir ein streifenfreies Ergebnis attestieren. Der unter der Bodendüse angebrachte Schmutzwassertank von Kärcher ist am schnellsten voll und das Entleeren ist aufgrund der offenen Bauweise schwierig.

Schmutzwasser wird beim Reinigen abgesaugt und landet zusammen mit dem Dreck in einem speziellen Schmutzwasserbehälter
Schmutzwasser wird beim Reinigen abgesaugt und landet zusammen mit dem Dreck in einem speziellen Schmutzwasserbehälter

Im Test entsteht auf dem Weg schon mal die eine oder andere Wasserpfütze. Nicht ganz so überzeugend ist der NX-7676 von Sichler in der Reinigungswirkung. Zudem ist hier der Einschaltknopf etwas ungünstig angebracht. Beim Betätigen der Sprühtaste unter dem Griff schalten wir im Test das Gerät mehrmals versehentlich aus. Der WDA 700 von Fakir bringt hingegen auch ein gutes Wischbild hervor, allerdings finden wir hier die abgegebene Menge an Wischwasser etwas zu gering, sodass der Boden etwas unzureichend befeuchtet wird.

Reinigen zusätzlich mit Dampf

Ein paar Geräte im Testfeld arbeiten nach einem etwas anderen Wirkprinzip. So der Steam Master von Eta. Man könnte ihn als Dampf-Sauger bezeichnen, der die Wischfunktion mit heißem Dampf erledigt. Dafür verfügt er über eine spezielle Wischdüse mit Mopp. Der Boden wird statt mit Wasser mit heißem Dampf benetzt und gleichzeitig gesaugt. Das funktioniert in der Praxis gut, allerdings überzeugt uns das Reinigungsbild nicht ganz so. Am Ende sind doch einige Schlieren zu sehen, was unserer Meinung nach auch – trotz höchster Benetzungsstufe – an etwas zu wenig Feuchtigkeit liegt. Zudem wird der Wischmopp während der Reinigung nicht zusätzlich bewegt.

Der Steam Master von Eta arbeitet als einziges Gerät im Testfeld nicht mit reinem Wasser, sondern mit Wasserdampf
Der Steam Master von Eta arbeitet als einziges Gerät im Testfeld nicht mit reinem Wasser, sondern mit Wasserdampf

Effektiver wäre eine Vibration, wie wir sie von Wischrobotern kennen. Dafür ist der Steam Master sehr vielseitig. Die Dampfeinheit lässt sich herausnehmen und dann als mobile Dampfreinigungsstation nutzen. Eta liefert hierfür eine ganze Reihe an verschiedenen Aufsätzen mit – sogar eine Bürste für schwierige Reinigungsaufgaben beispielsweise am Grillrost ist mit dabei. Störend empfinden wir bei dieser Art Nutzung, dass man das Gerät nicht dauerhaft auf Dampfbetrieb stellen kann, sondern der Knopf ständig gedrückt werden muss.

Saugwischer richtig reinigen

Ein wichtiger Aspekt ist die Reinigung der Saugwischer. Alle Geräte müssen regelmäßig gereinigt werden, idealerweise nach jeder längeren Nutzung. Praktisch: Alle klassischen Saugwischer verfügen über eine automatische Reinigung. Dafür wird das Gerät mit gefülltem Frischwasser- und leerem Schmutzwassertank auf die Reinigungsstation gestellt und anschließend die Selbstreinigung aktiviert. Das Gerät spült nun die Rolle durch und saugt das gesammelte Schmutzwasser anschließend auf. Für eine grobe Reinigung reicht das vollkommen aus. Stärkere Verschmutzungen (insbesondere Haare an den Rollen) müssen allerdings von Hand entfernt werden.

Praktisch: Mit dem umfangreichen Zubehör kann der Steam Master von Eta auch viele weitere (Dampf-)Reinigungsaufgaben im Haushalt erledigen
Praktisch: Mit dem umfangreichen Zubehör kann der Steam Master von Eta auch viele weitere (Dampf-)Reinigungsaufgaben im Haushalt erledigen

Lob gebührt an dieser Stelle Kärcher: Das Gerät verfügt über spezielle Haarkämme, die diese separat auffangen. Hier reicht eine einfache Reinigung dieser Haarkämme aus und die Rollen bleiben sauber. Allerdings gestaltet sich dadurch der Reinigungsprozess etwas aufwändiger als bei den anderen Geräten.

Test der Wischsauger im Betrieb

Lobenswert ist die Flexibilität dank Akkubetrieb. Die Laufzeiten der Geräte reichen dabei für eine gründliche Reinigung einer Durchschnittswohnung problemlos aus. Dank der Zugabemöglichkeit von Reinigungsmittel verbessert sich die Wischwirkung auch noch. Einige Hersteller legen sogar das erforderliche Reinigungsmittel dazu (Bissell, Kärcher, Vorwerk). Der Wischsauger von Kärcher wird gleich mit zwei verschiedenen Rollenarten geliefert.

Nicht alle Geräte schaffen wirklich einen streifenfreien Boden. Hier sind einige Schlieren zu erkennen (Steam Master von Eta)
Nicht alle Geräte schaffen wirklich einen streifenfreien Boden. Hier sind einige Schlieren zu erkennen (Steam Master von Eta)

Welcher Saugwischer ist der beste?

Prinzipiell arbeiten alle Geräte im Test einwandfrei. Das beste Gesamtergebnis erzielen wir mit dem Wischsauger von Vorwerk, dicht gefolgt von Bissell und Kärcher. Die preiswerteren Geräte von Fakir und Sichler arbeiten aber keinesfalls schlecht, nur das Reinigungsergebnis kommt nicht ganz an jenes der Erstgenannten heran. Ein Spezialfall ist der Steam Master von Eta. Das Gerät ist dank der umfangreichen Dampfreinigungsfunktion deutlich universeller einsetzbar.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugwischer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

So testen wir die Saugwischer

Funktion: Pro Gerät wird 1 Qudratmeter Boden gereinigt, der mit einer über mehrere Tage eingetrockneten Schmutzmischung versehen ist. Neben der Bewertung, wie gut und schnell die Geräte die Testfläche reinigen, fließt auch das Reinigungsergebnis in die Note ein.
Handhabung: Für die Bedienfreundlichkeit überprüft und bewertet die Testredaktion die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Hierzu gehört das Führen und Lenken des Reinigers auf dem Testboden, sämtliche Bedienelemente, die (De-)Montage derer sowie die Handhabung der Zubehörteile, ebenso die Ablesbarkeit von Markierungen des Wasserbehälters. Bei der Reinigung/Entleerungssnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile bewertet, die Entleerung des Wasserbehälters und das Säubern von Bodendüse/-pad. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität bewertet. Bei der Unterbringung werden Parkposition und die Aufbewahrung der Zubehörteile bewertet.
Ökologie: Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Ebenfalls fließen der Verbrauch an Wasser und Reinigungsmitteln in die Benotung ein.
Verarbeitung: Bewertet werden die Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass dem Nutzer und auf dem Boden Schäden entstehen können.
 

Autor: Mike Bauerfeind

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Bildquelle:

  • Test_Saugwischer 2022_Startbild: © Auerbach Verlag/Kärcher