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Kesselsauger – auch Nass-/Trocken-Sauger genannt – sind eine praktische Erfindung für alle Orte, an denen starker und auch grober Schmutz entfernt werden muss. Sie eignen sich für Hobbywerkstatt, auf der Baustelle oder fürs Auto. Aktuelle Modelle sind dabei nicht nur leistungsstark, sondern auch sehr vielseitig. Lesen Sie mehr in unserem Nass-/Trocken-Kesselsauger Test 2023.

Die Testgeräte im Nass-/Trocken-Kesselsauger Test 2023

Nass-/Trocken-Kesselsauger:
Parkside PWD 30 B1
Starmix UCLEAN LD-1420 HMT
Einhell TE-VC 2230 SACL
Stier ENT-30M
Kärcher WD 6 P S V-30/6/22/T

In unserem heutigen Vergleichstest haben wie fünf Nass-/Trocken-Kesselsauger der Hersteller Einhell, Kärcher, Parkside, Starmix und Stier in ähnlichen Ausführungen und Bauformen. Alle Sauger werden mit Netzstrom betrieben, benötigen also eine Steckdose in der näheren Umgebung. Allerdings verfügen alle über ordentlich lange Netzkabel zum Anschluss. Zwei der Kesselsauger sind besonders robust gebaut und verfügen über einen Edelstahlkessel (Einhell und Kärcher).

Viele Kesselsauger lassen sich mittlerweile über einen Einstellknopf in der Leistung regeln. Das ist praktisch, um die Saugleistung an die Situation anzupassen
Viele Kesselsauger lassen sich mittlerweile über einen Einstellknopf in der Leistung regeln. Das ist praktisch, um die Saugleistung an die Situation anzupassen

Aber auch der schlagfeste und stabile Kunststoffbehälter der restlichen Kandidaten im Testfeld kann in der Praxis überzeugen und macht diese Sauger besonders leicht. Interessant sind die Leistungsdaten der Geräte. Mit 1 300 bis 1 500 Watt (W) bewegen sie sich von den technischen Daten her alle auf ähnlichem Niveau. Das merken wir übrigens auch beim Testsaugen: Alle fünf saugen ordentlich und sind uneingeschränkt auch für härtere Aufgaben geeignet, zum Beispiel das Aussaugen von PKW-Innenräumen. Auch beim Behältervolumen sind fast alle Kesselsauger mit 30 Litern (l) auf gleichem Niveau.

Nass- und Trockensauger ohne komplexen Aufbau

Erfreulich: Alle Geräte sind größtenteils vormontiert. In der Regel müssen nur noch die Räder angebracht, kleine Haken oder Halter eingeklickt und der Schlauch angeschlossen werden, dann kann es auch schon losgehen.

Komplett mit montierten Rädern kommt das Gerät von Stier zur Kundschaft. Hier kann es also praktisch gleich losgehen. Es gibt somit in Bezug auf den Aufbau nichts zu meckern bei unseren Testkandidaten.

Lieferumfang unserer Testgeräte im Kesselsauger-Test

So universell unsere Nass-/Trockensauger auch einsetzbar sind, so sehr hängen Reinigungsaufgaben vom mitgelieferten Zubehör ab. Da gibt es Bodendüsen, Universaldüsen, Polsterdüsen und kleine Flachdüsen für enge Stellen. Die meisten Hersteller statten die Geräte schon im Auslieferungsumfang ordentlich aus. Eine Universaldüse für Nass- und Trockenbetrieb oder zwei einzelne Bodendüsen haben alle mit im Karton.

Dort, wo es keine direkte Leistungsregelung gibt, kann man oft mit einer Eco-Taste die Leistung und damit den Stromverbrauch bei Bedarf reduzieren
Dort, wo es keine direkte Leistungsregelung gibt, kann man oft mit einer Eco-Taste die Leistung und damit den Stromverbrauch bei Bedarf reduzieren

Sehr knausrig zeigt sich dagegen Stier: Dort liegt nur eine Bodendüse bei, die sich durch Umbau mittels zwei mitgelieferter Gummilippen von Trocken- auf Nasssaugen umbauen lässt. Das finden wir schon etwas zu sparsam im Vergleich zu den anderen Saugern. Parkside und Kärcher legen übrigens noch einen zweiten schmaleren Schlauch und ein Reduzierstück bei. Lobenswert! Damit lassen sich auch sehr enge Stellen erreichen oder ein kleineres Werkzeug zum Absaugen anschließen (beispielsweise eine Stichsäger oder ein Schleifgerät).

