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Wer zu DDR-Zeiten im Plattenbau gewohnt hat, kennt vielleicht noch die Heizstrahler im Bad, die mit großem Energieaufwand und einem rötlichen Licht für etwas Wärme sorgten. Diese Infrarotheizstrahler gibt es in moderner Form auch heute noch. Sie eignen sich nicht nur für den Innenbereich, sondern auch als Terrassenheizstrahler. Lesen Sie mehr in unserem Terrassenheizstrahler Test 2023.

Die Testgeräte im Terrassenheizstrahler Test 2023

elektrische Terrassenheizstrahler (Stand):
Scheppach EPHS1800
Herschel M-Malibu-2000-EU
Veito CH1800 RT
Veito CH1200 RT
elektrische Terrassenheizstrahler (Wand/Decke):
Veito Blade S
Semptec ZX-7087
Herschel M-Colorado-2500R

Wir schauen uns in diesem Test verschiedene Heizstrahler auf Basis von Infrarotröhren an. Mit dabei sind vier Heizstrahler zum Hinstellen sowie drei Geräte für die Wand- oder Deckenmontage. Allen gemein ist die Möglichkeit, sie im Freien zu betreiben und damit an kühlen Abenden etwas Wärme zu bekommen.

Die Heizstrahler von Veito CH1200 RT und CH1800 RT

Die beiden Infrarotstandheizungen von Veito sind weitestgehend gleich aufgebaut und unterscheiden sich nur durch die Heizleistung von 1 200 oder 1 800 Watt (W) sowie aufgrund unterschiedlich großer Carbonlampen auch in der Höhe.

Auf den ersten Blick erinnern sie eher an einen futuristischen Smartlaut­sprecher als an eine Heizung. Insbesondere die obere Applikation sieht aus, als verstecke sich ein Speaker darin. Etwas ungünstig hat Veito den Bedienknopf platziert.

Das Design der Standgeräte von Veito erinnert mehr an eine Lautsprecherbox oder einen Smartspeaker als an einen Heizstrahler
Das Design der Standgeräte von Veito erinnert mehr an eine Lautsprecherbox oder einen Smartspeaker als an einen Heizstrahler

Dieser befindet sich ganz unten an den Geräten und kann von Hand nur durch Bücken betätigt werden. Besser erreichbar wäre ein Schalter oben. Zum Glück gibt es aber eine Fernbedienung, mit der sich die Heizungen deutlich komfortabler steuern lassen. Es gibt allerdings nur magere zwei Leistungsstufen. Im Betrieb gibt es keinen Grund zur Kritik: Die Geräte heizen sich schnell auf und spenden angenehme Wärme. Je nach Raumgröße (die Geräte dürfen auch im Innenraum betrieben werden) reicht auch der kleinere und damit sparsamere CH1 200 RT aus. Eine IP-Schutzklasse besitzen beide Geräte nicht.

Einige Geräte verfügen über einen mechanischen Hauptschalter. Damit kann das Gerät bei Nichtnutzung vom Netz getrennt werden
Einige Geräte verfügen über einen mechanischen Hauptschalter. Damit kann das Gerät bei Nichtnutzung vom Netz getrennt werden

Demnach müssen die Geräte im Außenbetrieb gut vor Umwelteinflüssen wie Regen oder Staub geschützt aufgestellt werden. Ein großartiges Feature: Neben den vier Heizstufen können die Geräte auch temperaturgesteuert verwendet werden. Hierzu wählt man über die Fernbedienung und das Display die gewünschte Temperatur (z. B. 35 Grad Celsius) aus und ein Thermostat im Gerät regelt den Strahler dann auf den gewünschten Wert. Das ist ein praktisches Zusatzfeature und hilft ein wenig beim Stromsparen.

