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Ein großer Topf sollte in keinem Haushalt fehlen, denn die Modelle sind echte Allrounder. Sowohl zum Nudelkochen als auch für die Zubereitung klassischer Eintöpfe eignen sie sich ideal. Dass die Töpfe trotz ähnlichem Aussehen aber auch ganz unterschiedliche Eigenschaften mitbringen können, zeigt der Praxistest. Lesen Sie mehr in unserem Kochtöpfe Test 2023.

Die Testgeräte im Kochtöpfe Test 2023

Geräteklasse:
Greenkitchen Kochtopf 24 cm
Schulte-Ufer Profi-Star XXL-Topf 64069-24
WMF Fusiontec Aromatic Fleischtopf 24 cm
Smeg CKFC2411CRM
Tefal Nordica H85246
Tornwald Schmiede NX-6014
Contacto 2009/240

Qualität zahlt sich aus. Das gilt auch beim Topfkauf. Denn gutes Kochgeschirr kann lange und intensiv genutzt werden, ohne Schaden zu nehmen. Bei unserem Test beschränken wir uns deshalb auf Modelle aus dem mittleren und oberen Preissegment, bei denen ein gewisser Qualitätsstandard vorausgesetzt werden kann.

Wie einige andere Modelle bietet auch der Topf von Schulte-Ufer mit seiner innenliegenden Skala eine gute Orientierung
Wie einige andere Modelle bietet auch der Topf von Schulte-Ufer mit seiner innenliegenden Skala eine gute Orientierung

Die günstigsten Töpfe sind von Contacto und Tefal, die schon für etwa 55 Euro im Handel erhältlich sind, gefolgt vom 80 Euro teuren Modell von Schulte-Ufer. Die anderen Testmodelle kosten zwischen 120 und 150 Euro. Abgesehen vom Kandidaten von WMF, der mit einem Marktpreis von mehr als 200 Euro am teuersten ist.

Welche Topfgrößen testen wir?

Topf ist nicht gleich Topf. Das wird schon klar, als wir die sieben Testkandidaten aus der Verpackung nehmen. Obwohl alle denselben Durchmesser von 24 Zentimetern (cm) haben, sind sie unterschiedlich groß und schwer.

Der Deckel des Kochtopfs von WMF ist mit Kondensationsnoppen ausgestattet, für eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit
Der Deckel des Kochtopfs von WMF ist mit Kondensationsnoppen ausgestattet, für eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit

Das Gewicht der Modelle, gemessen ohne Deckel, schwankt von 1,3 Kilogramm (kg) beim Tefal bis zu fast 3 kg beim WMF. Da die Töpfe sich in ihrer Höhe unterscheiden, haben sie auch nicht alle das gleiche Fassungsvermögen.

Die meisten Kandidaten haben ein Volumen von 4,5 bis 5 Litern (l). Für viele Zwecke dürfte diese Größe vollkommen ausreichend sein. Wer hingegen auf der Suche nach einem Topf ist, um Suppe oder Eintopf zu kochen, sollte zu einem höheren Modell greifen. Von unseren Testkandidaten empfehlen sich da die Töpfe von WMF oder besser noch Schulte-Ufer mit einem Volumen von 6,2 l bzw. 8,5 l.

Material und Verarbeitung der Kochtöpfe

Als Nächstes werden das Material und seine Verarbeitung unter die Lupe genommen. Denn auch hier zeigen sich deutliche Unterschiede. Während die meisten Kandidaten aus Edelstahl sind, besteht beispielsweise beim Smeg nur der Boden aus Edelstahl und der Rest aus kaltgeschmiedetem Aluminium.

Beim Smeg besteht der Boden aus einer dicken Schicht Edelstahl, das für eine bessere Wärmeverteilung mit Rillen versehen ist
Beim Smeg besteht der Boden aus einer dicken Schicht Edelstahl, das für eine bessere Wärmeverteilung mit Rillen versehen ist

Zudem ist das Modell innen mit einer Antihaftbeschichtung ausgestattet, damit beim Anbraten nichts anklebt. Nicht nur zum Pastakochen, sondern auch zur Zubereitung von Gulasch und anderen Speisen eignet er sich dadurch ideal.