 Aus den Luftauslassdüsen kommt nicht nur die Luft aus dem Kessel – man kann häufig auch einen Schlauch anschließen und die Luft zum Blasen nutzen
Aus den Luftauslassdüsen kommt nicht nur die Luft aus dem Kessel – man kann häufig auch einen Schlauch anschließen und die Luft zum Blasen nutzen

Powertool-Schlauch nennt Parkside diesen Zusatzschlauch. Ansonsten sieht es bei Kärcher aber recht mau aus, was weiteres Zubehör im Lieferumfang angeht. Ganz im Gegensatz zu Parkside: Der Hersteller legt als einziger sogar eine große Autodüse mit in den Karton, die an die Düsen der Saugautomaten von Tankstellen erinnert. In der Tat lässt sich damit der PKW-Innenraum wirklich sehr sorgfältig reinigen.

Die Sauger im Betrieb

Alle Sauger funktionieren im Trocken- und Nassbetrieb einwandfrei. Auch die Saugstärke geht bei allen in Ordnung – nicht nur rein subjektiv. Die Messwerte bestätigen: Mit im Schnitt 210 Hektopascal (hPa) Saugleistung sind sie ordentlich unterwegs. Und das merkt man beim Saugen. Kleine Steinchen im PKW-Innenraum oder größere Putzbrocken auf der Baustelle werden klaglos eingesammelt und in den großen Staubsaugerbeutel befördert.

Er sieht so ähnlich wie ein Luftfilter im PKW aus und hat auch die gleiche Aufgabe: Der HEPA-Filter beim Kärcher ist rechteckig aufgebaut
Er sieht so ähnlich wie ein Luftfilter im PKW aus und hat auch die gleiche Aufgabe: Der HEPA-Filter beim Kärcher ist rechteckig aufgebaut

Dieser besteht bei vier Geräten aus Stoff und ist damit besonders reißfest und stabil. Nur Parkside legt lediglich einen nicht so robusten Papierbeutel bei, wenn auch in einer zusätzlichen kleinen Aufbewahrungstasche. Im Nassbetrieb muss freilich der Beutel raus. Dann saugen alle Geräte zuverlässig Flüssigkeiten in den Kessel und sammeln diese dort.

Zum Entleeren muss wiederum bei vier Geräten nur eine Ablassschraube gelöst werden und die aufgesammelte Flüssigkeit läuft ohne große Kraftanstrengung ab. Lediglich Starmix verzichtet auf den Auslass. Da dieser Sauger aber auch „nur“ 20 l aufnehmen kann, ist das aus unserer Sicht nicht wirklich tragisch.

Kesselsauger und Staubklassen

Unsere Kesselsauger eignen sich uneingeschränkt für den privaten Bereich, können aber durchaus auch gewerblich eingesetzt werden. Starmix beispielsweise bewirbt sein Gerät ausdrücklich auch als Industriesauger.

Gerade dort kommt es nicht selten zu Kontakt mit zumindest gesundheitsgefährdenden Stoffen, falls diese eingeatmet werden. Um dies zu verhindern, verfügen alle Sauger über eingebaute Filtersysteme, in der Regel auf HEPA-Basis.

Links die beiden Bodendüsen von Parkside zum Trocken- und Nasssaugen. Rechts daneben die Trockendüse von Stier, unten die Lippen fürs Nassaugen zum Selberwechseln
Links die beiden Bodendüsen von Parkside zum Trocken- und Nasssaugen. Rechts daneben die Trockendüse von Stier, unten die Lippen fürs Nassaugen zum Selberwechseln

So setzt Kärcher beispielsweise spezielle HEPA-Flachfilter ein, die an Luftfilter in PKWs erinnern. Um auch ohne zusätzlichen Atemschutz arbeiten zu können, muss man wissen, welche Stoffe wirklich sauber zurückgehalten werden. Hierzu gibt es drei Staubklassen L, S und M. Die Buchstaben stehen dabei für die Gefahrenstufen leicht gefährliche (L), mittel gefährliche (M) und hoch gefährliche (H) Stäube. Im Baumarktbereich wird man dabei aus verständlichen Gründen höchstens Sauger mit der Staubklasse M finden. In unserem Test sind zwei Sauger mit L (Einhell, Stier) und ein Sauger mit M (Starmix) klassifiziert. Die anderen beiden Sauger sind nicht klassifiziert, sind aber natürlich dennoch mit Filtersystemen ausgestattet.

Für jeden Aufgabenbereich den perfekten Sauger

Natürlich lassen sich unsere Kesselsauger problemlos auch als Staubsaugerersatz in der Wohnung nutzen. Durch ihren großen Kessel können sie auch hier ordentlich Schmutz aufnehmen. Das eigentliche Einsatzgebiet sind aber eher Baustellen, größere Büros oder gar Orte, an denen leicht oder mittel gefährliche Stäube auftreten.