Die Heizstrahler von Herschel Colorado und Malibu

Bei den Infrarotheizern von Herschel handelt es sich um einen Standheizkörper (Malibu) und einen Heizkörper zur Montage an der Wand (Colorado). Zusätzlich kann zum Colorado auch ein Ständer erworben werden, der ebenfalls den Betrieb als Standheizkörper ermöglicht. Die Wandhalter für den Colorado werden mitgeliefert. Diese erlauben eine Veränderung des Abstrahlwinkels und damit eine genaue Anpassung an die Gegebenheiten vor Ort. Beide Geräte werden mit einer Fernbedienung ausgeliefert, die die komplette Steuerung ermöglicht. So lassen sich damit die zwei Heizstufen umschalten oder ein Ausschalttimer bis zu 24 Stunden programmieren.

Heizstrahler für die Wand- oder Deckenmontage werden oft über ein flexibles Haltesystem montiert, damit Korrekturen der Ausrichtung möglich sind
Heizstrahler für die Wand- oder Deckenmontage werden oft über ein flexibles Haltesystem montiert, damit Korrekturen der Ausrichtung möglich sind

Am Gerät sind Einstellungen über vier Taster beim Malibu möglich; der Colorado hingegen erlaubt nur das Ein- und Ausschalten über einen Kippschalter. Dieser kann entweder in Position 1 (volles Heizen bei Versorgung mit Strom) oder 2 (Steuerung mit der Fernbedienung oder dem Schalter an der Front des Gerätes) gestellt werden. Da dieser Heizkörper in der Regel oben an der Wand montiert wird, ist wohl in der Regel die Fernbedienung die bessere Steuerungsmöglichkeit.

Im Betrieb erreichen beide Heizungen schnell ihre Betriebstemperatur. Vom Maximalverbrauch laut Produktbeschreibung sind beide aber teils deutlich entfernt. Der Malibu gönnt sich im Betrieb bis zu 1 768 W (Hersteller: 2 000 W) und der Colorado 2 211 W (Hersteller: 2 500 W). Der Colorado lässt sich noch differenzierter steuern, da er über vier Heizstufen verfügt. Auch gut: Die Fernbedienung ist etwas größer und liegt damit besser in der Hand als manche Minifernbedienungen, die sonst mitgeliefert werden.

Der Terrassenheizstrahler von Semptec ZX-7087

Der Heizstrahler von Semptec wird über das Versandhaus Pearl vertrieben und ist zur Wand- oder Deckenmontage vorgesehen. Laut Hersteller ist er ausschließlich für den Außenbereich geeignet. Er ist mit drei Heizstufen ausgestattet, die nach Leistungsklassen 1 000 W, 2 000 W und 3 000 W eingestuft sind. Bedient wird der Heizstrahler ausschließlich über die mitgelieferte Minifernbedienung. Am Gerät selbst gibt es lediglich einen Netzschalter. Ärgerlich: Trotz Batterieschutz ist die mitgelieferte Knopfzelle in der Fernbedienung leer und wir müssen uns erst um einen Ersatz bemühen, bevor der Test gestartet werden kann.

Lobenswert: Herschel gibt zu seinen Geräten eine größere Fernbedienung mit, die gut in der Hand liegt
Lobenswert: Herschel gibt zu seinen Geräten eine größere Fernbedienung mit, die gut in der Hand liegt

Wer den Heizstrahler zum ersten Mal einschaltet, wird überrascht sein: Im Gegensatz zu den restlichen Testgeräten mit unauffälligen Carbonlampen strahlt der Heizkörper von Semptec ein unübersehbares, rot-gleißendes Licht aus, welches an eine intensive Rotlichtlampe erinnert.

Das kann störend wirken, auf der anderen Seite ist so aber eine durchaus ausreichende Ausleuchtung für längere Abende auf der Terrasse gegeben. Bei der Heizwirkung allerdings kann das Gerät trotz des imposanten Stromverbrauchs nicht ganz mit den unauffälligeren und sparsameren restlichen Heizstrahlern im Testfeld mithalten.

