Einige bügeln gern, die meisten finden es lästig, aber ab und an muss es eben sein. Mit der richtigen Technik und einem geeigneten Bügeleisen kann die Sache allerdings erheblich erleichtert werden. Modelle mit Dampffunktion liegen dabei ganz vorn in puncto Bügelkomfort. Wir haben 11 dieser Geräte für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Dampfbügeleisen Test 2023.
Die Testgeräte im Dampfbügeleisen Test 2023
Mit Wasserdampf geht das Bügeln schneller und leichter von der Hand. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Textilfasern weicher werden und sich besser in Form bringen lassen. Selbst hartnäckige Falten können damit geglättet werden.
Aber nicht alle Dampfbügler liefern gleichermaßen gute Ergebnisse. Grundsätzlich ist zwischen Dampfbügelstationen und normalen Dampfbügeleisen zu unterscheiden. Worauf es beim Kauf außerdem zu achten gilt und welche Modelle am meisten überzeugen, verrät der Test.
Dampfmenge ein wichtiges Testkriterium für Bügler
Ein wesentliches Kriterium für ein leistungsstarkes Dampfbügeleisen ist die Menge des ausgestoßenen Dampfes. In der Regel wird dieser Wert von den Herstellern in Gramm pro Minute (g/min) angegeben und ist bei den Dampfbügelstationen im Schnitt deutlich höher. Bei unseren fünf Testkandidaten aus dieser Kategorie beträgt der kontinuierliche Dampfausstoß mindestens 100 g/min, während die sechs herkömmlichen Dampfbügler nur 40 bis 50 g/min ausstoßen.
Das liegt daran, dass der Dampf bei der Bügelstation in einem separaten Generator entsteht, in dem mehr Druck aufgebaut werden kann. Über einen Schlauch gelangt der Wasserdampf dann von der Station zum Bügeleisen. Bei einfachen Dampfbügeleisen wird das Wasser hingegen direkt im Gerät erhitzt und verdampft an der heißen Bügelplatte. Dadurch ist nicht nur der Dampfdruck geringer, sondern die Dampffunktion kann in der Regel überhaupt erst bei den höheren Temperaturstufen zugeschaltet werden.
Zudem fassen Dampfbügeleisen im Durchschnitt nur etwa 330 Milliliter (ml) Wasser, während die Stationen einen großen Tank für mindestens 1 200 ml haben. Das hat den Vorteil, dass das Wasser nicht so oft nachgefüllt werden muss, offenbart aber auch einen großen Nachteil. Denn die Bügelstationen benötigen deutlich mehr Platz und sind schwerer.
Zudem verbrauchen sie im Durchschnitt mehr als doppelt so viel Strom wie herkömmliche Dampfbügeleisen und sind außerdem teurer in der Anschaffung. Während ein normales Dampfbügeleisen für 35 bis 70 Euro im Handel erhältlich ist, kosten die Stationen ab 80 Euro aufwärts bis hin zu 300 Euro und mehr.
Ob sich eine solche Investition lohnt, hängt vor allem davon ab, wie oft und lange das Bügeleisen genutzt wird. Wer beispielsweise für die Arbeit täglich ein faltenfreies Hemd oder eine Bluse benötigt, spart mit einer Bügelstation viel Zeit, denn das Bügeln ist mit mehr Dampfdruck auch effektiver.
Für Familien, bei denen allein die Menge an Bügelwäsche schon jegliche Motivation im Keim erstickt, kann der Kauf einer Dampfstation deshalb ebenfalls sinnvoll sein. Alle anderen, bei denen das Bügeleisen nur gelegentlich zum Einsatz kommt, sind auch mit einem einfachen Dampfbügeleisen gut beraten. Diese Modelle werden deshalb im Test zuerst unter die Lupe genommen.
Unsere Dampfbügeleisen im Test
Mit mindestens 2 400 Watt (W) sind die Testkandidaten alle sehr leistungsstark, wobei das Bügeleisen von Tefal mit 2 800 W die meiste Power hat. Eine Ausnahme bildet das Gerät von Sichler mit lediglich 1 150 W, das aber auch sonst ein Sonderfall ist. Denn mit einem Dampfausstoß von 13 g/min und einem Wassertankvolumen von 30 ml liegt es zwar auch in diesen Bereichen weit hinter der Konkurrenz, ist dafür jedoch unschlagbar leicht und kompakt.