Steckdosen an den Saugern sind in der Leistung häufig etwas reduziert. Aber selbst 2 200 Watt sollten für die meisten Geräte ausreichend sein
Steckdosen an den Saugern sind in der Leistung häufig etwas reduziert. Aber selbst 2 200 Watt sollten für die meisten Geräte ausreichend sein

Auch als Absaugvorrichtung beispielsweise für eine Tischsäge eignen sich die Kesselsauger hervorragend. Überall dort, wo besonders grober Schmutz anfällt, sind diese Geräte immer die bessere Wahl als ein normaler Staubsauger.

Ordentlicher Lieferumfang: Parkside legt seinem Sauger im Testfeld das meiste Zubehör für verschiedenste Anwendungszwecke bei
Ordentlicher Lieferumfang: Parkside legt seinem Sauger im Testfeld das meiste Zubehör für verschiedenste Anwendungszwecke bei

Also sind unsere Nass-/Trockensauger auch in der Hobbywerkstatt oder eben auf der Baustelle gern gesehene Hilfsmittel. Dabei ist positiv zu bemerken, dass alle Sauger mit im Schnitt 1 200 W im Verbrauch doch recht genügsam sind, schaut man sich zum Vergleich mal die „Kraftwerke“ an, die früher als Staubsauger in den Haushalten standen.

Staubsauger mit Besonderheiten

Bis auf Starmix bieten alle Sauger einen Anschluss für elektrische Geräte in Form einer Steckdose an, die das Ein- und Ausschalten auch automatisch erledigen kann: Liegt eine entsprechende Last an der Dose an, dann läuft der Sauger auch automatisch an. Wird das angeschlossene Gerät abgeschaltet, schaltet sich der Sauger nach einer Nachlaufzeit ebenfalls automatisch ab.

Der Staubbeutel bei Kärcher und weiteren Saugern ist robust und reißfest aus Vlies gefertigt. Im Testfeld gibt es nur bei Parkside einen Papierbeutel
Der Staubbeutel bei Kärcher und weiteren Saugern ist robust und reißfest aus Vlies gefertigt. Im Testfeld gibt es nur bei Parkside einen Papierbeutel

Bei drei Testgeräten lässt sich zudem auch die Leistung über einen entsprechenden Einstellknopf regeln (Einhell, Kärcher, Parkside). Genügend Aufnahme für das Zubehör bieten alle Geräte in Form kleiner Ösen und Halter.

Auch sind sämtliche Kesselsauger mit Rädern ausgestattet. Schließlich können alle Geräte auch Blasen. Hierzu muss der Saugschlauch nur an den entsprechenden Luftausgang umgesteckt werden.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Nass-/Trocken-Kesselsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kesselsauger 
Funktion: Zur Ermittlung der Funktionswerte wird jeder Testkandidat durch einen umfangreichen Testparcours in Anlehnung an DIN EN 60312 geschickt. Bei der Analyse der Reinigungsleistung werden Partikel unterschiedlicher Körnungen und Fasern von Hartböden und Teppichen gesaugt. Zur Ermittlung der Saugleistung nassen Schmutzes wird eine für alle Geräte gleiche Mischung aus Partikeln und Fasern mit Wasser angemischt und aufgesaugt. Hier kommen typische Teppichmodelle aus dem Fachhandel zum Einsatz (vollsynthetische Auslegwaren). Anhand dieser Testreihen wird die Staubaufnahme entlang von Wänden und in Ecken gemessen, diese Note gibt an, wie gut die Testkandidaten sowohl an den Seiten als auch an der Front der Düse den Staub aufnehmen.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Hierzu gehören das Führen und Lenken des Staubsaugers auf allen Testböden, sämtliche Bedienelemente, die (De-)Montage derer sowie die Handhabung der Zubehördüsen, ebenso die Ablesbarkeit von Markierungen des Staubcontainers bzw. Füllstand des Staubbeutels. Bei Reinigung/Entleerung wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzenden Teile bewertet, dies umfasst speziell den Wechsel des Staubbeutels bzw. das Reinigen des Staubcontainers, außerdem den Wechsel der einzelnen Filter, das Säubern der Borsten bzw. Walzenbürste und der Geräteaußenseiten sowie durch Feinstaub verschmutzende Kontaktstellen an den Düsen. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah auf Teppich 100 cm über der Gerätemitte/Oberseite gemessen, bis 75 dB(A) wird die Note 1,0 vergeben. Gemessen wird bei der für die Hartboden- und Teppichreinigung sinnvollsten Leistungsstufe. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise geprüft, dann anhand ihrer Qualität bewertet. Bei der Unterbringung werden Parkposition und die Aufbewahrung der Zubehörteile bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Note des Energieverbrauchs ergibt sich aus der aufgenommenen Leistung und der daraus vom Gerät erreichten Saugkraft. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Schonung von Kanten und Möbeln wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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