Der Topf von Tornwald Schmiede ist außen wiederum mit einer 2,3 Millimeter (mm) dicken Kupferschicht überzogen, die eine bessere Wärmeübertragung ermöglichen soll. Für den Ofen ist er trotzdem geeignet, wie auch die meisten anderen Modelle, mit Ausnahme der Töpfe von Contacto und Schulte-Ufer, bei denen die Hersteller dazu keine Angaben machen. Am außergewöhnlichsten ist das Material beim Topf von WMF.

Ein echter Hingucker ist der Topf von Tornwald Schmiede mit seiner Außenschicht aus Kupfer für eine bessere Wärmeübertragung
Ein echter Hingucker ist der Topf von Tornwald Schmiede mit seiner Außenschicht aus Kupfer für eine bessere Wärmeübertragung

Dieser besteht aus Fusiontec, einer speziellen Legierung, die verschiedene Materialeigenschaften vereint. Laut Hersteller erhält das Modell dadurch die Wärmeleitfähigkeit von Kupfer, die Wärmespeicherfähigkeit von Gusseisen, die Kratzfestigkeit von Glas, die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl und die Gleichmäßigkeit der Koch- und Bratergebnisse von Aluminium.

Für den Fall, dass das Material doch nachgeben sollte, gibt es zudem eine 30-jährige Garantie. Ob sich diese angeblichen Materialvorteile, die wahrscheinlich auch für den hohen Preis verantwortlich sind, ebenfalls in den Kochergebnissen niederschlagen, wird sich zeigen.

Die Töpfe im Praxistest

Um die Wärmeleitfähigkeit der Töpfe vergleichend zu bewerten, werden jeweils 2 l Wasser zum Kochen gebracht. Als praktisch erweist sich dabei die innenliegende Messskala, mit der die Modelle von Tefal, Greenkitchen und Schulte-Ufer ausgestattet sind. Für den Test steht ein Cerankochfeld zur Verfügung. Da alle sieben Kandidaten für jegliche Herdarten geeignet sind, lassen sie sich aber auch auf Gas-, Induktions- oder Elektroherden nutzen.

Die regelmäßige Bläschenbildung am Topfboden zeigt beim Kandidaten von Smeg an, dass das Wasser gleichmäßig erhitzt wird
Die regelmäßige Bläschenbildung am Topfboden zeigt beim Kandidaten von Smeg an, dass das Wasser gleichmäßig erhitzt wird

Auf den Deckel muss im ersten Testdurchlauf verzichtet werden, da das Modell von Contacto keinen hat und sonst einen unfairen Nachteil hätte. Tatsächlich fängt das Wasser beim WMF als Erstes an zu blubbern, nach nur 9 Minuten (min). Wenige Minuten danach beginnt es auch in den Töpfen von Contacto, Greenkitchen und Schulte-Ufer zu brodeln. Nach etwa 13 min kocht das Wasser auch im Kupfertopf von Tornwald Schmiede, 2 min später im Tefal.

Als letztes steigen die Blasen im Topf von Smeg auf, mehr als 17 min nachdem die Herdplatte eingeschaltet wurde. Die Wärme halten kann dieses Modell wiederum etwas besser als beispielsweise die Töpfe von WMF, Contacto und Tefal, bei denen das Wasser nach dem Abschalten schneller abkühlt.

Kochtopf-Zubehör

Beim anschließenden Pastakochen im zweiten Testdurchlauf kommen nun auch die Deckel zum Einsatz. Diese verschaffen den Vorteil, dass das Wasser schneller kocht, da nicht so viel Energie in Form von Dampf entweichen kann. Dem Modell von Contacto müssen an dieser Stelle deshalb leider Punkte abgezogen werden. Ein Ausschlusskriterium muss der fehlende Deckel aber nicht sein, denn da der Topfdurchmesser Standardmaßen entspricht, findet sich meist ein passender Deckel von einem anderen Topf.

Der Deckel beim Tefal ist mit seinen beiden seitlichen Griffen und den Siebeinlassungen extra fürs Abgießen entworfen
Der Deckel beim Tefal ist mit seinen beiden seitlichen Griffen und den Siebeinlassungen extra fürs Abgießen entworfen

Wer zu Hause also sowieso zu viele Deckel haben sollte und langsam den Überblick verliert, ist vielleicht ganz froh über ein Oben-ohne-Modell wie das von Contacto. Bei den anderen Testkandidaten passt der Deckel dafür wiederum perfekt und einige bringen spezielle Eigenschaften mit.