Für den alltäglichen Gebrauch ist es damit weniger geeignet, aber als Reisebegleiter perfekt. Ein weiterer Sonderfall ist das kabellose Bügeleisen von Russell Hobbs. Was nach einer super Idee klingt, da das Kabel beim Bügeln schon ab und zu im Weg ist und die Bewegungsfreiheit einschränkt, erweist sich im Test als wenig praktikabel.
Denn das Modell ist zwar leistungsstark und gleitet gut, aber die Betriebsdauer ist sehr gering. Alle 5 bis 10 Sekunden (s) muss das Bügeleisen wieder für etwa 6 s auf die Ladestation. Das unterbricht den Bügelfluss und schränkt im Grunde mehr ein, als dass das fehlende Kabel nützt. Ein Zugewinn an Bewegungsfreiheit ist es also leider nicht, aber dafür können sich die Bügelergebnisse sehen lassen und auch sonst bietet das Modell alle wichtigen Funktionen. Zum einen ist das die Vertikaldampf-Funktion, die es ermöglicht, hängende Kleidung durch Bedampfung zu glätten. Mit diesem Feature sind all unsere Testkandidaten ausgestattet.
Daneben gibt es noch eine Sprüh-, eine Anti-Kalk- und eine Dampfstoß-Funktion. Dank letzterer kann neben dem kontinuierlichen Dampfausstoß noch ein leistungsstärkerer Turbostoß ausgelöst werden. Diese Funktion haben ebenfalls alle Testmodelle, allerdings ist die Intensität sehr unterschiedlich. Das kabellose Bügeleisen von Russell Hobbs liegt mit einem Dampfstoß von über 200 g/min schon weit vorn.
Leistungsstärker ist nur das Gerät von Tefal, welches es auf ganze 260 g/min bringt. Eher im Mittelfeld bewegen sich die drei Kandidaten von Eta, AEG und Braun mit 140 bis 170 g/min, während das Reisemodell von Sichler mit Abstand das Schlusslicht bildet. Die Dampfleistung schlägt sich auch in den Bügelergebnissen nieder, obwohl da auch die mittelstarken Kandidaten zum Teil sehr gute Ergebnisse erzielen können.
Komplett tropffrei funktioniert das allerdings nur bei den Modellen von Braun und AEG. Bis auf die Geräte von Sichler und Eta sind außerdem alle Kandidaten mit einer hochwertigen Bügelsohle aus Keramik ausgestattet, die widerstandsfähig und besonders gut gleitfähig ist. Für die nötige Sicherheit gibt es bei den meisten Dampfbügeleisen eine automatische Sicherheitsabschaltung. Selbst wenn Sie vergessen sollten, den Stecker zu ziehen, kann also nichts passieren. Leider fehlt diese Funktion bei den Modellen von AEG und Tefal.
Unser Dampfstationen im Test
Auch die Dampfbügelstationen bieten im Grunde die gleichen Funktionen, halten jedoch dank des größeren Wassertanks deutlich länger durch. Mit einem Volumen von 2 Litern (l) hat das Modell von Braun hier die Nase vorn, gefolgt von den Bügelstationen von Tefal und Russell Hobbs, die jeweils 1,8 l fassen.
Außerdem ist ihr Dampfstoß zum Teil um einiges kräftiger. Hier ist es ebenfalls das Modell von Braun, welches mit bis zu 510 g/min die meiste Power mitbringt. Anständige Bügelergebnisse können allerdings alle getesteten Dampfstationen erzielen. Die Einstellung der Geräte ist ebenfalls unkompliziert, gewählt werden kann zwischen mindestens zwei und maximal vier verschiedenen Modi.
Die Temperaturanpassung erfolgt automatisch, was im ersten Moment skeptisch macht und einiges an Vertrauen erfordert, aber tatsächlich funktioniert. Auf die automatische Sicherheitsabschaltung muss beim Modell von AEG leider wieder verzichtet werden. Für die Bügelsohle greifen die meisten Hersteller auf spezielle Beschichtungen mit eigentümlichen Materialnamen wie Glissium oder Durilium zurück.
In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Keramik, weil dieses Material besonders robust und gleitfähig ist. Bei einigen Modellen, wie den Testkandidaten von Sichler wird hingegen auf Edelstahl gesetzt, was ebenfalls robust, aber nicht ganz so gleitfähig ist. Eta nutzt für sein Bügeleisen wiederum Aluminium, ein nicht so hochwertiges, aber dafür günstigeres Material.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Dampfbügler-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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