Der Terrassenheizstrahler von Scheppach EPHS1800

Aus dem Hause Scheppach kommt das schwerste, aber auch flexibelste Gerät im Testfeld. Zunächst muss dieses erst einmal komplett zusammengebaut werden. Das schafft man aber ohne Hilfe und es dauert mit circa 30 Minuten auch nicht wirklich lange. Der Heizstrahler ist ausschließlich für den Außenbereich gebaut, allerdings mit IP34 nicht sonderlich witterungsfest. Ein geschützter Platz sollte es für diesen Standheizstrahler also schon sein. Die Besonderheit: Die Heizeinheit lässt sich um 90 Grad drehen, sodass eine Art überdimensionale Schreibtischlampe aus dem Heizgerät wird.

Im ausgefahrenen Zustand sieht der clever konstruierte Heizkörper von Scheppach wie eine überdimensionale Schreibtischlampe aus
Im ausgefahrenen Zustand sieht der clever konstruierte Heizkörper von Scheppach wie eine überdimensionale Schreibtischlampe aus

Apropos: Neben der Heizröhre sind auch zwei LED-Lampen verbaut, die sich auf Wunsch zuschalten lassen. Das ist besonders für lange Abende auf der Terrasse praktisch. Die Heizwirkung ist gut und dank der Verstellbarkeit auch flexibel.

Gesteuert wird das Gerät wahlweise über einen Schalter am Display oder eine kleine Fernbedienung. Der Hersteller wirbt als Einziger im Testfeld mit komplett geräuschlosem Betrieb. Dumm nur, dass ausgerechnet hier offenbar ein Ventilator verbaut wurde, den man doch recht deutlich surren hört. Das stört zwar nicht, sollte aber doch einmal gesagt werden.

Veito Blade S Heizstrahler im Test

Der Blade S ist ein Heizstrahler von Veito für die Wandmontage mit auffälligem Design. Er wird wie die anderen Geräte über eine Fernbedienung gesteuert, kann aber auch über eine Drucktaste vorn am Gerät bedient werden. Er verfügt über gut dosierte vier Heizstufen, kann aber – wie auch die Standgeräte von Veito – temperaturgesteuert verwendet werden. Ein kleines Feature zum Sparen von Energie, denn auch der Blade S mit 2 500 W Leistung kann auf die Dauer ein teures Heizvergnügen werden.

 Zum Schutz der empfindlichen Carbonlampen haben einige Hersteller ihre Geräte mit einer Transportsicherung versehen
Zum Schutz der empfindlichen Carbonlampen haben einige Hersteller ihre Geräte mit einer Transportsicherung versehen

Übrigens: Veito hat dem Blade S einen Umkippschutz spendiert, falls dieser als Standheizkörper verwendet werden soll. Allerdings ist dieser werksseitig abgeschaltet und kann mithilfe der Hotline von Veito aktiviert werden. Warum der Umkippschutz nicht gleich aktiv ist, erschließt sich uns nicht. Zwar kann ein an der Wand montierter Heizstrahler nicht umkippen, aber andererseits dürfte es auch nicht stören, wenn das System zur Sicherheit aktiv ist.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Terrassenheizstrahler-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Terrassenheizstrahler
Funktion: Die Testredaktion beurteilt die Heizleistung der einzelnen Geräte. Die Wärmezone, die von den Geräten abgedeckt wird, wird von geschulten Testpersonen bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen untersucht und bewertet die Bedienfreundlichkeit. Hierbei werden die Bedienelemente (deren Position und Gängigkeit) überprüft, ebenso das Verstellen der Wärmerichtung sowie das Regulieren der Wärmeintensität. Der Transport (nur bei beweglichen Strahlern) und dessen Bewertung beinhaltet eine Beurteilung der möglichst leichten Ortsveränderung der Geräte. Die Aufbau-/Montagenote setzt sich zusammen aus der Bewertung von dafür nötigem körperlichen und zeitlichen Aufwand. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Aufbauanleitung sowie anhand ihrer allgemeinen Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Bewertet wird die Energieaufnahme in Verhältnis zur Heizleistung. Zudem fließt eine Bewertung der Verpackung ein.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden Schäden entstehen. Zudem fließt die Bewertung der Standfestigkeit in die Note ein. Eine fehlende IP-Schutzklasse führt zur Abwertung.

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