Bei den Modellen von Tefal, Schulte-Ufer und Smeg besteht der Deckel beispielsweise aus hitzebeständigem Glas und ermöglicht so den Blick in den Topf während des Kochens. Beim Topf von Greenkitchen ist der Deckelgriff noch mit einem abnehmbaren Holzgriff ummantelt, der nicht heiß wird und angenehm in der Hand liegt. Der Deckel beim Modell von WMF ist wiederum mit Kondensationsnoppen ausgestattet, die dafür sorgen, dass das Wasser gleichmäßig am Deckel heruntertropfen kann.

Nicht nur schön, sondern auch praktisch sind die abnehmbaren Holzgriffe von Greenkitchen, da sie die Finger vor Hitze schützen
Nicht nur schön, sondern auch praktisch sind die abnehmbaren Holzgriffe von Greenkitchen, da sie die Finger vor Hitze schützen

Zudem ist der Deckel massiv und sehr schwer, damit kein Wasserdampf entweicht und mehr Flüssigkeit im Topf bleibt. Den außergewöhnlichsten Deckel hat jedoch der Topf von Tefal. Statt eines Griffs oben verfügt der sogenannte Siebdeckel über zwei seitliche Griffe und zwei Siebausgüsse mit unterschiedlich großen Löchern. Zum Abgießen des überschüssigen Wassers können Topf und Deckel also gleichzeitig gegriffen und über die Spüle gehalten werden. Wie sich im Praxistest zeigt, rutscht dabei jedoch der ein oder andere Spaghetto durchs Sieb, auch wenn der kleinere Ausguss gewählt wird.

Bei vielen Modellen wird die Reinigung per Hand empfohlen, der Topf von Greenkitchen kann aber bedenkenlos in die Spülmaschine
Bei vielen Modellen wird die Reinigung per Hand empfohlen, der Topf von Greenkitchen kann aber bedenkenlos in die Spülmaschine

Bei dickeren Nudeln, Kartoffeln oder Ähnlichem passiert das allerdings nicht. Aber auch während des Kochvorgangs erweist sich der Deckel als weniger praktisch, als anfangs angenommen, da er sich nicht so leicht mit einer Hand anheben lässt wie die Modelle mit Griff an der Oberseite. Gerade dann, wenn immer wieder Zutaten zugegeben werden müssen, kann das stören.

Reinigung der Kochtöpfe

Einige Töpfe, wie der Greenkitchen, können nach der Nutzung direkt in den Geschirrspüler wandern. Bei den meisten Modellen, wie den Töpfen von Tefal, Smeg, Tornwald Schmiede oder WMF, wird jedoch trotz Spülmaschineneignung die Reinigung von Hand empfohlen, um das Material zu schonen. Beim Kandidaten von Contacto findet sich leider keine Angabe, ob er spülmaschinengeeignet ist.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kochtöpfe-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kochtöpfe
Funktion: Für die Bewertung des Kochverhaltens werden im ersten Teil die Ankochdauer des Wassers sowie das Halten des kochenden Wassers vergleichend bewertet. Das Pastakochen wird mit 200 Gramm Nudeln im gewöhnlichen Gebrauch (Lebensmitteltests) samt Abgießen des Wassers bewertet. Dabei wird geschaut, wie gut das Wasser abzugiesen ist.
Handhabung: Die Lage der Griffe in der Hand, deren Grip, die allgemeine Balance des Topfes und das Gewichtsgefühl ergeben die Note für Griff und Balance. Wichtig auch, dass die Wärme, die beim Kochen entsteht, von den Griffen fern bleibt. In die Handhabungsnote geht zudem die Reinigung des Topfes und der Griffe sowie die Einfachheit der Reinigung (u.a. Spülmaschinentauglichkeit) ein.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, insbesondere die Wertigkeit der Oberflächen, und eventuell vorhandene Grate und Materialüberstände.
Ökologie: Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Unnötige Styropor- oder Folienverpackungen führen zu Abwertungen im Test.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut Konstruktion und Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen und Schneiden Schäden entstehen. Dazu gehen Griffigkeit und der Handschutz zur (heißen) Pfanne in die Bewertung ein.

Autorin: Dorothee Wagner

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