Kesselsauger – auch Nass-/Trocken-Sauger genannt – sind eine praktische Erfindung für alle Orte, an denen starker und auch grober Schmutz entfernt werden muss. Sie eignen sich für Hobbywerkstatt, auf der Baustelle oder fürs Auto. Aktuelle Modelle sind dabei nicht nur leistungsstark, sondern auch sehr vielseitig. Lesen Sie mehr in unserem Nass-/Trocken-Kesselsauger Test 2023.
Die Testgeräte im Nass-/Trocken-Kesselsauger Test 2023
In unserem heutigen Vergleichstest haben wie fünf Nass-/Trocken-Kesselsauger der Hersteller Einhell, Kärcher, Parkside, Starmix und Stier in ähnlichen Ausführungen und Bauformen. Alle Sauger werden mit Netzstrom betrieben, benötigen also eine Steckdose in der näheren Umgebung. Allerdings verfügen alle über ordentlich lange Netzkabel zum Anschluss. Zwei der Kesselsauger sind besonders robust gebaut und verfügen über einen Edelstahlkessel (Einhell und Kärcher).
Aber auch der schlagfeste und stabile Kunststoffbehälter der restlichen Kandidaten im Testfeld kann in der Praxis überzeugen und macht diese Sauger besonders leicht. Interessant sind die Leistungsdaten der Geräte. Mit 1 300 bis 1 500 Watt (W) bewegen sie sich von den technischen Daten her alle auf ähnlichem Niveau. Das merken wir übrigens auch beim Testsaugen: Alle fünf saugen ordentlich und sind uneingeschränkt auch für härtere Aufgaben geeignet, zum Beispiel das Aussaugen von PKW-Innenräumen. Auch beim Behältervolumen sind fast alle Kesselsauger mit 30 Litern (l) auf gleichem Niveau.
Nass- und Trockensauger ohne komplexen Aufbau
Erfreulich: Alle Geräte sind größtenteils vormontiert. In der Regel müssen nur noch die Räder angebracht, kleine Haken oder Halter eingeklickt und der Schlauch angeschlossen werden, dann kann es auch schon losgehen.
Komplett mit montierten Rädern kommt das Gerät von Stier zur Kundschaft. Hier kann es also praktisch gleich losgehen. Es gibt somit in Bezug auf den Aufbau nichts zu meckern bei unseren Testkandidaten.
Lieferumfang unserer Testgeräte im Kesselsauger-Test
So universell unsere Nass-/Trockensauger auch einsetzbar sind, so sehr hängen Reinigungsaufgaben vom mitgelieferten Zubehör ab. Da gibt es Bodendüsen, Universaldüsen, Polsterdüsen und kleine Flachdüsen für enge Stellen. Die meisten Hersteller statten die Geräte schon im Auslieferungsumfang ordentlich aus. Eine Universaldüse für Nass- und Trockenbetrieb oder zwei einzelne Bodendüsen haben alle mit im Karton.
Sehr knausrig zeigt sich dagegen Stier: Dort liegt nur eine Bodendüse bei, die sich durch Umbau mittels zwei mitgelieferter Gummilippen von Trocken- auf Nasssaugen umbauen lässt. Das finden wir schon etwas zu sparsam im Vergleich zu den anderen Saugern. Parkside und Kärcher legen übrigens noch einen zweiten schmaleren Schlauch und ein Reduzierstück bei. Lobenswert! Damit lassen sich auch sehr enge Stellen erreichen oder ein kleineres Werkzeug zum Absaugen anschließen (beispielsweise eine Stichsäger oder ein Schleifgerät).
Powertool-Schlauch nennt Parkside diesen Zusatzschlauch. Ansonsten sieht es bei Kärcher aber recht mau aus, was weiteres Zubehör im Lieferumfang angeht. Ganz im Gegensatz zu Parkside: Der Hersteller legt als einziger sogar eine große Autodüse mit in den Karton, die an die Düsen der Saugautomaten von Tankstellen erinnert. In der Tat lässt sich damit der PKW-Innenraum wirklich sehr sorgfältig reinigen.
Die Sauger im Betrieb
Alle Sauger funktionieren im Trocken- und Nassbetrieb einwandfrei. Auch die Saugstärke geht bei allen in Ordnung – nicht nur rein subjektiv. Die Messwerte bestätigen: Mit im Schnitt 210 Hektopascal (hPa) Saugleistung sind sie ordentlich unterwegs. Und das merkt man beim Saugen. Kleine Steinchen im PKW-Innenraum oder größere Putzbrocken auf der Baustelle werden klaglos eingesammelt und in den großen Staubsaugerbeutel befördert.
Dieser besteht bei vier Geräten aus Stoff und ist damit besonders reißfest und stabil. Nur Parkside legt lediglich einen nicht so robusten Papierbeutel bei, wenn auch in einer zusätzlichen kleinen Aufbewahrungstasche. Im Nassbetrieb muss freilich der Beutel raus. Dann saugen alle Geräte zuverlässig Flüssigkeiten in den Kessel und sammeln diese dort.
Zum Entleeren muss wiederum bei vier Geräten nur eine Ablassschraube gelöst werden und die aufgesammelte Flüssigkeit läuft ohne große Kraftanstrengung ab. Lediglich Starmix verzichtet auf den Auslass. Da dieser Sauger aber auch „nur“ 20 l aufnehmen kann, ist das aus unserer Sicht nicht wirklich tragisch.
Kesselsauger und Staubklassen
Unsere Kesselsauger eignen sich uneingeschränkt für den privaten Bereich, können aber durchaus auch gewerblich eingesetzt werden. Starmix beispielsweise bewirbt sein Gerät ausdrücklich auch als Industriesauger.
Gerade dort kommt es nicht selten zu Kontakt mit zumindest gesundheitsgefährdenden Stoffen, falls diese eingeatmet werden. Um dies zu verhindern, verfügen alle Sauger über eingebaute Filtersysteme, in der Regel auf HEPA-Basis.
So setzt Kärcher beispielsweise spezielle HEPA-Flachfilter ein, die an Luftfilter in PKWs erinnern. Um auch ohne zusätzlichen Atemschutz arbeiten zu können, muss man wissen, welche Stoffe wirklich sauber zurückgehalten werden. Hierzu gibt es drei Staubklassen L, S und M. Die Buchstaben stehen dabei für die Gefahrenstufen leicht gefährliche (L), mittel gefährliche (M) und hoch gefährliche (H) Stäube. Im Baumarktbereich wird man dabei aus verständlichen Gründen höchstens Sauger mit der Staubklasse M finden. In unserem Test sind zwei Sauger mit L (Einhell, Stier) und ein Sauger mit M (Starmix) klassifiziert. Die anderen beiden Sauger sind nicht klassifiziert, sind aber natürlich dennoch mit Filtersystemen ausgestattet.
Für jeden Aufgabenbereich den perfekten Sauger
Natürlich lassen sich unsere Kesselsauger problemlos auch als Staubsaugerersatz in der Wohnung nutzen. Durch ihren großen Kessel können sie auch hier ordentlich Schmutz aufnehmen. Das eigentliche Einsatzgebiet sind aber eher Baustellen, größere Büros oder gar Orte, an denen leicht oder mittel gefährliche Stäube auftreten.
Auch als Absaugvorrichtung beispielsweise für eine Tischsäge eignen sich die Kesselsauger hervorragend. Überall dort, wo besonders grober Schmutz anfällt, sind diese Geräte immer die bessere Wahl als ein normaler Staubsauger.
Also sind unsere Nass-/Trockensauger auch in der Hobbywerkstatt oder eben auf der Baustelle gern gesehene Hilfsmittel. Dabei ist positiv zu bemerken, dass alle Sauger mit im Schnitt 1 200 W im Verbrauch doch recht genügsam sind, schaut man sich zum Vergleich mal die „Kraftwerke“ an, die früher als Staubsauger in den Haushalten standen.
Staubsauger mit Besonderheiten
Bis auf Starmix bieten alle Sauger einen Anschluss für elektrische Geräte in Form einer Steckdose an, die das Ein- und Ausschalten auch automatisch erledigen kann: Liegt eine entsprechende Last an der Dose an, dann läuft der Sauger auch automatisch an. Wird das angeschlossene Gerät abgeschaltet, schaltet sich der Sauger nach einer Nachlaufzeit ebenfalls automatisch ab.
Bei drei Testgeräten lässt sich zudem auch die Leistung über einen entsprechenden Einstellknopf regeln (Einhell, Kärcher, Parkside). Genügend Aufnahme für das Zubehör bieten alle Geräte in Form kleiner Ösen und Halter.
Auch sind sämtliche Kesselsauger mit Rädern ausgestattet. Schließlich können alle Geräte auch Blasen. Hierzu muss der Saugschlauch nur an den entsprechenden Luftausgang umgesteckt werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Nass-/Trocken-Kesselsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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